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Tips für Yancha. Dünner Geschmack?


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Was sind denn eure Brühparameter für Yancha?

In letzter Zeit bin ich alles andere als überzeugt von diversen Yanchas. Zu dünn, zu flach, nicht wirklich ausdauernd. Die ersten Aufgüsse zu rauchig, die nächsten ohne Geschmack. 

 

Bitte um Tipps!

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Hallo @Opro,

ich hab mal ein extra Thema aus deiner Frage gemacht, damit wir die Antworten wiederfinden können und sie nicht im großen Sammelthread untergehen :)

Welche Yanchas hast du denn so?

Mein Tip wäre erstmal: Geld ausgeben :D Gute Yanchas sind teuer, besonders wenn sie aus dem Original-Gebiet kommen. Bin mir nicht sicher, ob es in dem Bereich echte Schnäppchen gibt.

Tip 2: Hoch dosieren. Kännchen ruhig recht voll machen.

Kann natürlich sein, dass du das schon alles machst. Erzähl mal, was du so an Yancha hast und beschreib genau, wie du sie zubereitest :)

 

 

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Wenn ich die Art, in der ich meinen Yancha zubereite verallgemeinern würde, wären das die grundlegenden Schritte:

Zuerst braucht es einen guten Tee. Bei Yancha gilt die Korrelation von Preis und Qualität leider mehr als bei anderen Tees.

Zwar ist nicht alles teure gut, aber die billigen Tees sind so gut wie immer nichts wert.

Heute war das z.B. ein Shui Jin Gui von 2011:

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Ich benutze meistens einen kleinen Gaiwan für meine Yancha. Hin und wieder eine kleine glasierte Kanne aus Taiwan oder manchmal eine Yixing Kanne, vor allem für gelagerte Tees. Meiner Meinung nach ist Porzellan oder hochwertiges Zhuni das Material der Wahl.

Als nächstes die Dosierung:

Ich persönlich dosiere meinen Yancha schwächer als viele meiner Teefreunde, als Richtlinie fülle ich ungefähr die Hälfte der jeweiligen Kanne mit Blättern. 

Dabei orientiere ich mich am Oxidationsgrad des Tees. Traditionellere (dunklere) Tees dosiere ich etwas stärker, um den Körper und das Mundgefühl noch mehr zu betonen. Leichter oxidierte Tees dosiere ich etwas schwächer.

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Da der Tee heute noch einen erkennbar grünen Schein im trockenen Blatt hat, der Gaiwan weniger als halb voll. Zudem ist der Tee recht potent, aus der Erfahrung heraus habe ich deshalb auch etwas weniger Blatt genommen. Ausprobieren ist wichtig!

Zum Wasser:

Ich benutze ein mineralarmes Wasser für Oolong (Saskia Kirkel), grundsätzlich immer aus dem Tetsubin.

Ich benutze kochendes Wasser für alle Aufgüsse, das Wasser schütte ich langsam und tief, um den Rand herum und nicht direkt auf die Blätter, bis der Teeball komplett bedeckt ist.

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Ziehzeiten:

Ich mache einen Waschgang, so kurz wie möglich. Diesen lasse ich separat abkühlen und trinke ihn kalt, anstatt ihn wegzuschütten.

Die eigentlichen Aufgüsse sind kurz, zwar keine "Flashbrews", um diesen Anglizismus zu bemühen, aber relativ zügig. Da ich die Zeit nicht stoppe, geschätzt ungefähr 20 sec., <10 sec., 20 sec., 30 sec. für die ersten vier richtigen Aufgüsse. Je nach Tee (Ausprobieren) auch mal ein bisschen länger. Kürzer nur dann, wenn ich den Tee höher dosiert habe.

Danach verlängere ich die Ziehzeiten so lange, dass mir das Geschmacksbild noch gefällt.

Yancha ist aus meiner Erfahrung heraus nicht der langlebigste Tee. Die unterste Qualitätsstufe, die ich noch akzeptabel finde, versuche ich in 4 bis höchstens 5 Aufgüssen auszuschöpfen. Da sind die Ziehzeiten dann etwas länger. Aber auch bei hochwertigem Tee ist eigentlich nach spätestens 8 Aufgüssen das meiste raus, danach kann man noch ein paar sehr schwache, extrem langgezogene Aufgüsse machen oder den Tee auskochen.

Blätter nach dem ersten Aufguss:

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Blätter ich dem 8. Aufguss:

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Tasse mit den Aufgüssen 1, 3 und 6:

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Das wars eigentlich im Großen und Ganzen.

