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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Heute ging es an ein weiteres Sample vom lieben @JanS, der mich ein wenig an seiner Oolongwelt teilhaben lässt.

Im Kern dreht es sich dabei für mich um die Ergründung von (stärker) gerösteten Oolongs, die mir bisher in den meissten Fällen immer noch etwas rätselhaft erscheinen. Speziell der DongDing ist diesbezüglich für mich Thema, da er mir zu oft einfach nicht gefällt, obwohl er an sich einen gewissen Fame hat.

Deswegen heute ein etwas gealterter DongDing 2016 , traditionell verarbeitet und ein Original. Es fällt direkt auf das der Messingtisch mal wieder poliert werden muss 😃 

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Zum Tee...

Beim Aufwecken fällt sofort ein toller Geruch auf, was mich verleitet hat diesen Tee, mit augenscheinlich nicht geringer Röstung, zum Start untypisch mit etwas niedrigerer Temperatur aufzugiessen, etwa 90- 95 Grad Celsius.

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Der 1.Aufguss war leicht herb ausgehend von der Röstung, ein bisschen wie Chicoree. Aus der milden Bitterkeit heraus entstand ein sehr frischer Geschmack, der irgendwo zwischen pflanzlich und dezent fruchtig lag. Hat mir gut gefallen. Im Nachschmecken etwas entfernt leicht florale Noten.

Im weiteren Aufgiessen tauchte vor allem immer wieder ein sehr schöner Duft auf. Es hatte teils etwas von frisch gebackenen Brot und einer für mich undefinierbaren würzigen Komponente ...die herbe Note kam im Verlauf beim Nachmecken immer später und regte zunehmend den Speichel an. Sie wandelte sich ab der Mitte dann in deutlich fruchtige Noten, zitrusartig mit etwas Röstung im Hintergrund, die schön dazu passte. Ich bilde mir ein, kurzzeitig auch etwas Umami geschmeckt zu haben.

Der Tee war insgesamt sehr vollmundig und sorgte für Entspannung, ein schönes Körpergefühl.

Zum Ende hin bekam er zunehmend Süße, immer noch fiel der schöne Duft auf, speziell die flüchtigen Aromen am Gaiwandeckel rochen sehr, sehr lecker und wiederholten sich auch im späten Nachschmecken. Deutlich runtergekühlte Tassen ergaben noch eine ganze Weile wirklich schöne Aromen in einem sehr runden, ansprechendem Gesamtbild. Die Fruchtnoten wandeln sich ganz zum Schluss überraschend nochmal in eine ganz andere Richtung (gemüsige Frucht?)

Fazit, mein bisheriger Favorit aus der Reihe von Samples. Der schöne Duft und eine gewisse Wandelbarkeit machen den Tee für mich aus. Er ist keine Sekunde langweilig und seine geschmacklichen Facetten wirken fein und doch klar akzentuiert.

Bearbeitet von Matsch
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Tag zwei eines Mansa /Yiwu Vergleichs. Gestern standen schon der Tong Qing Hao 05 von PuErh.SK und der Lao Mansa von 21 ebenfalls PuErh.SK auf dem Plan.

Es ging darum die Süße in diesen Tees zu vergleichen, um diesbezüglich ein Gefühl für die Regionen zu bekommen. Die Tees haben ein sehr unterschiedliches Alter und waren deswegen grundsätzlich schwierig zu vergleichen. In Bezug auf die Süße in den Tees gelang das aber, vor allem in den späteren Aufgüssen, recht gut. Beide Tees gingen da geschmacklich erstaunlich aufeinander zu. Nachdem sie zuvor beide mit Intensität aber auf unterschiedlichen Schauplätzen klotzten.

Heute habe ich den Chen Yuan Hao Yiwu Chawang 2011 nochmal getestet. Ich hatte ihm, für mich, nach der letzten Verkostung im Frühjahr einen Lagerschaden attestiert. Irgendwas kam mir wie zu feuchte Lagerung vor. Heute war die Wahrnehmung eine andere.

