Zum Inhalt springen

Welchen Tee trinkt ihr heute?


Empfohlene Beiträge

vor einer Stunde schrieb doumer:

einem Zitat von Marshaln: "When other, better teas can be had for less money, why buy this?"

Da mag ich zustimmen. Ich hänge dennoch dran, das der Tee auf mich geschmacklich einen sehr guten Eindruck gemacht hat, insofern ist dein Urteil etwas rätselhaft für mich. Das ist aber ja auch häufig mal so 😃 

Link zu diesem Kommentar

Ba Ka Noy 2023 von FL

Hier gab es zu dem Tee mal eine Diskussion, bei der die Meinungen etwas auseinander gingen. Daher hat mir @Matsch auch von dem Tee etwas abgegeben, damit auch ich auch meine Meinung zu dem Tee kundgeben kann.

Insgesamt fand ich den Tee, für den recht günstigen Preis von 0,42€ pro Gramm, echt gut. Klar, ist er nicht so komplex wie so manche anderen Premium Shengs, aber für einen guten Daily Drinker reicht es meiner Meinung nach aus.

Der Geruch der nassen Blätter war sehr schön fruchtig, beerig, cremig und hatte auch schon die sehr mineralische Note, die ich mit Menghai in Verbindung bringe.

Beim ersten Aufguss hat mich der Tee etwas enttäuscht. Irgendwie brauchte er etwas länger zum Aufwachen, denn beim zweiten Aufguss ging es eigentlich erst los. Dann hat er aber eine schöne Textur gehabt. Den Geschmack fand ich nicht so komplex. Hauptsächlich mineralisch, süß (aber eine etwas andere Süße, als bei den Yiwu Tees) und im Abgang leicht fruchtig, wie ein leichter Apfelsaft. Die Bitterkeit ist nicht zu stark und angenehm, selbst als ich den Tee einmal ausversehen 2 Minuten hab ziehen lassen. Die Bitterkeit hat mit den leicht fruchtigen Noten zu einem angenehmen Nachgeschmack geführt, der auch recht lange vorhanden war.

Den einzigen Punkt, den ich wirklich bemängeln würde, wäre der Tee am Anfang etwas Standhaftigkeit gefehlt hat. Nach dem Schlucken war bis auf die Bitterkeit erstmal nichts im Mund zurückgeblieben, bis auf die Bitterkeit. Aber den Übergang dort hin, schaffen andere Tees besser.

Das Qi fand ich bei dem Tee auch angenehm aber schon auf der stärkeren Seite.

Also viel zu Meckern habe ich nicht. Aber da ich Sheng eher am Wochenende trinke darf es für mich dann doch etwas komplexer aber dafür auch teurer sein.

20241019_124217-COLLAGE.thumb.jpg.fe16f854d206aaea9c9fa3b389c4bac9.jpg

Link zu diesem Kommentar

PS: Ich muss noch dazu sagen, dass ich den Preis 1:1 von Dollar in Euro umgerechnet und von der normalen Variante ausgegangen bin. Anscheinend gab es 2023 aber nur eine Single Trees Variante, bei dem das dann aber nicht im Titel angegeben war. Daher kostet der Tee, den ich probiert habe, mehr als das doppelte. Das würde dann für mich kein Daily Drinker mehr sein und ich fände dann wirkt sich die fehlende Komplexität im Geschmack doch negativer in meiner Bewertung aus.

Link zu diesem Kommentar

In dieser Woche war wenig Zeit für Tee; anbei die Teerunden der letzten Abende.

Mei Zhan von pu.erh sk

An viel erinnere ich mich nicht mehr. Einzig eine markante Ananas-Pfirsich-Note ist hängengeblieben.

IMG_6116.thumb.JPG.8e42186e9f3c4b7d6597e99c3ee8ac0b.JPG

IMG_6130.thumb.JPG.f34f6d4a5c54a065f7f238bd6a43d720.JPG

 

Bi Shi Yan Da Hong Pao von TXS

Dieser Tee roch/schmeckte fruchtig (nach eingekochter Frucht), marmeladig, ein bisschen nach Stachelbeere, zu Beginn etwas nach Kokosnuss, ab dem zweiten Aufguss beißend, nach Hagebutte, dick, mineralisch, ab dem vierten Aufguss gings geschmacklich schon bergab

IMG_6149.thumb.JPG.2169f19e3cf0039637eb19211c88e5f0.JPG

IMG_6155.thumb.JPG.8c1a3962e7acacdda615940a1082a5d1.JPG

Link zu diesem Kommentar
vor 11 Stunden schrieb Matsch:

