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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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Ao fu Hou Dancong von Zoe`s tea im neuen, alten Shantou Xubian Kännchen.

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Da mich die Sparte Dancong schon eine ganze Weile interessiert, habe ich mir ein bisschen Equipment gegönnt und ein paar Tees zum Testen dazu bestellt. Heute gab es diese, etwas bunt anmutenden, Blätter...

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Meine bisherigen Erkundung hatten zu verschiedenen Eindrücken und Fragen geführt. Was macht einen guten Dancong aus? Für mich ist Dancong deswegen interessant, weil er häufig mit einer gewissen Stärke im Geschmack daherkommt. Diese Eigenschaft sorgt dafür, dass der Tee bei mir immer mal wieder in der Tasse landet.

Es ist wohl grundsätzlich ratsam jeden Tee mit einem gewissen Grad an Aufmerksamkeit zu trinken , das ist bei Dancong nicht nur nicht anders, sondern m.E. vielmehr notwendig, um dem geschmacklich teilweise anspruchsvollen Tee zu folgen. Gedankenlos und genussvoll trinken geht natürlich auch, aber es entgehen einem vielleicht auch ein paar Dinge.

Mir ist aufgefallen dass diese Art Oolong nicht immer ein durchweg eingängiger, gefälliger Tee ist, sondern in seinen Ausprägungen teilweise auch mal einen eher künstlerischen Charakter hat.
In seiner Art und Weise verschiedene Düfte bzw Geschmäcker zu representieren, wirkt er auf mich, mit seinem zum Teil sehr pflanzlichen, herben Charakter nicht selten wie ein kleines Kunstwerk. Man ist nicht unbedingt geneigt diesen Tee literweise in sich reinzuschütten, man genießt ihn eher wie einen Espresso und staunt über den Wandel von Bitterkeit in verschiedenste, fein nuancierte Aromen. Die Parallele zum Kaffee finde ich geeignet, die Vielfalt an Aromen, die aus der bitteren Note hervorgehen ist enorm.

Mit seinen weniger süßen Phasen und einem eher herben Grundcharakter im Körper, zeigt Dancong sein aromatisches Spiel meinem bisherigen Empfinden nach eher im Nachgeschmack. Obwohl sich das von Tee zu Tee ,oder auch über die Aufgüsse schonmal wandelt.
Insgesamt ist diese Art Tee für mich ein wenig das Bindeglied zwischen den Welten PuErh und Taiwanoolong. Mit seinen deutlich herben und gleichzeitig blumigen Noten ist er ein herrliches Zwischenstück.


Dem Anschein nach, oder einfach meinen Vorlieben entlang lebt guter Dancong auch sehr von seiner Textur, letzlich spielen aber, wie bei vielen anderen Tees auch, alle Metriken eine Rolle. Guter Dancong hat den Aussagen nach viele Qualitäten. Er überzeugt im Geschmack, Nachgeschmack, Textur, Stärke, Ausdauer und auch Wandelbarkeit.

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Der Tee von heute: Zum Kultivar kann ich noch nicht so viel sagen. Das hole ich zu gegebener Zeit vielleicht nochmal nach. Wo man auch liest, der Tee scheint selten zu sein, wundersamerweise ist er aber in nicht wenigen Shops zu finden. 😃 was allen Beschreibungen gemein ist, ist aber seine Fruchtigkeit im Geschmack, zum Teil werden auch Gardenien-Noten beschrieben. Ich glaube um derartige Aromen wirklich erkennen und wiedergeben zu können, muss ich mir erstmal einen kleinen Pflanzenpark zulegen.😃 Die Dancongs sind auf jeden Fall ein schöner Anlass, im (Botanischen) Garten das nächste Mal etwas genauer hinzuschnuppern.

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Der Ao fu Hou hat eine weiche aber vergleichsweise leichte Textur. Relativ anschmiegsam, er ist aber nicht ganz so ölig, wie ich es bei anderen Vertretern besonders mochte. Die fruchtigen Noten sind unverkennbar, im Nachgeschmack halten sich dazu länger verschiedene blumige Noten. Die Bitterkeit wandelt sich über die Aufgüsse ein wenig, sie wird mal stärker,  lässt zwischenzeitlich in einzelnen Aufgüssen aber auch mal nach. Die Aromen wandern vom Nachgeschmack in den Körper und wieder zurück. Teilweise dringt eine feine Süße nach Vorne. Nach der Bitterkeit bleibt etwas Adstringenz im Mundraum zurück, welche nach kurzer Zeit ein Gefühl von aromatischer Intensität erzeugt. Die Wangen ziehen zusammen und die Aromen wirken speichelanregend. Eine gewisse Spannung baut sich im Gesicht auf. Ein schöner Tee.

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Ansonsten bleibt nur noch zu sagen vielen Dank für das schöne Kännchen. 😊

Bearbeitet von Matsch
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2017 Yiwu Wang Bing Zi Yo purpur (Purple Tree) von TKK

6g in der Hongi von EoT, 20s, 20s, 20s, 20s, 30s, 45s, 60s, usw.

Nachdem ich im letzten halben Jahr häufiger die 2018er Vateriante (auch von TKK) getrunken habe, gab es heute diesen Tee mal wieder. Was habe ich mich gefreut, als der 2017er 2023 in den Shop reinkam. Der gleiche Tee oder ein anderer Jahrgang (?) war ein paar Jahre nicht verfügbar, da ausverkauft. Ich mag den 2017er mit seinem vollen Geschmack, mit den verschiedenen fruchtigen und den leicht angereiften Noten, mit der sehr leichten Säure und der Adstringenz in der Mitte und der Süße am Ende. Mir ist er auch lieber als der 2018er. Bei dem steht in der Shop-Beschreibung zwar Folgendes: Der Fladen wurde aus Blättern von Ernten verschiedener Jahrgänge gepresst, um eine größere geschmackliche Vielfalt bieten zu können. Dennoch, finde ich, macht der 2017er (wo jedenfalls erst einmal nichts mit "verschiedenen Jahrgängen, um zu" steht; ja, muss nichts heißen) im Moment mehr her.

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Gute Vorsätze gibt es immer auch wenn das Jahr bereits in vollem Gänge ist. Dieses Jahr werde ich die ganzen Samples mal an den Kragen. Kennt ihr das auch... dass ihr manchmal schwerlich hinterherkommt? Und nicht nur das, Nein, ich werde auch bevor meine leider nicht mehr so überschaubare Box leer ist keine neuen dazu kaufen. Das wird eine harte Challenge. 

Heute fange ich mit einem allin Sample an, Bingdao Huang Pain 2019 von NNS, mal als Probe bekommen, nun gehen die 6g über den Tisch.

Der Sheng zeigt sich sehr angenehm und weich, leichte würzige Noten, Waldhonig, gepaart mit einer angenehmen Süße von Mirabellen die sich in den weiteren Aufgüssen mehr und mehr nach Pflaume/Zwetschge wandeln. Ein schöner Sheng, der mich als Huang Pain mit 18 Aufgüssen+ sehr überrascht hat.

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