Ich weiss nicht, ob es daran liegt, dass ich vom Bingloch ein relativ stark gepresstes Stück bekommen habe, aber der unangenehm feuchte Unterton war so gut wie nicht mehr vorhanden, ein bisschen seltsam. Aber nun gut, vielleicht hab ich mich auch verschmeckt.

Ich hab mich erinnert, das ich diesen Tee ganz zu Beginn als er mir sehr schmeckte, sehr stark dosiert hatte, deswegen heute 8 Gramm auf 100ml.

Der Beginn war irgendwie unharmonisch, er wirkte geschmacklich noch nicht entfaltet. Noten von Tabak, minimal muffig, vielleicht war das das Problem vom letzten Mal?

Der Geruch am feuchten Blatt ergab deutliche Tabaknoten. Etwas Leder , etwas erdig.

Ab dem 3. Aufguss wurd der Tee dann deutlich. Ein relativ scharfer Mix aus, für das mittlere Alter erstaunlichen Alterungsnoten, die aber für mich nach wie vor irgendwie unharmonisch wirkten , der deutlich bittere Anteil war dezent unterlegt von der Süße vom gestrigen Tag, vielleicht ein Hauch fruchtiger. Eine deutliche Wirkung war spürbar, aber auch kein Wunder bei der Dosierung

Die Bitterket stieg über die Aufgüsse eine ganze Weile (bis 8. Aufguss etwa) an um dann nach und nach langsam wieder abzunehmen, die Süße kam dann weiter heraus, war aber geringer als bei den gestrigen Tees und im Mundraum für mich vor allem im Nachschmecken erfassbar, neben dem immer noch vorhandenen scharfen Ton. Man erahnt dabei immer wieder auch andere Aromen aber die kommen irgendwie nicht so richtig durch. Der Vergleich zu gestern war etwas schwierig, weil die Süße zu hintergründig war, von der Art und Weise konnte man mit Mühe Parallelen ziehen.

Der Tee ist nicht gefällig, zum Ende hin wird er etwas runder. Ich frage mich nach wie vor, ob da irgendwas nicht gewolltes passiert ist oder ob er in einer schlechten Zwschenphase festhängt. Leider habe ich keinen anderen CSH in der "Gewichtsklasse" zur Hand um vergleichen zu können. Der einige Jahre ältere Youle oder der Shanzhong Chuanqi sind regelrechte Charmebolzen gegenüber diesem Tee. Für ein "nicht gewolltes" Problem könnte auch der vergleichsweise niedrige Preis sprechen. 🤷‍♂️ Schwierig aber auch ein bisschen spannend für die Zukunft, eine gewisse Stärke hat der Tee definitiv, insofern bin ich etwas beruhigt im Vergleich zum letzten Mal. 

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Bearbeitet von Matsch
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vor 22 Stunden schrieb Getsome:

Ich bin gespannt was dabei herauskommt. Hattest du einen Durchlauf in einem neutralen Aufgussgefäß?

Ne, das braucht noch (lange) bis ich dazu komme, den Tee nochmals zu trinken 😅
Yixing ist meine "base line", daher wird jeder Sheng zunächst damit probiert und besprochen 😊


@topic heute ein Nachtrag zum WE, wo es mir auf Grund von Zeitmangel nicht mehr zum Fertigstellen des Posts gereicht hat: 2019 Bi Yun Hao Mahei Dahei Senlin Guoyoulin Gaogan Gushu

