Zum Inhalt springen

Empfohlene Beiträge

Hallo! Mancher trinkt Matcha auch aufgrund gesundheitlicher Aspekte. Dabei ist immer wieder von Catechinen die Rede. Nun hätte ich gedacht, daß sich die höchsten Catechine-Gehalte in Benifuuki oder Matcha finden. Und nun lese ich, daß der Spitzenreiter in Sachen Catechine “Sencha-Uchiyama” sein soll. Eine Seite gibt folgendes Ranking an

Die Sorten mit dem höchsten Gehalt an Catechinen sind
1. Sencha-Uchiyama
2. Gyokuro
3. Sencha
4. Pilo Chun Emperor
5. Matcha
(Quelle: pop-sports.de/sportgetraenke-ohne-kuenstliche-zusaetze/)

Das hat mich schon überrascht. Kann dazu jemand etwas sagen? Was hat es mit diesem Sencha-Uchiyama auf sich?

Link zu diesem Kommentar

Mich interessieren die gesundheitlichen Effekte eher weniger, da ich sie - sofern vorhanden - eher als einen guten Nebeneffekt erachte. Was mich etwas aufhorchen lässt ist aber die Tatsache, dass in dieser Liste allgemeine Sortenbezeichnungen gewissen konkreten Produkten gegenübergestellt werden. Damit liegt die Aussagekraft beinahe bei Null. Auch dürfte nicht jeder Sencha gleich viel enthalten, so dass ohnehin nur entweder generelle, jedoch nicht allgemeingültige Aussagen gemacht werden können, oder alternativ, ausschliesslich konkrete Produkte gegenübergestellt werden müssten.



Ebenso sind Catechine eine Gruppe, bei welcher (bei Irrtum bitte ich um Korrektur) in gesundheitlicher Hinsicht vor allem Epigallocatechingallat (EGCG) im Vordergrund steht. Daher würde auch eine Aufschlüsselung der Gruppe wohl unabdingbar sein. 



Hinsichtlich der einzelnen Sorten erscheint mir diese Erklärung interessant:





Tannin in green tea is mostly catechin and is a key component in its taste providing the astringency. The amount of catechin tends to increase as the season progresses. Spring tea (first crop) contains 12-13% catechin (13-17% as tannin) while summer tea (third crop) contains 13-14% (17-21% as tannin). If leaf order is compared, younger leaves include more catechin than mature ones. First leaves contain 14%, second 13%, third 12%, and fourth 12%. This explains why second and third crop summer teas are more astringent while Bancha is less so. Gyokuro green tea, whose leaves are covered during growth, contains less catechin and astringency (10% as tannin) because it gets less sunshine then Sencha.





Ist wie gesagt nicht mein Thema, dennoch stellt sich auch immer die Frage, welcher Anteil eines im Tee vorhandenen Stoffes man durch einen Aufguss effektiv lösen kann. Es leuchtet für mich ein, dass mit Matcha durch den "Verzehr" des (theoretisch) ganzen Blattes u.U. am Schluss dennoch mehr im Körper landen, als bei einem anderem Tee, welcher zwar mehr Catechine enthalten würde, diese aber durch den Aufguss nicht abgegeben werden. 



Ich glaube aber, Key hat dazu vor einiger Zeit in seinem Blog einen Beitrag erfasst. Sollte ich mich diesbezüglich nicht täuschen, wird er sicherlich gerne darauf verweisen. Hier (ab 4. bis 5.) schon einmal einen Beitrag dazu, eventuell gibt es dort aber noch mehr.  :)


Bearbeitet von theroots
Link zu diesem Kommentar

Hallo Chasen,





Hallo! Mancher trinkt Matcha auch aufgrund gesundheitlicher Aspekte. Dabei ist immer wieder von Catechinen die Rede. Nun hätte ich gedacht, daß sich die höchsten Catechine-Gehalte in Benifuuki oder Matcha finden. Und nun lese ich, daß der Spitzenreiter in Sachen Catechine “Sencha-Uchiyama” sein soll. Eine Seite gibt folgendes Ranking an


Das hat mich schon überrascht. Kann dazu jemand etwas sagen? Was hat es mit diesem Sencha-Uchiyama auf sich?





