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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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@Matsch danke für die Infos zwecks XZH - Paolo (von Puerh.uk) hatte mir dazu auch geschrieben, dass der Diangu explizit Hongcha-ähnlich produziert wurde - dass bis 2007 keine Einfluss auf die Produktion sondern nur "fertiges" Maocha gepresst wurde, wusste ich nicht. Woher hast du die Info?

Mit "überproduziert" meinte ich eine "zu aufwändige" Produktionsmethode, wie hier die zusätzliche, gewollte Oxidation, um näher an einen Hongcha zu kommen - also alles was zusätzlich gemacht wird, denn eigentlich ist die Produktion bei einem Puerh (Sheng - nur Sheng zählt) sehr einfach gestrickt (wenn auch offensichtlich nicht einfach zu meistern). Nur nach der Blattfarbe kann man hier jedoch keinesfalls gehen: ein dunkles Blatt bei einem jungen Tee muss nicht gleich auf eine "rote" Produktion wie bei den beiden genannten XZH Tees hindeuten - denn beim 21er Rareness5 ist das ja überhaupt nicht der Fall (und auch bei dem absolut schwarzen 2020er Rareness 6 nicht). Es gibt auch Tees bei denen das Blatt ziemlich dunkel aussieht, die aber super grün produziert sind wie zB der 23er Huazhuliangzi von Tea Encounter - die Optik des Blatts ist da bei der Beurteilung meist das am wenigsten verlässliche Kriterium.

Deine Frage nach der "originalen" Produktionsmethode hat einen etwas Philosophischen Charakter: wie definiert man Original? In der Regel dem Alter nach - sprich alle Factory-Produktionen scheiden somit schon mal aus (selbst die berühmt berüchtigten und unverschämt teuren Red Marks, siehe dazu auch mein Post hier), da es vor den staatlichen Fabriken die familiengeführten Unternehmen gab - das sind die großen Namen wie Tongqing Hao oder Songpin Hao, die heute immer noch gerne "zitiert" werden (die originalen Unternehmen gibt es nicht mehr, Songpin Hao nutzen verschiedenste Produzenten gerne als Label (gibt auch eine eigene Website zu) und Tongqing Hao wurde irgendwann mal wieder neueröffnet, hat aber bis auf den Namen nix mit dem ursprünglichen Unternehmen zu tun). Davor gab es sicher auch schon Puerh, aber dazu gibt es keine große Dokumentation - wenn wir also die beiden nehmen wäre ein Referenztee von 1875 oder 1736, den es natürlich nicht mehr gibt und auch alle die damals Tee produziert haben gibt es nicht mehr. Was ist also der älteste Tee, den man theoretisch bekommen kann? Das älteste was noch existiert dürfte von 1900/1910 stammen - Olivier Schneider hat hier einen sehr spannenden Post zu dieser Zeit und zu einem Songpin Hao von 1910 geschrieben - allerdings sind solche Tees wie gesagt nur theoretisch vorhanden, denn wenn sowas vor ein paar Jahren schon 1700000$ für 2kg gekostet hat, wird das sicher nicht günstiger geworden sein.

Somit weiß im Grunde fast niemand, wie die originale Produktionsmethode aussieht - es gibt sie also praktisch nicht. Jeder Produzent macht es etwas anders und passt es den Kundenwünschen an - die klassischen Factory-Tees bei denen sich einem die Fußnägel hochrollen ist nur eine Spielart davon, genau so wie die super grünen modernen Shengs - beides ist aber nicht Original. Nur: extra rot produzierte Tees wie die XZH haben wie oben erwähnt zusätzliche Verarbeittungsschritte, die definitiv nicht original sind - die scheiden also definitiv aus, weil die grundlegenden Schritte bei der Sheng-Produktion würde ich schon als gesetzt ansehen, nur eben deren Ausprägungen sind Variablen.

