GoldenTurtle Geschrieben 14. Juli 2014 Teilen Geschrieben 14. Juli 2014 (bearbeitet) Heute bei einer Tee-Doku, wo der erste Teil um Kaffee ging, dachte ich mir,ach wär das langweilig, wenn es hier im Forum um Kaffee ginge! :lol: Ich sage euch, wir werden vom Durchschnittsmenschen einfach nicht verstanden.Die meisten Leute können schlicht nicht nachvollziehen,was wir überhaupt an Tee finden, und dass man sich sogar noch darüber unterhält,und das auch noch gerne!Ich habe das dann schon verglichen mit Geld - siehst du, dieser Cent ist Geld,dieser Teebeutel ist Tee, und du meinst, du kennst Geld und seine Wirkung,wenn du diesen Cent kennst. Und meine Frau ist die Schlimmste: "Wässerchen mit Geschmäckchen" ... typisch Kaffeetrinker! Na gut, ein guter, würziger Dong Ding geht gerade noch, und u.u. auch ein Dan Cong, aber sonst?Die zwei kleinen sind da anders, vor allem die ganz kleine ... die schätzt mit zwei Tees, dass man es kaum glauben könnte, auch solche, die die grössere nicht mag.Da brauchte ich wer weiss wie viele Jahre, bis ich von welchen überhaupt nur Kenntniss erlangte.Und die gibts dann manchmal zur Tee-Stunde mit allerlei Püppchen und Anhang.Allerdings kriegt sie natürlich nur winzige Mengen in einem prächtig-farbigen Mini-Eierbecher,und Nachschlag wird meistens verweigert.Etwas, was ich an Tee ganz besonders schätze, ist die asketische, reine Lebensfreude.Ich konnte auch schon einige Male erleben, wie die doch letztlich nicht glücklich machende Lust nach Schokolademit der reinen Lebensfreude über Tee um meine Entscheidung kämpfte.Dieses Prinzip lässt sich in jedem Bereich des Lebens sehen,wenn wir es nur genauer erkennen und verstehen würden,denn es ist leider nicht immer so leicht, wie beim eben erwähnten Beispiel. Bearbeitet 14. Juli 2014 von GoldenTurtle Ryokucha und Diz reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 14. Juli 2014 Teilen Geschrieben 14. Juli 2014 (bearbeitet) Wenn man dazu bereit ist, sich wirklich einem Thema zu widmen und sich darauf einzulassen, dann gibt es fast immer ganze Welten zu entdecken, obwohl man sich dies zu Beginn wohl nicht hätte vorstellen können. So verhält es sich auch beim Tee. Nur ist meist genau diese Bereitschaft nicht wirklich vorhanden oder die Zeit zu knapp bemessen, um sich auf jedes Thema in einer solchen Weise einlassen zu können. Umso schöner, dass hier ein Platz besteht, wo all jene, welche dennoch die Musse haben, sich austauschen können. Bearbeitet 14. Juli 2014 von theroots Ryokucha reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Dao Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 In meinem Umfeld gehts soweit, dass grüner und schwarzer Tee aus unterschiedlichen Pflanzen sind und teilweise gar grüner Tee mit Kräutermischungen gleichgesetzt wird.Aber grüner und Schwarzer Tee ist ja eh nur bitter und was für alte Leute Mir hat Tee zwar immer geschmeckt, aber die Vielfalt von der ich heute weiß, beziehungsweise die ich heute Erahnen kann, war mir früher auch fremd.Aber man muss auch anerkennen, dass es schwer ist, hier in Deutschland einen Zugang zum Tee zu finden, da guter Tee hier kaum verbreitet ist.Würde ich nur Beuteltee kennen, wie die meisten Menschen, wäre aus mir nie ein Tee-Freak bzw Tee-Narr - wie sie mich heute nennen - geworden.Etwas, was ich an Tee ganz besonders schätze, ist die asketische, reine Lebensfreude.Tee ist Frieden, Freude und Zufriedenheit in einer Tasse chai reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 (bearbeitet) Aber man muss auch anerkennen, dass es schwer