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Optimale Größe Gaiwan und Kyusu


Ekke

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Ich mag zwar meine Banko Kyusu für Sencha sehr gerne, aber bei 300 ml Volumen ist spätestens nach dem 4. Aufguss Schluss.


Wenn ich den überhaupt noch schaffe. War meine erste und ist seit einem halben Jahr in Gebrauch. Mittlerweile werden die Kannen


immer kleiner. Da ich auch alleine trinke hat es sich bei mir zwischen 120-180 ml eingependelt.


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  • 4 Jahre später...
Am 14.8.2014 um 12:45 schrieb Ekke:

wollte mal eure Erfahrungswerte einholen, welche Größe Ihr für optimal bei Gaiwan und Kysu für einen allgemeinen Einsatz haltet.

In der Tat ein oft unterschätztes Thema...

Das Totalvolumen bei Teekannen wird am einfachsten wir folgt gemessen. Kanne komplett mit Deckel auf die Waage stellen, Waage auf Null stellen oder das Gewicht schriftlich notieren. Kanne runter von der Waage, Deckel runter, komplett mit kaltem Wasser bis zum Überschwappen füllen und den Deckel wieder draufmachen. Due Kanne wieder wiegen, mit dem ganzen Wasser drin. Da 1ml Wasser ziemlich genau 1g wiegt, ist der Unterschied zwischen voll und leer ist dann das Gewicht des Wassers und somit das Volumen. Beim Gaiwan im Prinzip dasselbe anwenden, mit dem einzigen Unterschied dass der Gaiwan bis zu jener gedachten Linie mit Wasser gefüllt werden soll, wo die Kante des Deckels die Wände des Gaiwan berührt. Sprich wenn der Deckel zu ist, darf kein Wasser am Deckelspalt hervor quellen. Immer wieder etwas Wasser abgießen bis nichts mehr hervor quillt, abwiegen, den Gewichtsunterschied in Gramm feststellen, und da hat man wieder das Totalvolumen.

Es ist aber tatsächlich so dass dieses Totalvolumen nicht 1 zu 1 als "sich daraus ergebene Teemenge" verstanden werden soll. 6 Gramm Teeblatt sind bei mir je nach Teeart und Qualität so um 18g (±4) schwer wenn sie komplett re-hydriert sind, in meinem "everyday Gaiwan" (120ml Totalvolumen) sind das bei 6g Teeblatt 100 bis 110ml Tee die daraus kommen (sprich nur etwa 80% vom Totalvolumen). Das heißt, damit können nur zwei Menschen mir zwei 50ml Trinkschälchen per Aufguss serviert werden! Wenn ich also 4 Personen sitzen habe, die ihren Tee z.B. nach Ostfriesen-Art gern haben (120ml Teetassen), dann brauche ich 4x120=480ml Tee. Die 480ml durch 0,8 teilen und da hat man schon das benötigte Aufgussgefäß-Totalvolumen für diese Session!

Das Totalvolumen ist vor allem wichtig das Wasser zu Teeblatt - Verhältnis schätzen zu können. Eine sehr bekannte Zahl ist z.B. 1 Gramm Tee auf 15ml Totalvolumen, auf 120ml sind es 8 Gramm. Es gibt aber Leute die eben 1g pro 20 oder 30ml nehmen, das muss man für sich selbst entscheiden. Mein persönlicher Goldstandard ist 1g auf 20ml. Bei obiger Runde aus 4 Personen und dem landläufigen Gewohnheits-Standard von 2g Teebeutel-Tee auf 230ml Mug (1g auf 115ml) werde ich 5 bis 6g Tee in der 500 bis 600ml Kanne zubereiten.

Soll am Ende heißen, der persönliche Mengenbedarf an Tee entscheidet über die Größe des Aufgussgefäßes :thumbup:

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  • 1 Monat später...

Hier ist meine Gefäß-Größen-Rechnung!  :D

Experimentell hab ich festgestellt dass das Teeblatt nach 3 bis 4 Aufgüssen sich komplett re-hydriert hat und im Schnitt ziemlich genau das 4-fache des Trockengewichtes wiegt. 1 Gramm Tee wird also 3 Gramm Wasser absorbiert haben, diese Wassermenge macht 3 cm³ bzw. 3 ml. Die Schüttgutdichte von fein zerkrümeltem CTC bzw Pulvertee im Trockenzustand beträgt im Schnitt 0,4g/ml, d.h ein Gramm Tee wird 2,5ml oder 2cm³ an Raumvolumen benötigen. 3 + 2,5 ergeben 5,5ml pro 1 Gramm Tee an Gefäßvolumen!

Das ist insofern interessant wenn man ein bestimmtes Gramm pro Milliliter - Verhältnis einhalten will. Nehmen wir mal 1g pro 15ml Gefäß-Totalvolumen, was heute in der PuErh Szene so der Standard zu sein scheint. Man hat eine klassische 180ml Xishi Kanne und haut 12 Gramm Tee rein. Der tatsächliche Tee-Output wird also um 110-115ml  sein, keine 150 oder 170, was heißt damit lassen sich nur zwei Leute bedienen, keine vier, wie das Totalvolumen von 180ml suggerieren könnte.