Da mag ich zustimmen. Ich hänge dennoch dran, das der Tee auf mich geschmacklich einen sehr guten Eindruck gemacht hat, insofern ist dein Urteil etwas rätselhaft für mich. Das ist aber ja auch häufig mal so 😃 

Joa kein Ding, Geschmäcker sind ja verschieden - und vielleicht braucht es einfach auch noch etwas mehr Vergleichsmaterial und diese seltsame Note die sowohl Marshaln als auch ich unangenehm fanden zu bemerken 🤷‍♂️


@topic: 2024 Manlin Selected Trees von EoT

Bei dem Tee handelt es sich um den Nachfolger zu dem 2016er Manlin, der damals im Rahmen des einzig spannenden Pu'erh Tea Clubs den es je gab (leider nur für 1 Jahr) verfügbar war. Manlin ist irgendwie auch so ein Dorf, das man nicht sooo übermäßig oft findet: bislang habe ich nur eine Hand voll Tees von dort gehabt (neben dem bereits erwähnten ein 2016er von ZSL, zwei von Yu (2021 und 2022) sowie einen 2008er von BYH) - ob das Material einfach entsprechend der übergeordneten Region Manzhuan verkauft wird, da das auch schon entsprechende Preise bringt? Keine Ahnung.
Spannend ist jedenfalls, wie unterschiedlich die Tees der einzelnen Produzenten sind - so richtig Gemeinsamkeiten gibt es da nur bedingt, dafür aber durchaus zum mehr oder weniger direkten Vorgänger von 2016: der Tee startet bitter-adstringent-nussig, was mich an grüne Haselnüsse erinnert und tatsächlich auch an den 2016er. Verblüffend ist auch das sich der Tee genau so wandelt wie der 2016er: von der grünen Haselnuss reduziert sich zunächst die Adstringenz und Bitterkeit und dann kommen plötzlich fruchtig-süße Facetten zur Geltung - gerade auf der Geschmacksebene ist der Tee wirklich sehr spannend! Aber leider sind Qi und Tiefe nicht all zu ausgeprägt, was für etwas Abzug in der Gesamtwertung sorgt und auch wenn es sich hier um Material von ausgewählten besonders alten Bäumen des Teebauern handelt, das Qualitätslevel der beiden Yu-Tees erreicht der von EoT nicht ... dafür ist er aber auch DEUTLICH preiswerter. Daher: wenn man mehr Wert auf die Geschmacksebene als auf die Meta-Ebene legt, ist der Tee klar eine Empfehlung wert!

PXL_20241019_065843940.thumb.jpg.5cb9baf950752a7b4dd37cedf6bf91ac.jpg

PXL_20241019_065910917.thumb.jpg.137319c489ebaf6d9feb5ec5a73a9762.jpg

PXL_20241019_071147696.thumb.jpg.ebac1435fe20a223e0f4014d5cd2bd23.jpg

PXL_20241019_071201224.thumb.jpg.6264968526ca4e8e9742fd8fed366e07.jpg

PXL_20241019_080349502.thumb.jpg.586878fadf0161851004e05c4be5566d.jpg

Link zu diesem Kommentar
vor 11 Stunden schrieb doumer:

vielleicht braucht es einfach auch noch etwas mehr Vergleichsmaterial und diese seltsame Note die sowohl Marshaln als auch ich unangenehm fanden zu bemerken

Ich hoffe, dass ich sie nicht finde :trink_tee:aber ich werde den (und andere) Tee, den ich hier hab, natürlich noch einige Male trinken, um nen vollständigeren Eindruck zu bekommen. Ich entdecke in dem Tee bisher geschmackliche Qualitäten, die ich in kaum einem anderen PuErh gefunden hab. Wie gesagt,  weit weg von unangenehm. 

Bei dem Diangu hattest du ja Recht,da hab ich eine Hongchanote in der Tat irgendwann nach einer Session aus der Thermoskanne finden können. Nicht das sie mich störte, ...mal schauen wie sich das entwickelt.

Der Vergleich zu MarshalN hinkt komplett, oder?. ..er hat den Tee nie getrunken. Es sind ja schon zwei Tees, wenn die Lagerung sich unterscheidet, weswegen solche Vergleiche meiner Ansicht nach generell nichts taugen.

