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Kang Zhuan Erfahrungen...


Matsch

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Ein munteres Hallo in die Runde.

Nachdem der Käfersheng für mich eher nix ist, geht es nun zunächst mal gedanklich weiter. Der nächste in der Reihe für mich ungewöhnlicher Tees ist der Kang Zhuan, auch bekannt als Tibetischer Teeziegel.

Der Tee ist ein Produkt speziell für den tibetischen Markt und hat wohl großen Wert für die dortige Ernährung. Ich hab noch nicht ganz verstanden warum, aber vermute, dass er bei der Fettverbrennung hilft, bei einer fleischlastigen Ernährung? Ich wäre sehr dankbar, wenn da der ein oder andere Heichaveteran  vielleicht ne Idee zu hat.

Man liest das der Tee ordentlich gekocht wird und dann mit Butter und Salz genossen wird. Hat das schonmal jemand von euch probiert? Geschmacklich habe ich überhaupt keine Vorstellung. Ist der Tee eine lohnende Erfahrung oder eher ein Staubfänger im Teeschrank? Den FuTee mit diesen Golden Flowers fand ich wirklich bereichernd und irgendwie auch neu vom Geschmack, wäre super nochmal eine so schöne Erweiterung der Teepalette zu bekommen.

Die unergründete Welt der Heichas macht neugierig. Aber gerade zu den nun kommenden, stark rabattierten Tagen versuche ich die Ausgaben weise zu wählen, deshalb einfach mal die Fragen in die Runde.:trink_tee:

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Das schmeckt so Richtung Fleischbrühe, wenn die Yakbutter ok ist, ansonsten tranig und ist einfach ein Grundnahrungsmittel, um in dem kargen und kalten Klima der Hochgebirge zu überleben, wo es vor allem Nachts eisig kalt  wird. Die nomadischen Tibeter haben dazu so ein Gerät aus Holz, was so ähnlich wie eine Butterfass aussieht und auch ähnlich bedient wird.

Die Tibeter mischen das auch mit Tsampa (geröstetes und zerstoßenes Getreide) zu einer Art Brei, damit die Tsampa nicht so trocken ist und trinken dazu noch mehr Buttertee. 

Ansonsten sind so Teeziegel eine ganz alte Art, Tee relativ weit transportieren zu können, da die Oberfläche vergleichsweise klein ist und nicht so viel Yak- oder Pferdegeruch annehmen kann, wie offene Teeblätter. Also sogenannter Karawanentee, der auf der Pferde-Tee-Straße Richtung Tibet und Indien exportiert wurde.

In der Songzeit wurden Stücke des Teeziegels erstmal gemörsert bzw. gemahlen und dann ähnlich dem daraus später entstandenen, weiter entwickelten jap. Matcha zubereitet. Das Equipment und Vorgehen beschreibt z.B. der chin. "Teeheilige" Lu Yu im Chajing.

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Und ich trink Tee nach den morgendlichen Haferflocken :kopfandiewand::lol:

Danke für die ausführliche Antwort! Wieder einer dieser Momente des direkt ausprobieren wollens 9_9 @tsampa

Schmeckt der Tee ohne Butter auch nach FleischBrühe? Wäre ja so richtig was für Vegetarier.

 

Bearbeitet von Matsch
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Na, jetzt weißt Du ja, was Du ändern kannst 😉 

Ich habe nur die Buttertee-Version getrunken, aber da der Tee aus Yunnan kommt, wird das schon etwas Pu- oder Heicha lastig sein. Ich weiß gar nicht, ob ich den Teeziegel noch habe, den ich dort gekauft habe. Der war recht dick und grob, also nicht wie diese Dekoziegel, die es in vielen Teeläden gibt und die wohl mit sehr hohem Druck gepresst wurden.

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Der letzte Tee, den ich ausführlicher vorgestellt habe, sollte ein Tibetan Tee sein:

Dieser war allerdings nicht gepresst und hieß auch "Kang Hong". Aber ich glaube Zhuan heißt einfach nur Ziegel.

Leider habe ich noch nicht verschiedene Tibetan Tees getrunken, mag aber den von mir vorgestellten z.B. viel lieber als Shou. Einfach weil er bisher mehr von den für mich greifbare Geschmacksebenen hat. Besonders die leichte Fruchtnote, die sich gut mit dem erdigen Geschmack ergänzt, hat es mir angetan.

