anartom Geschrieben 14. Januar 2012 Teilen Geschrieben 14. Januar 2012 Dieses Thema beschäftigt mich nun seit einer geraumen Weile... immer wieder fragen Teefreunde, insbesondere die Damen unter ihnen, nach "Milky Oolong", so dass ich irgendwann soweit war, meinen Erzeugern/Lieferanten in Doi Mae Salong 'fremdgehen' zu wollen, weil diese nun einmal keinen Milky Oolong herstellen, ich aber doch unbedingt einen haben sollte, populär wie er nun einmal ist. Ein Anbieter war auch schnell gefunden. Mich selbst, nicht gerade ein großer Fan von aromatisierten Tees, überzeugte der Geschmack zwar überhaupt nicht (vordergründig interessant, aber der Nachgeschmack, der noch lange im Mund hängenblieb) wirkte künstlich. Man erzählte mir die gute alte Geschichte mit den Milchdämpfen, denen der Oolong ausgesetzt wird, um dieses Aroma anzunehmen und ich dachte, dass ich mir das gern einmal ansehen würde. Kurz: es stellte sich heraus, dass die 'Milch' ein gelbfarbenes, klares 'Milchkonzentrat' (weiß nicht, ob irgendwie doch natürlich oder naturidentisch oder einfach nur chemisch/künstlich...) war, welches beim Erhitzen in der üblichen Trommel zu den Teeblättern hinzugegeben wurde. Nun, 'Bedämpfen mit Milchdämpfen' hatte ich mir anders vorgestellt... Ich hielt meine Nase EINMAL an die Ausgussöffnung des Kanisters mit dem 'Milchkonzentrat': geradezu ekelerregend intensiv, der Geruch, und eigentlich nur mit viel Phantasie wirklich ein Milchgeruch. Wie sich herausstellte, verwenden zumindest in Doi Mae Salong, Nordthailand, alle Erzeuger, die Milky Oolong produzieren, das gleiche Mittel und die gleiche Technik zum Aromatisieren dieses Tees. Ich nahm dann Abstand davon und biete diesen Tee nach wie vor nicht an. Dennoch bleiben haufenweise offene Fragen, von denen ich hoffe, dass hier jemand etwas mehr dazu weiß: 1. Inwieweit ist das hier zur Aromatisierung verwendete Mittel natürlich bzw. naturidentisch bzw. chemisch? 2. Gibt es in China oder in Taiwan eine andere Technik der Aromatisierung mit 'Milchdämpfen', etwa eine, die tatsächlich Milch benutzt und nicht irgendein mehr oder minder chemisches Konzentrat? 3. Gibt es demnach eine Unterscheidung zwischen "richtigem" Milky Oolong und künstlich erzeugtem Milky Oolong? Bin gespannt auf Beiträge hierzu. Wotan reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 14. Januar 2012 Teilen Geschrieben 14. Januar 2012 Interessant, ich habe zwar keine Antworten, aber war auch am Milky Oolong interessiert und habe mir einen gekauft. Der wirklich intensive Duft, der einen beim bloßen Schnuppern erschlägt, bestätigte sich fast genauso krass im Geschmack. Das schien mir in dieser Intensität verdächtig und ich habe es bei dieser Erfahrung bleiben lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
anartom Geschrieben 14. Januar 2012 Autor Teilen Geschrieben 14. Januar 2012 Luke, genau so ging es mir eben auch: der Geruch war 'zu schön, um wahr zu sein' und der Geschmack nur vordergründig gut. Die 200g-Packung, die ich seinerzeit höflicherweise kaufte, steht weitestgehend unversehrt in meinem Haus in Nordthailand rum. Immer wieder werde ich aber danach gefragt, so dass ich beschlossen habe, es jetzt genau wissen zu wollen. Auch in dem Forum 'Teefreunde' auf Facebook habe ich die einschlägige Frage gerade eben gepostet und bin nun gespannt, ob es Antworten gibt. Hoffentlich werde ich nicht von der (überwiegend weiblichen) Milky Oolong-Gemeinde gesteinigt... ich will diesen Tee ja auch wirklich nicht schlechtmachen, nur wissen würd' ich es halt gern. Ich erlebe so etwas durchaus auch öfters.... so roch und schmeckte ich auch schon sehr teure Jasmintees, die zwar auf jeder Haribo-Messe durchgehen würden, bei denen ich mir aber absolut nicht vorstellen kann, dass Jasminblüten diesen Geschmack abgeben (süß/würzig, kein bisschen blumig, so wie ich es von dem Jasmintee kenne, der einfach nur mit Jasminblüten durch die Heiztrommel laufen gelassen wurde, ohne sonstwas. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Herbert Geschrieben 15. Januar 2012 Teilen Geschrieben 15. Januar 2012 Hi. Wie beim Erdbeerjoghurt: dieses brachiale Aroma ist (meiner Meinung nach) mit Milch (oder deren Dämpfen) nicht zu machen. Ich lass' mir gern das Gegenteil beweisen. Anmerkung zu Begriffsdefinitionen: Ein "natürlicher" Aromastoff kommt natürlich in der Natur vor. Er muss nicht zwingend aus besagter Pflanze (o.Ä.) stammen. Bsp.: Käme ein Bananenaroma in kaukasischem, rohem (und somit natürlichem) Erdöl vor, wäre es ein natürlicher Aromastoff. Punkt. Würde man genau diesen "natürlichen Aromastoff" nicht aus dem Erdöl isolieren, sondern künstlich/chemisch im Labor (oder Kernreaktor, oder sonstwo) synthetisieren, wäre es ein "naturidentischer Aromastoff". Igitt. Jetzt ist mir selber übel geworden . Denkt bloß nicht zuviel darüber nach. Herbert Wotan reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Teepott Geschrieben 15. Januar 2012 Teilen Geschrieben 15. Januar 2012 Haste aber schön erklärt. Genauso isses, leider. Gruß Teepott Zitieren Link zu diesem Kommentar
anartom Geschrieben 15. Januar 2012 Autor Teilen Geschrieben 15. Januar 2012 Hi Teepott! Schön dich zu 'sehen'! Ich bin mir nach einer eingehenden Diskussion auf Facebook in einer einschlägigen Gruppe dort und einer Menge Internet-Recherche nun nicht mehr so sicher: es gibt möglicherweise (!) auch eine nicht-künstliche Form der Beduftung von Oolong-Tee mit einer erhitzten Milch/Wasser-Mischung. Es wäre interessant Belege hierfür zu finden. Übrigens, der Reis-Tee in Nordthailand (Achtung! Wohlbemerkt kein Genmaicha!) wird auch nicht mit Reis beduftet!!! Allerdings auch nicht mit Erdöl, lach', sondern nebst Reis (in dem Fall mehr Alibi als Aromaspender; ich meine, wie viel Aroma hat Reis?) mit einem in Nordthailand/Burma/Laos (und sonstwo? Weiß nicht, kenne keinen deutschen oder englischen Namen dafür, nicht mal einen thailändischen, nur ein Shan-Wort) heimischen Kraut, das eben einen sehr starkes Reisaroma verleiht. In dem Fall finde ich das aber zulässig. Gruß, Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 16. Januar 2012 Teilen Geschrieben 16. Januar 2012 Hallo, Ist schon auffällig, dass Milky Oolong Frauens Liebling ist. Und deshalb werde ich das wahre auch für mich behalten müssen. Aber ich hab auch schon ganz unterschiedliche Aromen entdecken können. Und das zeigt sich auch in der Anzahl der Aufgüsse. Dein Reis - Tee, muss ich ehrlich zugeben, hat mir persöhnlich nicht so gefallen. Nun, das ist eben Geschmackssache. Na, mal sehen, wie das noch weitergeht mit den Informationen zu M.O. gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
anartom Geschrieben 17. Januar 2012 Autor Teilen Geschrieben 17. Januar 2012 Hallo Krabbenhueter! Ich kann das nachvollziehen... ich bin selbst weder ein großer Freund noch ein passionierter Gegner von aromatisierten Tees. Den Reistee mochte ich mal sehr, sehr gern, aber das hat sich mittlerweile verschoben. Eben, Geschmacksache... es gibt Leute, die ihn mögen, manche sehr, andere nicht so, andere gar nicht. Kein Thema... aber ich weiß GENAU, womit er aromatisiert ist, und muss mir über künstliche, flüssige, in Kanistern erhältliche Aromen und solche Dinge bei diesem Tee keine Gedanken machen. Das ist viel Wert, wie man an der letztlich doch recht erhitzten Diskussion auf FB zu dem Thema sehen konnte. Ich bin jetzt gespannt, was aus einem aromatisierten Milky Oolong letztlich rauszuholen ist: habe mir einen bestellt, von dem ich denke, dass er zu besseren der aromatisierten Milky Oolongs gehört. Bin gespannt drauf, und wenn ich ihn gar nicht mag, kriegt ihn meine Frau, haha... anartom Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 18. Januar 2012 Teilen Geschrieben 18. Januar 2012 Hab gestern sowohl einen Reistee ( der mir nicht so gefällt von der Sache her) und einen Milky Oolong gerochen, der wieder ganz anders als alle bisherigen M O vom Aroma her war. Von der Qualität gut aber ungewohnt. Werd aber erst am Wochenende zu Hause probieren, ob der auch gegossen schmeckt. Für meine Frau wieder ein besonders Ereignisss Gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
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