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Die Grundlagen der Patina


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Zur Patina habe ich von einschlägigen Experten recht widersprüchliche Aussagen gehört. Es scheint zwei unterschiedliche Schulen zu geben:



1.) Reine Patina: Unterschiedliche Tees immer in eigens dafür vorgesehenen Yixing-Kannen zubereiten. Beispielsweise nicht Pus und Oolongs in der gleichen Kanne, das gleiche gilt dann im Idealfall auch für leicht oxidierte und stark oxidierte oolongs. Diese Methode könnte man bis ins hunderdste verfeinern, wodurch ein hoher Bedarf an Kannen entsteht.



2.) Gemischten Patina: Jedweder Tee kann in die gleiche Kanne gegeben werden, die Patina bekommt dadurch einen eigenen Charakter. Außerdem bekommt die Kanne dann überhaupt eine Patina, weil wer hundert Kannen hat, bringt jede kanne durchschnittlich ja nur alle hundert Tage zum Einsatz.



Wie macht es Ihr?



Ich vermute die meisten hier sind Puristen und schwören auf die erstgenannte Methode. Ich bin mal gespannt. ;)


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Ich huldige der ersten Methode :D 



Belohnung: Ein Kannenzoo


Strafe: Ein Kannenzoo



Ich sehe das nicht zu sklavisch, aber ich würde einen sehr grünen Oolong nicht mit einem stark gerösteten oder gar einem Shu-Pu-Erh in einer Tonkanne zubereiten. In den Kannen, die ich häufiger benutzt habe (so trinke ich mehr shu oder stark geröstete Oolongs als grüne) hat sich bereits Patina gebildet, und sie duften auch einschlägig nach den Teesorten. Insofern macht es für mich Sinn, das bei Tonkannen zu trennen. Zum Testen, auf Reisen etc. nehme ich eine innen glasierte Kanne. Finde ich zum Ausprobieren neuer Sorten ohnehin praktischer. 


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Unter Patina verstehe ich etwas anderes, trotzdem wurde das von dir angesprochene Thema hier ja schon verschiedentlich relativ breit diskutiert (bspw. hier). 



Ich gehe davon aus, dass weder die eine noch die andere Theorie der Weisheit letzter Schluss ist. Den Einfluss einer Kanne bestimmt sich bspw. auch schon durch das verwendete Material. Nicht selten hat dieses einen grösseren Einfluss auf den Geschmack als ein "Seasoning". Dennoch macht es sicherlich auch Sinn, zu konträre Teearten nicht aus der gleichen Kanne zu trinken, ausser diese sei aus Porzellan oder einem anderen Duft-/Geschmacks"resistenten" Material. M.E. ist jedoch nicht nötig, für jede Untersorte jeweils eine eigene Kanne zu benutzen.



Soviel zur Sinnhaftigkeit. Fast jedes Hobby wird aber nur in einem sehr begrenzten Rahmen rational gepflegt. So auch das Teetrinken. Es spricht daher auch nichts dagegen, für jedes Teeschätzchen auch eine eigene Kanne zu haben. ;)


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Hm, ich bemühe mich, meinen Zubehörzoo auf Teile zu beschränken, die ich regelmäßig benutze.
Deswegen und weil ich sehr oft die Teesorten wechsle verwende ich immernoch glasierte Teeutensilien für alle Tees.
Diese werden dann sogar regelmäßig ausgewischt  :ph34r:, denn wenn die Shu-Patina in einer Kanne ist, mag der Longjing nicht mehr recht schmecken.

Hab aber für Sencha und Gyukuro je eine unglasierte Kanne sowie für Matcha eine Hagi-Schale die bsonders porös ist. Diese sind dann schon spezialisiert :)
Die japanischen Kannen sind aber wohl nicht mit Yixing zu vergleichen, denn der Ton scheint mir viel kompakter und 'geschlossener' zu sein.

Was Pu und Oolong angeht bin ich aber zu wenig festgelegt und wär auch bei der Wahl einer Kanne zu anspruchsvoll.

