Gushu Geschrieben 8. August 2014 Teilen Geschrieben 8. August 2014 (bearbeitet) Falls dieses Wissen als nicht wissenswert oder falsch betrachtet wird können alle die nix wissen oder glauben (zweifelhaftes Wissen) wollen rausgehen oder was auch immer Danke. Ich interessiere mich sehr dafür und mir ist es nicht egal sogar wenn es Fehler hat. Wobei die absolute Richtigkeit historisch gesehen oft unklar ist und vieles wird immer unklar bleiben, also Beweislage oft schlecht. Daher... falls jemandem Beweislage unklar ist kein Problem aber ich finde ungebremstes Wissen wichtiger als Hemmungen weil man ja dann immer sagen muss "kann sein, muss aber nicht, müssen tut noch vieles nicht, dennoch wird vieles für richtig verkauft".Dann bin ich so frei es in ein Forum und nicht ein Blog zu tun da Blogs kaum gelesen werden und das Wissen hilfreich ist um zu verstehen wieso ein Dan Cong so ist wie er ist:Erstens mal zum Charisma eines Dan Cong. Dan Cong Varietäten sind dafür bekannt dass sie den Geschmack vieler Blumen und Früchte annehmen können, sie kommen also mit sehr hoher Vielfalt vor und daher gibts auch mindestens 10 Haupttypen und viele Nebentypen. Jedoch sind alle enstanden aus der Mutterpflanze "Shui Xian". Man hat offenbar vor etwa 100 Jahren bemerkt dass dieser Wudong Oolong je nach Kultivierung und Boden eine ungewöhnlich hohe geschmackliche Vielfalt haben kann und das wurde danach mit dem Dan Cong "ausgenutzt" indem man versuchte gewisse geschmackliche Richtungen mithilfe genetisch identischen Pflanzen herauszuselektionieren, daher auch der Begriff "single bush". Das hat teils vermutlich auch mit der "Epigenetik" zu tun, wo dann bestimmte Pflanzen unter bestimmten Voraussetzungen die genetische Konfiguration verändern, daher ist es nicht nur eine Sache des Bodens (u.a. Umweltfaktoren) sondern auch gezielte Kultivierungsmethoden sind wirksam.Shui Xian (auch bekannt als Shui Hsien): Sofern <200 Jahre alt auch gerne mit dem Anhängsel "Lao Cong Shui Xian", falls es ein Phönix Dan Cong ist, dann "Lao Cong + Name des Dan Cong z.B. Lao Cong Rou Gui Xiang". Übersetzt: "Alter Busch Zimt Aroma". "Dan Cong" wird oft nicht mehr angehängt da es eigentlich klar ist dass ein "Lao Cong (... ) Xiang" ein Dan Cong ist. Das Anhängsel "Xiang" wird auch vielfach weggelassen, also nicht mehr erwähnt, da es einem ja bekannt ist sofern man Dan Cong kauft.Shui Xian (Narzisse, ) ist eine sehr alte Varietät. Sie stammt ursprünglich vom Wudong http://en.wikipedia.org/wiki/Wudang_Mountains . Dort existieren auch noch sehr alte Shui-Xian-Teebäume. ALLE Pheonix Single Bush sind aus Shui Xian. Eine frühe Abspaltung ist Shui Xian Bai Ye (Narzisse Weiss Blatt) aus Pflanzen mit weisslichen Blättern. Seit den 80er Jahren werden von einzelnen alten Teebäumen (Mutterbäume) mit jeweils einer Speziellen Duftnote Stecklinge genommen und so spezielle Shui-Xian-Varietäten gezüchtet, z.B. Mi Lan Xiang (Honigorchideenduft), Xing Ren Xiang (Mandelduft), Huang Zhi Xiang (Gardenienduft), Rou Gui Xiang (Zimtduft), Gui Hua Xiang (Osmanthusduft), Molixiang (Jasminduft) etc. Shui Xian wird auch schon lange in Wuyishan, Fujian (Wuyi Rock Tea: Shui Xian) angebaut, dort hat es auch über 100 Jahre alte Shui-Xian-Büsche. Auch in Zhangping, Fujian wird Shui Xian angebaut und als Grüner Oolong (Zhang Ping Shui Xian) oder neu auch als Schwarzer Tee (Shui