Zwischen den beschriebenen zwei Jahrgängen liegt über ein halbes Jahrzehnt, sehr wahrscheinlich unterschiedliches Material, unterschiedliche Witterung, Verarbeitung, etc.. wenn es doch zählt würde ich als argumentativen Verstärker shah8 anführen der den 2012er bei seinen mehrfachen Verkostungen immer mal ganz sympathisch findet und augenscheinlich über mehr Trinkerfahrung verfügt als wir beide (in der Reihe bin ich natürlich nur ein Lichtlein) zusammen. Zuletzt macht es, denk ich mittlerweile, aber wirklich kaum Sinn.

Wenn wir bei MarshalN sind, ist da ein schönes Beispiel dieser aktuell bei liquidproust verfügbare Tee. In diesem Blogpost beschreibt MarshalN ganz schön den Einfluss von Lagerung. 

Beim nächsten Tausch nur noch sanhetangfreies Material :lol:

 

Bearbeitet von Matsch
Link zu diesem Kommentar
vor 27 Minuten schrieb Matsch:

Der Vergleich zu MarshalN hinkt komplett, oder?. ..er hat den Tee nie getrunken. Es sind ja schon zwei Tees, wenn die Lagerung sich unterscheidet, weswegen solche Vergleiche meiner Ansicht nach generell nichts taugen.

Wenn du meinst, ich finde eher das Gegenteil: wenn er selbst bei einem anderen Jahrgang das selbe Problem identifiziert muss da irgendwas sehr faul sein - und es ist in dem Fall NICHT die Lagerung, die ist bei XZH eigentlich nie das Problem (außer wenn ein Zwischenhändler etwas verkackt) sondern die seltsame Produktion oder was auch immer es hier ist (deswegen meinte ich: weiter lernen). Da shah8 keinen Blog hat sondern nur in zwei Foren postet hab ich seine Berichte nicht vor Augen (zumal mich interssieren würde, was dich zu der Bewertung der Erfahrung veranlasst hat, welche Metriken sind da deiner Meinung nach ausschlaggebend?)

Aber wie alles in der Tee-Welt Ansichts- und Geschmackssache - aber da du ja auch "Puer Tea: Ancient Caravans and Urban Chic" von Zhang Jinghong gelesen hast, wirst du verstehen warum ich das Thema dabei belassen werde, denn für den "Kampf-Modus" hab ich weder Zeit noch Lust ;)

Link zu diesem Kommentar
vor 17 Minuten schrieb doumer:

aber da du ja auch "Puer Tea: Ancient Caravans and Urban Chic" von Zhang Jinghong gelesen hast, wirst du verstehen warum ich das Thema dabei belassen werde, denn für den "Kampf-Modus" hab ich weder Zeit noch Lust ;)

Ja klar verstehe ich das,  darauf will ich ja im Grunde hinaus. Die Auslegung von PuErh scheint sehr weit gefasst. Ich fühl da auch wenig Kampf zwischen uns, ich argumentiere zuletzt nur mit Dingen die ich so zusammentragen kann, dafür ist ein Forum ja da, denke ich. Ich teile ja z.T. auch deine Wahrnehmung in Bezug auf XZH Tees.  Also alled jut.

vor 23 Minuten schrieb doumer:

zumal mich interssieren würde, was dich zu der Bewertung der Erfahrung veranlasst hat, welche Metriken sind da deiner Meinung nach ausschlaggebend?

Das verstehe ich nicht ganz. Meinst du meine Erfahrung mit dem 2013er Tee? Da bewerte ich wie beschrieben eher auf der Geschmacksebene.

In Bezug auf Shah8 bewerte ich gar nicht, ich entnehme seinen Texten nur, das er den 2012er (und andere XZHTees) ganz gut findet, auf welche Weise müsste ich nochmal ergründen. Mir ging es da aber eher um eine andere Meinung zu dem Tee, wie die im einzelnen begründet ist, kann man ja nachlesen, ist aber sicherlich müßig, weil es eh nur eine Meinung ist. 

vor 30 Minuten schrieb doumer:

Wenn du meinst, ich finde eher das Gegenteil: wenn er selbst bei einem anderen Jahrgang das selbe Problem identifiziert muss da irgendwas sehr faul sein -

Wenn das deine Meinung ist, in Ordnung.

vor 32 Minuten schrieb doumer:

und es ist in dem Fall NICHT die Lagerung,

Es war ein Beispiel von mehreren, die anderen würde ich für mich schon als relevant empfinden, ...aber das ist nur meine Meinung.