Auf meiner TODO Liste steht aber auch noch mein Wissen bezüglich dieser Teesorte auszubauen. Bisher halte ich mich aber zu sehr mit Sheng auf. 🙃

Bei Liu Tea Arts gibt es übrigens auch Tibetan Tee. Mir sind bisher keine weiteren deutschen Shops bekannt, bis auf DANs Tea hier in Hannover. Aber Dan hat auch keinen online Shop, dort müsstest du anrufen.

Mit Milch habe ich den Tee übrigens noch nicht getrunken. Ich vertrage Milch nicht so gut, daher werde ich das denke ich auch sein lassen. Ohne schmeckt mir der Tibetan Tee von Dan aber auch sehr gut, weil er nicht bitter oder trocken wird.

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vor 2 Stunden schrieb Fisheyes:

Na, jetzt weißt Du ja, was Du ändern kannst

Ich bin zwar für exotische Sachen zu haben, aber bevor ich mir nen Oolong ins Porridge rühre würde ich doch eher dieses Tsampa testen. Ich muss mir mal zusammengooglen, was für Getreide man dafür nutzt und wo es frische Yaksahne gibt.😃

vor einer Stunde schrieb DavidL:

Der letzte Tee, den ich ausführlicher vorgestellt habe, sollte ein Tibetan Tee sein

Stimmt! Jetzt erinnere ich mich. Da mich das Thema da schon gedanklich beschäftigte hat, habe ich das interessiert gelesen. Es ist wohl nicht hängen geblieben, weil es nicht die klassische Ziegelform (Zhuan) war, oder weil meine Aufmerksamkeit da grad eher nen flüchtigen Charakter hatte.

Die Geschmacksbeschreibung gefällt mir aber im Grunde sehr und weckte weiter die Neugier. Mit mitteldick kann ich eher im ungepflegten Umgangssprachlichen etwas anfangen :D aber dieses milchig quarkige find ich interessant. Ergänzende fruchtige Noten zum Erdton auch.

Der Kang Zhuan bei Liu Art ist mir persönlich noch nicht alt genug. Ich hatte da ja kürzlich bestellt und viele schöne Tees bekommen. Den Kang hab ich aber weg gelassen, wenn schon so`n Kram, dann so n richtig alten Schinken, dachte ich. 9_9

Mein erster Kontakt mit Tibettee war der Anblick im Onlineshop von LängassTee. Der Gui Zhou Hei Cha 1982 dort sah aus wie ein großer verschimmelten Klumpen Tee, ein faszinierendes Gebilde. Die Beschreibung klang aber irgendwie lecker. Ich bin mir mittlerweile nicht mehr sicher, ob es wirklich ein klassischer Kang Zhuan ist oder nicht doch eine ganz eigene Kategorie.

Bei anderen Anbietern hab ich dann gesehen, dass das gar kein Schimmel war, sondern wahrscheinlich Teil der Verpackung. Im Chawangshop ist der Tee ausverkauft, da sieht man das es eine Papierverpackung ist. Ich meine ich hab aber mal irgendwo gelesen, dass der Tee z.T. auch in Yakhäute gewickelt wurde. Wo das war weiss ich aber nicht mehr, ob das stimmt weiss ich auch nicht.

vor einer Stunde schrieb DavidL:

Mir sind bisher keine weiteren deutschen Shops bekann

Laifufu hat aktuell einen Ziegel im Shop, der auch schon was älter ist.

Bearbeitet von Matsch
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vor 8 Stunden schrieb Matsch:

wo es frische Yaksahne gibt

Als heimische Alternative dürfte sich denke ich Buttermilch eignen.

vor 9 Stunden schrieb Matsch:

ist mir persönlich noch nicht alt genug.

Da es ein schon fermentierter Tee ist, ist das Alter denke ich nicht so ausschlaggebend. Den Tee, den ich in meinem Post getrunken habe, ist auch nicht älter als 2 Jahre gewesen.

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vor 2 Stunden schrieb Bok:

Abgesehen davon, daß mit ziemlicher Sicherheit die verwendeten Tees von ziemlich niedriger Qualität sind

Auch nicht untypisch für einen Eintopf:D

vor 1 Stunde schrieb Paul:

Gab es da bei Asterix nicht den dekadenten Römer der irgendwas aus Nachtigallenzungen gegessen hat?