Nach dem tollen Water Source Area Huangshan Yiwu Guoyoulin letzte Woche ist heute eine weitere Spezialproduktion im Kännchen, die ebenfalls Fragen aufwirft. Der Name enthält auch hier wie bei dem letzten Tee einiges an Informationen, von denen der Großteil klar ist: Mahei (麻黑) ist ein Dorf in Yiwu (易武), Guoyoulin (国有林) ist ein Staatswald und Gaogan (高杆) sind die besonders hoch wachsenden Bäume, die größtenteils aus einem langen Stamm bestehen und nur oben in der Krone Blätter haben (bedingt dadurch, dass es weiter unten im Dschungel zu wenig Licht gibt). Aber das Dahei Senlin (大黑森林) verwirrt mich: bislang dachte ich, dass es sich um eine konkrete Region (bzw. ein Dorf) am Daheishan (大黑山) in Yibang (倚邦) handelt (siehe dazu die Notiz zum 2021er Dahei Senlin von Yu), aber damit liege ich dann wohl falsch. Es gibt also drei Möglichkeiten:

  1. es gibt mehrere Orte mit dem Namen Dahei Senlin, so wie es z.B. auch mehrere Daxueshans gibt (Fun Fact: wenn man bei Google Maps nach "大黑森林" sucht erhält man den (deutschen) Schwarzwald als Ergebnis)
  2. es ist kein konkreter Ort sondern ähnlich wie das "Water Source Area" ein etwas poetischer Beiname zu der genauen Herkunftsstelle in Mahei, der lediglich bedeuten soll, dass das Material von einem wirklich abgelegenen Ort im großen dunklen Wald stammt
  3. es ist eine Kombination aus beidem Auch hier gilt: falls hier jemand konkrete Informationen hat, gerne melden!

Nun aber zum Tee: wie auch der 2018er Water Source Area wirkt der Tee unglaublich alt für das, dass es sich um einen 2019er Jahrgang handelt - das Blatt ist schwarz, die Knospen sind schon leicht golden und der Aufguss wirkt sogar noch dunkler. Entweder hat der Tee sein bisheriges Leben in einer Taiwanesischen Sauna verbracht oder BYH haben eine sehr effiziente Lagerung (z.B. erhöhte Temperatur, Marco hat dazu ja vor einiger Zeit ein Experiment gestartet und diverse Blogposts zu verfasst). Das mit der Sauna ist natürlich nur scherzhaft gemeint, denn dazu ist die Lagerung zu trocken - zwar nicht unbedingt das trockenste, was mir an Taiwan-Storage so untergekommen ist aber das Ergebnis überzeugt auf jeden Fall: das Aroma ist saftig-pilzig ohne dass es Off-Noten gibt, was für eine gut fortschreitende Fermentation spricht - im Gegensatz zum Water Source Area wird hier auf der Geschmackseben aber etwas mehr geboten. Und das auch eher etwas herb für einen Yiwu - etwas Bitterkeit und Adstringenz ist schon auch dabei, nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen Süße - die Mischung mit dem überraschenden Alter gefällt mir sehr gut, ist aber natürlich nur schwer mit der "Abstinenz" des Water Source Area zu vergleichen. Daher hab ich hier auch Charakter höher bewertet, denn wie im anderen Post beschrieben sind die super-subtilen Tees unglaublich schwer zu bewerten in diesen Metriken, obwohl gerade auch das Nichts sehr charaktervoll sein kann - letztlich vermutlich eh eine Frage davon, was einem selbst mehr liegt. Klar geschlagen geben muss sich der Mahei aber bei Qi und Tiefe: zwar kann er auch hier überdurchschnittlich punkten aber der Water Source Area ist da einfach richtig gut - dafür bezahlt man aber auch deutlich mehr, denn der Mahei kostet mit 0,94€/g nur etwas über die Hälfte von dem Water Source Area ... Preis-Leistungs-Verhältnis ist somit klasse!

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In einer internationalen Gemeinschaft (in Südostasien) zu leben, hat den netten Nebeneffekt Tees aus verschiedenen Ländern vorgesetzt zu bekommen. So durfte ich im letzten Monat meinen ersten echten Milch-Oolong verkosten. Echter Vietnamesischer Milch-Oolong ist nicht gerade dass, was ich mir zulegen würde, und ehrlich gesagt wollte ich mich erst nicht einlassen, denn dieser Geruch...