Wen das Thema interessiert kann ich nur das Buch "Puer Tea: Ancient Caravans and Urban Chic" von Zhang Jinghong ans Herz legen, da wird die Historie von Puerh sehr gut dargestellt. :)

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2013 Baifuzangcang Cangshou Wild Ancient via Puerh Guy

Heute gab es am Nachmittag den zweiten Tee, den ich von Baifuzangcang bestellt habe: im Gegensatz zu dem Taichi Chawang ist der Cangshou Wild Ancient eindeutig ein Yesheng - die bei jungen Yesheng so farbenfrohen Blätter/Knospen bekommen im Alter eine deutlich gesetztere Farbe im gold/geld/orange-Spektrum wie hier (ich habe leider keinen exakt gleich alten Yesheng aber bei dem 2015er Wuliang von Yu oder dem gleichaltrigen Da Xue Shan Zhai Ji Cha Fang sieht man das trotzdem gut). Nach dem Yesheng-Hype 2015-2017 hab ich mich wie schon mal erwähnt an Yesheng satt-getrunken: der Reiz des neuen ist verflogen und in den wichtigen Meta-Metriken liefern sie einfach nicht das, was ein normaler/echter Sheng liefert - dennoch ist es hin und wieder interessant, nochmals einen zu probieren, insbesondere wenn er wie hier schon ein paar Jahre hinter sich hat, da ich der Meinung bin, dass Yesheng nicht gut reift und desto größer die "Testgruppe", desto besser. Und genau diese Probleme zeigen sich auch hier: Qi, Tiefe, Textur, Komplexität? Fehlanzeige! Die primäre Stärke eines Yesheng ist sein intensives Aroma - aber irgendwie hat dieser Tee eine sehr seltsame Note, die mich etwas an Hagebutten erinnert, mir aber gar nicht zusagt - daher sind auch Aroma und Geschmack nicht so wirklich das wahre. Schade - der Taichi Chawang ist zwar auch speziell aber auf eine gute Art, hier sorgt die spezielle Off-Note bei der fragilen Yesheng-Basis eher für noch mehr Ungleichgewicht. Man kann den Tee schon trinken - muss man aber nicht 😉 

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Bearbeitet von doumer
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Nannuo Bama Xue Yue 2006 von NNS

Bei diesem 6 g-Sample war (wieder mal) relativ viel Bruch dabei. Der Tee roch die meiste Zeit fruchtig, manchmal auch herb-fruchtig. Der erste Aufguss schmeckte ebenfalls fruchtig und hatte im Geruch dazu noch eine Note, die ich nicht zu beschreiben weiß (Hatte was von Rasierschaum). Ab dem zweiten Aufguss wurde der Tee deutlich herber (vielleicht lag es am Bruch) und auch deutlich voller. Ab dem dritten Aufguss kam noch eine Kräuternote dazu. Das Mundgefühl war bei diesem Aufguss auch am vollsten. Ab dem fünften Aufguss tauchte noch eine leichte Holznote im Geschmack auf. Danach veränderte sich der Tee erst einmal nicht weiter. Bei den letzten länger gezogenen Aufgüssen wurde er trockener und zugleich süßer.

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Danke @doumerfür die Antwort! Schön eine Meinung dazu zu lesen.

vor 6 Stunden schrieb doumer:

Paolo (von Puerh.uk) hatte mir dazu auch geschrieben, dass der Diangu explizit Hongcha-ähnlich produziert wurde - dass bis 2007 keine Einfluss auf die Produktion sondern nur "fertiges" Maocha gepresst wurde, wusste ich nicht. Woher hast du die Info?


Woher Paolo diese Info hat weiß ich nicht. Meine Info stammt von Shinzo Shiratori einem Vertreter von Sanhetang. Ein netter Kerl, der gerne auch Fragen zu den Tees beantwortet. Ich glaube er kümmert sich mit um die Kommunikation beim Vertrieb ins Ausland, ich weiß es aber nicht wirklich. Er ist jedenfalls Ansprechpartner bei Bestellungen.

