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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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2015 Yuan Yuan Tang Ban Po Lao Zhai, mal wieder eine "Blindcake"-Aktion meinerseits, 4 Gramm im 100ml Gaiwan. 
Ist mein erster Sheng vom Nannuo Shan, und erinnert mich in gewisserweise an Bulang Shan Tee, einziger Unterschied ist die - im Vergleich - geringe/fehlende Bitterkeit. Daher wusste ich bei meiner ersten Sitzung, mit diesem Tee, auch nicht was zu erwarten ist und war etwas enttäuscht; heute gefiel er mir besser.

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Was mir vom rein optischen her aufgefallen ist, ist dass der Beeng keinerlei Huang Pian (gelbe Blätter) aufweist, dies ist nicht selbstverständlich, und zeugt von der Sorgfalt die YYT für diese Produktion angewandt hat. Geschmacklich bewegte sich das Gebräu im floralen bis honigsüßen Bereich, initiell blitzte auch etwas Kampfer durch und gegen Ende ging es fruchtig in Richtung Aprikose. 

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Von der Qualität des Ausgangsmaterials weiterhin Konsistenz und Textur, vollmundig schwer, teilweise fast ölig, mit einem Hauch Säure und Adstringenz im Abgang. Hochwertiges HuiGan wurde auch geboten, Ausdauer war sehr ordentlich und das Qi war angenehm; entsprechend dem zugänglichen Gesamtbild leicht entspannend, luftig - keine Weidenrute, die die Eingeweide drangsaliert oder das Nervensystem dominiert (Huazhu Liangzhi Danzhu von prsk, etc.). 

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Einzig der Preis hat mir, im Nachhinein, nicht mehr so zugesagt, da ich einen anderen Händler entdeckte, der diesen Kuchen 50£ billiger anbot. Doch Dank der heutigen Sitzung werde ich nun davon loslassen und mich an den kommenden erfreuen. :feiern:

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Spring 2014 Lao Man E von Farmerleaf

Nach dem Waschgang kam ein fruchtiger, tabakartiger und sehr leicht mentholischer Geruch aus dem Kännchen. In den weiteren Aufgüssen verschwand das Tabakartige. Einzelne Aufgüsse hatten in Bezug auf den Duft etwas von einer Mischung aus Nadelwald und Rasierschaum. Die letzten Aufgüsse rochen ein bisschen nach Kräutertee/Fenchel.

Geschmacklich startete der Tee relativ bitter und blieb es auch. Die ersten Aufgüsse waren kräftig, herb-fruchtig. Irgendwann kamen Noten von Tabak und kurz auch von Honig dazu. Ab dem fünften Aufguss gab es neben der Bitternis auch Süße. Bei den letzten, länger gezogenen Aufgüssen tauchten auch leicht pilzige Noten auf und der "Kräutertee" aus dem Geruch war auch im Geschmack ein bisschen da.

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2014 ChengShunHao Xigui, welcher hier und hier bereits ausführlich besprochen wurde - halte es daher kurz. Glücklich schätze ich mich, dass der Pu'Erh-Experte mir hiervon etwas abgegeben hat, denn es handelt sich um rares Material. Xigui ist seines Zeichens ein gefragtes Terroir und dementsprechend hochbepreist, unter 1000$ an sowas zukommen ist glückliche Fügung; 3,3 Gramm im 100ml Gaiwan.

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Crèmig, kalkiger Geruch, ließ sich vom Gaiwan-Deckel wahrnehmen, MattCha trifft den Nagel auf den Kopf. Paolo hat im Zuge der "Brew Pu'Erh like a Pro" Video-Reihe angeregt beim Tee-Brühen Aufgüsse zu pushen - um einen besonders intensiven zu erzeugen -, daher versuchte ich das mit dem dritten Aufguss.  Das Ergebnis überzeugte mich nur mäßig, denn da die vorherigen Aufgüsse hinsichtlich geschmacklicher Komplexität bereits spannend waren, machte der "gepushte" Aufguss das Ganze zwar dichter, jedoch zu dem Punkt, an dem die geschmackliche Bifferenzierbarkeit nicht mehr gegeben war - ohne jedoch bitter oder adstringent zu werden.