Xian Gong Fu) verarbeitet, beide in Kissenform. Auch in Taiwan wird Shui Xian angebaut. Die Phönix-Varietät Dan Cong des Shui Xian (Shui Hsien) hat dessen Ursprung vermutlich in Guangdong (Phoenix-Mountains, Guangdong/Fujian http://www.mbendi.co...ng-shan-2038818 ). Allerdings ist die "Dan Cong" (single bush) Varietät, die einer Wudong Mutterpflanze entnommen wurde zu einem Grossteil ausserhalb Guangdong angebaut. Es wurde zuerst wahrscheinlich im kantonesischen http://en.wikipedia....hoenix_Mountain in der Nähe des "West Lake" Gebiet in Hangzhou angebaut, dort scheint es ebenfalls einen Berg zu haben mit dem Namen "Fenghuan/Phönix Mountain" und so war wahrscheinlich der erste Phönix Dan Cong enstanden.Die Dan Cong Variation "Ya Shi Xiang", ist besonders interessant von der Geschichte her, weil es heisst soviel wie "Entenkacke-Aroma". Die Herkunft dieses Namens ist wahrscheinlich aus "Ping Keng Tou". Der Boden in diesem Gebiet soll eine gelb-bräunliche Farbe haben und wie bei allen Tees ist der Boden eines der wichtigsten Faktoren um dessen Geschmack zu beeinflussen da die Teepflanze den "Geschmack des Bodens" in sich aufnimmt. Um diesen speziellen Ort und dessen Teepflanzen vor Aussenstehenden zu beschützen haben sie das Gerücht in die Welt gesetzt dass die einzigartigen Eigenschaften ihres Bodens aufgrund von "Entenkacke" enstanden ist, und daher soll der Tee auch danach schmecken. Der Wahrheitsgehalt ist zwar immer in Frage zu stellen aber Tatsache ist dass dieses Gerücht existiert und daher dessen Name. Dieser Tee soll nach Mandeln schmecken und ist daher am ehesten mit einem "Xing Ren Xiang" Vergleichbar, allerdings fällt der Ya Shi Xiang ein wenig komplexer aus, ebenfalls mit einigen Blumen und Honignoten.Noch ein paar Richtigstellungen: Shui Xian (Shui Hsien) "Narzisse", ist kein Wuyj Oolong von der Genetik und Ursprungsort her, obwohl er seit langem auch im Wuyj angebaut wird und oft in die ähnliche Klasse gesteckt wird. Leider herrscht im Internet viele Fehlinformation aber es ist ein Wudong, wobei er heute wahrscheinlich kaum noch im Ursprungsgebiet angebaut wird. Die echten Wuyjs, das sind die welche aus den Si Da Min Cong entsprungen sind. Diese 4 Teebüsche haben den Namen: Da Hong Pao (Grosser Roter Mantel), Shui Jin Gui (Goldene Wasserschildkröte), Tie Luo Han (Eisenkrieger) und Baijiguan (Hahnenkamm). Wobei der Baijiguan die leichteste Röstung hat und Tie Luo Han vermutlich die stärkste, die anderen beiden sind so in der Mitte angesiedelt.Quellen (ein Teil des Materials mag von dort stammen) : http://www.laenggasstee.ch/cms/kategorie/index.php?kategorieid=153&parentid=&bild=0 http://shop.amazing-green-tea.com/phoenix-oolong.html# http://yunnansourcing.com/en/guangdongoolongs/3009-ya-shi-xiang-dan-cong-oolong-tea-from-ping-keng-tou-village-spring-2014.html u.a.Nun zum Verkostungsbericht "Hong Xin Rou Gui", erhältlich bei Tea Urchin. (Hong Xin bezieht sich entweder auf Ort oder Hersteller, werde ich mal nachfragen):Wie der Name schon sagt ist es ein Dan Cong mit Zimtaroma (Rou Gui Xiang), jedenfalls vom Name her.Der Tee wurde in einer schwarzen Doppeldeckel-Teedose aus Blech geliefert mit höherer Qualität, am Beutel war ein Metallklipp, also so edel habe ich noch nie was erhalten.Blätter: Sehr dunkles schwarz-grün, lässt auf eine etwa 50% mittel-starke Röstung schliessen, würde ich