Zum Inhalt springen

Von der Verwegenheit der Shu-Trinker


Empfohlene Beiträge

Ich hab vor längerem Shu probiert und mich vom ersten Eindruck abschrecken lassen. Mittlerweile weiß ich, dass man Tee nicht vorschnell be/verurteilen darf, sonder tatsächlich mit ihm beschäftigen muss, um ihn für sich bewerten zu können. Nachdem ich die erste Hürde überwunden habe und dem Geschmack nachgespürt habe, wurde er interessant, gerade weil er kein gefälliger Tee ist. Quasi: Wenn du mich kennen lernen möchtest, dann geht das nicht oberflächlich. Vielleicht sind das alles Parallelen zu Menschen und ihre Persönlichkeiten, wie beim Shu wäre ich da aber nicht vorschnell bei der Beurteilung...

Link zu diesem Kommentar
  • 1 Jahr später...

Shu PuErh ist für mich bis heute eine Art Mysterium geblieben, welches ich schon seit Jahren zu lösen versuche...

Ich mag kein Shu. Der Grund dafür ist ein in meiner persönlichen Wahrnehmung bei allen Shu mal mehr mal weniger vorhandener Geschmackshintergrund, welcher sich wie folgt beschreiben lässt: Ein unterirdischer Keller dessen Wände mit roten Ziegeln ausgekleidet sind und wo alte Säcke mit roter Beete und Kartoffeln lagern! Ein ruhiges erdig-gemüsiges rohes Kartoffel-Rüben-Beete Aroma, welches auch Assoziationen mit Tomatensaft weckt. Das Ding ist aber, ich kann weder Tomatensaft leiden, noch möchte ich irgendwelche Kartoffeln und Rüben in meinem Tee haben. <_<

Jemand mag entgegnen dass ich einfach keine guten Shus probiert habe. Nun, ich habe seit 2016 eine Menge probiert, verschiedenste Qualitäts-, Preis- und Altersklassen (der älteste bisher war 24 Jahre alt) und ich nahm vor Jahren eine Fahrt nach Berlin auf mich um bei @nannuoshan mein Anliegen zu schildern. Gabriele selbst hat mich da beraten und einen hervorragenden Shu empfohlen. Leider hat auch dieser Shu den "Rübenkeller" im Hintergrund gehabt, wenn auch wesentlich schwächer als andere. Nichts was ich persönlich genießen kann.

Was mich bis heute verwirrt sind die typischen Beschreibungen der Shu-Trinker online. Da wird von Karamell, Schokolade, Malz, Leder, Toffee und Pflaumen gesprochen, Noten die ich noch NIE in einem Shu herausschmecken konnte :| Diese Geschmacksnoten kriege ich von meinen Dian Hong, Jin Jun Mei, Bai Mudan Gongmei, etc., aber Shu??? Es sei angemerkt dass ich Heicha-Trinker bin und diese überaus schätze, besonders Fuzhuan Tees mit ihrer klaren holzig-weichen Note, ausgeprägter Süße und dezentem Trockenobst im Hintergrund. Und nicht einmal ein Hauch des "Rübenkellers".

Aber man trifft immer wieder Leute die von Shu komplett begeistert sind...

🍅🥔🥕

Bearbeitet von OstHesse
Link zu diesem Kommentar
  • 5 Wochen später...
Am 18.5.2023 um 20:59 schrieb FireStream:

Ich hatte vor einiger Zeit den hier in der Tasse: https://www.tea-addicts.de/pu-erh-tee/strawberry-fields-2019/ und der war süß und fruchtig. Seit dem versuche ich herauszufinden was ich an dem Tag richtig gemacht habe, denn den süßen/fruchtigen Geschmack habe ich so nie wieder in die Tasse bekommen.

Ein äußerst widerspenstiger Geselle dieser Shu.

Dieser Tee war, nach einigen durchwachsenen Erfahrungen, tatsächlich mein "Erweckungserlebnis" mit Shu, der mich auf der Suche nach mehr gebracht hat:  Einstieg Shu Pu erh - auf der Suche nach Fruchtigkeit - Pu-Erh Tee allgemein - TeeTalk

Meine Suche hat mich nach Lincang geführt, und mittlerweile ist Nan Jian meine Hausmarke bei Shu. Ihr 801 ist ein schön fruchtiger Alltagstee, den genehmige ich mir jetzt auch ;) 

Bearbeitet von blickwinkel
Link zu diesem Kommentar
Am 18.5.2023 um 14:29 schrieb OstHesse:

Shu PuErh ist für mich bis heute eine Art Mysterium geblieben, welches ich schon seit Jahren zu lösen versuche...

Es ist sicher viel mysteriös bei Shu. Klar, die Geschmacksbandbreite ist faszinierend, das hat man aber auch bei Sheng; meistens abhängig von der Region. Das Interessante bei Shu ist, dass es besonders von der Verarbeitung abhängt, wie er schmeckt und wirkt. Im Vergleich zu anderen Teeverarbeitungen, passiert bei Shu noch mehr von der Teepflanze bis zum Tee. Es ist eine der höchsten Kulturpraktiken in der Teeverarbeitung. Klar, die Natur (das Teematerial) spielt noch eine Rolle, was Shu jedoch ausmacht ist die Kultur (seine -passive - Verarbeitung). 

Aktuell finde ich es besonders interessant, dass der Koffeingehalt in Shu höher ist als bei (gelagerten) Sheng, aber - zumindest bei mir - eher entspannend wirkt. Das wird deutlich, wenn ich Sheng und Shu vom gleichen Teematerial trinke. Vermutlich macht es die Kombination mit anderen Wirkstoffen im Shu aus (Theanin, Theobromin usw.). 

Verwegen muss man als Shu-Trinker denke ich aber nicht sein. Vielleicht fordert der Einstieg ein wenig Mut, bis man sich den Geschmack aneignet; aber sonst ist Shu-Trinken eher easy-going.

Link zu diesem Kommentar
  • 2 Wochen später...

Dein Kommentar

Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.

Gast
Auf dieses Thema antworten...

×   Du hast formatierten Text eingefügt.   Formatierung jetzt entfernen

  Nur 75 Emojis sind erlaubt.

×   Dein Link wurde automatisch eingebettet.   Einbetten rückgängig machen und als Link darstellen

×   Dein vorheriger Inhalt wurde wiederhergestellt.   Editor leeren

×   Du kannst Bilder nicht direkt einfügen. Lade Bilder hoch oder lade sie von einer URL.

×
×
  • Neu erstellen...