doumer Geschrieben 16. August Teilen Geschrieben 16. August Wie in der allgemeinen Diskussion zum Thema Blindtasting besprochen habe ich hier mal ein Thema zum Austausch der Teilnehmer untereinander erstellt und werde hier je Runde (in der Hoffnung dass es mehr als nur eine Runde geben wird und nicht alle nach dem ersten mal schon frustriert sind 😅) ein Post mit Infos erstellen. Generell gilt: da das Sample-Set in einer Version MIT und einer OHNE Leitplanken gibt (also ein paar grobe Hinweise, damit man nicht aus einer unendlichen Anzahl an möglichen Tees wäheln muss sondern einen Ansatzpunkt hat) es aber die selben Tees sind wäre ich allen sehr verbunden, wenn diese Hinweise hier NICHT genannt werden. Prinzipiell würde ich dazu raten, zu Beginn des Austausches erstmal mit allgemeinen Beobachtungen zum Tee zu starten (ich hatte hier ein paar Beispiele genannt, wie ich an einen unbekannten Tee herantrete, falls das weiterhilft) und daraus später dann versuchen Herkunftsregion und Alter abzuleiten. Allen Teilnehmern wünsche ich viel Spaß! 😊 Runde 1 ist gestartet! 🥳 Im ersten Sample-Set sind 5 sehr unterschiedliche Tees enthalten - ich bin gespannt, was ihr dazu zu sagen habt. Als Enddatum würde ich mal den 1.11.2024 festlegen - zu dem Datum bitte eure Tipps/Notizen welcher Tee was sein könnte (Datum + Ort, optional noch weitere Dinge wie Boutiqe oder Factory, Storage etc. - so dass sich ein möglichst genaues Bild von dem Tee ergibt) entweder hier posten oder an mich per Mail schicken. DavidL, Matsch, Siebenschläfer und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Matsch Geschrieben 27. August Teilen Geschrieben 27. August Dann mache ich mal den Anfang. Sample #1 Blattoptik: gemischte Größe Wenig Knospen? Teils dunkel, teils grüner, etwas bräunlich (Stiel z.b.) Blattduft (trocken): Etwas mild würzig Vll. Stallgeruch Eher Unauffällig Blattduft (feucht): Feuchtes Laub Feuchtes heu Wald warm Bisschen huangpian herb Helles Leder Etwas eigen Grün pflanzlich Vielleicht minziger Hauch Blattgröße: kleiner aber gemischt , nicht grundsätzlich klein Aufgussfarbe: 1.Hell gelb sehr blass 2.hell gelb blass (Urin) 3.auch 4. Etwas dunkler gelb (normal Urin) 5.auch 6.Urin kräftig 7. fortlaufend konststant Geschmack: 1. Wässrig, leicht, wie alter Grüntee, kaum Aromatik, irgendwie fad stumpf, leicht adstringend, etwas ätherisch, Nachgeschmack etwas süß 2. Leicht, feuchtes Laub,ätherisch kühlend,etwas adstringend, Nachgeschmack etwas Säure, fruchtig hell, vll. Zitrisch. Etwas mehr Aroma vor allem im Nachgeschmack 3. Bleibt eher leicht/leise im Körper, wenig Tiefe.adstringend aber wenig bitter, ätherischminzig vordergründig kühl,etwas mineralisch, vll mal im blend gehabt? Aroma im Nachgeschmack hauptsächlich. Zunehmend süß. Etwas moosig, adstringend, ziemlich trocken auf der Zunge. Süße etwas Zuckerrohr 4. Geschmack wie feuchter Duft. intensiver jetzt. Mehr Körper, Aber betont klar und einfach.erst Gleichbleibend. Moosig, regen im waldigen, Laub , nadelwald, harzig, Qi setzt ein im Kopf, adstringente Bitterkeit. Nicht beißend sondern aus trockener Adstringenz kommend. Etwas wermuth ohne Stärke, vll. medizinisch 1.Wandlung...Nachgeschmack maissüße, kräuterregal, etwas pfeffrig , 5. Länger gezogen, Aromatik deutlicher, bitter, breiter , etwas Magen, scharfwürzig Alkalisch? Ledrig...dann doch Bitter sehr präsent. zuehmende bittersüße aber dezent,eher spät.Aber eindimensional , das Qi stärker und kopflastig 6. Geschmacksebene, Körper weiter wie bisher, Heu Laub, etwas ätherisch. Zitrisch ohne Säure. 