Ich ärgere mich etwas , dass ich die Antwort nich mehr im Original vorliegen habe aber ich bin mir sehr sicher, das er das so beschrieben hat. Vielleicht frage ich bei Gelegenheit nochmal. Ich hab grad nochmal nen Schwung Samples ins Haus bekommen, da gibt es bestimmt noch etwas Austausch.

Mich interessiert das Thema Oxidation und Verarbeitung im allgemeinen schon und das aus verschiedenen Gründen. Wenn zu starke Oxidation z.B. für schlechte Alterung spricht, ist es ja schon wertvoll zu wissen, woran ich das erkenne. Ein Schrank voller Kuchen die am Ende nicht mehr schmecken, ist keine schöne Vorstellung. Ich merke dem Diangu auch an, das er sich nicht mehr in dem vielfach beschriebenen Zustand befindet. Da ich Hongchanoten geschmacklich noch nicht differenzieren kann gibt es für mich theoretisch viele Erklärungen dafür, die ich zu ergründen versuche. Meine Idee ist ja die bekannte weniger gute Zwischenphase die bei PuErh in seiner Verwandlung zum Alter hin auftritt. Ich lerne einfach über den Austausch. Deswegen die ganze Nachfragen.

Der Diangu bei XZH selbst gekauft ist preislich in Bereichen, die nicht mehr normal sind, ich find ihn nicht so schlecht wie du, aber das Geld ist er mir in größeren Mengen dann nicht mehr wert. Die Preise sind dort bei einigen Tees astronomisch, es sind aber aus meiner Sicht z.T. auch wirklich sehr Gute dabei (bei den Sheng und speziell auch bei den Shou). Das nur mal so zu meiner Wahrnehmung von XZH.

vor 6 Stunden schrieb doumer:

Nur: extra rot produzierte Tees wie die XZH haben wie oben erwähnt zusätzliche Verarbeittungsschritte, die definitiv nicht original sind



Mir fehlt leider das genaue Wissen, welche zusätzlichen Schritte werden denn genutzt bei diesen überproduzierten Tees? Meinst du ein längeres/stärkeres Oxidieren vorm Braten? Auch durch "Aufbrechen" der Blattstruktur? Wo genau unterscheidet sich deiner Meinung nach der Herstellungsprozess konkret von dem des typischen PuErh?
Auch in Bezug auf neuere grüne Produktionen würde mich das interessieren, was wird beim Sha Qing, oder Rollen oder Trocknen (manche nennen auch Welken als Schritt) und dem Pressen anders gemacht, also was macht produktionstechnisch eine grünere Produktion aus? Ich finde das in viele Richtungen interessant.

Als Idee, wenn GrünerTee beim Killgreen komplett fixiert wird, ist doch sense mit den Enzymen, oder? Dann könnte doch z.B. eine LongJing Geschmacksnote bei nem Tee von Yu,  eher ne Warnung vor einer möglicherweise nicht so guten späteren Reifung sein, oder nicht? Ganz davon ab, das Longjing nussig vielleicht auch nicht der Ursprungsgeschmack der Pflanze ist, aber da bin ich auch überfragt.

Obwohl Grüntee ja scheinbar, wenn er richtig alt ist auch wieder gut sein kann. Aber ist das noch PuErh?

Wenn die Produktion im Grundsatz einfach gestrickt ist, müssten die Unterschiede doch beschreibbar sein. Wenn es Köche gibt die 5 Varianten produzieren, William kennt 3,...oder ist das Geschäftsgeheimnis? In dem Fall wüsste man aber auch praktisch nichts, oder?