Link zu diesem Kommentar

Ich habe heute 4 verschiedene Tees getrunken, 2x mal Sencha Morimo Mie, sehr sanft und etwas fruchtig. Dann im Anschluss an den Snecha folgte, der Da Hong Pao von Tee Kontor Kiel, auch nicht schlecht, aber der von Herr Thamm feil geboten wird, ist mir von Geschmack lieber, ist aber auch etwas teurer, mir gefallen da die präsenteren fruchtigen Aromen. Und zuletzt gab es eine Portion von dem Dark Pearl Oolong, den find ich auch in Ordnung ist aber wohl nicht ganz mein Geschmacksprofil, oder er ist halt so ungewohnt. Da Haong Pao fand ich eingänglicher.

Gestern hatte ich dann auch, weil ich meine Teebestellung bekam auch das Vergnügen gehabt, den 2013 Yiwu Mansa Huang Shan zu probieren, ich hab ihn aber zu schwach dosiert, was bei 10g Probe ein leichtes ist, sich da zu vertun, war aber dennoch rech lecker. Von dem kauf ich mir vlt. das 200g Bingchen. 

Wie findet ihr denn den Katzenohr Tributtee :D?

Link zu diesem Kommentar

2017 Chen Sheng Hao LBZ Glory Brick, 5 Gramm im 130ml Kännchen - geeigneter Sonntags-Tee.

IMG_20241020_065307_1.thumb.jpg.fee78e69ecea69a8955140652a3263d3.jpg

Im Vergleich zur vorhergehenden Session mit diesem Tee fiel mir die Aufgussfarbe auf, welche nun deutlich dunkler erschien - obwohl nur wenige Monate dazwischen lagen. Auch geschmacklich hat er spürbar Feuchtigkeit abbekommen, die Lagerungsnote, sowie Tabak und Kampfer waren anfangs deutlich erkennbar - florale Topnoten waren nicht mehr differenzierbar, andererseits wurde die Adstringenz deutlich reduziert.

Konsistenz und Textur waren ganz ordentlich, aber nicht herausragend - HuiGan hingegen hat mir sehr gut gefallen so floral und teilweise süß, denn HuiGan bedeutet nicht immer nur "süß". Auch das ChaQi hat mich ich heute positiv überrascht, wie beim Fu Shun Gao und anderen Menghai Tees (zB. Dem Hekai von pr.sk) wirkte es leicht aktivierend und klar und abseits des Teetischs zeigte es sich auch noch lange präsent, gute Leistung!

IMG_20241020_082627xxxxxxxc.thumb.jpg.5a3f4290ef425fdc2483bea11effc45c.jpg

Mir ist dann im Laufe des Trinkens und Schreibens eingefallen warum dieser Tee so schnell gereift ist. Ich hatte die stark gepresste Probe (Brick) aufgebrochen und für mehr als einen Monat ohne Verpackung in einem Tongefäß gelagert, welches viel Luftzirkulation (währen des Monsuns) erlaubte. Danach wurde die Probe (wie andere auch) im Mylarbag und Blechdose gelagert, letzteres sollte an und für sich nicht zu so einer starken Veränderung führen.

Im späteren Verlauf blieb die Lagerungsnote nachwievor etwas zu präsent, werde als weiterführendes Experiment versuchen das auszulüften. Der letzte langezogene Aufguss brachte nochmal schön Tabak und Leber zum Vorschein, und ließ mich diesen Brick als ordentliches, vl zu erwerbendes Produkt abspeichern.

Kamil hatte diesen Brick mit unter 1£/gramm sehr fair bepreist angeboten (wie so ziemlich alle seine Angebote). Momentan ist dieser ausverkauft, doch auf Anfrage kann der puerhguy diesen und auch andere (bekannte) Fabriktees besorgen (und das deutlich billiger als teasenz oder Ys,...).

Link zu diesem Kommentar
vor 28 Minuten schrieb Manfred:

Da kannst du nichts falsch machen.

Das denke ich auch, mir gefällt bei dem sehr, das er wirklich an Tannen/Fichten und Waldboden herankommt/u.o so wirkt, und die Süße war mir auch sehr genehm. Ich hab den gestern Abend den ganzen Abend lang noch weiter aufgegossen, war natürlich nicht mehr viel, aber immer war eine leichte Süße und das Nadelige zu vernehmen.