Sprich, die wichtigsten Entscheidungen sind 1). wie stark soll der Tee werden? und 2). welcher Tee-Output pro Aufguss soll's denn sein?

Man will, sagen wir mal, 5 bis 8g Solo genießen, mit 80ml Teeflüssigkeit pro Aufguss. 5,5x5 bzw.8=~30-40ml Teeblattvolumen + 80ml Wasservolumen sind 110 bzw. 124ml. Eine Teekanne von 120ml Totalvolumen wäre also hier die optimale Wahl! Bei 12g Teeblatt aber demselben Tee-Output wäre ein 150ml Gefäß fällig. Je mehr Teeblatt, desto stärker wird der Tee. Drei Personen die mit 15g Teeblatt und denselben 80ml Tassen alle gleichzeitig bedient werden, würden ein Gefäß von 350ml erfordern.

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  • 4 Jahre später...

Ich persönlich nutze für mich alleine, je nach Teeart, max. 100-150ml Kännchen/Gaiwanesen.

Bei Pu-Erh und Oolong tendenziell so 80-120ml, bei japanischen Grüntees 150-200ml. In der Regel bleibe ich bei 2 Personen auch in dieser Größenordnung. Für mehr Leute gibt es dann halt kleinere Schälchen, wenn es wirklich nur um das probieren toller Tees geht. Wenn es auch etwas ums wärmen geht, je nach Stimmung, habe ich aber auch eine Kanne von etwas 250ml. Diese nutze ich aber vielleicht 1-2 mal im Jahr.

Wenn ich keine Lust auf das Zeremoniell habe, mache ich den Tee aber gerne auch Grandpa-Style in einer großen Schale (~300-400ml)

Letztlich gibt es hier keine klare Linie, da ja auch jeder andere geschmackliche und haptische Vorlieben hat.

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Ich überlege meine größere Kyusu mit ca. 200ml zu verkaufen und mir dafür ein kleines Tokoname Kännchen zu kaufen, weil ich eben diese größere Kyusu auch eher selten nutze. Ist halt immer die Frage: Wie viel Teekeramik braucht man und wann ist es sinnloser Überfluss?! 

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vor 53 Minuten schrieb Chrisone:

Ist halt immer die Frage: Wie viel Teekeramik braucht man und wann ist es sinnloser Überfluss?! 

Keiner "braucht" irgendetwas davon. 😅

Guter Tee geht, wenn man etwas Dosierungserfahrung hat, im Grandpa-Style. Wenn du dann doch höher dosierte Mehrfach-Aufgüsse machen willst, mit einem Sieb und einer Tasse.

Ein bisschen Sammelleidenschaft ist hier, bei jedem der es anders macht, auch schon dabei.

Mein Tipp @Chrisone: Wenn die Kanne dir seelischer Ballast ist, mach dich frei. Wenn du sie besonders gerne hast, nutze sie als Grund, dir keine weitere große Kanne zu kaufen, da du ja schon eine hast und genieße ihren Anblick und die seltenen Momente der Nutzung. 😉

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vor 4 Stunden schrieb Chrisone:

Wenn Besuch da ist, trinkt dieser zumeist auch keinen Tee, sondern Kaffee 😅

Direkt Hausverbot! 🤪

Also 180ml ist für ne Kyusu für Sen- und/oder Genmaicha eigentlich doch ne gute Größe, insbesondere, wenn dann doch mal jemand mittrinkt. Ich habe aktuell 3 Kyusus im Einsatz.

2 mit ~120ml jeweils Tokoname Shudei, hiervon eine im Reduktionsbrand und eine Oxidationsbrand.

Meine dritte ist eine 200ml große Bankoyaki, allerdings aus einem besonderen Brandverfahren. Diese nutze ich zwar auch deutlich seltener, würde sie aber aufgrund ihrer Besonderheiten nicht missen wollen.

Am Ende steht für mich immer die Frage, ob ich das Utensil "lieb" hab. Wenn ich es weder nutze, noch vermissen würde, würde ich's abgeben.

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Ich mag diesen Überkonsum halt nicht so leben. Ich weiß, das wir heutzutage alles und jederzeit kaufen können, aber ich erfreue mich generell lieber an weniger Stücken, die dann aber meinem Bedarf angepasst sind. Ich habe momentan eher einen Blick für die kleineren Teekännchen und Kyusu, weil ich eh meist alleine trinke 😅 Ich werde schon die richtige Entscheidung treffen. Zumeist muss bei mir etwas gehen, bevor ich etwas neues kaufe. Und ich mag ein weiteres kleines Yixing-Kännchen (Zini für Aged Pu‘) und/ oder Tokoname-Kännchen für Schwarztee‘s. 

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