Drum bekommen die idR geschlossene Oberflächen, dann brauche ich mich da nicht so einzuschränken bzw. umfangreich einzudecken - insbesondere bei Pu ist das Spektrum an Aromentypen ja wirklich groß.

Kleine Notiz am Rande: In diesem superkurzen Eintrag wird das Thema behandelt und ich musste über die Formulierung herzlich lachen:

http://teaism99.com/2014/01/17/tray-pots/

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Glaskanne

da ich eine seitengriffkanne aus glas sehr, sehr oft benutze (eine der standardkannen), und die frage nach patina gestellt wurde: ich halte die kannen/zubereitungsgefässe aus glas/porzellan/steingut/metall innen frei von patina. 

hatte das früher anders gemacht, also die patina drin gelassen, und das verbesserte den tee sicherlich nicht...

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da ich eine seitengriffkanne aus glas sehr, sehr oft benutze (eine der standardkannen), und die frage nach patina gestellt wurde: ich halte die kannen/zubereitungsgefässe aus glas/porzellan/steingut/metall innen frei von patina. 

hatte das früher anders gemacht, also die patina drin gelassen, und das verbesserte den tee sicherlich nicht...

Mache ich ähnlich. Nur meine einfache, metallene Lagerfeuer-Teekanne aus Jordanien hat eine Patina, die ich so belasse.

Bei glasierten Kyusu oder welchen aus Porzellan unterscheide ich aber tw. welche Art Tee worin zubereitet wird, das geht aber auch mehr nach Größe u/o Form. Bei den unglasierten ist die Einteilung natürlich eh strenger,

Ich habe allerdings auch eine glasierte, neutrale Kyusu, die für alle möglichen Tees "zugelassen" ist.

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Ich fände das gar nicht so toll so viele Kannen wie teaism zu besitzen.


Da kommt man doch nirgends hin betr. der Entwicklung der einzelnen Kanne.


Stellt euch nur mal vor, man benutzt für jungen Sheng eine Kanne 20 Jahre,


und wenn man dafür 7 Kannen hat, sind sie alle noch nicht mal im Kindergarten,


obwohl sie längst erwachsen sein sollten.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich fände das gar nicht so toll so viele Kannen wie teaism zu besitzen.

Da kommt man doch nirgends hin betr. der Entwicklung der einzelnen Kanne.

Stellt euch nur mal vor, man benutzt für jungen Sheng eine Kanne 20 Jahre,

und wenn man dafür 7 Kannen hat, sind sie alle noch nicht mal im Kindergarten,

obwohl sie längst erwachsen sein sollten.

Das stimmt, ein wichtiger Aspekt. Zumal er sogar schreibt, mehrere solcher Tabletts zu besitzen. Wenn er die alle neu erworben hat bzw. ohne entsprechende Vorbehandlung, dann sind die fast noch "Wickelkinder"-Kannen.

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Man glaubt bekanntlich noch so an vieles.  :lol:


Ich will auch nicht ausschliessen, dass ein treues altgedientes Kännchen einen guten Beitrag leisten kann. Dennoch, so würde ich zumindest behaupten, wird all dies überschätzt. Wenn ich in 20,30 Jahren meine alten Kannen benutzen werde, dann wird wohl die Freunde über die gute Kameradschaft überwiegen und einen grösseren Beitrag zu meinem Teegenuss beisteuern, als angeblich über Jahrzehnte akkumulierte Teerückstände.  ;)


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Also ich wende beide Methoden an: Zuerst hatte ich nur eine Kanne. In die kam alles rein was nicht weiss weiss, schwarz oder grün war. Mit weiteren Kannen wurde dann gesplittet und mehr Richtung "sortenrein" gegangen. Die alten Kannen sind jetzt zwar nicht "sortenrein" aber da ich früher nicht so viel Pu's getrunken habe dürfte man das sicher  vernachlässigen.