Bearbeitet von Katori
Link zu diesem Kommentar

Golden Seed von TXS

IMG_6169.thumb.JPG.a3f983a1cc0148799c7db671f381595e.JPG

IMG_6180.thumb.JPG.9ad44f41ae2963f864549fbf6d4fc7ee.JPG

Geruch nach dem Waschen: würzig, röstig und ein Hauch Nelke

Erster Aufguss
Geruch: leicht röstig, würzig, Kürbiskompott mit Nelke
Geschmack: leicht, Nelke, weihnachtliche Gewürze

IMG_6181.thumb.JPG.69c73dc92d53f958b7412ef39a4af73d.JPG

Zweiter Aufguss
Geruch: leicht röstig, würzig, gebackenes Gemüse
Geschmack: cremig, würzig, Holz, leicht fruchtiger und leicht mineralischer Nachgeschmack kommt langsam

Dritter Aufguss
Geruch: röstig, ein wenig nussig
Geschmack: voll, rund, fruchtig, Nelke

Vierter Aufguss
Geruch: leicht fruchtig
Geschmack: glatt, fruchtig, leicht röstig, trockener Nachgeschmack

Fünfter Aufguss
Geruch: -
Geschmack: leicht fruchtig, karamellig, milchig

Sechster Aufguss
Geruch: -
Geschmack: dumpf-fruchtig, leicht röstig, weich und süß

IMG_6183.thumb.JPG.0334619d7cf1010ee72eb6f8f8b8cfd5.JPG

Link zu diesem Kommentar

2024 Chenyuan Hao Tianmenshan

Tianmenshan ist irgendwie so ein Ort, bei dem ich trotz eigentlich großen Namens noch kein klares Verständnis davon habe, wofür dieser eigentlich steht - allerdings hatte ich bis lang auch noch nicht all zu viele Tees von dort und die 3, zu denen ich hier Notizen habe sind alle recht unterschiedlich: den direkten Vorgänger von CYH, ein gleichaltriger von einem Produzenten aus Guangdong sowie den 2020er Gaogan von EoT. Matt bezeichnet diesen Tee als den besten Tianmenshan den er je hatte, das setzt die Messlatte natürlich recht hoch 😅

Der Tee startet jedenfalls recht dezent: auf der Geschmackseben eine leichte Süße und ein bisschen florale Noten, das Qi zeigt sich nur leicht im Körper - das spannendste ist da eigentlich das Aroma, was im Vergleich zum 2023er voller wirkt. In den nächsten zwei, drei Aufgüssen nimmt der Tee auf den Ebenen nur langsam Fahrt auf aber immerhin sind Tiefe, Textur und Komplexität durchaus ordentlich und man spürt, dass der Tee mehr kann als er direkt zeigt. Dafür scheint sich aber das Qi mit jedem Aufguss etwas mehr im Körper aufzubauen und verstärkt sich in der entspannenden Wirkung - interessanterweise nahezu ausschließlich om Körper, im Kopf spürt man davon nichts. Nach ein paar weiteren Aufgüssen scheint der Tee dann aufgewacht zu sein und wird merklich süßer und intensiver auf der Geschmacksebene - Karamell wie Matt kann ich hier zwar nicht finden aber es gibt ja auch Unterschiede in der Wahrnehmung des Qis. Wo ich aber ganz bei ihm bin ist, dass der Tee schön weich, rund und harmonisch ist (er verwendet in seinem Post häufig das Wort "melt" was ich sehr passend finde) und viel Ausdauer hat - daher gefällt mir der Charakter des Tees auch deutlich besser als von dem 2020er EoT und auch den beiden 2023ern würde ich den 2024er klar vorziehen. Schöner Tee, ganz klar ein Yiwu-Tee der zwar kein ganz so greifbaren Charakter hat wie ein Guafengzhai oder ein Gaoshanzhai (die mir persönlich doch auch mehr zusagen) aber doch einen sehr eigenständigen, der zwar subtiler ist, dafür sich hier aber auch das Qualitätslevel von CYH eindeutig zeigt!

PXL_20241020_073646686.thumb.jpg.7327aa305991eb00e716393d94ac7263.jpg

PXL_20241020_073748663.thumb.jpg.3c966dd091ba23b6c4e5fa70d3ca00e6.jpg

PXL_20241020_074723423.thumb.jpg.61ee211497dffcaf3b80f8078d83e48c.jpg

PXL_20241020_083416195.thumb.jpg.376aae2ce404a0fef4f0907ea4968117.jpg

Link zu diesem Kommentar

Gerade gab es den Bi Yu von NNS; er ist irgendwann letztes Jahr dort erschienen. Er war auf Dauer leider etwas langweilig und wurde mit der Zeit immer seltener getrunken. Daher habe ich gestern mal was versucht: Das, was übrig war (ein bisschen weniger als die Hälfte), habe ich gestern im Ofen "nachgeröstet" (ca. 40 Minuten bei ca. 100°). Der Tee schmeckt tatsächlich anders als zuvor; er ist jetzt voller, weicher und blütige und leicht fruchtige Noten sind dazugekommen. Die Aufgussfarbe ist nun auch ein bisschen dunkler.

