Tee und Utensilien: Preisgestaltung

[Gushu]

Anmerkung: Nachfolgend einige Gedanken zum Thema "Preisgestaltung" bei Tee und Teeutensilien. 

Die japanischen Teedosen sind in der Schweiz generell teuer, ich habe jetzt noch keinen Shop gesehen wo es günstig war. In Rapperswil habe ich auch einen angetroffen wo es teure Teedosen aus Japan hatte. In den meisten Fällen gibt es nicht einmal welche, also man muss die auch erstmal finden.

Bearbeitet 3. August 2014 von theroots

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[theroots]

Ist man sich hier ja leider gewohnt..

Obwohl man anmerken muss, dass der Aufschlag ab und zu durchaus in Ordnung geht.

[Gushu]

Naja, aber Dosen aus Blech mit einem schönen Papier... ich kenne jetzt nicht die deutschen Preise aber 25 CHF oder sogar mehr ist schon einiges. Ich würde bereits "Yixing" Sachen kriegen für weniger als das Doppelte und für das Doppelte wären dann Jianshui Sachen möglich. Aus China gibts manchmal grosse Porzellan-Teedosen (sehr schönes Drachendesign, typisch chineisch) mit Bügelverschluss wo ca. 150-200g Tee Patz finden und die waren auch kaum teurer aber ich habe nur 2 von denen, war sehr schwer zu bekommen und musste so einige Beziehungen spielen lassen. Japan ist und bleibt ein teures Pflaster aber so allgemein finde ich die Shoppreise fair und angemessen.

Grundsätzlich ist die Suche nach guten Teegefässen genauso schwierig wie die Suche nach guten Tees, die richtig coolen Sachen gibts nicht ohne Schweiss und Spürnase.

Bearbeitet 3. August 2014 von Gushu

[theroots]

Ich denke man muss immer unterscheiden, ob hier vor Ort jemand davon leben muss oder ob man aus Kanälen bezieht, welche viel tieferen Lebenshaltungskosten ausgesetzt sind. Schon nur zwischen der Schweiz und Deutschland bestehen hier deutliche Unterschiede. Trotzdem nutzen natürlich gerade grössere Unternehmen das Mittel der Preisdiskriminierung.. wird ja nicht ohne Grund schon im ersten Semester des BWL-Studiums gelehrt.

 die richtig coolen Sachen gibts nicht ohne Schweiss und Spürnase.

Stimmt, habe auch lange nach etwas sinnvollem gesucht. 

[Gushu]

Oh ja, von der Preisdiskriminerung kann ich ein Liedchen singen. Viele neunmalkluge Shops machen gleich für die Schweiz eine separate Website wo die Preise 30-50% höher sind als in Deutschland, ein Spezialpreis für die lieben Schweizer. Die Deutschen dürfen auf einen anderen Shop zugreifen wo Sachen wie z.B. Teemuster teils weniger als die Hälfte kosten. Als ich mal anfragte wieso die Preise für die Teemuster in der Schweiz soviel teurer seien, da war die werte Dame vom Shop beleidigt und hat mich einfach ignoriert... so macht man das offenbar wenn einem ein Kunde "blöd" kommt.

Bisher war mir sowas bei einem Schweizer Shop noch nie untergekommen, also dass sie für Deutsche hohe Spezialpreise kreien. Wobei das ja wieder das Ausnutzen von Machtverhältnissen ist, also "wer hat den längeren Hebel" und da haben Deutsche mit mehr Land und Leute natürlich den extralangen Hebel. Das Ende vom Lied ist jedenfalls dass ich Shops welche mit Absicht Preisdiskriminerungen betreiben nicht mehr benutzen werde, ich habe genug andere gute Lieferanten welche mich als Kunden schätzen, egal wo ich wohne und woher ich komme.

Bearbeitet 3. August 2014 von Gushu

[theroots]

Habe diesen Aspekt in ein eigenes Thema ausgegliedert.

Wobei man auch sagen muss, dass es durchaus auch Shops gibt, welche in Deutschland bzw. der EU teurer sind.

Wie gesagt: Ich unterscheide danach, ob der Preisaufschlag (auf welche Art auch immer) gerechtfertigt ist oder nicht. Bei Teeutensilien habe ich bspw. meine Metalldosen von Kaikado das letzte Mal direkt in Japan bestellt, weil die Preise hier mehr als doppelt so hoch sind. Dies ist definitiv zu viel des Guten und durch nichts ausreichend gerechtfertigt.

