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Servus Moni,

zu Mumyoi Keramik habe ich noch nicht testen koennen, grundsaetzlich kommen fuer helle Oolongs wegen ihrer "fragilen" und zarten Geschmacksnoten eher Keramiken mit rel. glatter Oberflaeche in Frage, Glattes nimmt nicht viel Aromen weg, z.B. sehr heiss gebrannte Yixings oder auch Jianshui Schwarzkeramiken.

Form sollte eher hoch gewaehlt sein, damit dem Tee Platz zur Entfaltung gegeben wird.

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Nein, persoenliche Erfahrungen habe ich damit nicht. Bisher hatte ich auch nur einmal eine Mumyoi-Kanne in der Hand, dafuer aber ziemlich lange. Der Toepfer, der sie gefertigt hat, hatte in der halben Stunde die Vorzuege seiner Produkte angepriesen. Immerhin hat er ziemlich weit ausgeholt und auch einiges ueber den Entstehungsprozess erzaehlt. ^_^



So weit man bei Mumyoi-yaki denn verallgemeinern kann, duerften es sich bei den meisten um ziemlich dicht gebrannte Scherben aus einer sehr eisenoxidhaltigen Erde handeln. Was bei einem Oxidationsbrand dann zu einer orangen Farbgebung fuehrt, die mit zunehmenden Gebrauch sehr "speckig" glaenzend wird. Und mir neben bei gesagt ueberhaupt nicht gefaellt. Aber das nur am Rande. ;)



Die Besonderheit bei Mumyoi ist, so weit ich mich erinnere, dass sie nach dem Brand mit Sand poliert werden und wie bei anderen "Yakishime"  (Tokoname, Banko, Iga, Bizen, Echizen usw.) auch ueber einen langen Zeitraum, etwa 2 Wochen, gebrannt werden. An die genaue Brenntemperatur kann ich mich leider nicht mehr erinnern. Das Resultat ist jedenfalls ein sehr harter dichter Scherben mit einem hohem metallischem Klang.   



Ich koennte mir schon vorstellen, dass man darin auch andere Tees als Gruentees machen kann. Die schwerpunktmaessige Auslegeung auf Gruentees spiegelt wohl eher die lokalen Trinkgewohnheiten am Absatzmarkt wieder. Und das ist in Japan nun mal Gruentee.



So, ich hoffe, das hilft die ein wenig weiter.


Bearbeitet von seika
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  • 8 Monate später...

wo finde ich den diesen bericht über die mumyoi kanne?



ich habe jetzt bei einem händler aus dem forum hier bei vielen yixing kannen gelesen "einfluss auf den geschmack gering".


das waren dann eher die rötlichen kannen. aber auch die dunkeln (purple) hatten viele nur ein "gering" beim einfluss auf den geschmack.



wie kann man dieses "gering" jetzt einschätzen? wenn es nur wenig unterschied macht lohnt sich das ganze doch irgendwie kaum? wie gering ist dann erst der einfluss einer günstigen kanne (um die 70-100€ bei den üblichen shops aus dem forum hier)?



Jianshui kannen scheinen ja ebenso wenig einfluss auf den geschmack zuhaben.



wie stark ist der einfluss von "bizen" kannen / hohins ?


Bearbeitet von Marc Marc
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wie kann man dieses "gering" jetzt einschätzen? wenn es nur wenig unterschied macht lohnt sich das ganze doch irgendwie kaum? wie gering ist dann erst der einfluss einer günstigen kanne (um die 70-100€ bei den üblichen shops aus dem forum hier)?

Gering würde ich dahingehend verstehen, dass man von keiner Kanne irgendwelche Wunder erwarten sollte. Ein guter Tee schmeckt grundsätzlich aus jeder Kanne und keine Kanne kann bei schlechtem Tee ein Wunder vollbringen. Falls eine Kanne sich auf den Teegeschmack auswirkt, muss dies auch nicht per se positiv sein.

Hier ein sehr guter Beitrag zu diesem Thema von einem Mitglied vom Teachat:

My only suggestion would be to make sure you have realistic expectations for what a Yixing pot can do. In my experience, the hardest kind of Yixing to find is one that protects and highlights the more delicate flavors and aromas. Using a Yixing is often a trade off on some level. For example: with a roasted oolong, in exchange for mellowing out the slight harsh notes of a recently roasted tea and making the mouthfeel smoother, you will likely have to give up the upper % of the highest flavors and aromas that would come through more when using porcelain. It's a very rare Yixing that can be great at everything.

I think it's also a myth that most Yixing teapots will season so much with use that the tea is improved by a massive amount. Yixing will of course season and improve, especially after the initial 5-10 uses during the break-in period, but the idea that a pot will season to the point of contributing a great deal of flavor is overblown. I hesitate to call it a myth, but it's overhyped.

Quelle

Beim angesprochenen Beitrag von Akira wird es sich wohl um diesen handeln. 