IMG_6188.JPG

Link zu diesem Kommentar

2024 Hekai von prSK

Neben Mansa ist ja auch Hekai eine der Regionen, von denen Peter über die Jahre schon einige Jahrgänge (sowie eine Danzhu-Version und einen Jahresübergreifenden Blend in 2019) produziert hat - im Gegensatz zu den Mansa-Tees haben mir die Hekai-Versionen aber mal besser und mal schlechter gefallen und obwohl die 2022er Version bereits deutlich besser war als die Vorgänger hat mich die diesjährige Version wirklich äußerst positiv überrascht. Das mag teilweise sicher mit an der spannenden Keramik von Matteo liegen, denn wie bei den Notizen zu seine Schälchen aus verschiedenen Porzellan-Arten oder dem Porzellan-Kännchen bereits geschrieben hatten wir bei dem letzten Treffe vor ein paar Wochen den Vergleich mit eben diesem Hekai gemacht und es war wirklich ein Augenöffner! Daher kein Wunder, dass ich auch für diese Session wieder das Porzellan-Kännchen mit einem der Schälchen von Matteo gewählt habe, denn mit dieser Kombination holt man wirklich alles aus dem Tee heraus bzw dreht den Lautstärke-Regler auf, ohne den Charakter des Tees zu verändern.

Hekai ist ja allgemein eher für einen etwas deftigeren, primär bitteren Charakter bekannt - für mich oft in Verbindung mit einer eigentümlichen Heu-Note sowie bei den besseren Vertretern einer zitrusartigen Fruchtigkeit. Vor allem letzteres liefert die 2024er Version wirklich sehr schön firsch-fruchtig, bitter süß erinnert mich der Geschmack etwas an Pomelo - ein Eindruck, den die Holzbrand-Porzellan-Stücke von Matteo noch zusätzlich verstärken, denn durch sie wirkt der Tee heller und lebendiger, Frühjahr und Sonne pur! Was mich an dem Tee aber am meisten überrascht hat ist die für einen Hekai ungewohnte Eleganz - diese tänzelnde Leichtigkeit die jede Note trifft in Verbindung mit einer wohlpositionierten Kraft (es drängt sich die Analogie zu einem Balletttänzer auf) ist wirklich beachtlich. Der Tee hat auf allen Ebenen etwas bzw oft überdurchschnittlich viel zu bieten und erlaubt sich keine Fehler - wenn man mal von spezifischeren Regionen wie Banpen oder Guangbie absieht ist das definitiv der beste Hekai, den ich seit vielen Jahren hatte, da ist der Preis von 0,80€/g mehr als gerechtfertigt.