Bearbeitet 3. August 2014 von theroots

[Gushu]

Ja dann könnte man mal zum Schlag ausholen. Also was ich noch sagen möchte ist dass es mir als Schweizer grösstenteils vergangen ist aus Deutschland etwas zu bestellen da wir meistens ordentlich am Zoll abgezockt werden und viele Händler sind leider alles andere als nett wenn man versucht mit ihnen solche Sachen anzugehen und wie man das alles perfekt lösen könnte (total Staatstreu, kein Sinn für Verhältnissmässigkeit).

Deutschland als wichtigster Handelspartner sollte ja nicht solche Handelshemmnisse verursachen aber ich persönlich habe hier ein Handelshemmnis und importiere meine Ware daher lieber direkt aus China, da werden alle genau gleich behandelt. Das alles muss aber nicht sein, wenn man in Deutschland korrekt die MWST Formalitäten machen würde. Also die MWST abziehen für den Zoll (und es auch nicht in den Warenwert reinnehmen), korrekte Deklaration und andere Sachen. Davon abgesehen hat Tee in DE 7% MWST, in CH 2.5% MWST aber einige haben es nicht gut deklariert und es wurde mit dem vollen 8% Satz berechnet (dieser Satz wäre in DE 19%), das bedeutet dass es die Freigrenze sprengt und es kommt zur Verzollung auch wenn keine Ausführung nötig wäre sofern es mit 2.5% berechnet wird, also der Teufel steckt im Detail.

Ich habe schon Sachen von Ebay (von einem Shop) aus Deutschland importiert die waren 25 EUR wert und am Ende hatte ich 40 CHF Zoll (wobei hier nicht die MWST sondern horrende Verzollungskosten das Problem sind). Weil sie waren so schlau gewesen, da hat man nicht nur Versand (mit Nebenkosten) sondern auch Zollspesen als Warenwert deklariert und damit die Freigrenze problemlos gesprengt, da habe ich den Daumen raufgetan für diese Schlauheit, mal voll im ernst, das ist absurd. Ich habe schon Strafzölle gehabt weil manche Leute meinten sie müssen absolut nichts deklarieren.. am Ende 60 CHF Zoll, die Hälfte des Warenwertes, und der Shop hat eine Übernahme des Strafzolls komplett abgelehnt. Deklaration sei ja nicht notwendig oder nicht ihre Sache. Diese Sachen muss man ganz anders angehen, da kann ich schon genaue Details sagen aber so wie es momentan läuft wird der Handel von Kunden wie mir weitgehend abgelehnt, Deutschland ist für Private oder Kleinimporteure nicht mehr voll "handelsfähig". Also ich habe das nur mal erklären wollen damit viele deutsche Händler wissen um was es geht weil vielen ist es offenbar zuwenig klar.

Das mit der Preisdiskriminierung kommt halt noch dazu als Tüpfelchen auf dem "I".

Klar, keine Regel ohne Ausnahme, ich bin bestrebt diese Ausnahmen zu finden wo man alles perfekt abwickelt, halt einfach Leute die etwas vom Handel verstehen.

So allgemein, die nettesten Händler die ich je angetroffen habe waren bisher alles Schweizer, wäre aber nicht abgeneigt dass ich sowas auch bei einem deutschen Händler sagen kann. Falls einer sich "outen" möchte, dann bitte sehr... Mit einigen Händlern habe ich so gute Beziehungen, die haben mir schon Rabatte gewährt und haben Sachen geschenkt. Bei Schadensfällen bekam ich mehr ersetzt als kaputt gegangen war... das sind halt alles super Handelsbeziehungen die ich bisher von deutschen Quellen vermisse. Der Preis einer Ware ist eben nicht nur der Kaufpreis, sondern wie kooperativ ist ein Händler, wie sehr kommt er einem entgegen bei irgendwelchen Angelegenheiten, welche Sicherheiten kann er einem gewähren im Schadensfall. Man bezahlt ja nicht nur die Ware, man bezahlt auch einen Service, Freundlichkeit, Unterstützung u.a. aber diesbezüglich habe ich in DE noch nichts gutes gefunden. Schlussendlich ist Preispolitik eine Billanz die man erstellt und sofern die Billanz stimmt dann sind auch auf dem Papier hohe Preise nicht immer so hoch wie man meint. Zuerst muss man mal das Gesamtpacket auswerten bevor man ein Preis anschauen kann.

Bearbeitet 3. August 2014 von Gushu

[theroots]

Die Verzollung ist leider immer so eine Sache. Für Lieferungen aus dem EU-Raum habe ich eine Lieferadresse in Deutschland, womit ich mir viel Ärger ersparen kann. Bei anderen Shops achte ich wenn möglich auf die "Freimengen". 