Das mit dem Sencha-Uchiyama sowie das Ranking müsste aus dem Buch: "Krebszellen mögen keine Himbeeren stammen" (Béliveau, 2010). Ich würde da nicht so viel drauf geben. Selbst dieser Sencha weist vermutlich (leicht übertrieben) in jeder Packung, die man erhält, unterschiedliche Polyphenolgehalte auf. Gründe liegen einfach darin, dass die Sonneneinstralungen nicht jedes Jahr konstant sind (und das hat auf den Catechingehalt einen großen Einfluss) oder auch Verarbeitungschritte, die zu einem Verlust an Polyphenolen gehören (z.B. Zeitdauer der Dämpfung).


Generell wundere ich mich schon lange über das Gerücht, das Matcha am meisten Polyphenole enthält. Da Matcha aus beschatteten Tee beschteht, in der Regel Tencha (bin da kein Experte, verbessert mich, wenn es falsch ist), dürften die Polyphenole unterhalb nicht beschatteter Tees liegen. Die Beschattung führt besonders zu einer Erhöhung von Koffein und L-Theanin (Ist aber auch nur Halbwissen). Gut, aber bei Matcha trinkt man natürlich auch das ganze Blatt, bei Blatttees machen das sicherlich nur die wenigsten.



Wenn es um die gesundheitliche Wirkung geht, ist es sicherlich nicht verkehrt Tee zu trinken, aber grundsätlich weist jeder grüne/weiße (und alle anderen auch) Tee Polyphenole auf: Man kann es also gar nicht vermeiden diese Stoffe aufzunehmen, wenn man Tee trinkt (ob man sie auch verwerten kann, ist ja wieder eine andere Frage).


Bearbeitet von Soltrok
Link zu diesem Kommentar

Zudem werde oft durchaus gut durchgeführte wissenschaftliche Studien falsch zitiert oder aus den Ergebnissen falsche oder völlig überzogene Schlußfolgerungen zur Wirkungsweise bzw. Effektivität gezogen. Daraus entstehen dann unhaltbare Versprechen, die im Laufe der Zeit noch weiter aufgebauscht werden. "Unpassende" Studienergebnisse werden dafür ignoriert oder sonstwie ausgeblendet, ebenso die Tatsache, dass viele Faktoren eine Rolle spielen. Dazu gibt es natürlich noch Unmengen unseriöser "Studien" u.ä.



Ansonsten kann ich mich nur den Vorschreibern anschließen. Tee ist sicher nicht gerade ungesund, aber auch kein Wundermittel. Da du, Chasen1978, schreibst, du trinkst Matcha "auch aufgrund gesundheitlicher Aspekte" scheint der Genuss für dich nichtsdestotrotz auch eine Rolle zu spielen. Lass dir den nicht verderben :)


Link zu diesem Kommentar

Ich glaube ganz fest daran, dass der größte gesundheitliche Aspekt beim Teetrinken für mich das Zubereiten und Genießen in einer entspannten Atmosphäre ist.

Also Körperhaltung beim Sitzen ( Qigong ), Entspannung und gedankliche Beschäftigung mit dem Tee ( Zen ), Atmung und so weiter...

Bei manchen Studien sollte man mal nachsehen, wie viel Liter Tee man trinken müsste, um auf die angestrebte Wirkung zu kommen, damit man einigermaßen die Realität und deren Unmöglichkeit erkennt.

Link zu diesem Kommentar

@theroots Du hast recht, die Angabe der Teesorten ist in diesem Ranking ungenau, da nicht dabei steht welche Sorte (z. B. bei Matcha) und welcher Jahrgang verwendet wurde. Und auch nicht wie die Meßwerte sind. Entweder ist das Buch unwissenschaftlich oder es ist unwissenschaftlich zitiert. Die Tabelle von ChaShiFu ist für mich schwer interpretierbar da sie voll von Akronymen ist, was kann man daraus für Erkenntnisse ziehen? 

Bei manchen Studien sollte man mal nachsehen, wie viel Liter Tee man trinken müsste, um auf die angestrebte Wirkung zu kommen, damit man einigermaßen die Realität und deren Unmöglichkeit erkennt.

Naja, wenn ich Sport treibe, dann trinke ich schonmal 4 Liter am Tag, müßte man halt nur ein Verfahren entwickeln um Tee zu entkoffeinieren, damit so ein großer Konsum verträglich wird. :-) Bearbeitet von Chasen1978
Link zu diesem Kommentar

Bei manchen Studien sollte man mal nachsehen, wie viel Liter Tee man trinken müsste, um auf die angestrebte Wirkung zu kommen, damit man einigermaßen die Realität und deren Unmöglichkeit erkennt.