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Alles was oben genannt wurde + dünne, hochgebrannte Porzellantassen(japanische oft nicht genügend hoch gebrannt). Alles andere nimmt schnell was weg vom Tee.

Zu rauchig und dann schnell nix, klingt nach unterer Qualitätsschiene, da hilft auch die Methode wenig.
Mindestens 3 sehr gute, dann abnehmend noch ein paar, sollte bei akzeptablem Yancha drin sein. Unter ein paar Euro pro Gramm ist es wharscheinlich unrealistisch – wie oben gesagt, noch keine Garantie für guten Tee! Weniger Kostende dafür garantiert nicht Qualitätsware.

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  • 2 Wochen später...
Am 30.3.2024 um 18:57 schrieb miig:

Kann natürlich sein, dass du das schon alles machst. Erzähl mal, was du so an Yancha hast und beschreib genau, wie du sie zubereitest :)

Da Hong Pao, Qi Lan, Rou Gui, Shui Jin Gui, Fo Shou, Ban Tian Yao, Bai Ji Guan,...alle Zheng Yan, alle um die 1 € pro Gramm (also nicht billig, würde ich sagen)

Für gewöhnlich nehme ich meine hochgebrannte Lao Zini Kanne, 4 Gramm auf 100 ml und wasche den Tee erstmal. Dann 30 Sekunden, 10, 20, 30, 45, 60, 90,... mit 99 Grad und Gasteiner Wasser, welches ich für Oolong grundsätzlich recht gut passend finde.

 

@JanS Super! Danke dir! :)

 

Am 1.4.2024 um 10:13 schrieb Bok:

Zu rauchig und dann schnell nix, klingt nach unterer Qualitätsschiene

Ist natürlich etwas überzogen formuliert von mir 😅

 

Am 1.4.2024 um 10:13 schrieb Bok:

Unter ein paar Euro pro Gramm

"ein paar Euro pro Gramm" also mindestens 2 pro Gramm finde ich jedoch schon sehr überzogen. 

 

@alle Was wären denn eure Tipps für guten Yancha bzw. gute Bezugsquellen?

 

Vielen Dank schon mal für eure bisherige Hilfe! 

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Ich bin ja ungern der Überbringer schlechter Nachrichten, aber "ein paar Euro" ist leider nicht "ein Paar Euro"...

Unter 3 bis 4 Euro pro Gramm ist es wohl eher kein Zheng Yan, und das ist der Preis in China, ohne Transport, Zoll und die Händlermarge in Europa.

Yancha ist unverhältnismäßig teuer, da sehr rar und stark nachgefragt.

Die oberen Qualitäten sind zudem ein gutes Beispiel für ein Veblen-Good, Yancha ist ein Statussymbol der kommunistischen Elite, die Inlandsnachfrage reicht für die komplette Markträumung.

Schnäppchen gibt es deshalb bei Yancha nicht, das sind dann keine echten Tees.

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Am 30.3.2024 um 17:26 schrieb Opro:

Die ersten Aufgüsse zu rauchig, die nächsten ohne Geschmack. 

Hast du mal versucht den 1. Aufguss mit etwas weniger Temperatur aufzugießen und dann allmählich zu steigern? Außerdem könntest du versuchen, mit etwas weniger Tee in der Kanne anfangen und den Rest dann über die nächsten Aufgüsse dazu geben. (<- spontaner Einfall, nicht von mir getestet)

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1 hour ago, JanS said:

Ich bin ja ungern der Überbringer schlechter Nachrichten, aber "ein paar Euro" ist leider nicht "ein Paar Euro"...

Unter 3 bis 4 Euro pro Gramm ist es wohl eher kein Zheng Yan, und das ist der Preis in China, ohne Transport, Zoll und die Händlermarge in Europa.

Yancha ist unverhältnismäßig teuer, da sehr rar und stark nachgefragt.

Die oberen Qualitäten sind zudem ein gutes Beispiel für ein Veblen-Good, Yancha ist ein Statussymbol der kommunistischen Elite, die Inlandsnachfrage reicht für die komplette Markträumung.

Schnäppchen gibt es deshalb bei Yancha nicht, das sind dann keine echten Tees.

Ditto. Erschwinglich und gut gibt es nicht. Yancha ist leider für Normalsterbliche ein Tee für besondere Momente. 

Meist ist das selbe Geld besser in einen gerösteten Taiwan Oolong angelegt. Wäre da nicht diese besondere Yancha Aroma… Habe bisher nur ein, zweimal Tees in Taiwan gefunden die blind wie Yancha geschmeckt haben. 

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8 hours ago, Matsch said:

Wo wir grad beim Thema sind, hat schomal jemand Lazycat Tee probiert? Die haben grad die 23er online gestellt. 