7. ff ..Bitterkeit/Adstringenz dominanter als zum Start, bildet den Sockel für den Nachgeschmack, der sich stabil gleichbleibend eine ganze Weile hält. Der Charakter wird breiter und schleicht sich zuletzt aus. Alter und Vermutung schreibe ich erstmal direkt an Doumer, finaler Tip kommt dann im Oktober hier. Jannis, StainlessMind und doumer reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 7. September Teilen Geschrieben 7. September (bearbeitet) Tee Nr. 1 Bilder gibt es hier. Zubereitet habe ich den Tee so, wie ich alle anderen Pu Erhs auch zubereite. Mit 0,5 "doumer Einheiten" (Ich finde diese Maßeinheit sollten wir einführen :P), also 5g auf 100ml. 90°C und Ziehzeiten von: 22, 15, 15, 18, 18, 22 Sekunden Mein Eindruck war schon mal recht stark unterschiedlich zu dem von Matsch... Geruch trocken: Yiwu(?) Süße, leicht blumig, Zuckerrohr, ähnlich wie mein Ku Zhu Shan oder der Ailao Shan Geruch nass: fruchtiger, später auch etwas "tiefer" fruchtig, leicht cremig, zwischendurch blitze eine leicht scharfe Note durch, nicht mehr so süß, wie die trockenen Blätter, später etwas blumig Geschmack: Die Textur war recht dünn, aber der Geschmack kleidete den Mundraum voll aus und war sofort präsent. Anfangs leicht bitter (was starke Bitterkeit ist, weiß ich nun seit der Teezui :P), eine fruchtige Bitterkeit, wie Apfelkerne oder wenn man auf den Stängeln kaut. Diese Bitterkeit, wurde begleitet von einer leichten Trockenheit und sehr leichten Adstringenz. Die Bitterkeit nahm im Laufe der ersten 6 Aufgüssen ab, die Trockenheit blieb in etwa konstant. Am meisten ausgeprägt fand ich die Süße, Fruchtigkeit und Blumigkeit. Anfangs auch etwas Mineralität und kurz wahrnehmbare zitronige und grasige Noten. Später kamen leicht gemüsige Noten hinzu und einmal hatte ich auch die scharfe Note aus dem Geruch erkannt. Der Nachhall ist erstaunlich lang und generell fand ich den Tee recht komplex mit einem gewissen "Punch", gerade am Anfang. Zum Qi vermag ich jetzt nicht so viel zu sagen, außer, dass ich den Tee spüren kann und etwas schwitzen musste. Er hat also schon etwas Power. Tipps: Hoffentlich kein Gushu 🙈, denn dazu ist mir die Textur zu dünn gewesen. Jahrgang 2022 oder 2023 Er schien mir nicht grün produziert Bearbeitet 8. September von KlausO Link zu Bilder hinzugefügt, Wusch des Autors Matsch, StainlessMind, doumer und 2 Weitere reagierten darauf 5 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Jannis Geschrieben 7. September Teilen Geschrieben 7. September (bearbeitet) Tee #1 Bilder sind hier. Ich habe 5g in meiner Duanni Kanne verwendet und mit 90±3°C, sehr weichem Leitungswasser aufgegossen. Die Blätter waren groß und intakt, meist eher dunkel mit ein paar hellen Knospen und braunen Stängeln. Den Geruch der trockenen Blätter empfand ich als tief würzig, "dunkel" und konnte die von Matsch wahrgenommene leichte Stall-Note nachvollziehen. Das nasse Blatt war geruchlich heller, leicht süßlich und würzig, vielleicht etwas unreife Frucht, aber auch Zuckerrübe? Gefiel mir beides sehr gut. Der erste, kurze Aufguss nach dem Waschen war leicht und weich, sehr süß wie gesüßtes Wasser. Sehr lecker! Die Textur war war eher dünn, aber weich. Die Süße blieb etwa bis zum fünften Aufguss erhalten. Ab dem zweiten Aufguss gesellte sich ein Spritzer Limetten-Bitterkeit dazu, welche noch einige Aufgüsse erhalten blieb und schön zum Geschmack beigetragen hat. Daneben machte sich eine Würze breit, welche irgendwann die Süße verdrängte und zusammen mit einer pflanzlichen Note der Blätter bis zum Schluss blieb. Qi-technisch machte sich nach vier bis fünf Aufgüssen eine Energie im Brustbereich und später vielleicht an den Schlefen bemerkbar. Adstringenz war ab der Mitte der 10 Aufgüsse leicht vorhanden, hielt sich aber stets in Grenzen – ebenso die im Mund verbleibende Trockenheit. Stattdessen war der lange Nachhall geprägt von anhaltener Süße und Würze. Gedanken, welcher Tee das sein könnte, mache ich mir eher am Ende des Tastings. Dann werde ich versuchen anhand der Leitplanken das