Dann habe ich mich jedoch eingelassen und durfte einen süßen Tee mit komischen Crème-Geschmack, aber dafür, mit erstaunlich smoothen Abgang erleben. Tatsächlich trinkbar, doch dieser Geschmack, muss das sein?!

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Phönix Dancong,
fällt in die "unverhofft kommt oft"-Kategorie, da ein Geschenk von einem Chinesen. Schöne Verpackung, ordentliches Blatt und im trockenen (leicht fruchtig) wie im feuchten (Röstgebäck) Zustand ein angenehmer Geruch.

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Mit 5 Gramm auf ca. 130ml, nicht sonderlich hoch dosiert, ergab sich ein nettes, süffiges Gebräu, das initiell eine leichte Röstnote aufwies. Grundsätzlich zeigten sich ein herbe pflanzliche Note gepaart mit Buttrigkeit, abgerundet durch Süße, mit leicht trockenem Abgang und buttrigem Nachgeschmack. Auch wenn geschmacklich nicht allzu komplex, so ist das Material ganz ordentlich, was sich anhand der Ausdauer (sechs kräftige Aufgüsse, danach wässriger) zeigte und mir nen netten Morgen bescherte.

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Einzig eine leichte trockene Zunge gäbe es zu bemängeln. Dieser heutige Tee scheint mir etwas einfacher von der Qualität zu sein, als mein anderer Dancong (was nach Parallelverkostung schreit), da aber gut trinkbar, ist er ein willkommener Zuwachs in der Sammlung.

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Bearbeitet von StainlessMind
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vor 5 Stunden schrieb StainlessMind:

Einzig eine leichte trockene Zunge gäbe es zu bemängeln.

Leider hat sich die leicht trockene Zunge in eine angegriffene (so in Richtung chemischer Angriff?!) Zunge verwandelt. Ob das vom Neuankömmling oder vom anderen heutigen Tee, einem Bai Mu Dan (bisher unkommentiert) stammt, muss getestet werden. Wäre schade, da dadurch der unverhoffte Zuwachs zur Bürde würde.

Bearbeitet von StainlessMind
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Mein koreanischer Freund ist nun (leider) abgereist, so ist das halt, alles Entsteht und Vergeht.

Da gelassen hat er mir noch den Hinweis, Tee mit Durian zu paaren. Durian-Saison hat gerade angefangen und heute durfte ich etwas davon genießen. (Durian ist selbst hier [im Anbauland] mit 3$ für ne kleine Frucht ******-teuer.)

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Danach habe ich mich zur morgendlichen Tee-Session niedergelassen und durfte dank des 2020 YunTian von CYH (danke @doumer) eine ordentliche Geschmacksexplosion erfahren. Die Aufgüsse schmeckten herb moosig gepaart mit Yiwu-Süße, zeigten dichte Textur und produzierten einen tollen Nachgeschmack, welcher wiederum den Durian-Nachgeschmack mit sich brachte, was ein faszinierendes Geschmackserlebnis erzeugte.

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Die Tassen stammen aus Korea von einem mir unbekannten Künstler und fallen auch in die obige "unverhofft kommt oft"- Kategorie.

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Bearbeitet von StainlessMind
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2022 Spring “Custom Roast” Hong Xin Dong Ding von TheTea.pl

Dieses Mal etwas leichter zubereitet: 3 g auf ca. 100 ml und je 1 Min (zum Ende hin länger)

Der Tee riecht im vorgewärmten Kännchen röstig, fast ein bisschen nach Kaffee.