PXL_20241018_064642675.thumb.jpg.1fc89f52bd32be89a522d75ae91d89ec.jpg

PXL_20241018_064712312.thumb.jpg.efb39868c68f194292288081e30f30bf.jpg

PXL_20241018_065746435.thumb.jpg.9d4a4cec8a59f6ea3f43e628846c3e72.jpg

PXL_20241018_070832526.thumb.jpg.78f4fc9f67e1ea41c7a23d098c93bf2c.jpg

PXL_20241018_074223537.thumb.jpg.0a7ec4a59bf069d7592d40d7dd86db25.jpg

Link zu diesem Kommentar

Qi Lan - (Cha Zhe Sheng) von Chá Dào

9 g/ca.110-120 ml

Nach dem Waschen kam ein röstiger, (erd-)nussiger Duft aus der Kanne. Nach kurzem Warten war auch ein Hauch Kirsche da. Das wirkte schon einmal sehr angenehm.
Auch im ersten Aufguss (10 s) war dieser röstige, (erd-)nussige Duft da. Im Hintergrund war etwas leicht Fruchtiges zu riechen. Es wirkte ein bisschen parfümig. Der Tee schmeckte leicht röstig und leicht trocken. Es war eine Sesamnote da sowie fruchtige Spitzen.
Beim zweiten Aufguss (20 s) war das Röstige im Duft weg; dafür war nun auch hier die Sesamnote da. Zusätzlich duftete der Tee noch leicht fruchtig. Der Tee schmeckte wieder nach Sesam und leicht fruchtig. Der zweite Aufguss wirkte leicht beißend oder aggressiv – das Beschreiben fällt mir hier schwer.
Beim dritten Aufguss (30 s) war der Geruch nussig und ansonsten undefinierbar. Der Geschmack veränderte sich. Die Sesamnote ging deutlich zurück. Der Tee schmeckte fruchtig und kakaoig – lecker!
Beim vierten Aufguss (45 s) war der Geruch immer noch nicht wirklich definierbar; etwas leicht Röstiges war da. Der Tee schmeckte, fruchtig, samtig, voll.
Ab dem fünften Aufguss (1.10 Min) war bezüglich des Geruchs nicht mehr viel los. Der Tee schmeckte aber angenehm fruchtig-beerig. Aber auch hier kam nicht mehr viel.
Beim sechsten und zugleich letzten Aufguss (2 Min) war wieder eine leichte Sesamnote da und ein bisschen Fruchtigkeit. Das war es dann auch.

IMG_6252.JPG

IMG_6261.JPG

IMG_6272.JPG

Link zu diesem Kommentar

2022 Bohetang Kantou von Längass Tee

Nachdem Toby von Längass Tee bereits großzügigerweise zur diesjährigen Teezui ein umfangreiches Proben-Paket beigesteuert hat, hatten wir uns anschließend noch etwas unterhalten und er war so nett, mir nochmals ein paar weitere Samples für die Besprechung im Blog zukommen zu lassen, die ich schon im März bei dem Tee-Seminar in Bern kennenlernen durfte 😊

Den Anfang macht ein Tee, von der mir nicht nur aber insbesondere auch wegen seinem Namen im Gedächtnis geblieben ist: der Bohetang (薄荷塘) Kantou (砍头). Bohetang dürfte so ziemlich jedem Pu-Nerd ein Begriff sein, auch wenn die meisten vermutlich noch nicht all zu viele Tees von dort hatten, da die Preise für diese gehypte Region sehr extrem sind (zumindest geht es mir so, ich hatte bislang lediglich einen 2018er BHT von HQF sowie ein 2016er Dragonball von Panda). Das wird auch auf der Produktseite sehr schön Beschrieben: in dem abgelegenen Tee-Garten gibt es lediglich 49 Gushu-Bäume sowie 249 Dashu-Bäume (und natürlich noch viele Xiaoshu-Bäume aber Xiaoshu ist nicht interessant), die alle unter der Schirmherrschaft von vier durch Schwestern verbundenen Familien stehen (dieser Tee stammt übrigens von Der Familie Zhou). Und hier kommt das "Kantou" ins Spiel, was auf Deutsch "geköpft" heißt - sprich diese Bäume wurden irgendwann mal abgesägt aber nicht komplett gekillt, so dass sie anschließend wieder ausgetrieben haben. Dadurch sind die Bäume weniger imposant als welche die nicht zurückgeschnitten wurden (und werden daher idR auch nur als Qiaomu bezeichnet, wenn der Händler fair ist) was den Preis deutlich drückt und auch wenn es nicht ganz das selbe ist, profitieren die neuen Triebe natürlich trotzdem von dem alten Wurzelwerk - das selbe Prinzip wie z.B. bei dem tollen Yiwu Old Tree von TTpl. Natürlich ist das bei echtem BHT-Material immer noch ein sehr stolzer Preis aber im Gegensatz zu Gushu-Material über 1/3 preiswerter.

So viel zum Background, nun zum Tee: wie auch die anderen beiden ist auch das ein dezenter Tee - ob das ein spezifisches Charakteristikum für BHT ist kann ich nicht sagen (da die Testgruppe zu klein), ist aber die einzige wirkliche Gemeinsamkeit zwischen den drei BHT-Tees die ich sehe - aber geschmacklich wieder eine andere Richtung: eine leichte Süße, die mich etwas an Hagebutten erinnert und eine dezente Frische, die mich an sauberes Leinen erinnert. Durch die zurückhaltende Art kommt dafür das Qi und die Tiefe des Tees gut zur Geltung - zwar primär im Kopf verortet aber sanft in der Wirkung trägt das zu einer entspannten, ruhigen Session bei. Für meinen Geschmack fehlt es dem Tee etwas an "Fülle" oder "Dichte", denn auch Tees die keine Geschmacksexplosion sind können hier mehr Präsenz in der Tasse zeigen, wie z.B. der 2021er Rareness 5 v2 von prSK eindrucksvoll beweist. Aber das ist natürlich auch immer eine Frage der Philosophie des Produzenten: wie Peter, Yu und CYH jeweils ganz unterschiedliche Handschriften und Ziele haben, so wird das auch bei Längass der Fall sein - rückblickend zu dem Seminar in Bern und in Kombination mit der Session heute würde ich sagen, dass es eher in Richtung elegant und subtil geht aber warten wir erst mal noch die weiteren Samples ab 😉