ist, hier in Deutschland einen Zugang zum Tee zu finden, da guter Tee hier kaum verbreitet ist. Denke es gäbe an sich schon genügend Quellen, nur ist bei Getränken der Hang zu bereits konsumfertigen Produkten noch höher als beim Essen. Man ist sich seit langer Zeit gewohnt, dass ein Getränk fix fertig kommt, und nicht erst zubereitet werden muss. Kaffee bildet hier ggf. noch eine Ausnahme, obwohl sich auch dort der "Aufwand" in Grenzen hält und man sich bei der Auswahl weniger schwer tut als beim Tee, bei welchem man sich in einem höheren Masse damit auseinandersetzen muss, was genau man denn eigentlich möchte. Bearbeitet 15. Juli 2014 von theroots Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Heute bei einer Tee-Doku, wo der erste Teil um Kaffee ging, dachte ich mir,ach wär das langweilig, wenn es hier im Forum um Kaffee ginge! :lol: Dem muss ich mal wiedersprechen.Als ich zum Thema Wasser im Netzt unterwegs war, fand ich ein Kaffee Forum, dass uns hier damals weit in den Schatten stellte. Wirkliche Kaffeetrinker haben auch ein breites Feld am Sorten und Röstmethoden. Die machen auch viel selbst und so. Und dann das Thema Kaffeemaschiensn und wie man sie repariert, welchen Druck man benötigt usw ... seti17, Diz, Ryokucha und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
KlausO Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 In meinem Umfeld gehts soweit, dass grüner und schwarzer Tee aus unterschiedlichen Pflanzen sind und teilweise gar grüner Tee mit Kräutermischungen gleichgesetzt wird. Ja ich kenne das. Laut meiner Kollegin trinkt man nur Tee wenn man krank ist. Auch sie unterschiedet dabei weder Tee (im klassischen Sinn), noch Kräutertee. Die Kommentare zu "kleinerem" Teegeschirr kennt ja jeder, ob Mann jetzt auf Puppengeschirr umgestiegen sein, oder wie von mehreren Kollegin, die Kinder haben "das wäre aber ein nettes Geschirr für meine Tochter zum spielen". Dann beim abtrinken des Tees direkt vom Blatt (Grandpasytel) aus dem Glasgaiwan, der "normale" Gaiwan bringt dort nicht den gleichen Effekt , die teilweise konfusen, entsetzten, faszinieren Blicke der Kolleginnen und Kollegen bei der gemeinsamen "Kaffeepause". Ryokucha und Diz reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Daniel_K Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Wie schon oben erwähnt wurde gibt es für fast jedes Lebensmittel (Genussmittel) Leute die es lieben uns sich darauf spezialisieren.Man nehme nur mal Wein. Jedes gute/teure Hotel hat einen eigenen Weinkeller wenn nicht überhaupt einen eigenen Sommelier. Und dafür sind die Leute aber auch bereit Geld zu bezahlen. Wenn ich meinen Freunden oder meiner Familie erzähle dass ich 20 Euro für eine 100g Packung Tee bezahlt habe, sehe ich nur in entsetzte Gesichter, doch 20 Euro für eine Weinflasche sind nicht der Rede wert.Oder einen Japaner würde es wahrscheinlich auch bei unserem als "sushi" verkaufte Reisklümpchen den Magen umdrehen.Ich denke das hängt vor allem mit der Kultur zusammen, Wein und Bier sind nunmal bei uns heimisch und ein echter Kaffeekenner kauft sich sicherlich nur im Notfall einen Kaffe einer bekannten Schnellimbisskette.Aber nichts desto Trotz können wir froh sein dass unser "Wässerchen mit Geschmäcken" immer beliebter wird und der breiten Masse es leichter gelingt Informationen über guten Tee zu erhalten und ihn auch zu kaufen julibito, seti17 und Cha-Shifu reagierten darauf 3 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Cha-Shifu Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Aber nichts desto Trotz können wir froh sein dass unser "Wässerchen mit Geschmäcken" immer beliebter wird und der breiten Masse es leichter gelingt Informationen über guten Tee zu erhalten und ihn auch zu kaufen Dem stimme ich vollkommen zu, zumal der Kaffe Horizont vor 20 Jahren auch noch weit schmaler war als heute Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Ich stosse auch meist auf Unverständnis und muss mich manchmal fast rechtfertigen, dass ich "so viel" Geld für Tee ausgebe oder sogar - *WTF?!?