Für mich startete das Interesse an PuErh zum Einen mit dem Geschmack zum Zweiten mit einer Verbesserung von diesem auf Zeit. Das macht es reizvoll, weil alte gut gereifte Tees zum Teil wirklich außergewöhnlich sind. Das weiß ich selbst sogar mittlerweile, zumindest aus ein wenig eigener Erfahrung. Der Shui Lan yin z.b. ist ein toller Tee. Es gibt bestimmt noch coolere.
In meiner Vorstellung vom Original habe ich zu Beginn den Tee auf dem Rücken der Pferde bei den karavanen Gesehen..wenn ich nun genauer drüber nachdenke beim lesen von Texten finde ich mich in der Aussage das Original ist, was den gewünschten Geschmack durch Reifung erreicht, wieder. Etwas in der Art ist auch dem schon  verlinkten Text von MarshalN zu entnehmen. Es gibt wenn ich das richtig verstanden hab einen viel größeren Konsens über einen Originalgeschmack (z.B. Chenxiang) als über die OriginalHerstellung.

vor 6 Stunden schrieb doumer:

denn beim 21er Rareness5 ist das ja überhaupt nicht der Fall (und auch bei dem absolut schwarzen 2020er Rareness 6 nicht)

...woher kommt die Einsicht?
Wenn die Info von Peter stammt.
Shinzo hat auch nichts von einer gesonderten Oxidation gesagt.  Wenn Tees direkt gut schmecken hat es ja auch einen verkaufsfördernden Wert. Das ganze basiert irgendwie sehr auf vertrauen, bei der Herstellung dabei war man ja nicht wirklich. Ich vermute schon das puerh mittlerweile sehr breit  gezielt auf Geschmäcker produziert wird. Es ist ein Geschäft. Ich weiß es aber nicht.

Ist Peter beim Herstellungsprozess eigentlich dabei, bzw. nimmt er Einfluss? Oder kauft er das fertige Maocha? Nur mal aus Neugier. Eine ähnliche Frage im Ansatz gab es ja kürzlich schonmal.

vor 7 Stunden schrieb doumer:

s gibt auch Tees bei denen das Blatt ziemlich dunkel aussieht, die aber super grün produziert sind wie zB der 23er Huazhuliangzi von Tea Encounter - die Optik des Blatts ist da bei der Beurteilung meist das am wenigsten verlässliche Kriterium

Wie kann das sein, so rein produktiinstechnisch? Und zudem kommt mir auch die Frage was grüne Produktion eigentlich meint? Ich hab es abgespeichert als Veränderung dahingehend, das die Tees gefälliger werden, weniger Adstringenz und übertrieben starke Bitterkeit zeigen und nicht so auf Lagerung angewiesen sind für einen schnellen Konsum gedacht aber mit Abstrichen bei Lagerungsfähigkeit und Tiefe. 

Nur nach Blattfarbe gehen, würde ich auch nicht, das ist nur ein Reflex der aus Unwissenheit besteht, scheinbar schmeckt man ja auch Unterschiede und riecht sie.Auch wenn mir das noch nicht gelingt. Du hattest es beim Diangu aber scheinbar auch zuerst an der Optik festgestellt. 
Was die Farbe von Tees betrifft frage ich mich halt auch einfach ganz naiv, wo kommt die her? Was ich als Rookie weiß, Komplett oxidierter Schwarztee ist schwarz. Ich weiß aus Texten, wenn ich mich recht erinnere, das PuerhKuchen bei der Reifung auch weiter oxidieren,  der KillGreen Prozess ist bei Pu ja nicht komplett, es verbleibt soweit ich lesen konnte noch enzymatische Aktivität. Ältere Kuchen sehen eigentlich immer auch dunkler aus.

Warum sind nun 1 Jahr alte auch tiefdunkel? Ich könnte mir PurpleVarianten vorstellen. Oder ist auch Assamica an sich farblich unterscheidlich? ( doch was eingekreuzt?)

Fragen über Fragen. Ich finde das alles irgendwie nicht so einfach, wie es hier manchmal beschrieben wird und bin für jede Erläuterung dankbar. Sollte etwas nicht passen an meinem Gedankengang bin ich ebenfalls dankbar für einen Hinweis.