PXL_20241026_074528065.thumb.jpg.b985ed1c71236b18fecda64a54302f3b.jpg

PXL_20241026_074555235.thumb.jpg.1cb13f8cfee2e2f9134145b30e701da5.jpg

PXL_20241026_080749534.thumb.jpg.64a97dee8e3a420addc6ac61e6b1a062.jpg

PXL_20241026_083922510.thumb.jpg.f6eee900c5b62706bb75a0880ae8e5e9.jpg

Link zu diesem Kommentar

Shan Jian Liu Xiang von TXS

- das stand jedenfalls auf der Packung, auch wenn ich nicht weiß, was damit gemeint ist. Das war eine kostenlose Beigabe. Egal - der Tee schmeckt. Mit drei Worten kurz umrissen: Pfirsich, Honig, weich. Er verändert sich nicht großartig, sondern zieht das durch. Röstige oder mineralische Noten habe ich nicht geschmeckt. Der Nachgeschmack war lang und lecker.

IMG_6297.JPG

IMG_6314.JPG

IMG_6325.JPG

Link zu diesem Kommentar

2000 CNNP Yiwu Zheng Shan Ye Sheng Cha via Moychay.nl

Nachdem der Tag extrem neblig und ziemlich kühl gestartet ist hatte ich mal wieder Lust auf einen etwas älteren Sheng - freundlicherweise hatte mir die niederländische Niederlassung von Moychay vor einer Weile ein paar Samples zukommen lassen, unter anderem diesen Yiwu von 2000: dem Namen nach soll es sich um wild wachsende Teebäume (Yesheng ist hier nicht im Sinne der botanischen Variante gemeint) im Yiwu Kerngebiet (Yiwu Zhengshan vs Yiwu was inzwischen ja auch Mansa und Manla mit einschließt) handeln. Im Shop sieht das Blatt äußerst hübsch aus - das Sample stammt aus der Bing-Mitte und ist daher nicht ganz so hübsch, weshalb auch meine Keramik-Wahl auf Stücke von Petr Novak gefallen ist, um die zu erwartende Adstringenz die mit mehr Bruch einhergeht zu mitigieren.

Das nasse Blatt hat ein etwas erdiges Aroma mit viel feuchtem Holz - der erdige Anteil lässt zunächst befürchten, dass der Tee etwas viel Feuchtigkeit abbekommen haben könnte aber der erste Aufguss zeigt, dass das unbegründet ist. Was an feuchter Lagerung vorhanden war liegt schon so weit zurück, dass der Tee kein bisschen muffig mehr ist und dafür mit einer sehr weichen, vollen Textur aufwarten kann - geschmacklich ist der Tee sauber und was es an Erdigkeit gibt ist dezent genug, damit es dem Alter entsprechend passt. Das Qi ist zwar nicht all zu stark ausgeprägt aber dafür von sehr schön ruhiger, meditativer Natur und etwas Tiefe und Komplexität kann der Tee auch bieten, so dass man auch etwas geboten bekommt, wenn man über den Tellerrand schaut. Nachdem der Staub der Jahrzehnte in den ersten Aufgüssen weggespült wurde wird der Tee zunehmend süßer, behält den warmen, holzigen Grundton aber bei - schöner Tee für einen grauen Morgen, der gut auf den sonnigen Tag vorbereitet hat 😊

PXL_20241027_075849757.thumb.jpg.b23dcb2692e3bff0b7570ec78cfa0e62.jpg

PXL_20241027_075904357.thumb.jpg.a2849362aec23c090f7316d20e7027bd.jpg

PXL_20241027_080835523.thumb.jpg.2ac5ac7b8a32370b5cd7d3000dc65bd0.jpg

PXL_20241027_080848848.thumb.jpg.503568552ec3224a843d603410d46c45.jpg

PXL_20241027_085934229.thumb.jpg.f6c9d02ec4be02b8bde68921f87bc81d.jpg

Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...