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Das Qi kickte - ja dieser Ausrdruck ist angebracht - nach dem dritten Aufguss rein, wirklich bemerkenswert, hatte eine recht yangige Qualität. Die Geschmacksebene war eine weitere stärke dieses Tees, starke Floralität und interessante subtile Süße, dementsprechend war auch das HuiGan noch etwas spannender als beim gestrigen Ban Po. Im Vergleich wirkte auch das Qi präsenter, die Stärke des Ban Po hingegen war die Konsistenz denn der Körper des heutigen Xigui war deutlich leichter.  

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(Über das Qi könnte eine philosophische Abhandlung geschrieben werden, ich belasse es jedoch für's Tee-Forum bei nem weltlichen Vergleich, zu einem allseits beliebten Aufputschmittel, dem Kokain. Denn wenn auch die Intensität nicht annähernd hinreicht, so ist doch die Qualität des heutigen Tess in diese Richtung gegangen, klärend, aktivierend und selbstbewusst.)

Bearbeitet von StainlessMind
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Ich hatte mich nach elendig langer Recherche vor ein paar Wochen endlich dazu entschieden eine 999er Silberkanne von YS zu ordern. Diesen Freitag ist die Kanne bei mir zu Hause angekommen und ich konnte es kaum erwarten sie zu testen. 

Beim Auspacken war ich jedoch kurz enttäuscht. Das Silber war von der langen Anreise nach Österreich ein wenig angelaufen und nicht so glänzend wir ich es mir erhofft hatte. "Naja, matt halt..." meinte meine bessere Hälfte (sie hatte recht (so wie immer, falls du das liest 🙄)). Also wurde es mit einem ersten Test am Freitag leider nichts. Samstag morgens direkt in den Supermarkt, Natron und mein Lieblingswasser (ich breche hiermit eine Lanze für Lauretana) in den Einkaufswagen und sofort wieder heim gedüst. 

Das Silber zu reinigen ging super easy: eine Schüssel mit Alufolie auskleiden, Natron in die Schüssel und aufs Silber, kochendes Wasser drüber und ein wenig warten und schon glänzt das Ding wie neu. "Ja das schaut schon schöner aus" (auch hier hatte sie wieder recht).

Ich konnte also mit frisch erstrahlter Silberkanne das ganze Wochenende lang testen und ich war überrascht, wie sich manche Tees verhalten haben.

Angefangen habe ich mit einem echten Da Yu Ling Oolong. Eine Offenbarung! Ich war erstaunt, wie offen, sauber und spritzig dieser Tee ist. Viel Aroma, ohne jedoch den öligen Körper zu verlieren. Aber das wird wohl der Placeboeffekt sein dachte ich mir.

Weiter gings mit einem Gushu Purple Tree Hongcha. Diesmal im Vergleich Gaiwan zu Silberkanne und danach blind verkostet an meine Freundin, die ein absoluter Teelaie ist.

Im Vergleich zum Gaiwan meinte sie, dass der Tee sauber, süßer und insgesamt voller schmeckt. Zitat: "man merkt Säure UND Süße. Der Tee schmeckt wie eine Pflaume"

Sonntag wurden dann noch ein Qi Dan und ein Lu Shan Yun Wu getestet. 

Beim Qi Dan konnte ich im Vergleich zum Gaiwan eine tiefere Süße und Fruchtigkeit ausmachen. Insgesamt aromatischer. Beim Yun Wu war der Tee etwas voller.

Alle Unterschiede sind natürlich sehr subtil und ganz sicher von einer gewissen Voreingenommenheit bzw. Placeboeffekt begleitet. 

Ich bin insgesamt sehr zufrieden mit meiner Neuanschaffung. Haptisch macht die Kanne einen äußerst hochwertigen Eindruck und ausgießen kann man die Kanne mit ca. 90 ml Fassungsvermögen in unter 3 Sekunden, was mich auch sehr positiv überrascht hat. Meine schnellste Yixing benötigt dafür locker das doppelte an Zeit. 

 

Die Kanne im noch nicht gereinigten Zustand:

 

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Shizukoka Kawane von Kamakura club

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ich fasse die Ergebnisse von 3 Verkostungen zusammen. Der Tee ist durchaus wandelbar, hat dabei aber einen stabilen Grundcharakter.