So allgemein, die nettesten Händler die ich je angetroffen habe waren bisher alles Schweizer, wäre aber nicht abgeneigt dass ich sowas auch bei einem deutschen Händler sagen kann. 

Mein Eindruck war bisher ein anderer. Zwar bezieht sich dies weniger auf Online-Shops sondern auf reale Besuche. Dennoch war ich bei meinen häufigen Besuchen - wohne in Grenznähe zu DE - vom dortigen Service und Kundenfreundlichkeit oft mehr überzeugt als vom hiesigen. Ausnahmen in beide Richtungen gibt es aber natürlich sowohl hier als dort. Bei jener handvoll Shops, bei welchen ich bisher Tee bestellt habe, konnte ich mich bis anhin zumindest nicht beklagen.

[Gushu]

Also bei allen Waren mit vollem MWST Satz von 8% kannst du das mit der Freigrenze vergessen, das ist  bei jeder Ware über 20 EUR so gut wie science fiction weil sie packen ja dann noch die Versandkosten, alle Nebenkosten und falls sie besonders lustig sind auch noch die Verzollungskosten in die MWST Berechnung rein danach kracht man sehr schnell in den Freigrenzenmeter von 62 CHF und es klingelt... irgendwo, mal sicher nicht bei mir. Bei Waren mit der reduzierten MWST von 2.5% kann man aber noch recht gut die Freigrenze ausnutzen, wobei es auch da schon genug "Unfälle" gab da irgend eine Partei Fehler machte.

Wenn du in der Schweiz noch nichts "nettes" gesehen hast dann bestelle z.B. mal etwas bei Mahler und co. http://www.mahlerundco.ch/bio-food/tee-kaffee.aspx .. .die sind derart nett, das ist zuviel für diese Welt (dort gibt es zwar auch Tee aber ist natürlich kein Teeshop). Oder der Shop von Ismael Kahrom http://chinesische-teekultur.ch/contents/de-ch/d23_Tee.html das netteste was ich je angetroffen habe. Leider hat er momentan fast keine Tees mehr, keine Ahnung was da los ist (ich werde bald nachfragen, aber momentan bin ich pleite).

Welche Shops kennst du in DE wo sie "nett" waren? In  DE hatte ich bisher fast nur schlechte Erfahrungen.

Bearbeitet 3. August 2014 von Gushu

[theroots]

Bei Tee komme ich meist Lieferungen für CHF 80-100.- zollfrei über die Grenze (i.d.R. aus Japan). Bei Utensilien hatte ich bis CHF 50-60+ auch keine Probleme. Oft nehmen es Händler aus Asien die Deklaration des Warenwertes ohnehin nicht all zu genau, wovon man natürlich halten kann, was man möchte. Was darüber hinaus geht kostet aber in der Tat schnell mindestens CHF 20. 

Mit Online-Shops aus Deutschland war ich bisher weniger in Kontakt, da alle Lieferungen bis anhin problemlos geklappt haben. Dort liefere ich wie bereits gesagt nach Deutschland. Mit die Kunst des Tees hatte ich kurzen aber netten Schriftwechsel, ebenso soll auch Chá Dào immer gerne und kompetent weiterhelfen.

Weit öfter bestelle ich aber in Japan, Taiwan oder China. Mit diesen Shops war ich eher in Kontakt.

Bearbeitet 3. August 2014 von theroots

[Gushu]

Japaner? Die halten es extrem streng, das kommt halt noch vom Kaisertum und die Ehre. Beim Rest von Asien kann es aber schon sein dass sie es nicht genau nehmen, sofern aus China habe ich auch nie Zollprobleme. Auch die Deutschen halten es sehr streng, MWST abziehen tun viele trotzdem nicht auch wenn ein Ausländer nicht verpflichtet ist die deutsche MWST zu bezahlen.

Ich habe durchaus auch ausländische Quellen wo sie die MWST für CH Käufer automatisch abziehen z.B. http://www.chopstick.at/

Übrigens sehr empfehlenswerter Shop mit guter Ware. Stäbchen sind das nonplusultra wennn man süsses Gebäck zusammen mit dem Tee essen möchte aber keine klebrige Finger bekommen. Ausserdem ist es ein "Spielzeug" welches sehr schön ist... macht einfach Spass damit zu essen und sich an schönen Krügen und Stäbchen zu erfreuen. Habe deswegen auch eine Krug und Stäbchensammlung.

Falls es bei dir für Utensilien zwischen 50-60 keine Probleme gab dann hast du wohl Glück... bei mir gibts riesen Probleme bei solchen Beträgen.

Bearbeitet 4. August 2014 von Gushu