Die Liter-Angabe ist eigentlich eine ganz schlechte Operationalisierung (aber immer noch besser als die Tassenangabe), da jeder unterschiedliche Mengen für den Tee verwendet. Bei Grünem Tee trinke ich fast alles im Grandpa-Style. Da kommt viel Flüssigkeit, aber nur wenig Tee, zusammen. Ich könnte mich in so etwas nie einordnen. Die Standardisierung ist sicherlich auch ein Grund, warum in westlichen Studien häufig ein Extrakt verwendet wird, erschwert aber sowohl Verständlichkeit als auch Transfer.

Daneben sind die Wirkungen mal relativ zu sehen. Es wird immer nur diese Dichotomisierung besprochen (also in den Medien): 1. hat Wirkung, 2. hat keine Wirkung. Man muss da ganz genau die Effektstärken in den Studien betrachten. Die paar, die ich mir mal angesehen hatte, wirkten nicht sonderlich groß (wobei in der Medizin solche Zusammenhang ja umwerfende Ergebnisse darstellen können: Nicht zu unterschätzen ist da der Zusammenhang von Aspirin als Blutverdünner und der Vermeidung eines Herzinfakts, obwohl die Korrelation gerade mal .02 beträgt), so dass diese Dichotomisierung fälschlicherweise zu Fehlkonzepten führen können. Zumal ist die zugehörige Statistik in medizinischen Studien selten trivial, wie chasen es selber gerade schreibt.

@theroots Du hast recht, die Angabe der Teesorten ist in diesem Ranking ungenau, da nicht dabei steht welche Sorte (z. B. bei Matcha) und welcher Jahrgang verwendet wurde. Und auch nicht wie die Meßwerte sind. Entwedere ist das Buch unwissenschaftlich oder es ist unwissenschaftlich zitiert. Die Tabelle von ChaShiFu ist für mich schwer interpretierbar da sie voll von Akronymen ist, was kann man daraus für Erkenntnisse ziehen?

Das Buch ist tatsächlich absolut pseudowissenschaftlich, aber noch besser als diese ganzen anderen Gesundheitsratgeber. Leider wird der Markt mit solcher Literatur überschwemmt.

Versteht mich jetzt nicht falsch, aber wir sollten diese gesundheitlichen Diskussionen im Forum besser unterlassen. Es gibt leider zu viele Personen, die hier mitlesen und das Forum ist häufig die erste Anlaufstelle für Informationen zum Tee. Ich möchte nur ungern zur Verbreitung von Fehlvorstellungen beitragen und im gesundheitlichen Bereich halte ich es einfach für moralisch verwerflich, diese so pseudowissenschaftlich zu interpretieren und zu diskutieren. 

Link zu diesem Kommentar

Jep, aber alle Abkürzungen stehen unten ausgeschrieben da, hier nochmal in groß:

DMRT ranking e Means within a column followed by the same letter are not significantly different at P < 0.05 according to Duncan’s Multiple Range Test e DMRT. Numerical ranking is from the highest value of
the parameter to the lowest. þ e Data has been arcsine transformed. Tea grades: PD, pekoe dust; BP, broken pekoe; PF, pekoe fannings; CTC, curl, tear, crush (non-orthodox). EGC, Epigallocatechin;
EGCG, Epigallocatechin gallate; GC, Gallocatechin; ECG, Epicatechin gallate; þC, Catechin; EC, Epicatechin; TFs, Theaflavins; TRs, Thearubigins; AA, Antioxidant Activity.
(After Karori et al., 2007)

Nun kannst du quantitative Vergleiche zwischen verschiedenen Proben aus Kenia, Japan und China ziehen  :)

Das Paper schließt mit:

SUMMARY POINTS
l Tea (Camellia sinensis) is rich in polyphenols.
l The major polyphenolic compounds in tea are the flavan-3-ols called catechins, which
include: ()-epicatechin (EC), ()-epigallocatechin (EGC), ()-epicatechin gallate (ECG),
()-epigallocatechin gallate (EGCG), ()-gallocatechins (GC) and ()-gallocatechin
gallate (GCG).
l Tea polyphenols are potent scavengers of reactive oxygen species and there is therefore
a need to select a tea cultivar with high polyphenolic composition for maximum
antioxidant potency.
l Total polyphenols, total catechins and antioxidant activity vary significantly between
different types of tea products. Characterization of cultivars based on polyphenolic profiles
will help in the production of tea rich in functional components.
l Green tea has the highest levels of catechins, total polyphenols and total antioxidant
activity. Catechins are present in large amounts in green tea.
l White tea (silvery tip), a rare specialty type of tea, is not significantly different from green
tea in its composition and antioxidant capacity. There is need to commercially produce this
type of tea and market it for the rich pharmacological value.
l Black tea contains high levels of theaflavins (TFs) and thearubigins (TRs), which account
for most of the antioxidant potential in this type of tea product. Cultivar selection for high
total polyphenol content is critical to produce black teas with high levels of TFs and TRs.
l The cultivar type is critical in determining the antioxidant potency of tea product and black
teas processed from suitable cultivars could be potent in antioxidant activity when
compared to green teas.
l Purple tea cultivars (anthocyanin rich) developed in Kenya contain the major
anthocyanidins found in nature and exhibit high antioxidant activity.