Diesen Tee habe ich auf Empfehlung der Besitzerin gekauft. Ich hatte nach "einem ausbalanciertem Tee mit langem Nachgeschmack" gefragt, genau das habe ich auch bekommen. Es macht Spaß in Läden einzukaufen, die einerseits eine ausreichende Auswahl haben, in denen die Besitzer aber das Sortiment auch so gut kennen, dass Kundenwünsche derart präzise erfüllt werden können.

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Der Tee ist etwas ungewöhnlich im Geschmack, aber eine echte Perle, ich denke hier wird auf jeden Fall eine Nachbestellung anstehen.

Ein Teil des von der breiten Norm der Umami-Seetang-Grüntees abweichenden Aromas ist auf die Sorte zurückzuführen, Mirai ist eine relativ neue Züchtung. Hinzu kommt die Bioproduktion ohne den starken Einsatz von Kunstdünger, welche ebenfalls den schlanken, blütenartigen Charakter betont.

Dabei ist der Tee auch optisch ein Genuss, gerade im Vergleich zu dem hochgedämpften Jugetsudo Tee, den ich davor getrunken habe, sind die langen, geraden Nadeln eine Augenweide. Die ultra kurze Dämpfung kommt dem Tee natürlich auch sehr entgegen.

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Etwas konterintuitiv gelingt das beste Ergebnis bei niedrigen Aufgusstemperaturen beginnend mit 70°,aber gleichzeitig kürzeren Ziehzeiten. Den ersten Aufguss habe ich weniger als eine Minute ziehen lassen. Das entspricht genau der Zubereitungsempfehlung auf der Packung, eine echte Seltenheit.

Der Geruch des Tees ist eine seiner großen Besonderheiten, er duftet unglaublich intensiv und rein nach Kirschblüten.

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Der Körper des Tees ist relativ leicht ohne substanzlos zu werden, eine gewisse Öligkeit bleibt vorhanden.

Im ersten Aufguss zeigt sich eine angenehm eingebettete Fruchtsüße, eine mineralische und wildkräuterartige Frische, moderates Umami mit einer floralen Kopf- und einer leicht herben Basisnote. Im Abgang zeigt sich zuerst wieder eine ölige Süße. 

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Ab dem zweiten Aufguss verliert sich die Frucht, es bleibt lediglich eine blumige Süße, die die Kirschblüte aus dem Aroma wiederholt. Dazu zeigt sich am Gaumen ein interessantes Spiel von Süße und einsetzender Bitterkeit, die sich über die Aufgüsse leicht steigert ohne zu prägnant zu werden.

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Die Ausdauer des Tees ist für Sencha recht bemerkenswert, 5 Aufgüsse sind drin. Dabei verliert der Tee allerdings in den letzten beiden Runden fast alles, was Sencha normalerweise auszeichnet. Die Tiefe, die Balance zwischen floralen Noten und herber Bitterkeit, der lange Nachgeschmack und der Anflug von etwas, das Qi sein könnte erinnern mehr an (sehr leichten) Pu Erh als an einen gedämpften Grüntee.

Definitiv eine besondere Entdeckung. Genau diese Art von Tee, die außerhalb der Norm liegen, machen für mich nach all den Jahren den Reiz beim Teekauf aus.

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Heute früh gab es wie bereits seit etwa zwei Wochen den Nishi Sencha Kukicha. Für einen Kukicha hat er kaum Stängel und sehr viel Blattmaterial, schmeckt voll, etwas fruchtig, hat aber auch etwas angenehm leicht nussig Grasiges. Ein sehr freundlicher, unkomplizierter Tee für einen günstigen Preis von yutaka-tee.

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 Ja und Kukicha definiert sich ja darüber, Stängel zu haben. Ich kannte das sonst eher komplett stängelig (und die waren auch klasse z.B von Maiko).

Wie auch immer, ein echt schmackhafter Tee. Ich hatte vor Jahren mal den Nishi als normalen Sencha von dem gleichen Teebauern, weiss aber nur noch, dass ich den auch mochte - es ist zu lange her für genauere Vergleiche.

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Heute ist endlich der Ersatz für den kaputten 150 ml-Gaiwan angekommen. Dem Genuss chinesischer Grüntees steht nun nichts mehr im Wege. Die schwarze Kanne darf jetzt wieder Kanne für Schwarzen Tee sein.