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@Matsch ich antworte morgen, heute reicht die Zeit nicht.


@topic: 2023 Chenyuan Hao Yiwu Guoyoulin

Heute mal wieder ein CYH Sheng aus dem hochpreisigen Segment - den genauen Preis kenne ich nicht, da er nicht offiziell erhältlich ist, dürfte aber (mindestens) auf dem Level der gleichaltrigen Bai Cha Yuan oder Chawangshu liegen, denn auch wenn der genaue Herkunftsort nicht angegeben ist, handelt es sich um Guoyoulin Gushu Material, was in Yiwu immer seinen Preis hat.

Und dass das Material von guter Qualität ist merkt man sofort: schöne große, sehr kräftige Blätter (wie man insbesondere später im nassen Zustand dann auch sieht) mit der sauberen, modernen Verarbeitung von CYH - Job done, oder? Nicht ganz, denn der Tee-Snob hat mal wieder was zu meckern, haha! Also der Tee macht im Grunde alles richtig und erlaubt sich keine wirkliche Schwäche: er gibt sehr schön den klassischen und subtilen Yiwu-Charakter wieder wie andere Guoyoulin-Vertreter seiner Art, kann bei Geschmack, Textur, Tiefe und Aroma punkten, das Qi ist schön entspannend aber könnte etwas intensiver sein und auch die Komplexität ist OK. Was gibt es dann zu meckern? Nun, damit ist es zwar ein guter, hochwertiger Tee aber der Charakter ist nicht wirklich etwas besonderes - und in dem Preissegment muss man schon etwas außergewöhnliches sein, um sich zu behaupten. Etwas gutes, das aber nicht aus der Masse an Tees heraussticht bekommt man definitiv auf günstiger. Zwar ist der Tee um Welten besser als z.B. der 2020er Yiwu Guoyoulin von Yiwu Mountain Tea aber es fehlt das Besondere wie z.B. "das Nichts" wie bei dem 2018er BYH Yiwu Guoyoulin Water Source Area Huangshan Gushu oder natürlich dem 2017er Yiwu Guoyouling von EoT, daher gibt es hierfür etwas Abzug in der Gesamtwertung. Dennoch: ein schöner Tee.

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Heute gab es bei mir wieder den Hekai Guangbie 2021, mein Pu Erh, der zusammen mit meinem weißen Tee bei knapp über 60-65% RH reifen darf.

Die heutige Session war die bisher Beste mit diesem Tee, was schon mal ein gutes Zeichen dafür ist, dass er sich positiv entwickelt. Ich habe allerdings dieses Mal auch die Zhuni Kanne, anstatt den Jian Gaiwan benutzt. Bei den TTpl Pu Erhs hatte ich mit dem ja schlechte Erfahrungen gemacht.

Der Geruch des Tees hat im Gegensatz zu den weißen Tees nicht so viel einbüßen müssen. Dieser hat sich inzwischen auch schon leicht verändert: Das Kaffeeschaum Aroma ist sehr stark zurück gegangen und nur noch leicht beim nassen Blatt wahrnehmbar. Er riecht nun tiefer und irgendwie moosiger.

Meinen Notizen und meinen Erinnerungen zufolge hat sich geschmacklich auch einiges getan. Er scheint weniger trocken zu werden (das könnte aber heute auch an dem Zhuni Kännchen gelegen haben) und dafür süßer. Insgesamt etwas ausgewogener. Die zitronige Säure wandelt sich mehr zu einer fruchtigen Steinobst Säure. Die starke Mineralität ist geblieben. Auch der etwas gemüsige Grundton. Das gefällt mir! :)

Auch ist mir heute wieder einmal aufgefallen, dass die Blätter sehr viele Härchen aufweisen. Das Picking ist für einen Pu Erh auch sehr fein. Ich habe hauptsächlich eine Knospe mit einem Blatt finden können. Selten auch mal 2 Blätter.