ganze einzuordnen. So habe ich nämlich keinen blassen Schimmer. Ich würde tippen, dass er wenige Jahre alt ist. Könnte mir vorstellen, dass es ein (bis zu) 2018er nach europäischer Lagerung ist. Kann aber auch noch deutlich jünger sein und eher im Bereich 2021±2 liegen. Insgesamt aber ein Pu ganz nach meinem Gusto! War eine schöne Session, die sich später auch nochmal mit etwas weniger Gramm wiederholen wird. Danke vielmals @doumer! Bearbeitet 7. September von Jannis Typo Matsch, doumer, StainlessMind und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 8. September Teilen Geschrieben 8. September Tee Nr. 2 Bilder gibt es hier. Die Zubereitung ist ähnlich zu Tee Nr. 1: 90°C 5g auf 100ml und folgende Ziehzeiten: 18, 16, 15, 16, 22 (mit 85°C), 12 Sekunden Ich gebe hier übrigens immer nur 6 Zeiten an, da das die Anzahl ist, die man maximal in dem Teenotizen Heft von Teewald eintragen kann und ich finde auch den hauptsächlichen Charakter der Tees kommt in den ersten 6 Aufgüssen meist komplett rüber. Geruch trocken: Süß, Mäusespeck, cremig, leichte Heu Note Geruch nass: Weniger Süße, beerig, moosig, blumig (leicht wie der "Wilde Menschen" Tee), Mäusespeck ist nur noch sehr leicht wahrnehmbar Also geruchstechnisch fand ich, hatte der Tee schon einiges schönes zu bieten. Insbesondere den Mäusespeck habe ich so noch nie gerochen und hatte ich den Geruch einmal erkannt, wollte er nicht mehr weg gehen. Geschmack: Die Textur war bei diesem Tee deutlich besser, als beim Ersten. Bitterkeit konnte ich bei dem Tee nur minimal im Abgang feststellen. Dafür war er im Vergleich zum ersten Tee sehr trocken und hinterließ ein pelziges Gefühl. Diese Trockenheit baute sich immer weiter auf und war mir persönlich auch zu stark. Die Geschmacksnoten fand ich recht schwierig zu bestimmen. Sie wirkten irgendwie komprimiert, sodass ich sie nur in ihrer Summe schmecken konnte. Allgemein fand ich den Tee eher blumig mit leicht beerigen Noten und etwas Apfelsaftsäure. Süße und Mineralität waren weniger vorhanden. So wirkte der Tee etwas eindimensional und weniger komplex, als der erste Tee. Von der Wirkung her hat mich der Tee nur hungrig gemacht. Kein Schwitzen, so wie beim Tee Nr. 1. Erste Tipps: Könnte sich schon eher um Gushu Material handeln. Jahrgang so um die 2017 herum. Der Tee wirkte nicht mehr super frisch, Anklänge von Kampfer habe ich aber noch nicht feststellen können. Ich würde durch den blumigen Charakter und ein paar Parallelen zu dem "Wilde Menschen" Tee als erstes auf Jingmai tippen, auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, dass doumer davon größere Mengen für so eine Aktion auf Lager hat. Aber vielleicht stimmt die Region Menghai ja. doumer und Matsch reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
doumer Geschrieben 9. September Autor Teilen Geschrieben 9. September vor 22 Stunden schrieb DavidL: Von der Wirkung her hat mich der Tee nur hungrig gemacht. 😂 Macht Spaß das zu lesen - ich frage mich ja, ob ich die Tipps kommentieren soll (also nur grob ob es die richtige Richtung ist oder nicht) oder ob wir damit bis zur Auflösung am 1.11. warten sollen 🤔 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 9. September Teilen Geschrieben 9. September Du könntest mir eine PM schicken, wie weit daneben ich liege, aber ansonsten würde ich hier noch nicht zu viel verraten. Ich bin aber auch schon mal gespannt auf die Auflösung. Matsch reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Matsch Geschrieben 11. September Teilen Geschrieben 11. September Am 7.9.2024 um 12:10 schrieb DavidL: Mein Eindruck war schon mal recht stark unterschiedlich zu dem von Matsch... Das ist nicht ungewöhnlich, ich nutze immer einen Porzellangaiwan und 100 Grad. Auch beim 2. Tee weichen meine Eindrücke ab. Wirklich ne Ahnung