Wenn schon der Tee aus zusammengefegten Resten besteht müssen wenigstens die anderen Zutaten von der Qualität her stimmen, aber 

vor 37 Minuten schrieb DavidL:

Als heimische Alternative dürfte sich denke ich Buttermilch eignen.

bei Buttermilch hört der Spaß auf :sick: da würde auch die feine Säure des Tees überdeckt werden, denke ich.:whistling:

Ich hätte ja an normale Butter gedacht, es geht doch in erster Linie um Fett, oder? 

Ich werd das Gefühl nicht los, es würde ein Staubfänger, aber mal gucken...

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vor 8 Stunden schrieb Matsch:

es geht doch in erster Linie um Fett, oder? 

Ich bin in dem Gebiet noch kein Experte, daher kann ich das nicht beantworten. Ich dachte aber immer es wird mit Yak Milch zubereitet und die ist selber schon fettreicher als Kuhmilch.

vor 8 Stunden schrieb Matsch:

Ich werd das Gefühl nicht los, es würde ein Staubfänger, aber mal gucken...

Das bedeutet der 1kg Ziegel ist bestellt? :P

 

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vor 12 Minuten schrieb DavidL:

Ich bin in dem Gebiet noch kein Experte, daher kann ich das nicht beantworten. Ich dachte aber immer es wird mit Yak Milch zubereitet und die ist selber schon fettreicher als Kuhmilch.

Ich hab mittlerweile gelesen, das z.T. Yakmilch verwendet wird um teure Butter zu sparen.

Den 1kg Ziegel lass ich vorerst dort wo er ist, aber eine Verkostung wird folgen. :)

Dieses Tsampa wird wohl aus geröstetem Gerste gemacht. Ich muss mal schauen wie original ich das am Ende mache. Yak Butter ist nicht so leicht zu bekommen. Es gibt aber ganz sympathisch ausschauende Westlerversionen mit normaler Butter.

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Naja, ich weiß nicht so recht, was Ihr Euch da erwartet....

Um das originale, volle und ganze Geschmackserlebnis abzugreifen braucht es unbedingt diese leicht ranzige Yakbutter. Das ist der Haut Gout, der einem dort ständig um die Nase wabert und einen danach auch noch ein bis zwei Wäschen lang begleitet. Und dahinter verblasst die Teequalität ganz einfach...  das ist nicht Tee, wie wir ihn sonst verstehen, sondern eine lokale Art Wasser zu desinfizieren und sich heiß mit möglichst viel Kalorien einzutüten.

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Ich erwarte ehrlich gesagt gar nix, ich hab nur Lust auf Experimente. Ich werd den Tee auch ohne Butter testen, er wird in seiner Ursprungsregion ja auch pur getrunken. Aber wenn ich ihn schon da hab und seine traditionelle Verwendung kenne, warum nicht nen Eindruck davon machen? Beim Käfersheng war die Intuition ähnlich. 

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  • 2 Wochen später...

Du kannst relativ günstig an Xiaguan Baoyan "Tibetan Flame" Tee rankommen. Der schmeckt auch nicht schlecht. War selbst schon häufiger in Tibet und Nepal. Durch die hohen Höhen haben die Leute dort eher eine Fettverbrennung, statt bei uns eine Kohlenhydratverbrennung. Quasi eine Keto-light Ernährung.

Kleiner Exkurs: Unser Körper benutzt immer eine primäre Quelle zur Energiegewinnung. In den meisten Fällen sind dies Kohlenhydrate. Essen wir zu viel wird es umgebaut und als Fett eingelagert. Essen wir zu wenig, dann werden erst die Kohlenhydratreserven angezapft, bevor es an das gute Fett geht. Sind Kohlenhydrate aber nur <10% der eigenen Kalorienaufnahme, so schaltet der Körper in die Gluconeogenese um. Denn unser Gehirn kann simpel gesagt nur mit Zucker laufen. Er fängt an seine primäre Energie direkt aus Fett zu gewinnen und diese in "Zuckerenergie" zu synthetisieren. Dieser Prozess des Umgewöhnens kann einige Zeit dauern, wenige Tage bis 2 Wochen. Da dies aber ein Prozess ist, bei dem aktiv umgewandelt wird, kostet es dem Körper Energie. Isst man nun vermehrt Kohlenhydrate, so schaltet der Körper umgehend wieder auf die viel leichter zu verwendete Energie durch Kohlenhydrate um.