* - extra Wasser zur Teezubereitung kaufe. Ebenso wenig wird z.B. verstanden, dass es bestimmte Kannen für bestimmte Teesorten gibt und die Auswahl danach erfolgt und nicht nach anderen Kriterien. "Wieso ist die Kanne so klein?" kenne ich auch, dabei waren besagte Kannen nicht sonderlich klein, Kyusu um 250 bis 300ml. Ich gelte eh als exzentrisch, wahrscheinlich ist meine Leidenschaft für Tee in den Augen anderer nur eine weitere sonderbare Facette Wie schon Daniel_K schreibt wird der Preis sehr unterschiedlich bewertet und Tee gilt schnell als "zu teuer".Allerdings sehe ich es wie Krabbenhüter, es gibt Kaffeefans, die sich sehr eingehend mit der Materie auseinandersetzen und das hat schon viele Parallelen zu Teefreunden. Man kann aber solche Kaffeekenner nicht mit dem hießigen Durchschnittskonsumenten vergleichen. Ähnliches gilt für Wein, Schokolade, wahrscheinlich auch bei Bier. Im Zusammenhang mit Tee tauchen nur immer wieder in allen möglichen Medien Behauptungen zu gesundheitlichen Effekten, gerade auch zur Gewichtsabnahme. Das interessiert auch Lieschen Müller und ist gerade bei Tee sehr ausgeprägt, daher bleibt Tee noch mehr in der "medizinischen" oder Wellness-Ecke verhaftet. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Für sein Hobby und Leidenschaft, gibt der Mensch immer sehr viel Geld aus. Da ist es egal ob man Kaffee trinkt, Musik liebt, Briefmarken sammelt, Sport macht oder sein Geld in den Garten steckt Ryokucha reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Jinx Geschrieben 15. Juli 2014 Teilen Geschrieben 15. Juli 2014 Wie schon oben erwähnt wurde gibt es für fast jedes Lebensmittel (Genussmittel) Leute die es lieben uns sich darauf spezialisieren. Man nehme nur mal Wein. Jedes gute/teure Hotel hat einen eigenen Weinkeller wenn nicht überhaupt einen eigenen Sommelier. Und dafür sind die Leute aber auch bereit Geld zu bezahlen. Wenn ich meinen Freunden oder meiner Familie erzähle dass ich 20 Euro für eine 100g Packung Tee bezahlt habe, sehe ich nur in entsetzte Gesichter, doch 20 Euro für eine Weinflasche sind nicht der Rede wert. Die Erfahrung mache ich auch. Tee ist etwas, das günstig in großen Mengen verfügbar ist und ohne Aufwand und ohne Kenntnisse reproduziert bar ist (Beutel in die Tasse, Wasser drauf, fertig). Das Höchste der Gefühle ist der Gang zum Teeladen um die Ecke, der überwiegend Standard-Sorten, Aromatisiertes und Modetees führt. Wenn die hören, was Pu-Erhs oder Oolongs hier kosten können, trifft man auf völliges Unverständnis. Von denselben Leuten, die ohne zu zögern, über € 10 für einen dubiosen Cocktail ausgeben - mehrfach hintereinander. Ich denke mal, da ist der Schwerpunkt nicht auf dem Getränk, sondern auf dem "Ausgehen als Event". Das gilt übrigens auch fürs Essen: Sehr viele Leute, die es sich leisten können, gehen häufig Essen und geben dort vergleichsweise viel Geld für vergleichsweise maue Qualität aus (weil richtig gute Restaurants sind dann doch zu teuer). Dafür wird zu Hause nicht gekocht oder höchstes eine Mahlzeit