Zu Beginn schmeckt er blumig und fühlt sich ölig an. Ab dem zweiten Aufguss kommt die Röstung auch im Geschmack durch. Dazu gesellen sich leicht herzhafte und leicht süßliche Noten. Ein bisschen Säure ist auch dabei. Zur Mitte hin wird er fruchtig. Im letzten Drittel kommen auch mineralische Noten dazu und er schmeckt eher würzig. In Richtung Ende hin - bei eher längeren Ziehzeiten - kommt auch wieder die Röstung zum Vorschein. Die Blätter öffnen sich eher langsam.

Ein bisschen abseits vom Thema: Bei diesem Tee, aber auch bei so manchem Muzha Tie Guan Yin (z.B. bei dem von Atong) habe ich oft das Gefühl, dass ich die (im Vergleich) nie so gut zubereitet bekomme, wie andere Oolongs aus Taiwan.

Liegt das am Kultivar und daran, dass das Geschmacksprofile so verschieden sind? Muss man die anders zubereiten? (mir ist bewusst, dass es nicht "die eine richtige Zubereitungsmethode" gibt)

Gibt es da Erfahrungen aus der Runde bzw. sachdienliche Hinweise?

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Bearbeitet von Bombus
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vor 7 Stunden schrieb Bombus:

Gibt es da Erfahrungen aus der Runde bzw. sachdienliche Hinweise?

Ich hab die 23er Version. Ist ne Weile her, dass ich den getrunken hab, aber ich meine mich zu erinnern, dass er mir ganz unüblich als relativ kurzer Aufguss bei etwas niedrigerer Temperatur, sehr gefallen hat. Bei mir ergab das Pflaumengeschmack. Vor allem die ersten Aufgüsse kamen so sehr gut. Ob der 22er genauso kommt,  kann ich nicht sagen.

Bearbeitet von Matsch
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Am 24.4.2024 um 13:24 schrieb JanS:

Wieder alles ok?

Hast du den Übeltäter unter den Tees ausfindig machen können?

Ja passt wieder, hat aber gedauert, daher war ich auch nicht erpicht den DanCong direkt nochmal zu testen.

Er ist zu 99% der Auslöser (wobei natürlich eine andere Beeinflussung mitgewirkt haben kann), da ich abends noch mehr vom BaiMuDan hatte und das Beißen nicht weiter propagiert wurde, schließe ich diesen aus. Mit Sicherheit  wird das natürlich erst eine weitere Session zeigen, doch das muss warten, denn es gibt ne Sheng-Liste abzuarbeiten...

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Nachtrag zu gestern: 2023 Hong Shui via prSK

Am Nachmittag gab es mal wieder einen Oolong aus dem inzwischen ausverkauften Sample-Set von Peter - ob ich damit jemals durchkomme? So viele Tees und so wenig Zeit, haha! Dieses mal ein Hong Shui - ob es sich dabei um den selben wie den inzwischen im Shop verfügbaren handelt kann ich nicht genau sagen, wäre aber naheliegend.
Da ich den Namen etwas too much finde, denn so rot ist das Wasser nun auch wieder nicht, vielleicht kurz zur Erläuterung: ein Hong Shui bezieht sich in der Regel mehr auf die Produktionsart als auf die Herkunftsregion - zwar stammt dieser tatsächlich auch aus Dong Ding (genauer gesagt vom Shan Lin Xi) aber es geht primär darum, dass die Blätter in Anlehnung an frühere Dong Ding Produktionen mehr oxidiert und vor allem geröstet werden, als es sonst bei Highmountain Oolongs heutzutage der Fall ist (mehr Details dazu findet man hier in einem lesenswerten Blog-Post von Stephane). Und die andere Art der Produktion merkt man auch: die Röstnoten sind hier deutlich dominanter als bei den anderen Oolongs die ich bisher von Peter hatte und er hat eine fruchtige Süße, die sicher auf die etwas stärkere Oxidation zurückzuführen ist. Aber das schöne ist: beides ist dezent genug, dass es nicht den Tee total dominiert - der Tee ist schön ausgeglichen und merklich anders als die bisherigen, hat eine wunderbar weiche Textur und ein angenehmes Qi. Ein schöner Tee für einen Sonnigen Nachmittag 🙂

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@Manfred in der Tat, -Sample Druck- viele Samples und bereits neue auf dem Weg, bei nur einer Sheng Session (3 Gramm) am Tag, damuss man sich ranhalten. 😜

Heute morgen gab's den Rest des TE Ton Qing He Samples, erfreulicherweise im Gegensatz zur letzten Verkostung, ohne  unangenehme körperliche Auswirkung (Aggressivität).