Das kurz zum Verständnis. Nun ist es so, dass es für viele Jahrhunderte schwierig war auf hohen Höhen, wie dem Tibetplateau effizient eine Agrarkultur zu kultivieren. Genau wie Steppennomaden aus anderen Regionen der Welt, war die Hauptmahlzeit häufig eine Form eines Tiererzeugnisses, welche von Natur aus kaum Kohlenhydrate besitzen. Nun hat der Körper es ja geschafft Energie daraus zu gewinnen, aber trotzdem muss eine ausreichende Nährwertversorgung gewährleistet werden. Und um eine gesunde Darmperistaltik aufrecht zu erhalten braucht der Körper auch Ballaststoffe.

Also gesundheitlich war der Tee perfekt für die Lebenssituation der Menschen. Er lieferte wertvolle Mineralien, pflanzliche Mikronährstoffe und sorgt für eine gesunde Verdauung. In Verbindung mit der Butter sorgt es für ein energiereiches, sättigendes Getränk.

Ich hatte selbst auch das Experiment gewagt und vor vielen Jahren mit der ketogenen Ernährung knapp 20kg abgenommen und seitdem gehalten. Trotz Rückkehr zur gewohnten/ normalen Ernährung. Bestandteil am Morgen ist für viele Keto-Liebhaber der bulletproof coffee, ein schwarzer Kaffee mit Butter. Durch die hohe Energie hält so ein Kaffee auch lange satt (nur in Ketose). Und da hab ich zum ersten Mal auch Buttertee getrunken. Wie bereits erwähnt schmeckt der originale Yakbuttertee wie ranzige Hühnerbrühe. Nicht lecker. Am Ende eines jeden tea cakes nehme ich die ganzen, zu kleinen Überreste und den "dust", die beim Abbrechen von Tee immer im wrapper übrig bleiben und koche diese in einem Topf. Danach abseihen und mit Butter im Mixer verquirlen. Fertig. Schmeckt tausendmal besser meiner Meinung nach :)

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vor 2 Stunden schrieb Ygdrasil:

Am Ende eines jeden tea cakes nehme ich die ganzen, zu kleinen Überreste und den "dust", die beim Abbrechen von Tee immer im wrapper übrig bleiben und koche diese in einem Topf. Danach abseihen und mit Butter im Mixer verquirlen. Fertig. Schmeckt tausendmal besser meiner Meinung nach

Ich hab versucht an original Yakbutter zu kommen, über einen Züchter, aber keine Chance. Die Milch bleibt bei den Kälbern. Ist vielleicht auch besser so. Ich denke ich werd es auch mit "normaler" Butter probieren, man will den Gaumen ja nicht überstrapazieren.9_9

Schön mal die Zusammenhänge die hinter dem Verzehr von Buttertee stehen, zu erfahren!

 

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  • 2 Wochen später...
Am 30.11.2023 um 08:15 schrieb Ygdrasil:

Du kannst relativ günstig an Xiaguan Baoyan "Tibetan Flame" Tee rankommen. Der schmeckt auch nicht schlech

Das ist einer meiner Lieblingstees, wenn er nicht allzu jung ist, wirklich eine leckere Angelegenheit mit beachtlicher Körperwirkung.

So, heute kam es dann mal zum Test des Kang Zhuan. Um einen etwas umfänglicheren Eindruck gewinnen zu können, wurden zwei verschiedene Tees getestet. Ich hab den Tee jeweils pur probiert und einmal als Buttertee. Hier die Hauptdarsteller..

 

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Da Yakbutter, wie beschrieben, schwierig zu bekommen ist und der Gedanke an Buttermilchtee in mir direkt Abneigung erzeugte, bin ich auf die verwestlichte Lightversion umgestiegen und habe "normale" Butter und ein wenig Milch verwendet.