sagen. Das ist weder leicht noch stark. Für ein Dan Cong ist es relativ schwach aber es gehört dennoch zu den stärker gerösteten Oolong. Das ist heutzutage immer seltener der Fall da generell alle Oolong immer "grüner" werden. Blätter sind bruchfrei und sehr locker verpackt, die Blattlänge ist überdurschnittlich lang, sehr guter Eindruck.Geruch (trockene Blätter): Bischen wie harziger Nadelwald, eine unscheinbare Strenge, nicht viel liebliches. Eher unbeeindruckend.1. Aufguss in einer Tasse (1-2 min): Farbe relativ schwach. Möglicherweise zuwenig Tee verwendent, ich war geizig und es sah so "voluminös" aus. Daher war ich eher skeptisch dass es schwach und geschmacklos sein könnte. Aber nein! Was ist das? Eine wunderbare blumige Orchideennote war in der Nase zu vernehmen, und nach einiger Zeit im Munde kam ein starker Geschmack zum Vorschein Vergleichbar mit sehr reifen Pfirsichen, ungewöhnlich fruchtig für ein Dan Cong.2. Aufguss (1-2 min): Die blumige Orchideennote hat sich etwas gelegt und es kommt nochmehr Pfirsich und allgemeine Fruchtigkeit zum Vorschein, daneben eine leichte Säure im Abgang welche lange im Munde verbleibt, als ob man gerade eine frische Frucht gegessen hatte. Im Hintergrund leichte Nuance von "Passionsfrucht".3. Aufguss: Hier wurde es 4-5 h in kaltes Wasser eingelegt und ich war weggegangen. Als ich zurückgekommen war erneute Verkostung: Keine Spur von Adstringenz, keine Bittrigkeit, keinerlei unangenehme Geschmacksstoffe. Allerdings ist wieder eine leichte Blumennote zu vernehmen aber ein bischen mehr Richtung einer sehr zarten Hyazinthe. Wieder war eine deutliche Pfirsichnote feststellbar mit einer leichten Passionsfruchtsäure auf der Zunge, vorallem im Nachgeschmack, erstaunlich auch wie lange es im Munde verblieben war, ein guter Abgang.Das lustige ist aber dass ich keine Zimtnote bemerken konnte, das deckt sich mit der Aussage des Verkäufers. Ob mich das stört? Sicher nicht... wenn dieser Rou Gui lieber ein blumiger Fruchtgigant sein will dann darf er das... aber er muss sich gefallen lassen dass ich ihn "Paradiesvogel" nenne. Die allgemeine Qualität ist sehr hoch und nicht viele Dan Cong auf dem Markt sind in dieser Qualitätsstufe angesiedelt.Erstes Fazit: 35 $/100g für so einen Tee? Also das ist ein Knaller... ich habe gar nicht gewusst dass ein Dan Cong eine solche blumige Fruchtbombe sein kann, was für eine Entdeckung. Ich glaube nun habe ich das Geheimniss des wandelbaren "Dan Cong" entdeckt.Irgendwann werde ich mir wohl ein guter Fotoapparat zulegen dann würde es auch nette Fotos geben, mal sehen aber momentan bin ich unsicher ob und wieviel ich rumtesten will. Bearbeitet 8. August 2014 von Gushu Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 8. August 2014 Teilen Geschrieben 8. August 2014 Nun zum Verkostungsbericht "Hong Xin Rou Gui", erhältlich bei Tea Urchin. (Hong Xin bezieht sich entweder auf Ort oder Hersteller, werde ich mal nachfragen): Wie der Name schon sagt ist es ein Dan Cong mit Zimtaroma (Rou Gui Xiang), jedenfalls vom Name her. Der Tee wurde in einer schwarzen Doppeldeckel-Teedose aus Blech geliefert mit höherer Qualität, am Beutel war ein Metallklipp, also so edel habe ich noch nie was erhalten. Blätter: Sehr dunkles schwarz-grün, lässt auf eine etwa 50% mittel-starke Röstung schliessen, würde ich sagen. Das ist weder leicht noch stark. Für ein Dan Cong ist es relativ schwach aber es gehört dennoch zu den stärker gerösteten Oolong. Das ist heutzutage immer seltener der Fall da generell alle Oolong immer "grüner" werden. Blätter sind bruchfrei und sehr locker verpackt, die Blattlänge ist überdurschnittlich lang, sehr guter Eindruck. Geruch (trockene Blätter): Bischen wie harziger Nadelwald, eine unscheinbare Strenge, nicht viel liebliches. Eher unbeeindruckend. 