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Den Nachmittag im Holzverschlag, abseits der Zivilisation (in der Hütte hat's >35°C), versüßt mir ein -trotz Thermoskanne- exquisiter Tee, der Bada Arbor Shu Pu'er von Yunnancraft. Wirklich tolle Konsistenz und ein klarer Geschmack, werde ich bei Zeiten noch genauer analysieren.

Bearbeitet von StainlessMind
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@Manfred Dort im Wald war es nicht nur romantisch, sondern wurde auch sehr still, der Natur und minimaler Behausung sei Dank. Denn Behausung und Objekte sind mit Konzepten belastet und stehen als solche der Stille (der Sammlung des Geistes) nicht zwangsläufig im Weg, aber können das zur Ruhe kommen durchaus behindern (wie z.B. Tee-Sammlungen und einhergehende Sorgen). 

Die in Myanmar vorherrschende Religion nennt sich Theravāda Buddhismus, in dieser Religion geht es um die Befreiung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Dazu muss man entsprechend Buddhas Anweisungen praktizieren, z.B. die Sammlung des Geistes.

In gibt es viele Meditationszentren, welche geeignete Orte für diese spirituelle Praxis darstellen. Ich lebe hier in einem der größten Meditationszentren des Landes und versuche die Lehre Buddhas in die Tat um zusetzen.

(Ehrlich gesagt stellt mein Engagement in diesem Forum das Ausleben meiner dunklen Seite dar, denn Tee-Berichte befreien einen nicht aus Saṃsara.)

Ja, bis auf die momentane Hitze (die andererseits der Reifung des Tee entgegenkommt), bin ich für die Möglichkeit in Südostasien praktizieren zu dürfen sehr dankbar. 

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@topic Bada Gushu von dem guten Buddhisten Peter gespendet, daher keine Ahnung über Jahrgang oä..(vermutlich der Danzhu , da vom letzten Jahr).

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Sehr schön, initielle Zitrusfrucht und im Abgang medizinisch, krautig. In Richtung Rosmarin gehend trat diese Note später noch in den Vordergrund, so noch nicht untergekommen!

Weder Süße noch Bitterkeit stechen heraus, Bitterkeit ist kaum vorhand,  sehr zugänglicher Tee. Auf den anderen Ebenen, wie Qi, Konsistenz und Textur, ordentlich, aber da gäbe es Stärkere, bei diesem Tee bleibt mir der Geschmack im Gedächtnis.

Vielen Dank dafür, oder wie man auf Pāli sagt: Sādhu,Sādhu,Sādhu!

Bearbeitet von StainlessMind
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@StainlessMind Danke für diesen interessanten Bericht. Aber ich habe noch zwei Nachfragen.

Erstens: Man lebt also in tiefem Seelenfrieden in diesen Meditationszentren und bekommt von dem Bürgerkrieg, der das Land erschüttert, überhaupt nichts mit?

Zweitens; Wie ist denn der ökonomische Aspekt deines Aufenthalts in diesem Zentrum? Wirst du da als Ausländer völlig als Mitglied akzeptiert und in die Gemeinschaft aufgenommen, übernimmst dieselben Rechte und Pflichten wie die inländischen Mitglieder? Oder muß man als Ausländer für den Aufenthalt bezahlen wie in einer Pension o.ä.?

... und drittens: bekommt man für einen so langfristigen Aufenthalt ohne weiteres ein Visum?