Ich habe beide Tees in einem Kochtopf mit 500ml Wasser aufgekocht und dann 4 Minuten ziehen lasse. Dann wurde abgesiebt und mit 2EL Butter und 2 Prisen Salz im Mixer aufgeschäumt. Ziemlich schnell setzt sich nach dem Mixen der Fettanteil an der Oberfläche ab, man ahnt was auf einen zukommt. ^^

Vom aufgeschäumten Tee hab ich etwas abgenommen und solange Tsampa hinzugegeben und gerührt, bis sich eine teigige Konsistenz ergab. Daraus hab ich dann Kugeln geformt. Sollte ja wenigstens schick aussehen.

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Nun denn,  das Ergebnis war, wie schon von anderen beschrieben, weit weg von Genuss. 😃 Das Gebräu schmeckte in beiden Varianten  in erster Linie nach Butter, was wohl zu erwarten war. Auch stetiges Umrühren half nicht wirklich. Die beiden Tees ergaben nach dem Aufschäumen exakt die gleiche Optik. Eine Art Brühe konnte ich darin nur bedingt erkennen, was aber wohl an der sparsamen Verwendung von Salz gelegen haben dürfte. Ich hab in der Tat das Gefühl gehabt, dass mehr Salz und auch etwas Säure, dem ganzen gut getan hätte. Vielleicht wäre Buttermilch in dem Mix doch reizvoller gewesen. So blieb es eine relativ monotone und geschmacklose Erfahrung.

Ungemixt schmeckten beide Tees total unterschiedlich. Was beim Buttertee praktisch nicht aufgefallen war, zeigte sich beim einfachen Aufguss sofort deutlich. Der jüngere (2020) Kang Brick von LiuTeaArt, der als vergleichsweise hohe Qualität beschrieben wird zeigte sich als z.T ziemlich kleinteilig, aber mit kleinem, feineren Blatt. Der ältere (1992)Kang von YS wirkte da schon gröber. Geschmacklich war der jüngere Tee vor allem  sehr herb, mir fällt kaum ein Vergleich ein. Am ehesten würde ich Parallelen zum Wavee Bing Cha aus Thailand ziehen, nur mit weniger Facetten. 

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Der Kang aus den 90ern war geschmacklich herausfordernd. Meine Freundin sagt schon bei PuErh prinzipiell, das der Tee etwas von alten Schuhen hat. In diesem Fall war für uns beide olfaktorisch in quasi greifbarer Nähe ein altes, oft und gerade getragenes Paar Waldarbeiterstiefel, das im Eingangsbereich stehend, die innere Feuchtigkeit vom Fuß und die äußere Feuchtigkeit vom muffig, erdigen Laubboden ausdünstet. Wirklich schlimm unlecker 😃 ich mag an sich erdige, alte Töne aber diese Variante wollte mir nicht gefallen.

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Insgesamt war es aber ein lustiges Experiment, schön auch hier mal einen Eindruck gewonnen zu haben. Leider war es kein Zugewinn, wie z.B der Fu Zhuan, aber nun denn, manchmal ist das so. Vielleicht entwickelt sich die junge Variante ja noch in den nächsten Jahren.

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Einen schönen Advent gewünscht!

 

 

Bearbeitet von Matsch
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Hier sprechen @Matsch und @KlausO ein grundlegendes Problem menschlicher Existenz an:

Der Glaube sich durch Aktion in den Anderen zu versetzen und ihm, wenn nicht gleich so doch ähnlich zu werden.

Beispiel?

Eine Frau (in der Originalgeschichte, natürlich eine Deutsche!) wollte von einem WienerCaffeeHausBetreiber das Originalrezept von Kaiserschmarrn haben. Sie ließ sich alles genau diktieren, wiederholte das Diktat laut beim schreiben und fragte mehrere Male, ob sie jetzt auch alles hätte; ob sie wirklich auch alles hätte, ob er auch nichts vergessen hätte und sie jetzt wirklich alles hätte?

Darauf der Wirt: Alles, bis auf 650 Jahre Habsburg!

 

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In der Annahme, das jeder als "leeres Gefäß" auf die Welt kommt, vermute ich, jeder eignet sich zumeist (in die Tat umgesetzte) Gedanken an, die ihm ureigentlich nicht gehören und mit denen sein Geist unaufhaltsam jongliert und sich daraus einen (gedanklichen) Alltag formt. Ein pauschales Problem sehe ich nicht, zumal sich das eh nicht abstellen lässt, ein Problem wird es für mich eher, wenn Mensch sich damit identifiziert, ....das passiert aber glaub ich nicht unbedingt automatisch, es kann auch eine eigene Perspektive dabei entstehen...durch einen Blick aus einem gewissen Abstand heraus.