Ich bin gespannt, wie er sich weiterhin entwickeln wird!

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2023 ZSL Wangong Gushu Dragon Ball,
Habe mir Mühe gegeben um den 9 Gramm Bollen auseinanderzufriemeln. Dazu habe ich ihn 5 Minuten in kaltem Wasser eingelegt, und dann - unter Zuhilfenahme des Pu'er Pieksers - die einzelnen Blätter gelöst. Hat mich abermals erstaunt, wie viel  Blattgut sich in so einen kleinem Ball pressen und intakt lösen lässt.

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Für diesen Tee bin ich Tiago dankbar, da er wie beim Yibang Purple ein gutes Lehrstück präsentierte und nicht offiziell verfügbar ist. Ob das was ich erfahren durfte repräsentativ für Wangong ist, dazu fehlen mir die Vergleichsmöglochkeiten, aber falls es das ist, so kann ich verstehen, warum dieses Dorf gefragt ist.

Habe aufgrund mehrfacher Hinweise in diesem Forum, die Jugend des Tees berücksichtigt, und bin mit niedrigerer Temperatur an die Sache rangegangen. In den erstem beiden Aufgüssen waren keine Adstringenz oder Bitterkeit offensichtlich,  lediglich etwas Adstringenz, bei genauem Hinfühlen, im Abgang. Erst später, mit kochendem Wasser und langer Ziehzeit, trat leichte Adstringenz auf.

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Die ersten beiden Aufgüsse waren seidig, ätherisch, und dabei doch kraftvoll präsent, leicht crèmig und süß. Von der Geschmackspalette her begrenzt, aber das was da war überzeugte jedoch. Wenn ich bewusst den Schluck im Mund hielt, so wollte ich nicht schlucken (vl. weil ich ein Pu'er Junkie bin ?!), denn die Konsistenz und Textur waren so betörend.

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ChaQi machte sich ab dem zweiten Aufguss bemerkbar, so richtig offensichtlich wurde es jedoch nicht. Erst später - nach Haltungswechsel - merkte ich wie zufrieden und aktiviert mich das Gebräu machte. Nun, noch später - nach mehr als drei Stunden - will ich heraus heben, wie stark dieser Tee ist, denn das ich eine Sitzung mit ihm hatte lässt sich immernoch differenzieren. Erstaunlich wie ein so stilles, unscheinbares Wässerchen so Kraftvoll wirken kann, Qi works!

(Erinnert an die Kampfkünsten, die unscheinbaren schlacksigen, die dann die Schränke umhauen... ;))

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Vei Yan Shu Puerh (puerh.sk)

Erstens hatte ich mal wieder Lust, meinen Gaiwan zu benutzen und dann kam mir im Rahmen einer Bestellung bei Peter noch dieser Shu mit ins Paket :) Also, gelegentlich mal ein Shu PuErh ist sehr nett. Den Kindern hat die „Teezeremonie“ und die tolle dunkelrote Farbe gefallen. Aber was die Entwicklung eines Tee‘s angeht, bietet Sheng einfach mehr. 

 

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Formosa Mingjian Si Ji Chun von TKK

Wenn ich wieder mal nicht so recht weiß, welchen Taiwanoolong ich trinken mag, dann entscheide ich mich manchmal für diesen. Ich mag ihn. Er schmeckt blumig, fruchtig und hat leichte Röstnoten. Bei manchen Teerunden mit diesem Tee werden mir die Aufgüsse 2-4 aber ein bisschen zu sauer. Ich weiß nicht, wie oder womit ich das provoziere. An verschiedenen Materialien oder an Überdosierung scheint es nicht zu liegen. Manchmal gelingt er so, manchmal so.

