Teegebäck

[luke]

Ich habe ja schon mal erzählt, dass wir einen Teetreff veranstalten. Manchmal bringt jemand etwas zu kanbbern mit und häufig mussten wir feststellen, dass z.B. Schokolade und Kekse einen zu kräftigen Geschmack haben und das Teeverkosten dadurch zu sehr beeinträchtigt wird. Man muss sich diesen Geschmack erst aus dem Mund spülen, wozu der Tee eigentlich viel zu schade ist.

Jetzt meine Frage: Hat jemand von euch einen Tipp, was man zum Tee anbieten könnte? Bei einer jap. Teezeremonie hab ich ein leichte süßliches Reisgebäck bekommen, was wirklich sehr gut passte, weil der Geschmack sehr seicht war und dem Tee nicht die Show zu stehlen versuchte. Ich habe mal gefragt, woher die das Zeug haben und natürlich ist es ein Import aus Kyôto...

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[miig]

Hallo,

ich antworte jetzt mal hierdrauf weil ich ein ähnliches Thema grad starten wollte.

Hab mir nämlich auch Gedanken gemacht was man zum Tee servieren kann, grad um den Geschmack zu neutralisieren und wieder aufnahmefähig zu sein.

Es geht jetzt also nicht unbedingt um Gebäck das an sich einen großen Genuss darstellen soll, es soll ermöglichen, den Tee intensiver wahrzunehmen und ihn somit kontrastieren, aber keinesfalls die Schau stehlen.

Persönlich empfinde ich Gebäck mit intensivem Geschmack als unpassend für filigrane und blumige Tees, pauschal gesagt: Je grüner der Tee, desto milder solllte auch das Gebäck sein.

Alles mit zu intensivem Geschmack (viele Gewürze, Zucker, Salz, Fett...) verdrängt meiner Meinung nach den Tee. Bei entspanntem Kaffetrinken mit Normaltee ist das sicher auch OK, nur halt nicht beim konzentrierten Verkosten.

Generell mach ich gerne Brot dazu:

Für Assam und Darjeeling Second Flush habe ich zu ernsthaftem Verkosten schon gute Rückmeldungen mit leicht gewürztem (selber zubereiteten) Sauerteigbrot bekommen.

Für mildere Grüntees Hefebrot aus Weizen oder pikante Kekse, Süßes verdirbt, wie ich finde, den Gaumen für zarten Tee.

Nun wäre was etwas raffinierteres schön als... Brot

Was serviert ihr so dazu?

[Amalie]

Süßes verdirbt, wie ich finde, den Gaumen für zarten Tee.

Finde ich nicht. Auf Gyokuro-Verpackungen findet man manchmal den Tip, vorab eine kleine Süßigkeit zu genießen…und ich finde, es paßt hervorragend zu dieser Sorte Tee.

[Key]

nen schluck klares wasser würde ich glaub ich nehmen, um den geschmack zu neutralisieren.

[miig]

Hm, Amalie, du hast wohl recht. Hab grad gelesen dass bei der japanischen Teezeremonie auch was Süßes serviert wird.

Und Key, du auch Der Schluck Wasser ist an sich super.

Aber es wird ja eh schon so viel getrunken.. wir sitzen regelmäßig deutlich über eine Stunde, beispielsweise bei guten Tie Guan Yins, die man dan sechs, siebenmal aufgießt. Da wäre was Trockenes vielleicht grad gut als Kontrast.

Ich denk da ein bisschen an Wein und Käse, wo es auch die richtige Kombination sein muss: Zu mild und der Käse schmeckt nur wie Gummi, z.B. milder Camenbert zu Shiraz. Oder andersrum: Zu kräftig, und der Wein geht unter: Roquefort zu jungem Riesling. Andersrum wird aber wohl eher ein Schuh draus.

So in der Richtung such ich auch die optimale Ergänzung zum Tee...

Grüße

[luke]

Wir sind mittlerweile auf Früchte und Nüsse umgestiegen, obwohl wir auch manchmal Gebäck benutzen. Dann darf es aber nicht so süß sein, daher sind selbst gebackene Küchlein mit wenig Zucker und nur etwas Geschmack die besten. Mit ungesäuertem Brot haben wir auch schon gute Erfahrungen gemacht.

[Key]

meine persönliche meinung: ausser in japan ist tee meist nix strenges, vorschreibendes...

bereitet den tee sorgfältig zu, so dass er euch schmeckt, und wenn ihr wollt, esst ihr pommes zwischendurch.

selbst das ginge...

[miig]

Hier noch eine Aufstellung mit Vorschlägen:

http://www.teewelt-blog.de/2009/10/welcher-tee-zu-welchem-essen/

[michdal]

Zu kräftigem Schwarztee esse ich gern Amaretti, nicht die kleinen harten, sondern die großen weichen, mürben, die fast nur aus Aprikosenkernen gemacht sind. Die sind nicht zu süß und haben keinen allzu aufdringlichen Eigengeschmack. Für mich das perfekte Teegebäck.

[michdal]

Ich habe gerade schottisches Shortbread zu einem kräftigeren Darjeeling. Die beiden vertragen sich ganz gut.