Bearbeitet von ChaShiFu
Link zu diesem Kommentar
Versteht mich jetzt nicht falsch, aber wir sollten diese gesundheitlichen Diskussionen im Forum besser unterlassen.

Sehe ich ein wenig anders. Ein Forum ist dazu da sich auszutauschen und die gesundheitlichen Aspekte von Tee interessieren nun mal sehr viele. Es liegt an jedem einzelnen keine unhaltbaren Aussagen zu machen. Wegen ein paar schwarzen Schafen allen einen Maulkorb verpassen ist m. E. der falsche Weg. Dann können wir das Forum gleich dichtmachen.

Link zu diesem Kommentar

Mich interessieren die gesundheitlichen Effekte eher weniger, da ich sie - sofern vorhanden - eher als einen guten Nebeneffekt erachte.

Das ist schön ausgedrückt Rootie!

Heute plappern die Leute ja fast alle möglichen Gesundheitsversprechungen,

Goya Beeren, Chia Samen (ganz aktuell), aber auch unser lieber Grüntee ist natürlich öfters auf der Liste.

Interessant mMn, dass die Leute, die den Trends am verbissendsten nachjagen, oft von gar nicht beneidenswerter Gesundheit sind.

Ich habe zu Gesundheit einen ganz anderen Ansatz.

Link zu diesem Kommentar
  • 3 Wochen später...

Catechine sind pflanzliche Sekundärstoffe, auch bekannt unter dem Namen "Iridoide", davon gibts nach momentanem Erkenntnisstand ungefähr 2500 Stoffe die man unterscheiden könnte. Catechine als solches ist nur ein winziger Teil davon und nach gegenwärtigem Wissen weiss man eigentlich so gut wie nichts wenn es darum geht was diese unheimliche Anzahl an identifizierten Iridoide im Körper alles bewirken können.

Catechine sind also ein Marketinginstrument und ich würde daher keine Garantie dafür abgeben dass sie genau das bewirken womit sie angepriesen werden. Ausserdem kommen solche Stoffe in der Natur sehr weitläufig und breitbandig vor, es ist nicht ein Stoff der nur in Tees enthalten ist. Da sieht man halt wie sehr das ganze zu Marketingzwecken gebraucht wird, sobald sich etwas gut vermarkten lässt. Daher: Nicht beirren lassen, Ja qualitativ hochwertiger Tee ist durchaus gesund, das ist unbestritten, aber am wichtigsten ist dass er dir schmeckt!

Btw: Die Catechin Tabelle oder allgemein Tabellen, sagen gar nichts aus, ist alles nur Marketingspielerei.


Manche Studien wurden auch z.B. mit Ratten durchgeführt und dann u.a. die Mengen auf menschliche Maße extrapoliert. Was ist dir denn genau unklar bzgl. der Tabelle?

Man kann die Befunde an Ratten nicht 1:1 auf Menschen umrechnen, schön wärs! Menschen sind keine Ratten, das muss man erstmal einsehen und danach kann man weiterreden im Bezug auf diiese leider oft sehr undurchsichtigen und unrealistischen Studien. Wobei ich mir sicher bin dass kaum etwas davon als kugelsicher abgestempelt werden könnte, man sehe der Realität ins Auge: Solche Studien werden fast immer nur finanziert von irgendwelchen Interessensvertretern welche ihre Produkte "in die Gesundheitsköpfe" der Leute reinhämmern möchten. Siehe auch die endlos vielen "Kaffee-Studien" wo soviel Zeugs rausgelassen wird und alles kreuz und quer wild durcheinander, jede Aussage wird mit einer Absage abgedeckt und immer so weiter wild im Kreis herum... bis es irgendwann einfach unglaubwürdig wird und wissenschaftlich alles andere als fundiert. Wieso das so läuft kann ich schon sagen, aber dann würden viele vor Schreck erstarren, also lass ichs bleiben.

Bearbeitet von Gushu
Link zu diesem Kommentar

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...