Bearbeitet von Manfred
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Gerade gab es eine weitere Probe von white2tea: 2024 Alienist Mini

Die trockene Kugel roch nach nicht viel. Nach dem Waschgang kam ein Geruch aus dem Gaiwan, der an Hojicha erinnerte. Die Kugel öffnete sich recht schnell und färbte das Wasser in einen eher dunklen Orangeton. Die ersten Aufgüsse schmeckten so wie Kaffeesatz riecht und dazu bitter (auf eine unangenehme Art und Weise). Daneben oder dahinter konnte ich nicht viel anderes wahrnehmen. Ab dem vierten Aufguss änderte sich der Geschmack ein bisschen. Die Röstung wurde schwächer und es ging so in Richtung Grillgemüse. In den weiteren Aufgüssen gab es keine großen Sprünge mehr beim Geschmack. Im Shop steht: "Bright and fruity aromatics hiding behind the flame of the roast". Ich konnte das nicht schmecken.

Auch hier bin ich froh, nur eine Probierkugel zu haben. Gut, der Tee ist noch jung. Wer weiß, was die Zeit aus so etwas macht?

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vor 3 Stunden schrieb Bombus:

white2tea: 2024 Alienist Mini

Ahhh white2tea!! Die gibts ja auch noch :D Ganz vergessen , sie waren früher so präsent.

Bei mir gabs heut den Rest dieses sehr vollmunding beschrifteten Tees:

 

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Dass er wirklich Blatt für Blatt mit der Hand gepflückt wurde, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Dafür ist das Blatt nicht schön genug (sorry, Bilder vom aufgegossenen Blatt hab ich nicht gemacht).

Trocken aber durchaus hübsch:

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Und insgesamt bin ich sehr zufrieden mit dem Tee. Er strahlt schon deutliche Qualität aus, gibt vier charaktervolle Aufgüsse, was m:E. für Grüntee sehr viel ist, auch weil ich durchaus viel Wasser verwende (ca. 300ml auf 10g). Durch die Röstung hält er sich bisser und ist auch sehr angenehm verträglich, mit guter Energie.

Definitiv schönes Material.

 

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Und da meine Tage aktuell recht voll sind, schon wieder ein Nachtrag zu gestern 😅

2001 Chenyuan Hao Yiwu Pure Gushu via Puerh.uk

Heute ist mal wieder etwas besonderes im Kännchen: der 2001er Yiwu von Chenyuan Hao (陈远号). Warum ist das etwas besonderes? Yiwu ist nun nicht so außergewöhnlich - das außergewöhnliche hier ist, dass es sich um reines Gushu-Material handelt und dass der Tee die ganze Zeit über eine hervorragende trockene Taiwan-Lagerung bekommen hat - nachdem in den 70ern quasi kein Gushu Tee mehr produziert wurde hat das erst in den frühen 2000ern wieder angefangen (nach der berühmten Puerh-Expedition in den späten 1990ern - wer mehr dazu wissen möchte sollte unbedingt das Buch "Puer Tea: Ancient Caravans and Urban Chic" von Jinghong Zhang lesen!) - für mich sind daher diese Tees (viel mehr als die viel zitierten Red Marks) die Messlatte und die "Glaskugel", wie sich hochwertiger, single origin Gushu Sheng langfristig entwickeln könnten - allen voran der 2003er Guafengzhai Gushu. Aber solche Tees sind schwer zu finden - da ist eine Quelle mit entsprechender Reputation wie CYH natürlich Gold wert!

