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Kintsugi mit Epoxidharz


Gehe zur Lösung Gelöst von Diz,

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Hi Firestream,

vor etwa drei Wochen ging es mir genauso. Also hab ich über etsy ein Kintsugi-Set bestellt. Die Reparatur gelang ganz ordentlich. Leider habe ich mich erst danach beim Verkäufer erkundigt, ob der Kleber auf Basis von Epoxidharz lebensmittelecht ist. Er meinte, er löse sich zwar nicht auf, habe aber kein entsprechendes Siegel, weswegen er mir rate, das reparierte Geschirr als Deko zu verwenden.

Halte die jeweiligen Aufmachungen ein bisschen für Augenwischerei. Stets werden auf den Bildern reparierte Becher, Tassen und Vasen gezeigt. Wenn diese danach aber nicht mehr mit Lebensmittel in Kontakt kommen dürfen, waren sie die Reparatur kaum wert. Oder hab ich bei dem Prinzip etwas falsch verstanden? 

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Für echtes Kitsugi nimmt man Urushi-Lack, welches mitsamt seinen dafür benötigten Utensilien einige Markfuffzig kostet und die Reparatur wird sich zeitaufwändig in einer Art Meditation gestalten. Sofern man geschickte Hände hat, wird das Ergebnis ein Kleinod sein, das unbedenklich weiter zu benutzen sein wird.

Die günstigen Alternativen kannte ich bis vor wenigen Minuten noch nicht. Was es alles gibt! Das kann man machen, und da steht zumindest bei dem von mir angeschauten Set es sei dann lebensmittelecht und das Ganze wird auch  ratzfatz fertig sein.                                  Doch das Resultat erscheint mir in etwa so gruselig, wie ein im Flur aufgehängter Spiralkalender mit Kunstdrucken von Van Gogh.                                                                      Und zumindest in mir sträuben sich die Nackenhaare bei der Vorstellung, aus einem Sekunden- oder Zweikomponentenkleber reparierten Gefäß zu trinken. Da können die schreiben, was sie wollen.                                                                                                    Darüber werden die Meinungen wohl auseinander gehen und das sollen sie auch ruhig.

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vor 7 Stunden schrieb Raku:

Für echtes Kitsugi nimmt man Urushi-Lack, welches mitsamt seinen dafür benötigten Utensilien einige Markfuffzig kostet

https://www.dictum.com/de/search/index/sSearch/URUSHI/userInput/urushi/queryFromSuggest/true?p=1

Wahrscheinlich benutzt Du den Begriff "einige Markfuffzig" wie die reizende ältere Dame in Toms Cartoons auf der Post?

Aber nun mal Ernst: es ist immer dasselbe, Menschen arbeiten über Jahrhunderte irgendwelche Fähigkeiten aus für die man dann in der Anwendung viel Zeit, Erfahrung und Wissen braucht. z. B. Keramik kleben mit Urushi. Dann kommen irgendwelche Schlaufüchse und nehmen Epoxidharz ( https://de.wikipedia.org/wiki/Epoxidharz ) und verkaufen das. Dann kommen irgendwelche unbedarften Nasen und kleben ihren Bettel damit und sind dann total verwundert, wenn sie dadurch Krebs bekommen oder ihnen Hörner wachsen.

 

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Danke, etwas Humoristisches kann sicher nicht schaden. Die meisten Menschen scheinen ihren Humor ja leider abgeschafft zu haben. Dann schaue ich mal, ob er Gary Larson das Wasser reichen kann. :D

Hier noch ein wenig Werbung für gute Ware:

https://shop.korest.de/KINTSUGI/KINTSUGI-Sets:::243_245.html

Bearbeitet von Raku
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Kann ich mich nur anschließen, diese Harz Sets kann man nicht genießen… schaut auch bescheiden aus im Vergleich zu echtem Kintsugi. 

Caveat: auch Kintsugi funktioniert nicht für alle Reparaturen und alles löst sich irgendwann wieder auf bei Benutzung mit heißem Wasser, manchmal nach wenigen Malen, manchmal nach Jahren oder einem Jahrhundert. 

Bearbeitet von Bok
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@FireStream und @Golden Hill: Es sei auch auf die Kintsugi-Künstlerin Natsuyo Watanabe in Berlin hingewiesen. Sie macht echtes Kintsugi auf sehr hohem Niveau.

Nicht ganz billig, damals waren es glaub ich um die 20€ pro cm. Aber für gute Stücke definitiv eine Empfehlung. Wenn du es von ihr wieder bekommst, wirst du froh sein, dass es runtergefallen ist. Hatte ich 2015 mal vorgestellt:

 

http://www.tsugi.de/kintsugi-beispiele/chawan-1.html

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Sie weist darauf hin, dass sie nach Absprache mit dem Kunden bei manchen Restaurationen, wenn es sich um sehr hartes, wenig poriges Material handelt, auch Zweikomponentenkleber einsetzt und nicht ausschliesslich mit Urushi arbeitet:

http://www.tsugi.de/reparaturhinweise.html

 

Das sollte keine Kritik an ihren wundervollen Arbeiten sein!