Ja, vor vielen Jahren. Habe den Besitzer mal in Shanghai zum Tee getroffen, sehr nett und kompetent. Tees sind anständig, würde aber nur die oberste Preisschiene kaufen.

Auf jeden Fall besser als das was Tong Xin She oder vergleichbare anbieten. Essence of Tea ist nicht besonders gut in Preis/Leistung was Yancha betrifft.

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10 hours ago, Matsch said:

Ich glaub mit Daxuejiadao machst du nix verkehrt. ...

Ja, Kiwon hat ganz gute Sachen, allerdings etwas teuer für die Qualität. Lazy Cat ist ok, wie gesagt (mit dem Caveat daß ich seine Tees das letzte Mal vor vielen Jahren versucht habe). DXJD hatte ich vor ihrem offiziellen Launch mal alle versucht. Von der ersten Riege war der beste – Tee  in Preis/Leistung, der Everyday Laocong Shuixian, zweit-billigster! Anmo hat gute Yancha, allerdings wie oben – Qualität hat ihren Preis.

Ansonsten beziehe ich meine eigenen Yancha aus privaten Quellen.

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vor 11 Stunden schrieb Bok:

Anmo hat gute Yancha, allerdings wie oben – Qualität hat ihren Preis.

Die Yancha von Anna sind wirklich hervorragend, und da fällt der Zollärger weg, da aus Deutschland.

Der einzige Nachteil ist, dass die jeweils so stark limitiert sind. Da muss man bei den echten Raritäten beim Release vor dem Computer sitzen, sonst bekommt man die nicht...

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On 4/14/2024 at 3:21 AM, Siebenschläfer said:

Hat einer schon mal von diesem Anbieter probiert https://www.si-cha.com/de? Ich hab davon samples liegen,  war eine "Mitgift", aber bin noch nicht zum Probieren gekommen. Ist dann ja auch eher unteres Preissegment?

Wahrscheinlich. Wenn man Zoll/Gebühren etc. abzieht. Man kann noch dazu nicht davon ausgehen daß westliche Anbieter bessere Konditionen beim Einkauf bekommen, v.a. solche die nicht permanent über Jahrzehnte im Anbauland präsent sind. Da haben die Teeproduzenten keinen Grund niedrigere Preise zu geben.

Die guten Yancha Sorten muss man oft vor Ernte schon komplett nehmen, ob sie gut sind oder nicht. Wer kann das schon?

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  • 6 Monate später...
Am 13.4.2024 um 21:21 schrieb Siebenschläfer:

Hat einer schon mal von diesem Anbieter probiert https://www.si-cha.com/de?

Am 17.4.2024 um 09:43 schrieb Bok:

Wenn man Zoll/Gebühren etc. abzieht. Man kann noch dazu nicht davon ausgehen daß westliche Anbieter bessere Konditionen beim Einkauf bekommen, v.a. solche die nicht permanent über Jahrzehnte im Anbauland präsent sind.

@Siebenschläfer @Bok

Ich durfte gestern am Vienna Tea Festival den Besitzer von Si Cha kennenlernen. Richtig cooler Typ. 

Die guten "Einkaufs"konditionen hat er, denen gehören nämlich die Pflanzen im Wuyi Gebirge selbst. Alle Tees, die sie auf ihrer Seite verkaufen, sind von ihren eigenen Pflanzen, sogar der Ma Tou Yan Rou Gui. Also das ist natürlich auch ein Grund für die eher niedrigeren Preise. 

Ich habe auch alles probieren können, was er so an Tee mithatte. Waren alle durchwegs (sehr) gut. 

 

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@Opro ja ich weiß, eigentlich ganz cool, dennoch sagt das nichts über die Qualität aus. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass auch er nichts zu verschenken hat. Wie dem auch sei, ich hab jetzt auch keinen Vergleich zu Highend Produktionen, und wüsste auch keine verlässliche Quelle.

Ich war letztes Jahr bei einem Vortrag von ihm mit kleiner Teerunde, hat Spaß gemacht, wirklich sehr netter Kerl.

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On 10/25/2024 at 9:44 AM, Opro said:

Ob der mit 35 Tacken für 17 Gramm so viel unter Preisniveau ist, weiß ich nicht...zumal auch der Ma Tou Yan Rou Gui von NNS pro Gramm den gleichen Preis aufruft...

Naja, wenn ich den Import, Steuer etc. Pi mal Daumen runterrechne, dann ist das weit unter echtem Matouyan auf dem Chinesischen Markt. Abgesehen davon, daß man es sowieso kaum erst bekommt. 

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