Der Gaiwan wurde sogleich mit dem Rizhu 2023 von NNS eingeweiht - ein Tee, der sehr schön fruchtig, würzig und leicht herb riecht, ohne herb im Geschmack zu sein. Im Geschmack startet er eher fruchtig, würzig, voll und leicht kühlend durch.

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hihi,  dacht erst der Rhizu ist ein Oolong den ich nicht kenne. Der sieht schön aus. Für nen chin. Tee hoher Kurs.  Nuss, grüner Apfel... klingt gut. Den muss ich mir mal als Beifang "vormerken" wenn ich das nächste Kännchen bei Nannuoshuan sehe was ich unbedingt noch haben möchte...  - wünsch dir nen guten Geschmack mit deinem neuen Gaiwanesen. Greif mir auch gleich einen grünen. Laborier mir nen "Coldbrew" über Nacht um Morgen ne gekühlte Thermos mit ins Büro zu nehmen.

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Gast Gast414

Gerade den Bio Kabuse Shiho. Die Dosierung zum probieren war mit 3,4g auf 90ml etwas zu hoch gewählt, im Hintergrund war er etwas schwer und die Süße ging verloren.

Der Druck vom Tee war zeitweise etwas hoch und hat meinen Kreislauf für ein paar Sekunden in die Knie gezwungen.

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Bearbeitet von Cel
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2002 Loose Leaf Sheng Cha (Hong Kong storage) von TKK, 6 Gramm im 100ml Gaiwan. Dieser Tee stellt mich vor ein Rätsel: Ist das Ausgangsmaterial hochwertiger, wie z.B. beim 2003 Hong Kong Henry, und wurde durch die feuchte Lagerung stark abgeschliffen; oder ist das Ausgangsmaterial gewöhnlicher und die Lagerung war weniger feucht ?!

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Was ich berichten kann ist, dass sich kein (kaum) Lagergeschmack in der Tasse niederschlägt. Vom Geruch her (und natürlich von der Betitelung) würde ich jedoch schon von feuchter Lagerung ausgehen, das trockene Blatt riecht erdig, nach Walnuss - sehr ansprechend. Den Geschmack des Tee zu definieren ist nicht einfach, da er einige subtilen Nuancen aufweist, die aber eher einen Gesamtgeschmack formen, als individuell herauszustechen; ganz so wie Paolo den Geschmack von "reifem Sheng"- Pu-Erh beschreibt. Sollte er dennoch beschrieben werden, würde ich, neben dem von TKK beschriebenen Kampfer, rote Beete erwähnen.

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Auch bei längeren Ziehzeiten schlägt sich kaum Adstringenz nieder, der Körper wird andererseits aber auch nicht stark ölig und das Qi -auch wen vorhanden- ist wenig ausgeprägt. Tippe daher, dass das Ausgangsmaterial im Vergleich mit den bisher besprochenen Spezialproduktionen puerh.uk's minderwertiger war, da höherwertiges Material nach so einer feuchten Transformation dickflüssiger sein sollte.

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Dennoch ein wirklich schönes Beispiel dafür was feuchte Lagerung vollbringen kann, und dass Auslüften möglich ist!

(Vermutlich deshalb als "Loose Leaf", aka aufgebrochener Teekuchen, verkauft, denn durch das Auslüften wurde der Kellergeschmack vertrieben ?!)

Bearbeitet von StainlessMind
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Gast Gast414

Ich trinke gerade den Bio Kirishima Yabukita Sencha leer. Anfangs hat er mich mehr gefreut als zum Ende. Mit dem guten Morgen Tee bin ich heute sogar im 7g-Golden Turtle-Bereich. Bilder lohnen heute nicht.

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Gast Gast414

Habe meinen Vorsatz gebrochen und noch 3,5g Kabusecha Shiho aufgegossen. War nicht beabsichtigt, jedoch sollte meine Tochter für die Schule ein/en Ablaufplan/Protokoll über Teebereitung führen. Beuteltee🤕,gut, also gemacht. Danach den Kabusecha mit ihr bereitet, während sie ein weiteres Protokoll führte. Einen Matcha habe ich derzeit nicht und eine Session Pu/Oolong wäre zu lang geworden...