 

Bearbeitet von Matsch
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Die Geschichte von @Paul gefällt mir.

Doch worum geht es überhaupt im Leben? Ohne Neugierde auf etwas oder die Freude an etwas Interessantem, das man für sich auf die ein oder andere Art gefunden und weiter ergründen möchte, wäre das Dasein nicht unbedingt trostlos, jedoch um viele Eindrücke und Erlebnisse ärmer.

Wenn ich nicht nach Japan komme, werde ich auch nie wirklich japanischen Tee getrunken haben. Hier fehlt, das Wasser, die Luft, die Atmosphäre und ich bin auch kein Japaner. 

Der aus dem Urlaub mitgebrachte edle Tropfen schmeckt schmeckt daheim auch nicht, wie in der gemütlichen Taverne auf der Insel und das im Supermark gekaufte Obst hat mit echten Früchten auch wenig gemeinsam.

Man nähert sich etwas (nur?) an - oder ist es nicht doch für einen selbst das Ganze, wenngleich auch anders, als es eben auch möglich sein könnte, wenn man doch im Moment und mit allen Sinnen da ist?

 

@Matsch Hast du Tsampa bereits gefunden? Vor Jahren hatte ich mal eine Packung im Alnatura entdeckt.

@Paul Im Film "Leben des Brian" wurden Otternnasen als Snack feilgeboten.

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@Raku ich hab das Tsampa ganz einfach im Reformhaus/Bioladen gefunden. Stand da komplett anrührfertig wie eine Tüte Mehl.

Ich hatte ganz vergessen den Geschmack zu beschreiben in meinem Verkostungsbeitrag, ist vielleicht deswegen etwas untergegangen.

Es schmeckte aber auch nicht wirklich erwähnenswert, die "Knödel" waren ein bisschen wie der Buttertee, etwas fad und monoton. Man konnte es schon essen, aber es verlockte nicht zum weiteressen. Geschmacklich fast so, wie man es sich vorstellt, Mehl mit Wasser halt. Minimal schmeckte man auch Butter und mit Fantasie auch den Tee. Das der Gerste geröstet ist, half glaub ich auch etwas, aber dennoch geschmacklich nur blanke Nahrung, kein Genuss.

Ich konnte den Beitrag von Paul nachvollziehen, bzw. ich konnte glaub ich nachvollziehen, was er damit zum Ausdruck bringen wollte. Ich weiß nicht, ob ich es so beschreiben würde.

Ich hab darauf versucht zu beschreiben, ...dass das menschliche Denken an sich Ansatz für ein Problem sein könnte,... es ist vielleicht immer genau das, was das menschliche Denken draus macht...

Ich vermute dementlang auch, dass das Leben an sich, sinnlos ist. Es hat, wenn man so will, den Sinn, den wir ihm geben.

Für mich passt da ganz schön das Bild/die Illusion der Selbsterkenntnis. Mensch rennt das ganze Leben seiner Erfüllung hinterher und sucht dabei Selbsterkenntnis in allen Bereichen seines Lebens, durch Reisen, berufliche oder private Selbstverwirklichung (Tee und Schmarrn), immer neue Ziele, um doch nie wirklich anzukommen. Man macht original Kaiserschmarrn und isst trotzen nur zerrupften Pfannekuchen, klar kann man sich selbst versuchen zu überzeugen, das es das gleiche ist, aber würde man weitersuchen wenn dem so wäre? Ich hoffe man ahnt worauf ich hinaus will. Es ist schwierig zu beschreiben, weil es kaputt geht in der Sekunde in der man es beschreibt.

Um auf das leere Gefäß zum Start des Lebens zurückzukommen, so gut wie alles, was man im Laufe seines Lebens in dieses Gefäß füllt oder gefüllt bekommt, war im Grunde wohl schon da. Das Verständnis von Sprache, der Welt an sich, die gemachten Erfahrungen, nichts ist so gesehen wirklich Selbsterfahrung, oder?

Wie kann man sich selbst an den Erfahrungen anderer oder durch das Wissen anderer erkennen? 

Aber das ist alles schon arg philosophisch und hat nen eigenen Thread verdient,... vielleicht,. .... zuletzt sind auch das "nur" Gedanken...

 

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