miig Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 Hallo Forum,hatte heute das Glück, mich etwas ausführlicher dem „Qian Dao Yu Ye“ widmen zu können und zwar aus einer frühen Pflückung vor dem Qingming-Fest. Anscheinend ist das ein besonderes Datum und die Tees die vorher geerntet werden, sind besonders teuer (und idealerweise auch besonders gut *g*).Wurden von Chashifu zur Verfügung gestellt und [url=http://www.teetalk.de/topic/2642-chashifus-vor-qingming-gr%C3%Bcntee-auswahl-2014/]hier[/url] auch schon vorgestellt.Nachdem ich den Tee gestern unter suboptimalen Bedingungen getrunken habe konnte ich heute für die zweite Hälfte des Musters bessere Voraussetzungen schaffen.Zunächst denkt man natürlich an einen Longjing wenn man die Blätter sieht, auch wenn sie verhältnismäßig kurz sind – dennoch, offensichtlich wurden sie gleich hergestellt. Dass diese kleine Menge immernoch einen deutlich vernehmbaren Duft hat ist schonmal ein sehr gutes Zeichen – sehr ähnlich dem was man von hochwertigem Longjing kennt und erwartet, aber noch zarter, etwas verhaltener.Da die hochwertigen Grüntees Chinas oft nicht so enorm temperaturempfindlich bin, kühle ich das Wasser nicht ganz bis auf 70° herunter, dürften eher 80 sein, aber ich messe ja bekanntermaßen nicht – zweimal umschütten dürfte aber in etwa dieses Ergebnis haben. Der Tee steckt das auch locker weg und gibt eine ganze Reihe von hocharomatischen Augüssen ab. Diese sind immernoch zarter und sanfter als Longjing, wenn auch nicht unähnlich. Was mir aber auffällt – dieser hier riecht und schmeckt weniger grasig-nussig als mehr marzipanös – süßlicher, zugleich zarter und üppiger als ich das so kenne.Die Aufgüsse halten eine ziemlich helle Farbe mit überraschend deutlichen Gelbtönen – wurde der etwa stärker geröstet? Und wie Chashifu auch schon schreibt kann ich bestätigen dass der Tee seinen (hervorragenden) Charakter über die Aufgüsse sehr konstant hält. Dafür dass das nur 3,5g in meiner 200ml-Kyusu waren, konnte ich ganzschön lange Tee trinken – in den Knospen steckt wirklich Power!Eine Begutachtung des Blattgutes ist auch immer wieder Anlass zur Freude – dieser Tee wurde wirklich mit Sorgfalt ausgewählt und präsentiert sich bildhübsch.Die Blätter sind bei Weitem nicht so gelb wie es hier den Anschein hat! War jetzt nur zu faul die Farbe zu korrigieren *seufz*Fazit: Ein toller Ausflug in die eher schwierig erreichbare Welt der besseren China-Grüntees der regelmäßig an die fantastischen Tees von Jadequell erinnert. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gushu Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 (bearbeitet) Mmmh, Marzipanös? Gerade mir als Liebhaber von Marzipan muss so ein Text unter die Augen kommen. Was soll man da anders tun als nochmal ein neuer Tee bei der ersten Teebestellung welche bei Chashifu getätigt wird hinzuzufügen. Ja, das Blattgut sieht sehr gut aus.Im übrigen habe ich mit dem Longjin das Problem dass sie oft sehr wenig aromatisch sind, und angeblich je höher die Qualität desto weniger aromatisch, so wurde es mir jedenfalls von Julian (Amazinggreentea) erzählt. Man solle stattdessen auf das Körpergefühl achten. Ich kann damit leider wenig anfangen und habe es gerne wenn ein Tee aromatisch und süsslich ist aber schon verrückt was da alles gesagt wird. Bearbeitet 31. Juli 2014 von Gushu Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 Den Tee habe ich auch und fand ihn sehr zart - im Geschmack, durchhalten tut er wirklich, enorm ergiebig. Der "Gelbstich" hatte mich zunächst auch etwas irritiert, ich bin aber noch nicht dazu gekommen, die Fotos auf den PC zu übertragen usw. Ein sehr diffiziler Tee, den ich auch gerade neben mir habe - aus der Kühlung geholt für "gleich" Ich hatte an frische Mandeln gedacht, aber das passt ja zu Marzipan. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gushu Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 Irgendwie gemein... das war eine Mandel zuviel... jetzt brauche ich dringend eine und unsicher ob ich noch eine habe. Naja, Erdmandel habe ich zumindest noch. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 31. Juli 2014 Autor Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 Im übrigen habe ich mit dem Longjin das Problem dass sie oft sehr wenig aromatisch sind, und angeblich je höher die Qualität desto weniger aromatisch, so wurde es mir jedenfalls von Julian (Amazinggreentea) erzählt. Man solle stattdessen auf das Körpergefühl achten. Ich kann damit leider wenig anfangen und habe es gerne wenn ein Tee aromatisch und süsslich ist aber schon verrückt was da alles gesagt wird. Das kann ich so nur bestätigen - ich hatte es mir bei meinen Notizen auch aufgeschrieben dass der Tee ein überraschend intensiv wärmendes Körpergefühl hinterlässt wie ich es bei Grüntee fast nicht kenne - "der Tee hat Qi" wie so oft gesagt wird. Ich vermeide diesen Begriff, weil ich ihn nicht wirklich verstehe und dann auch nicht damit rumschmeißen will. Aber nichtsdestotrotz - das Körpergefühl ist beeindruckend präsent bei solchen Tees. Stell dich nur drauf ein dass du davon nicht viel kaufen wollen wirst *g* - Dieser Tee hier dürfte so ähnlich sein: http://camellia-sinensis.com/en/tea/green/long-jing-shi-feng-pre-qingming Und ich würde nicht sagen dass die edlen Grüntees weniger aromatisch sind obwohl ich weiß was du meinst - die offenbaren ihre Reize nur auf eine sehr subtile Art und Weise und damit das überhaupt möglich ist können die Aromen nicht mehr so intensiv sein. Aber das was an Aromen da ist, ist wirklich grandios, es ist aber zugegebenermaßen nicht ganz einfach, dieses Zusammenspiel zu würdigen. Früher war ich von so edlen Tees oft enttäuscht weil da dann dann auch immer mehr zusammenkommen muß damit diese Kombination an Vorzügen wirklich zur Geltung kommt. Zitieren Link zu diesem Kommentar
seti17 Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 Früher war ich von so edlen Tees oft enttäuscht weil da dann dann auch immer mehr zusammenkommen muß damit diese Kombination an Vorzügen wirklich zur Geltung kommt.Das fasst es ganz gut zusammen, so ähnlich ging es mir auch.Ich habe gerade noch einige Bilder - mehr für die eigene Verwendung - gemacht und füge einige noch bei. miigs Fotos sind schöner arrangiert. Schaut man in die Tüte sieht man am Rand viel Flaum, aber es bleibt noch genug am Tee und landet auch (trotz feinem Sieb) letztendlich in der Tasse. Der Tee bleibt auch anfangs fast trocken durch die feinen Haare.Heute habe ich 2.75g auf ca. 130ml genommen, Wasser 75°C. Wieviel Aufgüsse es letzten Endes wurden weiß ich nicht genau Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 (bearbeitet) Habe dieses Jahr auch gute Erfahrungen mit Long Jing aus einemalternativen Produktionsort gemacht.Meiner kommt aus Anxi, und im Gegensatz zu dem, was ich vom Westlake kenne; gar nicht bohnig (der Originale auch nur ganz leicht) und etwas wenigernussig (der Originale ordentlich), dafür fruchtiger und leicht süsslicher.Er macht aber nicht sehr viele Aufgüsse mit - 3 sind aber gut.Eine gewisse Umami-Note würde ich aber beiden attestieren,wobei natürlich wesentlich dezenter als bspw. bei gewissen Gyokuro. Bearbeitet 31. Juli 2014 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
Gushu Geschrieben 31. Juli 2014 Teilen Geschrieben 31. Juli 2014 (bearbeitet) Ich hatte schon Gyokuro getestet der hatte ein Geschmack wie eine Mischung zwischen Spinat und sehr grünen Gurken mit etwas Sellerie abgeschmeckt. Diese Tee sind eigentlich das härteste was ich je in der Tasse hatte, sowas von hardcore... ich habe mich fast wie ein Karnickel gefühlt. Also definitiv, sowas ist nicht mein Tee aber schon interessant das ganze und auch diese Verehrung von Karnickeln. Bearbeitet 31. Juli 2014 von Gushu Zitieren Link zu diesem Kommentar
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