was es ist hab ich nicht, ich geb aber nen Tip ab. Tee #2 Duft trocken: tief würzig, supertoll, süß, Sandelholz, balsamisch Duft feucht: Holz, Kräuter, würzige Note bleibt, etwas pflanzlicher als beim trockenen Duft, etwas Heu Aufguss: 1.Duft im Geschmack erkennbar, sofort gute Intensität, Nachgeschmack etwas süß, würzig, Kräuterbonbon, 2.Qi setzt ein, noch intensiverer Geschmack, volles Mundgefühl, dunkler Honig, Kräuter, minimal herb, etwas betäubend auf der Zunge, energetisch, sehr schön 3.Qi steigt deutlich, kopflastig, langgezogen dann deutlich bitter, würzig typisch puerh,Menghaicharaker? Süße im späten Nachgeschmack Etwas zitrische Herbe, weiter betäubend, starkes Mundgefühl, viel Tiefe 4.Ausgleichendes Qi, soweit relativ stark. Startet im Kopf wandert nach unten. Im Zentrum weiter eine schöne, kräftige recht energetische Bitterkeit.Etwas medizinisch vom Charakter..Gut was los im Mund, Betäubend. Würzige Kräuternoten im Nachschmecken. Versteckt Vanille. Vielschichtig. Süße im Nachgeschmack schleicht sich ein. 5. Bitterkeit wird weniger, Süße wird mehr, Waldhonig, verschiedene Kräuter, etwas Stall, gelbe Pflaume, Qi stabil, weiter guter Mundbelag, geschmackvoll, vielschichtig. Weiter sehr energetisch, starker Tee vom Mundegefühl. Später Nachgeschmack mit sich wandelnder Süße Richtung Karamell. 6. ff Tee wird milder. Das starke Mundegefühl verliert sich. Etwas strohig, ein bisschen wie trockenes Oregano, Piment. Der Kern löst sich langsam auf. Es bleibt aber eine recht schönes Spiel des süßen Anteils. Kräuternoten werden weniger. Qi pendelt sich auf mittelstark ein. Kein Schlag vor den Kopf, eher ausgleichend, aber beachtlich. Fazit, guter Stoff 😃 für mich ein typischer von einem bitteren Zentrum ausgehender PuErh. Mittlere Ausdauer Nicht allzu alt. Schätze etwa 4 bis 5 Jahre. Region so komplett ins Blaue getippt...siehe PM..hier dann später... doumer und DavidL reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Jannis Geschrieben 14. September Teilen Geschrieben 14. September (bearbeitet) Tee #2 gab es heute auch für mich. Bilder gibt es hier. Mit 5.5g und etwa 100ml wieder in meiner Duanni Kanne. Das Blatt war schön groß, eher dunkel, teils bräunlich und hatte einige helle Knospen. Geruchlich nahm ich eine schöne tiefe Würze wahr, die anfangs eine ganz leichte Specknote aufwies. Nass war es eher pflanzlich-säuerlich. Den Mäusespeck, den mein Bruder gerochen hat, konnte ich hier noch leicht wahrnehmen, nachdem ich seine Notizen gelesen habe. Begonnen habe ich mit etwa 90°C warmen, weichem Wasser. Die ersten drei Aufgüsse waren weich, schmeckten reifer als Tee #1 und hatten eine leichte kernige Bitterkeit und eher wenig Süße. Danach habe ich die Notizen hier gelesen und es mal mit 100°C probiert. Diese Aufgüsse waren geprägt von medizinischer Bitterkeit und etwas mehr Adstringenz. Ich bleibe dabei, erst im späteren Verlauf mal Einschätzungen abzugeben. Tee #1 sagte mir aber erstmal deutlich mehr zu. Bearbeitet 14. September von Jannis DavidL, doumer und Matsch reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Jannis Geschrieben 15. September Teilen Geschrieben 15. September (bearbeitet) Weiter geht es mit Tee #3 für mich, Bilder wie gewohnt hier. Die Blätter waren dieses Mal merklich kleiner als in den ersten beiden Samples und dabei schwarz bis bräunlich. Es ließ sich vermuten, dass ein eher gereifter Tee auf mich zu kommen wird. Als ich die 5g wie üblich ins vorgewärmte Duanni Kännchen hab rutschen lassen und am trockenen Blatt roch, kam mir ein tiefer, intensiver Geruch von altem Holz entgegen, den meine Frau als Teak bezeichnete. Da diese Kanne eher nur für weniger reife Tees reserviert ist, habe ich sie nochmal ins Zini Shuiping Kännchen umgefüllt. Das nasse Blatt war wie ein Spaziergang durch den