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Ich habe in letzter Zeit einige Pu Erh Tees probiert. Hier möchte ich über zwei davon berichten, die ich von puerh.uk bezogen habe. Im Gegensatz zu der beigelegten Probe des 2016 Visionary Series Ethereal, über den ich hier schon geschrieben habe, konnten mich diese beiden Tees nicht überzeugen.

2003 Hong Kong Henry 7542 “Serious formula” (T3+/T4-) Von diesem Tee habe ich 50 g bestellt und habe ihn mehrfach probiert. Dies ist ein sehr rustikaler Tee mit stark erdigem Geschmack. Der Tee ist nicht sehr teuer, aber ich hatte doch etwas mehr erwartet. Er hat vielleicht meinem Kooerdinatensystem für Pu Erh Tees einen weiteren Punkt hinzugefügt, aber mehr ist es nicht geworden.

Größere Erwartungen hatte ich an den 2016 Chen Yuan Hao ChaWangShu (T5), bei dem 50 g schon richtig Geld kosten. Der Tee ist aus sehr filigranem Blattmaterial gepreßt und duftet köstlich nach Trockenfrüchten. Auch diesen Tee habe ich an drei verschiedenen Tagen zubereitet. Leider war ich aber auch von diesem Tee sehr enttäuscht. Egal wie man ihn aufgießt, er entwickelt keinen Geschmack. Zuerst dachte ich, ich hätte ihn zu schwach dosiert. Aber auch bei starker Dosierung kann man zwar die Adstingenz sehr deutlich fühlen, bis hin zu einer pelzigen Zunge, aber Aroma konnte ich nicht empfinden.

Ich habe speziell zu diesem Tee auch @Matsch um seine Einschätzung gebeten. Sie fiel diplomatischer aus als mein Urteil, aber von Begeisterung für diesem Tee konnte ich auch bei ihm nichts spüren. @Matsch: Willst du dazu etwas kommentieren?

So habe ich zwei neue Erfahrungen gemacht, würde aber allenfalls den Ethereal noch einmal bestellen.

Bearbeitet von Manfred
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Manfred: krass, wenn ein so teurer Tee nach nichts schmeckt außer Pelz und Bittertierchen und für mich unverständlich warum für solch einen jungen Puh solch ein Kurs aufgerufen wird. 150 Schleifen für 50 Gramm ist echt sportlich... - vielleicht war ne Batch ungünstig gelagert und du hast was von solch einem Cake erwischt. Ich fühle mit dir. Mir ging das auch schon so, dass ein recht teurer Tee auf den ich mich freute dann ein 100% fail war, der gleich in der "Kiste" mit den Seltsamkeiten auf nimmer wiedersehen verschwand. Wobei ich mich meist zwischen 20 bis max.50 Euro für ganz besondere bei 50 gr. bewege. Machst du aber nichts. Vielleicht war es auch einfach kein Tag dafür und nächste Woche schmeckt er dann... - es muss ja ganz einfach nen Grund haben, warum der so teuer ist. Denk ich ganz einfach mal in meiner Naivität. Bin jetzt vorsichtiger geworden bei mir unbekannten Gärten und Varietäten - bestell mir meist erst mal kleine Sample Tütchen quer Beet und was mich dann von dem Lieferanten anspricht dann paar 50gr. Tütchen, außer ich bin mir sicher wie bei FF Darjeeling. 

zum Thema: welchen Tee trank ich...

Heute gabs bei mir nur drei Füllungen FF Darjeeling x jede 3 Runden a' 250ml ausm BRU Automaten im Büro. 

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@Manfred nach etwas Abstand von geschriebenen Verkostungen, hier mein Eindruck:

Ich hatte den Tee ja bisher nur einmal, ein kleiner Rest vom Sample (danke nochmal dafür!) erlaubte mir aber einen nochmaligen "Einblick".

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Der Duft vom trockenen Blatt ist für mein Empfinden sehr schön. Der angewärmte Gaiwan lässt einen fein würzigen, KräuterDuft in die Nase steigen. Es lässt sich kaum etwas herausnehmen, das Aroma wirkt geschlossen harmonisch. Betörend.