aus unterschiedlichen Fertig- und Convenience-Produkten zubereitet. Das ist allerdings u. a. ein deutsches Phänomen, nicht so großen Wert auf die Qualität von Lebensmitteln zu legen, selbst wenn man sich die eigentlich leisten könnte. Es ist eben nichts, was man hinstellen, anziehen, womit man telefonieren oder herumfahren kann. Und das, obwohl Lebensmittel zu den wenigen Dingen gehören, denen man im Leben nicht ausweichen kann. Cha-Shifu reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Diz Geschrieben 16. Juli 2014 Teilen Geschrieben 16. Juli 2014 Ich machte die gleiche Erfahrung als wir mit dem Teehandel angefangen haben. So nach dem Moto:"Weisst du? Tee gibt es auch im Aldi!"Ähnliches höre ich auch wenn ich erzähle, dass wir wenn möglich immer Bio kaufen: "Das ist aber teuer!" oder "ist doch eh alles gefälscht". Ja, ja, aber mal schnell am Wochenende ein paar Hundert in der Disco versaufen oder sich eine neue Gucci Handtasche kaufen ist kein Problem... KlausO reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 16. Juli 2014 Teilen Geschrieben 16. Juli 2014 Machts doch wie ich, über Tee unterhalte ich mich mit Teefachleuten, über Porzellan rede ich mit Porzellanfachleuten, über Literatur rede ich mit mir selbst Es ist schon einfältig mit Laien über ein Spezialgebiet zu reden und dann zu jammern, daß die einen nicht verstehen - "Wissend red ich nur mit Wissenden" sagt der Wächter am Anfang der Orestie Diz reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Diz Geschrieben 16. Juli 2014 Teilen Geschrieben 16. Juli 2014 Machts doch wie ich, über Tee unterhalte ich mich mit Teefachleuten, über Porzellan rede ich mit Porzellanfachleuten, über Literatur rede ich mit mir selbst Es ist schon einfältig mit Laien über ein Spezialgebiet zu reden und dann zu jammern, daß die einen nicht verstehen - "Wissend red ich nur mit Wissenden" sagt der Wächter am Anfang der Orestie Wieso meinst du sind wir in diesem Forum? seti17 reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 17. Juli 2014 Teilen Geschrieben 17. Juli 2014 Aber warum dann dieses typisch deutsche Jammern "keiner versteht mich...."; stattdessen möglichst schräge Tees besprechen wäre doch zielführender?! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 17. Juli 2014 Teilen Geschrieben 17. Juli 2014 Verständnis bekommt man nur, wenn man Leute auch das Thema begreiflich machen kann. Man darf nicht erwarten, dass jemand ohne Kenntnis des Themas dafür Verständnis aufbringen kann. Wenn man dies möchte, muss man versuchen, es ihm gekonnt näher zu bringen, an das Thema heran zu führen. Wenn er dazu bereit ist und man es ihm schmackhaft machen kann, dann kann dies auch gelingen. Wenn er aber ohnehin unwillens ist, macht es weniger Sinn.Ich kenne das aus meiner Praxis mit Gitarrenschülern, die oft Jung sind und nicht selten Musik aus nur einem Genre hören. Auch hier versuche ich sie für andere Musikstile zu begeistern Brücken zu schlagen und sanft in andere Stile einzuführen. Wenn jemand Hardrock und Gitarre mag und dem lege ich Britney Spears auf, der wird gleich für Pop die Ohren verschließen. Aber mit Toto oder dem Gitarrensolo von Eddie Van Halen bei Michael Jackons Thriller, kann ich evtl. das ein oder andere Interesse wecken. Selbiges gilt dann für Jazz, Klassig, Reggae usw. Ein paar gezielte Tonbeispiele oder besser noch Videos von derlei Gitarrenhelden auf dem jeweiligen Gebiet und schon habe ich ihre volle Aufmerksamkeit Es gibt sogar Leute, welche über Erdbeer-Sahne Tees, in das Gebiet der nicht aromatisierten Tees gefunden haben, aber das ist wieder eine gaaaaaaaaaaaaaanz andere Geschichte Zitieren Link zu diesem Kommentar