Wald mit feuchtem Holz und einzen Hauch von Rinde, Erde und Moos. Bereits der kurze Spülgang brachte einen dunkel orangenen Aufguss hervor. Die ab der Mitte eher längeren Ziehzeiten (natürlich gemessen an meiner Zubereitung) brachten ein schönes, kräftiges Mahagoni-Braun hervor. Die Temperaturen der Aufgüsse waren meist kurz vor den 100°C, die ersten Ziehzeiten mit 10, 15, 12s noch eher kurz, die sich dann aber auf 25, 35, 60s+ steigerten. Geschmacklich machten die unterschiedlichen Zeiten wenig aus. Stets voll im Geschmack, viel Holz und leichter Adstringenz. In den späteren Aufgüssen (8+) gesellte sich eine Süße dazu. Die Textur war weich, mit vollem Körper. Ein interessanter Tee, den ich laienhaft als gut gelagert bezeichnen würde. Er war relativ klar im tief holzigen Geschmack mit nur leichter hellen Note, die an Fruchtsäure oder etwas Bitterkeit erinnerte. Vom Mundgefühl und der Textur her sehr spannend. Ich würde schätzen, dass der schon 20-25 Jahre auf dem Buckel haben kann. Bearbeitet 15. September von Jannis DavidL, doumer und Matsch reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 21. September Teilen Geschrieben 21. September (bearbeitet) Tee Nr. 3 Bilder gibt es hier. Die Zubereitung ist bei diesem Tee etwas anders, da er reifer ist. Dieses Mal z.B. mit kurzem Waschgang. Temperatur 95°C und Ziehzeiten etwas länger: 20, 20, 22, 28, 35, 45, .... Geruch trocken: Holz, Dachboden, Leder, nasse Erde (Der Geruch hat sich etwas gewandelt. Die nasse Erde war anfangs nicht da.) Geruch nass: Nasse Erde, später etwas Nadelholz, insgesamt jedoch recht eintönig Geschmack: Die Textur war schön weich. Er fühlte sich schwer und voll an. Dazu keinerlei Bitterkeit und nur einen Hauch Adstringenz in der Mitte der Session. In den Metriken also schon mal volle Punktzahl. Geschmacklich hat mich der Tee nicht so abgeholt. Hauptsächlich schmeckte ich nasses, altes Holz, Erde und etwas Malz. Am Anfang haben sich auch Geschmacksknospen gemeldet, die das eigentlich nur bei verbranntem Toast tun. Also hatte ich das Gefühl ein Hauch verbranntes Holz war auch dabei. Jedoch nur kurz und ich denke auch nicht, dass es an einem Produktions- oder Lagerungsfehler liegt. Der Tee schmeckte sehr sauber und sehr fortschrittlich gereift. Es soll jetzt nicht so klingen, dass der Tee schlecht ist, denn das ist er definitiv nicht. Er trifft nur leider überhaupt nicht meinen Geschmack. Ich hatte teilweise das Gefühl einen Shou zu trinken und davon bin ich ja auch (noch?) kein Fan. Gerade bei diesem Tee bin ich daher sehr auf die Auflösung gespannt, da die Tees ja teilweise etwas gemeinsam haben. Ich traue mich bei dem Tee auch nur das Alter zu schätzen, da mir für alles Andere die Erfahrungen komplett fehlen. Erste Tipps: Jahrgang ca. 1990 oder jünger und feuchte, aber saubere Lagerung. Bearbeitet 22. September von KlausO Richtig doumer, Matsch, Jannis und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
doumer Geschrieben 21. September Autor Teilen Geschrieben 21. September hehe, ohne etwas genaueres zu bestätigen oder zu dementieren: gerade bei Tee Nr. 3 habt ihr ziemlich genau erfasst, worauf ich mit dem Sample hinaus wollte 👌 DavidL reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 22. September Teilen Geschrieben 22. September (bearbeitet) Tee Nr. 4 Bilder gibt es hier. Zubereitung: 5g / 100ml, 90°C und Ziehzeiten von: 15, 20, 21, 18, 20, 22, ... Sekunden Geruch trocken: Der trockene Geruch war nicht so aussagekräftig: Süßlich und ein Hauch von dem Mäusespeck, den ich neulich schon einmal wahrgenommen habe. Geruch nass: Schon besser: Fruchtig, zitronig, süßlich. Ich konnte aber nichts konkretes feststellen. Geschmack: Hier wurde es dann sehr gut: Die Textur ist schön dick gewesen. Der Geschmack hat wunderbar den Mundraum