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2017 Bi Yun Hao Wangong Gaogan Gushu via Puerh Guy

Heute ist wieder ein Bi Yun Hao (碧云号) an der Reihe, der insbesondere im Vergleich zu dem 2023er CYH Yiwu Guoyoulin von gestern interessant ist, da es sich ebenfalls um Guoyoulin (国有林) Material handelt, allerdings stammt das Material zusätzlich von Gaogan (高杆) Bäumen (deren Alter mit 300 Jahren angegeben wird), sich preislich mit 1,14€/g in einer deutlich niedrigeren Region befindet. Natürlich liegen zwischen den beiden Tees 6 Jahre Altersunterschied, die einen direkten Vergleich unmöglich machen aber der Punkt auf den ich hinaus möchte lässt sich trotzdem herausarbeiten.

Aber zunächst zum trockenen Blatt: wie bei den anderen Kleinserien BYH Produktionen ist auch hier das Blatt wirklich sehr schön anzusehen und hat sowohl im trockenen als auch im nassen Zustand ein schön einladendes Aroma von dunklem Honig - ich mag das Brand Storage von BYH, das scheint mir wirklich sauber und neutral zu sein. Beim Aufguss steht jedoch nicht die Textur im Vordergrund sondern die Geschmackseben: der Honig vom Aroma findet sich auch hier tief und dunkel wieder und wird durch Zimtnoten ergänzt, was für nur 6 Jahre Alter etwas überraschend ist (da es irgendwie älter wirkt), mir aber wirklich sehr gut gefällt (Gifflar anyone?) und viel zu dem Charakter des Tees beiträgt, da das nicht alltäglich ist. Dazu kann der Tee viel Tiefe und ein gutes Maß an Komplexität bieten - das Qi ist auf einem ähnlichen Level wie bei dem CYH, was nicht all zu aufdringlich ist aber ein sehr stimmiges Gesamtpaket gibt - etwas Abzug gibt es lediglich für die etwas dünne Textur.

Worauf ich damit nun hinaus möchte ist, dass der Tee mehr Charakter hat als der CYH - obwohl dieser vermutlich hochwertigeres Material nutzt - fairerweise muss man aber auch sagen, dass der BYH klar den Altersvorteil hat. Hier ergibt sich der Charakter vor allem aus dem Zusammenspiel von Tiefe, Qi, Komplexität und dem außergewöhnlichen Geschmack - Betonung dabei auf außergewöhnlich: ein wirklich spannender Tee muss einen Charakter haben, der im Gedächtnis bleibt. Das kann ein besonders kräftiges Qi sein, das kann die besondere Subtilität sein (siehe z.B. den 2018 Yiwu Guoyoulin Water Source Area Huangshan Gushu) oder etwas ganz anderes - einfach nur ein Musterschüler zu sein reicht nicht (für mich), um die Höchstwertung zu bekommen, egal wie gut die Qualität sein mag.

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Qian Liang Cha 2013 von NNS

Heute mal wieder ein anderer Heicha. Dieser ist knüppelhart gepresst. Selbst das Pu-Erh-Messer hatte seine liebe Not. Nach zwei Waschgängen kam ein Duft aus dem Gaiwan, der an die Pflanzen-/Erde-Abteilung eines Gartencenters erinnerte. Im Hintergrund war auch eine leicht fruchtige Note wahrnehmbar. Nach dem ersten Aufguss roch der Tee dann noch einmal ganz anders, nämlich nach Honig und etwas Alkoholisch-Fruchtigem (Kirschlikör?). In den weiteren Aufgüssen verschwand das Fruchtige erst einmal. Stattdessen kamen Noten dazu, die an Kräuter erinnerten. Das blieb auch einige Aufgüsse so. Gegen Ende kam dann wieder ein süßlich-fruchtiger Geruch dazu.