KlausO Geschrieben 17. Juli 2014 Teilen Geschrieben 17. Juli 2014 Es gibt sogar Leute, welche über Erdbeer-Sahne Tees, in das Gebiet der nicht aromatisierten Tees gefunden haben, aber das ist wieder eine gaaaaaaaaaaaaaanz andere Geschichte @ Joaquin: Ich finde es toll, das TG deinen Geschmack getroffen hat und du diesen dank Gero ja auch verkosten konntest. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 17. Juli 2014 Autor Teilen Geschrieben 17. Juli 2014 @Paul: Ich würde da nicht von Jammern sprechen, das tönt zum Einen nicht so nett, ich finde aber auch,dass wir gar nicht jammern - Erfahrungen in dieser Hinsicht darf man doch auch mal austauschen.Bei Tee finde ich das schon noch eine besondere Situation, weil jeder meint, Tee zu kennen, aber es kaumjemand wirklich tut. Trotzdem verhalten sich viele, eigentlich völlig stumpfsinnig überheblich, als sei er odersie Experte und Richter in einer Person, und könne über "so ist es" und "so ist es nicht" entscheiden.Gut, betr. Religion ist das ja auch ähnlich, da meinen auch fast alle genau zu wissen, was richtig ist und was nicht.Dabei erst wer wirklich sucht, kann Klarheit erhalten - (meist kopierte) Meinungen gibt es wie Sand am Meer,bei Tee ebenso wie bei der Religion.Aber interessant ist es dann, wie bei vielen Menschen ein ähnliches Grundmuster zu erkennen ist - es stossen sichviele daran, dass man für Tee Geld ausgeben kann/soll/muss [ ], aber jene, welche sich daran stossen dann wieauch von anderen oben berichtet oft mit Geld für Alkohol oder sonstiges extrem schnell vergängliches (im Vergleichzu Tee) nur so um sich werfen.Beim Wein ist das Wissen bspw. hierzulande viel etablierter, dass man für viel Geld auch ganz besondere Weinekriegen kann. Da ist es teilweise auch wieder übertrieben auf die andere Seite - nicht alles was teuer ist bei Wein,ist wirklich besser - vor allem ältere, reiche Leute meinen noch häufig, dass nur was wirklich teuer ist, auch wirklich gut ist.Diese Meinung reduziert sich aber altersbedingt. Bei Tee hingegen ist ein wahres "Premium" nahezu unbekannt, über diegesamte Bevölkerung hinweg gesehen, eigentlich hat Tee durchschnittlich gesehen noch ein äusserst schlechtes Imagein unseren Breitengraden. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 18. Juli 2014 Teilen Geschrieben 18. Juli 2014 (bearbeitet) Ja, das ist wohl so dass Tee als ein hochwertiges Genussmittel hierzulande, ähm, noch nicht in vollem Maße die Wertschätzung erfährt die man ihm wünschen könnte.Liegt sicher daran man es nicht so kennt und Tee halt einfach als ein eher wenig geschmackvolles Lebensmittel kennt, im besten Fall noch als eine halbwegs ansprechende englische Mischung.Um mal eine Lanze für den Kaffe zu brechen: Ich bezweifle zwar dass die Welt des Kaffees eine Komplexität zu bieten hat die sich mit derjenigen der Teewelt zu messen vermag - dafür ist die Erscheinung des Kaffees vielleicht auch noch zu jung, und die Asiaten, insbesondere aber nicht nur die Chinesen, haben jahrhundertelang Vorarbeit geleistet.Andererseits bin ich davon überzeugt dass hochwertige Kaffeesorten mit sehr guten Tees mithalten können. Mit den besten? Keine Ahnung, davon versteh ich zu wenig, und ganz oben wird die Luft schon arg dünn. Aber mit sehr guten auf jeden Fall!Auch dass ist ja hierzulande nicht unbedingt verbreitet ausserhalb der Metropolen - man spricht ja auch, etwas aufgeblasen, von der "third wave of