ausgefüllt. Geschmacklich ist der Tee super gewesen: Anfänglich leicht exotische Fruchtigkeit, die sich aber rasch in eine eher einheimische Fruchtigkeit wandelt. Anfangs leicht blumig und später etwas mineralischer. Aber immer begleitet von einer tiefen Süße, die lange anhält. Bei den etwas längeren Ziehzeiten hat der Tee gezeigt, dass er auch bitter werden kann. Eine kernige Bitterkeit, die sehr angenehm war und gut zu kontrollieren. Dazu ein schön langer Nachhall mit leichter Trockenheit. Ein wunderbarer Tee, der alles hat, was ich mir bei einem jungen Sheng wünschen kann. Einziger Punkt bei dem ich meckern würde: Nach ca. 8 Aufgüssen hat der Tee abrupt aufgehört. Er hat nicht ganz den Liter mitgemacht, was aber durch die vielen, konstant schönen Aufgüsse davor wettgemacht werden kann. Und im Aroma hat er nicht so viel zu bieten, das finde ich allerdings nicht so schlimm. Trotzdem volle Punktzahl von mir. Mir kam der Tee auch irgendwie bekannt vor, ich würde mich nicht wundern, wenn ich ihn nicht schon mal getrunken habe. Erste Tipps: Nicht grün produziert, da Aufgussfarbe recht dunkel (schon Richtung Bernstein) und nicht so starkes Aroma Jahrgang 2020 bis 2023, ganz frisch aus diesem Jahr würde ich nicht sagen, dazu ist die Aufgussfarbe zu dunkel gewesen Gua Feng Zhai oder zumindest Yiwu Gushu Bearbeitet 22. September von KlausO Tippfehler Matsch, Jannis, StainlessMind und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Jannis Geschrieben 22. September Teilen Geschrieben 22. September (bearbeitet) Tee #4 gab es heute auch für mich, Bilder gibt es hier. Die Blätter waren wieder etwas größer und eher dunkler. In der vorgewärmten Duanni Kanne rochen die 5g von diesem Tee bereits schön tief und angenehm würzig, aber auch leicht stallig-süßlich. Nass roch es etwas pflanzlicher, aber auch fruchtiger. Der erste Aufguss war super angenehm und süß, begleitet von einer leichten Würze. Nachfolgend kamen spritzige Noten sowie eine leichte kernige Bitterkeit dazu, die sich über die Temperatur und Ziehzeit aber gut steuern ließ. Bereits beim zweiten Aufguss hab ich meinen Tipp an doumer gegeben, da mir dieser Tee äußerst bekannt vor kommt und es mich überraschen würde, wenn ich hier daneben liege. Insgesamt ein sehr leckerer Tee, ganz nach meinem Geschmack. Er wies einige parallelen mit dem ersten Tee auf, sodass ich hier auf die gleiche Region tippen würde. Ich denke der Tee ist aus 2020 und damit nicht mehr ganz jung, von den Blättern her aber auch noch kein Gushu. Bearbeitet 22. September von Jannis doumer, DavidL und StainlessMind reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
StainlessMind Geschrieben 24. September Teilen Geschrieben 24. September (bearbeitet) Tee No. 3: 6Gramm im 80ml Gaiwan. Ganz klar gealtert an Aussehen und Geruch erkennbar. Geschmacklich etwas rote Beete, etwas Kakao, und auch etwas Kartoffelschale. Schön gereift, und trocken gelagert. Material ist solide, aber nichts außergewöhnliches, da Konsistenz, Textur nur OK sind und das ChaQi nicht wirklich nennenswert. Tippe daher auf ne grün/blau/rote Markierung, solide aber keine Spezialproduktion (kann gut sein, dass ich mit diesem Punkt falsch liege, da ich bei Lao Chas gerne zu viel erwartet habe) und stammend aus den Ende der 90ern, bis höchstens frühen 2000ern. Bearbeitet 24. September von StainlessMind doumer, Jannis, DavidL und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Matsch Geschrieben 25. September Teilen Geschrieben 25. September (bearbeitet) Tee #3 (es stand erst 5 drauf, die dann durchgestrichen wurde) Trockener Geruch: schön gereift, tief würzig, morsches Holz in der Sonne, leichte lackartige Schärfe, warm balsamisch, Feuchter Geruch: fein würzig, frisch geerntete rote Beete, Wildleder, altes Mobiliar, Bittermandel, entfernt fruchtig, vielleicht Vanille 1. Typisch gereifte Noten, überraschend leicht und direkt süß, fast wie gealterter Oolong, sehr sauber. 