Geschmacklich startete der Tee mild und eher dünn (die feste Pressung machts möglich). Danach kam eine relativ weiche Flüssigkeit aus dem Gaiwan, die auch (wie der Geruch) die meiste Zeit an Honig und Kräuter erinnerte. Der Nachgeschmack war leicht erdig. Ab dem fünften Ausguss wurde der Tee deutlich süßer. Hinten raus kam auch hier noch etwas Fruchtiges dazu. Es war nicht der wandelbarste Tee, aber trotzdem interessant.

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Vei Yan‘s Gushu Maocha 2024 (prSK)

Nachdem gestern der Shu PuerH dieses Tee‘s dran war, war es heute Zeit mal den frischen Maocha von Peter von 2024 zu probieren. Alleine schon der Duft von frischem, trockenen Maocha ist ein Gedicht und die von Peter habe ich im Laufe des letzten Jahres ganz besonders lieb gewonnen. 

Auch dieser frische Maocha schmeckt mir wieder ganz besonders. Mit gereiftem Sheng habe ich noch so meine Schwierigkeiten manchmal, aber die frische Ernte schmeckt mir immer super. Er ist sehr grün produziert. Heute mal in der Kennenlerndosis von 5,3g/90ml :)

 

 

 

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Premium Pre Ming Bao Hong Yunnan Dragon Well High Mountain Green Tea 2024 von DTH

3 g, 60 s, 60 s, 90 s und 210 s

Dieser Tee roch frisch und pflanzlich. Der erste Aufguss schmeckte frisch und würzig. Röstnoten waren nicht so stark ausgeprägt, eher leicht im Hintergrund. Beim zweiten Aufguss kamen Noten von Schoten und hellen Früchte dazu. Der dritte Aufguss war nur fruchtig. Der Tee hatte auch einen relativ langen Nachgeschmack (fast so lang wie der Name im Shop).

Organic Wuliang Mountain Yunnan Green Tea 2024 ebenfalls von DTH

3,5 g, 60 s, 60 s, 90 s

Dieser Tee roch frisch und herzhaft. Der erste Aufguss schmeckte fruchtig und herzhaft. Dabei blieb es auch in den weiteren Aufgüssen. Die schmeckten dann halt noch ein bisschen voller.

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habe heute ein Päckchen von DKdT bekommen und hab den ersten gegriffen für heute Abend.

Ist ein 2013er   Felsen Da Hong Pao   Oolong aus China. 50% oxidiert und 60% Röstung.

So einen alten Oolong habe ich bisher noch nicht getrunken.

In der Tasse sieht er richtig schön golden mit einem Hauch braun aus. Lässt sich mit dem Händie nicht einfangen.

Bin mal "vorsichtig" mit nur 3gramm im 150ml Tonkännchen ran um nicht auf Pelz- oder Bittertiere zu treffen... , das war etwas wenig.  Denk da kann ich bedenkenlos auf 5gramm hoch. Man muss warten, bis er von den mal 95 Grad und in der Tasse runterkommt. Dann entfaltet sich der Geschmack im Mund viel stärker. Richtig süß, röstig  und etwas blumig. Angenehm und mit Nachhall. Werd noch etwas experimentieren mit der Ziehzeit und ob er 5 oder 6 Aufgüsse verträgt und dann nochmal mit 5gramm "ne Runde drehen" in der Hoffnung dann auch noch schlafen zu können :D

Der war schon mal kein Fehlgriff. Die Röstung schmeckt man schön und angenehm raus. Der passt in mein Beuteschema. Morgen werde ich ihn als Tagestee im Büro trinken, dann werd ich die für mich beste Menge sicher schnell rausfinden.

Bin schon gespannt auf die nächsten Tage und die anderen verschiedensten Oolongs die auf Entdeckung warten.

Frau von Beuningen gibt eine wirklich sehr gute und ausführliche Beschreibung auf ihrer Seite für die Wanderung durch die Aufgüsse, was mir als Einsteiger hilfreich ist. Ich werde  noch etwas weg von der idealen Zubereitung sein, aber nicht weit. Er schmeckt vorzüglich.

 

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Bearbeitet von Uwe.H
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