Das feuchte Blatt bleibt harmonisch und hat dabei etwas schwerere, dunklere Kräuternoten im Duft. Ein sehr dezentes Holzaroma,auch entfernt fruchtige Anklänge tauchen auf, wenn man danach sucht.

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Der Tee startet mit einem sehr milden Grundgeschmack, seicht kräuteriges, ein bisschen heuartiges Wasser füllt den Mund. Im Nachgeschmack ist etwas mehr los. Es werden leicht ätherische, kühlende Nuancen wahrnehmbar. Mit etwas Zeit ist eine dezente Süße im Rachen von hinten nach vorne schleichend zu schmecken.

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Aufgrund des milden Körpers ist man schnell geneigt die Ziehzeiten etwas auszudehnen. Dadurch wird der relativ eindimensionale Geschmack etwas intensiver und man bekommt überraschend früh eine leicht herbe Adstringenz dazu, die nicht stört, aber beim direkten Schmecken die Aromenfülle auch nicht steigert.

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Der Tee lebt für mich über die Aufgüsse hinweg von seinem kräuterig ätherischen, fast minzigen Grundton, auf dem sich der Nachgeschmack nach und nach aufbaut. Herausnehmbar ist beim späten Nachgeschmack eine besondere, karamellartige Süße. Auf dem Weg dahin, tauchen Kräuternoten und etwas dezent pilziges auf.

Ich würd sagen, das ist ein Tee der Zeit zwischen den Aufgüssen braucht. Man muss schon sehr genau hinschmecken und den Eindrücken Zeit geben dann findet sich schon einiges Schönes darin. Der Nachgeschmack hält auch eine ganze Weile durch.

Die Textur hatte ich beim ersten Verkosten als seidig empfunden, die Wahrnehmung hatte ich heute nicht so sehr, dennoch fühlt sich der Tee recht weich und rund an und bleibt ein Mundschmeichler.
Das Qi vom heutigen CYH ist harmonisch, beruhigt Körper und Geist ein wenig, ragt aber nicht als besonderes Merkmal heraus. Es fügt sich damit stimmig ins Gesamtbild ein.

der Ausdauer werde ich gleich auf Arbeit mit Hilfe einer Thermoskanne noch auf den Grund gehen.

Insgesamt glaube ich, das die Wahrnehmung des Tees von der  Erwartungshaltung getrübt wird. Das ist der vierte CYH den ich bisher hatte, die Bandbreite der Tees beim Verkosten ist für mich überraschend. Der Yiwu Chawang 2011 hatte für mich einen wesentlich derberen Tabakartigen charakter und wirkte auf mich eher klassischer, wenn auch speziell.  Der Youle 2003 und der Shanzong Chuanqi 2005 sind für mein Empfinden gut gereifte Spitzentees, mit harmonischem, trocken gereiften Charakter und sehr, sehr gutem Qi. Beide liegen für mich Meilen vor dem heutigen Tee. Der CWS ist für mich ein fein abgestimmter sehr moderner PuErh, kein klassischer PuErh. Manch einer würd vielleicht auch sagen es ist kein PuErh. Darüber kann man aber sicher streiten. Ist ja ein klassisches Thema.😃

Ich trinke grundsätzlich lieber ältere PuErh, daher wird dieser Tee nie ein Favorit für mich werden. Ich würde den Tee zu den "Lightpuerh" zählen, weil er wie Manfred schon "in etwa" sagte, sehr subtil ist. Mir kam nach der ersten Verkostung der Gedanke "ein ätherisches Nichts", was dem Tee aber final nicht gerecht wird. Er erinnert mich an einzelne Tees von Yu (ich könnte grad nicht mehr sagen welche) und ein bisschen auch an Farmerleaf. Da vor allem an den Ba ka Noy von 23, der für mich zum Start auch überraschend "leicht" war, sich aber in eine schöne bittere, gehaltvolle Richtung entwickelt, über die Aufgüsse hinweg. Dadurch bekommt er mehr Tiefe. Bei dem heutigen Tee verhielt sich das eher entgegengesetzt. Ich empfinde den Tee für das was er bietet zu teuer und es gibt günstigere Alternativen. Ich frage mich auch bei diesem Tee, wie bei vielen Jüngeren, ob er die Zeit gut überstehen wird.
 