Bearbeitet von Raku
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Ich habe keine Erfahrung mit Kintsugi. Aber mit Zweikomponentenkleber habe ich schon viele Erfahrungen gemacht. Das Ergebnis ist: Wenn man Porzellan mir Zweikomponentenkleber klebt, dann löst sich die Klebeverbindung im Laufe der Zeit ab, wenn die Klebestelle regelmäßig in Kontakt mit warmem Wasser ist. Das ist also für Teekannen und Tassen nicht geeignet. Spätestens aus der Spülmaschine kommt das geklebte Stück zerlegt heraus.

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vor 57 Minuten schrieb Bok:

Es gibt auch welche die extra für Hitze und Wasser gemacht sind. Die halten bombenfest. JB Marine Weld z.B. 

"JB Weld gilt als der stärkste Kleber der Welt! Er wurde vor 30 Jahren in den USA entwickelt und wurde millionenfach verkauft. Er befindet sich in nahezu jedem Haushalt. Der 2-Komponenten Epoxidharzkleber ist universell einsetzbar und schafft wirklich dauerhafte Verbindungen."

Aber will man den im Tee haben?

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7 hours ago, Paul said:

"JB Weld gilt als der stärkste Kleber der Welt! Er wurde vor 30 Jahren in den USA entwickelt und wurde millionenfach verkauft. Er befindet sich in nahezu jedem Haushalt. Der 2-Komponenten Epoxidharzkleber ist universell einsetzbar und schafft wirklich dauerhafte Verbindungen."

Aber will man den im Tee haben?

Der ist der Beste was abgebrochene Henkel betrifft. Also nur für Aussenreparaturen geeignet. Für alles Andere Kintsugi, das muss man halt immer wieder auffrischen wie beim Gartenzaun... Für Sprünge und strukturelle Schäden nimmt man besser Klammern oder fasst Ränder mit Silber o.ä. ein.

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On 1/15/2024 at 1:08 AM, miig said:

@FireStream und @Golden Hill: Es sei auch auf die Kintsugi-Künstlerin Natsuyo Watanabe in Berlin hingewiesen. Sie macht echtes Kintsugi auf sehr hohem Niveau.

Nicht ganz billig, damals waren es glaub ich um die 20€ pro cm. Aber für gute Stücke definitiv eine Empfehlung. Wenn du es von ihr wieder bekommst, wirst du froh sein, dass es runtergefallen ist. Hatte ich 2015 mal vorgestellt:

 

Wenn man das mal selbst gemacht hat und sieht wieviel Arbeit, vor allem Zeit darin steckt, ist das nicht so teuer... mir persönlich macht es Spaß, es ist aber eine wirkliche Geduldsarbeit, das Gute ist, wenn was schief geht, macht man es einfach nochmal, in dieser Hinsicht sehr viel besser als Industriekleber, wo jeder Fehler auf Ewigkeit bestehen bleibt.

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  • 2 Wochen später...
Am 13.1.2024 um 22:58 schrieb Golden Hill:

Epoxidharz lebensmittelecht

Ja, das ist echt ein Problem. Nach etwas Recherche hab ich herausgefunden, das es da 2 Zertifikate gibt: direkter und indirekter Kontakt mit Lebensmitteln. Die Epoxid- Kintsugi Kits die ein Zertifikat haben (wo ich etwas in die Richtung finden kannte), haben alle nur ein Zertifikat für indirekten Kontakt. Und Überhaubt konnte ich nur 2 Epoxidkleber mit einem Zertfikat für direkten Lebensmittelkontakt habe: einer kommt aus den USA und kann nur in großen Gebinden gekauft werden und der andere kommt aus Italien ist aber nur für Temperaturen um 60°C zugelassen.

Am 14.1.2024 um 18:08 schrieb miig:

20€ pro cm

Da es leider ein Scherbenhaufen ist und das Kännchen nur 20 Euro gekostet hat ware das wohl etwas heftig😅

Am 24.1.2024 um 14:05 schrieb Diz:

Gerne! Der erste Deckel ist schon fertig. Der zweite, von meiner Tochter, ist noch in arbeit. Da fehlt auf der Innenseite noch die Goldschicht.

 

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Die Idee ist ech gut. Sieht toll aus👍 Kannst du uns bitte auf dem laufenden halten? Was Stabilität angeht und ob dir wie @Paul meinte plötzlich Hörner wachsen. (Im Falle der Hörner bitte mit Beweisfoto🤣)

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