Nun aber zum Tee: das Blatt sieht sehr gut aus - ein schönes Schwarz mit goldenen Knospen und für die Altersklasse auch schön intaktes Material (man muss schließlich bedenken, dass vor 20+ Jahren die heutigen Boutique-Produktionen noch nicht etabliert sondern gerade erst aufgekommen sind) - auch hier eine Parallele zum 2003er GFZ. Interessant ist, dass die Aufgussfarbe etwas bräunlicher ist, während die beim GFZ einen zarten Rotstich hat - das könnte darauf hindeuten, dass die Lagerung anders ist (der GFZ kam vor ca. 15 Jahren nach Europa), kann aber auch durchaus etwas damit zu tun haben, dass die Bilder mit einem anderen Handy gemacht wurden (Samsung neigt leider zu übersättigten Bildern mit zu viel Kontrast - so einen Fehlgriff werde ich sicher nicht mehr machen, Pixel FTW!). Das lässt eigentlich vermuten, dass der CYH Yiwu gereifter sein müsste, jedoch hat dieser wenn man ihn etwas pusht durchaus noch ein gewisses Maß an Bitterkeit und Adstringenz - der GFZ zwar auch, aber ich würde sagen ein Tick weniger. Auf jeden Fall ist der Geschmack OK, ein schön sauber gereifter Yiwu, je nach dem wie sanft oder weniger sanft man mit umgeht etwas mehr Richtung Bitter oder etwas mehr Richtung süß geht - wobei die Betonung hier auf "gereift" liegt, denn der Tee wurde die ganze Zeit trocken unter top Bedingungen in Taiwan gelagert und das schmeckt man ... bzw. schmeckt man eben nicht, denn was fehlt sind jegliche Off-Noten oder Rückstände von zu feuchten Phasen etc. Bei einer kurzzeitigen Lagerung bis der Tee aufgebraucht ist, muss man im Grunde nicht so viel beachten, denn bis ein Tee durch Außeneinwirkung ruiniert ist oder das viel gefürchtete Austrockenen eintritt (viel gefährlicher ist meiner Meinung nach ohnehin eine zu feuchte Lagerung) dauert es schon einige Jahre - bei einer langfristigen Lagerung wie hier sind die Bedingungen aber natürlich sehr wichtig, da desto länger ein Tee etwas Ausgesetzt ist, desto eher wird er davon beeinflusst. Dementsprechend hat das nasse Blatt auch ein sehr einladendes Aroma und durch die trockene Lagerung auch nach Jahrzehnten genügend Komplexität bewahrt, dass die direkt erfassbaren Metriken spannend genug bleiben. Sehr gut gefällt mir die Textur: die ist richtig schön dick und hat eine angenehme Schwere - ich finde, man sieht es dem Aufguss regelrecht an! Zwischenfazit: auch reines Gushu-Material kann wunderbar reifen ohne dass es wie von Factory-Verfechtern beschworen langweilig wird.

Deutlich spannender sind aber mal wieder die Meta-Ebenen des Tees: Auch nach mehr als 2 Jahrzehnten hat der Tee noch (?) immer sehr viel Tiefe und richtig viel Kraft zu bieten, wobei das Qi dem Alter entsprechend nicht so stürmisch wie bei einem jungen wilden Sheng ist sondern eine angenehm meditative Ruhe hat. Dem GFZ übrigens nicht unähnlich, auch wenn es unterschiedlich "schnell" wirkt: beim GFZ ist das Qi ein "Schleicher", hier wirkt es direkt ab dem ersten Aufguss. Beide Tees bewegen sich denke ich auf einem ähnlichen Level (mit 2,82€/g leider auch preislich) - welcher einem letztlich besser gefällt ist Geschmackssache: der GFZ ist in meinen Augen der subtilere, elegantere Tee, der etwas mehr die wirklich winzigen Individual-Produktionen verkörpert - der CYH Yiwu ist etwas gröber (relativ gesprochen, global gesehen natürlich trotzdem ein eleganter Tee!) und zeigt sehr schön die Herkunft moderner (taiwanesischer) Boutique-Marken auf und legt eine entsprechende Messlatte. Das Sample war auf jeden Fall mal wieder eine Bildungsinvestition, die sich gelohnt hat 😉

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