coffee" - da werden dann die Bohnen wie guter Oolong von erfahrenen Fachleuten von Hand geröstet und wie Shincha in kurzer Zeit verbraut. Der Kaffee selber wird dann auch von Hand zubereitet, es werden Wasserqualitäten und -temperaturen verglichen, mit verschiedenen Zubereitungsarten verschiedene Ergebnisse erzielt, und so weiter. Das hat dann mit dem Kaffee den man selbst in guten Cafés bekommt so wenig zu tun wie mit dem Beuteltee den selbige verkaufen.Diese Kaffees haben dann zarte, spektakulär komplexe Körper und verlangen wirklich einen trainierten Gaumen um auch nur im Ansatz gewürdigt zu werden - sie haben auch nicht mehr diesen üppig-kräftigen Körper, den man so kennt, weil der eben diese feinen Nuancen garnicht zulassen würde. Ich hab nämlich das Glück, mit Armin Machhörndl einen der führenden Vertreter dieser "Bewegung" direkt vor Ort zu haben... und ich kann nur sagen, seine Kaffees sind verblüffend nah an dem was wir hier von guten Tees kennen!PS. Wer sich dafür interessiert - dieser Artikel gibt tolle Informationen: Slow Travel Berlin - Third Wafe Coffee - A History.Und, was für Tee, Kaffe und sonstige Lebensmittel zutrifft - da sind wir halt auch nicht grade in einem Land der Genießer! Die Deutschen geben weniger für Essen aus als die meisten andren europäischen Nationen - es soll vor allem billig sein. Da ist es klar dass die SlowFood-Welle hier auf besonders hohe Barrikaden trifft. Hier im Tee-Forum renne ich damit natürlich offene Türen ein - wer sich hier herbegibt, ist ja schon sehr weit weg von diesem "Essen als notwendige Maßnahme, um den Körper am Zerfallen zu hindern". Bearbeitet 18. Juli 2014 von miig Zitieren Link zu diesem Kommentar
Charyu Geschrieben 19. Juli 2014 Teilen Geschrieben 19. Juli 2014 "Essen als notwendige Maßnahme, um den Körper am Zerfallen zu hindern"Eine puritanische, preußische, buddhistische und wer weiß was sonst noch für eine Sichtweise.Eine praktische Notwendigkeit während schlechter Zeiten. Das hat sich wohl in den Köpfen vieler Leute festgesetzt, die einige schlechte Zeiten mitgemacht haben. - Besser nichts "GUTES" kennen lernen, dann reg ich mich über den Fraß, den ich täglich vorgesetzt bekomme nicht mehr auf. - Diese Einstellung ist heute nicht mehr zwingend notwendig und verschwindet deshalb auch.In einigen Religionen wird aber noch Heute Genusssucht angeprangert.Letztendlich muss doch jeder für sich selbst entscheiden wie sein Leben auszusehen hat. Denn es ist ja nun mal seins! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Chadō Geschrieben 3. August 2014 Teilen Geschrieben 3. August 2014 Was mir an Tee gefällt, ist die vielfältige und in diversen Kulturen (China, Japan, Indien, England) so fest verankerte Tradition, die darum und um das Teetrinken entstanden ist. Gut, in Österreich gibt es eine vergleichweise ausgeprägte Cafehauskultur, aber über Einrichtungsratschläge, hunderte verschiedene Arten, Café mit Milch zu mischen und die richtige oder gar keine Süße geht das nicht hinaus. Es wirkt einfach unglaublich entspannend, wenn man seinen Gästen Tee in einer schönen Kanne reichen kann, ganz zu schweigen von dem Aufwand, den ein Gastgeber bei einer Tee-Einladung für seine Gäste betreibt.Viele Leute haben einfach etwas, dass sie bis zu Wissenschaft vertiefen, die einen streiten sich um die richtige Pinselführung, die nächsten um den Richtigen Schusswinkel welches Balles auch immer, Teetrinker vergleichen eben diesen und jenen Tee. Zitieren Link zu diesem Kommentar
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