2. Intensiver, man ahnt eine leicht herbe Basis von früher die mittlerweile mit Süße bedeckt ist. Weiter typisch gereifter PuErh. Hat was von Walnuss. Qi setzt ein. Relativ trocken gelagert, vermutlich auch zumindest zeitweise natural Storage? Gute Geschmacksdichte. 3. Wärmt den Körper. Guter würziger PuerhGeschmack und Nachgeschmack. Süße steigert sich noch. Jetzt auch hinten im Rachen. Entwickelt sich karamellartig. Gutes Mundgefühl, befeuchtend, nicht trocken. Textur relativ weich aber nicht außergewöhnlich. Sehr schöner Tee. Gefällt mir wirklich gut. 4. Etwas adstringierender, der würzige Charakter verschiebt sich Richtung Nachgeschmack, im Körper etwas durchscheinender. Leicht herb. Nervt etwas den Magen. Qi steigert sich nochmal deutlich,kopflastig. Schweißtreibend, überladen. 5. Anhaltend süß. Der Spaß findet nun hauptsächlich im Nachgeschmack statt. Dabei taucht alles vorherige immer wieder Schicht für Schicht auf, plus etwas Kampfer. Nun auch etwas trocken. 6. ff der Tee bleibt eine ganze Weile auf diesem (nach)geschmacklichen Niveau. Über die Aufgüsse verschwindet Adstringenz und Trockenheit fast komplett und er wird ein angenehmer von seiner zentralen Süße lebender Begleiter, der zuletzt dann nach und nach dünner wird. Die Süße klingt zwischenzeitlich leicht ab um dann final nochmal zuzunehmen, schleicht dann auch aus. Recht ausdauernd insgesamt. Das Qi ist ganz gut m.E. a, aber klingt zum Ende der Sitzung ab und pendelt sich auf nem chilligen Niveau ein. Getipptes Alter und Herkunft dann später hier und jetzt per PM. Bearbeitet 25. September von Matsch DavidL und doumer reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
doumer Geschrieben 25. September Autor Teilen Geschrieben 25. September vor 20 Minuten schrieb Matsch: Tee #3 (es stand erst 5 drauf, die dann durchgestrichen wurde) sorry, hatte ich mich mit den Tütchen einmal vertan 😅 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Matsch Geschrieben 25. September Teilen Geschrieben 25. September Hauptsache die finale Beschriftung passt Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 26. September Teilen Geschrieben 26. September vor 10 Stunden schrieb Matsch: plus etwas Kampfer. Kampfer hatte ich bei meiner Zubereitung leider nicht gehabt. Die habe ich etwas vermisst. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Matsch Geschrieben 26. September Teilen Geschrieben 26. September Das tauchte auch nur über einzwei Aufgüsse auf und nicht sehr dominant. In dem Umfang fand ich das auch sehr schön. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 27. September Teilen Geschrieben 27. September Tee Nr. 5 Bilder gibt es hier. Zubereitung: 5g / 100ml, 90°C und Ziehzeiten von: 17, 17 (95°C), 15, 16, 17, 60 Sekunden Die Blätter waren von allen Tees am auffälligsten. Sie waren dunkel, allerdings gab es ein paar Blätter, die gelb bzw. heller waren. Leichte Rot-, Violetttöne waren auch dabei. Ich war also gespannt, denn nach "normalem" Pu Erh sah das nicht aus. Geruch trocken: leicht süßlich, leicht fruchtig mit irgendeiner Schärfe. Sehr schwierig einzuordnen fand ich. Sowas habe ich noch nicht gerochen. Geruch nass: Leicht fruchtig, pilzig und etwas wie Sojasauce. So einen Geruch hatte ich auch noch nie bei einem Pu Erh. Geschmack: Textur und Körper waren bei dem Tee eher schwächer ausgeprägt. Das mag daran liegen, dass ich mit so einem Material keine Erfahrung habe, oder aber es ist einfach so bei dem Tee. Das ist der erste Pu Erh, bei dem ich dann in dem Geschmacksrad Dinge markieren musste, die ich vorher nie gebraucht habe. Abgesehen davon, dass eine leichte Süße dabei war, war der Tee eher herzhaft angesiedelt. Er