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Bearbeitet von Matsch
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Spring 2024 Cang Yuan von Farmerleaf

Nachdem die Herbstvariante dieses Tees letztes Jahr schon nicht schlecht war, wollte ich gern die Frühjahrsvariante probieren. Der Tee riecht pflanzlich, fruchtig und leicht herzhaft. Im Geschmack ist er vor allem leicht fruchtig. Bei manchen Aufgüssen zu Beginn hat er auch etwas, was schwer zu beschreiben ist (irgendwie leicht kernig, auch wenn das widersprüchlich klingt). Auch sonst vereinen sich hier Dinge, die nicht so recht zusammenpassen: der Tee war trocken und saftig zugleich. Der Tee erfrischt den Kopf, aber hat auch etwas Entspannendes. Er klingt leicht fruchtig, süßlich und samtig aus. Es war eine schöne Teerunde bei beginnender Dämmerung. Langsam kommt auch mal ein Hauch kühlere Luft zum Fenster rein ...

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2007 Wistaria Hongyin

Nach dem Urlaub ist heute das erste mal ein Tee vom bekannten Wistaria Tea House (紫藤廬) im Kännchen - obwohl ich das schon seit vielen Jahren auf dem Schirm habe, hatte es noch nie zu einer Bestellung gereicht - da es aber bei Puerh Guy auch Samples gab, hat sich das nun geändert 🙂 

Bei dem Tee heute handelt es sich um den Hongyin (紅印), also "Red Mark" womit auch schon klar sein dürfte, in welcher Tradition der Tee stehen soll. Viel steht zu dem Tee sonst jedoch nicht auf der Website, lediglich dass es sich um Yiwu-Material aus zwei Regionen handelt - preislich liegt er bei 0,66€/g. Das Blatt ist eine Mischung aus kleinteilig und schön, wobei bei einem Sample natürlich nicht immer Rückschlüsse auf den Bing zu ziehen sind. Sehr positiv fällt direkt das Aroma des nassen Blatts auf: eine schöne Pilznote steigt in die Nase und kündet von einer ordentlichen Fermentation ohne Off-Noten. Die Textur ist angenehm weich jedoch nicht all zu schwer/dicht - wirkt eher dezent, was jedoch zur Geschmacksebene passt, da auch diese eher dezent ist: im Vordergrund steht eine holzige Süße mit einem Hauch Kampfer und Leder. An sich recht entspannt und angenehm, ein wenig Adstringenz schwingt jedoch noch mit, daher ein leichter Ausschlag bei der Aggressivität im Pu-Chart. Bei den oberflächlichen Metriken macht der Tee also vieles richtig und vor allem dank der Geschmacksebene ist auch etwas Komplexität vorhanden, was dem Tee Charakter gibt, jedoch hält er sich bei den für mich am wichtigsten Metriken Qi und Tiefe zurück, was leider etwas schade ist. Daher: netter Tee aber nicht was ich suche.

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Gast Gast414

Gerade den Yoru no ka Shincha im Kännchen. Letztendlich ist er im Hintergrund stark grün, eine leichte Süße und ein Umami das man fast Suchen muss. Nach einiger Zeit setzt eine Astringenz ein, die sich mineralisch auf die Mitte der Zunge legt. Ein Tee der unter filigran und herausfordernd fällt.

So ganz kann ich die Vorliebe für Shincha nicht nachvollziehen und welches Tohuwabohu darum gemacht wird. Ja der Tee hat eine schwer in anderen Tees zu findende Süße, aber am Ende bietet er nicht viel besonderes, den Tees fehlt mir eine Schwere in der Leichtigkeit und vom Geschmack nach Süßgras war ich noch nie ein großer Freund. Auch weitere Aufgüsse machen den Tee nicht besser. Ich brauche n einfach kein Shincha Freund.

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Am 6.7.2024 um 22:58 schrieb Manfred:

@CelJa, willst du Teetester werden, oder den Tee genießen? So etwas würde ich mir nicht antun.

Hallo Manfred, nach weiteren Tests habe ich den Wasserkocher als Übeltäter gefunden, bei geringen Wassermengen übersteuert er bis zu +10°C. Daher war der Tee teils echt mies...

Bearbeitet von Cel
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