1. Aufguss in einer Tasse (1-2 min): Farbe relativ schwach. Möglicherweise zuwenig Tee verwendent, ich war geizig und es sah so "voluminös" aus. Daher war ich eher skeptisch dass es schwach und geschmacklos sein könnte. Aber nein! Was ist das? Eine wunderbare blumige Orchideennote war in der Nase zu vernehmen, und nach einiger Zeit im Munde kam ein starker Geschmack zum Vorschein Vergleichbar mit sehr reifen Pfirsichen, ungewöhnlich fruchtig für ein Dan Cong. 2. Aufguss (1-2 min): Die blumige Orchideennote hat sich etwas gelegt und es kommt nochmehr Pfirsich und allgemeine Fruchtigkeit zum Vorschein, daneben eine leichte Säure im Abgang welche lange im Munde verbleibt, als ob man gerade eine frische Frucht gegessen hatte. Im Hintergrund leichte Nuance von "Passionsfrucht". 3. Aufguss: Hier wurde es 4-5 h in kaltes Wasser eingelegt und ich war weggegangen. Als ich zurückgekommen war erneute Verkostung: Keine Spur von Adstringenz, keine Bittrigkeit, keinerlei unangenehme Geschmacksstoffe. Allerdings ist wieder eine leichte Blumennote zu vernehmen aber ein bischen mehr Richtung einer sehr zarten Hyazinthe. Wieder war eine deutliche Pfirsichnote feststellbar mit einer leichten Passionsfruchtsäure auf der Zunge, vorallem im Nachgeschmack, erstaunlich auch wie lange es im Munde verblieben war, ein guter Abgang. Das lustige ist aber dass ich keine Zimtnote bemerken konnte, das deckt sich mit der Aussage des Verkäufers. Ob mich das stört? Sicher nicht... wenn dieser Rou Gui lieber ein blumiger Fruchtgigant sein will dann darf er das... aber er muss sich gefallen lassen dass ich ihn "Paradiesvogel" nenne. Die allgemeine Qualität ist sehr hoch und nicht viele Dan Cong auf dem Markt sind in dieser Qualitätsstufe angesiedelt. Erstes Fazit: 35 $/100g für so einen Tee? Also das ist ein Knaller... ich habe gar nicht gewusst dass ein Dan Cong eine solche blumige Fruchtbombe sein kann, was für eine Entdeckung. Ich glaube nun habe ich das Geheimniss des wandelbaren "Dan Cong" entdeckt. Irgendwann werde ich mir wohl ein guter Fotoapparat zulegen dann würde es auch nette Fotos geben, mal sehen aber momentan bin ich unsicher ob und wieviel ich rumtesten will. Tolle Beschreibung. Wenn die Meinungs-Fights beiseite wären (klar, andere haben auch mitgemacht), wärst du bestimmt ein top Poster. Zitieren Link zu diesem Kommentar
oolong_orochi Geschrieben 30. Oktober 2019 Teilen Geschrieben 30. Oktober 2019 Am 8.8.2014 um 03:23 schrieb Gushu: Erstes Fazit: 35 $/100g für so einen Tee? Also das ist ein Knaller... ich habe gar nicht gewusst dass ein Dan Cong eine solche blumige Fruchtbombe sein kann, was für eine Entdeckung. Ich glaube nun habe ich das Geheimniss des wandelbaren "Dan Cong" entdeckt. w o r d ! Kann ich ebenfalls nur bestätigen. Verhältnis von Preis und Geschmack sind meiner Meinung nach unübertroffen! Zitieren Link zu diesem Kommentar
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