hatte etwas von asiatischem Essen an sich gehabt. Pilzig, würzig und auch algig. Doch das, was mir am wenigsten an dem Tee gefallen hat, war die Bitterkeit, die bei dem Tee sehr stark war. Sie wirkte tief im Mundraum, kurz vor dem Zäpfchen und weit hinten auf der Zunge und war eher medizinisch / chemisch, als kernig. Das Schlimmste daran war allerdings, dass sie nicht weg ging. Beim letzten Aufguss habe ich es einmal mit längeren Ziehzeiten versucht. Die Bitterkeit war auch dort deutlich vorhanden, der Tee hat jedoch auch etwas medizinischer geschmeckt. Schon etwas besser, da die Alge überdeckt wurde. Aber trotzdem überhaupt nicht meins. Erste Tipps: Jahrgang ca. 2014 Entweder eine andere Pflanze unter gemischt, oder eine Art Camellia Sinensis, der ich noch nie begegnet bin. Ich kann mir keine Region vorstellen in der man solch einen Tee trinken würde. (Nicht ganz ernst gemeint) StainlessMind, Matsch und doumer reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
StainlessMind Geschrieben 27. September Teilen Geschrieben 27. September Die folgenden Notizen sind chronologisch zu betrachten. (In Klammern, nachträgliche Anmerkungen.) Probe Nummer 5 bei näherer Betrachtung fiehl auf, dass die unterschiedlichen Blattfarben nicht auf Reife zurückzuführen sind, sondern es sich vermutlich um Yesheng Material handelt. Geschmacklich ähnlich dem Geruch - spannend -, bitter Süß mit (initiell) ordentlicher Konsistenz, kann gut als speckig beschrieben werden - Grapefruit, funky. Intensität ließ in den folgenden Aufgüssen etwas nach, Konsistenz war ganz ordentlich, aber Textur ließ zu wünschen übrig. Gab mir auch etwas ChaQi, auch wenn es definitiv Yesheng ist. Tippe daher - unter Berücksichtigung @doumers Teehort - , dass es sich um eine EoT Hausproduktion eines Yesheng handelt, da ich weiß, dass er Yesheng von dort bezogen hat... (So machte ich mich auf die EoT Seite von 2018 [Wayback machine] um entsprechende Kandidaten zu erkunden. ->Wuliang Wild.) Nach kurzer Recherche auf EoT und puerh.blog identifiziere ich diesen Tee als 2016 EoT Wuliang Wild - und mag noch hinzufügen, dass das HuiGan wirklich imposant war. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Manfred Geschrieben 27. September Teilen Geschrieben 27. September vor einer Stunde schrieb DavidL: habe ich es einmal mit längeren Ziehzeiten versucht. Die Bitterkeit war auch dort deutlich vorhanden Ja, wenn der Tee zu bitter ist, würde ich es doch eher mit kürzeren als mit längeren Ziehzeiten versuchen. Oft kommt dann, wenn man kürzer ziehen läßt und dadurch weniger Bitterkeit zu schmecken ist, der eigentlich interessante Geschmack durch. Zitieren Link zu diesem Kommentar
DavidL Geschrieben 27. September Teilen Geschrieben 27. September @ManfredJa, da gebe ich dir Recht. Aber noch kürzer wollte ich den Tee nicht ziehen lassen, da er eh schon recht schwach bezüglich Textur war. Da der Tee ja von doumer kommt und ich nun weiß, wie er die Pu Erhs zubereitet, wollte ich es noch einmal mit längerer Ziehzeit versuchen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
teewelt Geschrieben 27. September Teilen Geschrieben 27. September vor 2 Stunden schrieb DavidL: Leicht fruchtig, pilzig und etwas wie Sojasauce. So einen Geruch hatte ich auch noch nie... ...bei dem ich dann in dem Geschmacksrad Dinge markieren musste, die ich vorher nie gebraucht habe. Abgesehen davon, dass eine leichte Süße dabei war, war der Tee eher herzhaft angesiedelt. Er hatte etwas von asiatischem Essen an sich gehabt. Ich kann mir keine Region vorstellen in der man solch einen Tee trinken würde. Ich habe schon eine Idee, was es für ein Tee sein könnte, auch wenn ich ihn nicht probiert habe. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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