Ich frage mich immer noch für welchen Tee ich meine gelbe Kanne benutzen soll. Der Puerh Händler meines Vertrauens meinte ja die sei ideal für Pu's weil porös und sie deshalb schneller den Tee abkühlt. Dafür sieht man aber schnell Teeflecken. Was meint Ihr?    :unsure:


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ich bevorzuge ersteres. Hab auch ein paar mehr Kyusu als ich eigentlich brauche. Aber ich finde die einfach toll. Auch wenn ich ein oder zwei eigentlich nur noch als Deko habe, weil ich sie für die alltäglich Praxis nicht so toll finde. Ein paar wenige Oolong- und Shu- Kännchen nenne ich mein Eigen. Da werden auch noch die ein oder andere dazu kommen. Welche Kanne ich für welche Teegruppe nehme, hab ich rein intuitiv ausprobiert. Patina von unterschiedlichen Teegruppen zu vermischen halte ich allerdings für oberflächlich.


Aber eine Doktrin würde ich nicht daraus machen. Jeder sollte für sich selbst herausfinden, wie er sich den Tee so zubereitet, dass er ihm am besten schmeckt. Das ist das Wichtigste, finde ich. Und mit "Der Weg ist das Ziel" im Hinterkopf befindet man sich auch wieder auf dem Teeweg.


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Ich frage mich immer noch für welchen Tee ich meine gelbe Kanne benutzen soll. Der Puerh Händler meines Vertrauens meinte ja die sei ideal für Pu's weil porös und sie deshalb schneller den Tee abkühlt. Dafür sieht man aber schnell Teeflecken. Was meint Ihr?    :unsure:

Diz das ist eine Duan Ni - Richtung Ben Schan Lv Ni?

Etwa ne hohe Form, Xi Shi oder Long Dan?

Dann frag mal deinen Haendler ob er diese Kanne fuer Sheng Pu-erh Tees nehmen wuerde, die recht jung und stuermisch im Sinne von Bitter, Adstringenz und evtl. Rauch haben.

Diese Teils unangenehmeren Noten sollten gut geschluckt werden vom poroesen Duan Ni Material.

@topic

Erste Methode hat viele Vorteile, dennoch zum parallel Verkosten empfiehlt sich patinaabweisendes Glas oder Porzellan.

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Wie macht es Ihr?

Bei allen Materialien, bei denen ich die Ablagerungen rausbekomme wie Porzellan oder Glas wird geputzt. Bei allen anderen bleibt sie drin. Im Falle von Hagi-yaki geht es auch kaum anders. Eine Patina im eigentlichen Sinne bekommen die Stuecke durch den Gebrauch ja in jedem Falle. ;)

Bist du bei deiner Suche durch diverse Bolgs und Forumsbeitraege auch schon darauf gestossen, aus was die "Patina" besteht?

Bearbeitet von seika
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  • 2 Wochen später...

Unter Patina verstehe ich etwas anderes, (...)

Und zwar? Ich hätte gedacht, Patina ist genau der richtige Begriff...

Bist du bei deiner Suche durch diverse Bolgs und Forumsbeitraege auch schon darauf gestossen, aus was die "Patina" besteht?

Aus eingetrockneten Teeresten?

Funktioniert es eigentlich, ein paar Tropfen Tee in in die Kanne zu schütten und über Nacht eintrocknen zu lassen? Müsste doch auch so eine Art Patina sein. ;)

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Und zwar? Ich hätte gedacht, Patina ist genau der richtige Begriff...

Der Begriff ist sicherlich in dem Zusammenhang nicht falsch, da durch Teeablagerungen auch eine Art Patina entsteht. Generell ist fuer mich Patina aber in erster Linie einfach nur die optisch sichtbare Alterung einer Oberflaeche. Und die kann auch ohne Tee entstehen. Bspw. veraendert sich mit der Zeit die Oberflaeche von Tokoname Steinzeug und wird glaenzend speckig.

Aus eingetrockneten Teeresten?

So weit ich weiss, kommt der Hauptbestandteil aus dem Wasser genauer gesagt aus dem Kalk im Wasser. Kaffee macht zum Beispiel eine recht aehnliche Patina. ;)

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