Bearbeitet von theroots
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hallo marc, du hast bei verschiedenen tonarten eine verschiedene mögliche beeinflussung des geschmacks, ein ganz grober leitfaden:



  • zhuni und untersorten (fast alles rötliche): recht gering da poren durch brand recht klein wenn jenseits der 1300°C
  • zini (braune): teil schwankend, alten zini werden ähnlich wie zhuni sein, aber günstige müssen nicht so hoch gebrannt werden also eher mittel tendenziell
  • duanni (gelb, teilweise auch grün, oder blau): gelbe sind meistens mit recht großen poren, war früher mal ein fan von, jetzt muss ich sagen, warum schlechten tee so beeinflussen, das er halbwegs schmeckt. gibt aber auch andere stimmen im forum die darauf schwören. für mich eigentlich nur eine wahl für shupu und ganz bitterjungen sheng der kratzig oder bitter ist
  • jianshui gibts auch diese und jene aber tendenziell ist der effekt noch weniger als bei zhuni - viele schwören bei guten shengs oder filigranen dancongs drauf

am ende des tages gehts aber eher darum was DIR gefällt! egal ob größe, form, sieb oder was auch immer. was bringt die 100% beste kanne für tee xyz wenn sie dir nicht gefällt? deswegen sehen ich das seit geraumer zeit nicht mehr so eng und nehme kannen wie sie mir gefällt mit eben diesem groben blick der oben erwähnt ist.


Bearbeitet von chenshi-chinatee
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Gefällt mir sehr gut was Chris gesagt hat. Die Geschmäcker sind verschieden,


so ist es auch beim letztendlichen Resultat, was aus den Kannen vorne rauskommt.



Marc, von wo bist du denn? Versuche doch mal Leute zu treffen in deiner Nähe,


wo du so verschiedene Kannen mal antesten kannst.


Vielleicht gibts auch einen guten Shop in deiner Nähe, wo sowas mal möglich ist.


Ein guter lokaler Shop hat eben andere Werte als billig,


was aber letztlich für den Kunden gar nicht teurer sein muss,


wenn er nicht dies oder jenes alles kaufen muss, um es mal anzutesten.



Wenn ich z.B. nicht verschiedene Jade- und Flusssteinkannen hätte testen können,


würde ich mich noch immer fragen, wie ich die 7 oder 800 Kröten meiner Frau verklickern könnte. ; )


Aber so weiss ich - ich brauch die gar nicht. Obwohl ... der 70er Oolong ist neulich schon saugut geworden beim Schnitzer. :D


Oder wie meinstest du Diz, Medizin? :D


Das nächste Mal wirds noch viel heftiger!


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich würde es ja gut finden, wenn wir eine Blindverkostungsreihe zu so einem Thema bei der Teezui machen würden. Ich finde ja, dass man sich Unterschiede sehr schnell einbilden kann. Ich schließe mich daher weitestgehend Chris an. Einen Einfluss gibt es immer, wie groß dieser ist, ist schwierig zu beurteilen (Stichwort kognitive Dissonanz). Eine Verkostungsreihe mit möglichst vielen Teilnehmern würde wertvolle Aufschlüsse ergeben. Ich bringe auch gerne eine Mumyoi mit ;)



@Marc Marc: Click ;)


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Ich würde es ja gut finden, wenn wir eine Blindverkostungsreihe zu so einem Thema bei der Teezui machen würden. Ich finde ja, dass man sich Unterschiede sehr schnell einbilden kann. 

Dito, würde mich interessieren, ob man in einer solchen Situation wirklich noch solche vermeintlich grossen Unterschiede ausmachen kann, von denen man hier ab und an liest. Finde ich eine gute Idee.  :thumbup:

Letztlich zählt zwar m.E. das Resultat, unabhängig davon, ob man es sich einbildet oder nicht. Dennoch würde mich interessieren, ob ich mich mit meiner Skepsis wirklich so täusche. 

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@luke, bis auf jianshui (ich kann mich nicht durchringen für ein modell, will immer eine für shengpu, aber nichts gescheites mit brauchbarem kugelsieb gefunden) habe ich alles da, können wir bei bedarf einbauen - von mir ist ja nur 30min ein weg nach neu-isenburg. bist du das ganze WE da?


Bearbeitet von chenshi-chinatee
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@Chris


Ganz kurz: Ich bin Samstag und Sonntag da, wäre natürlich klasse, wenn wir Zeit dafür finden. Da es aber eine groß angelegte Aktion ist, müssen wir dafür ein Zeitfenster haben. Spannend ist es jauch auch, wenn neutrale TN probieren, die bestenfalls nichts vom Inhalt des Versuchs wissen ;) Lässt sich eh nicht ganz vermeiden, da es ja ein Forumstreffen wird. Lass uns das demnächst mal konkretisieren :) An Kannen wird es sicherlich nicht scheitern :D


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Wobei der Test mit "benutzen" Kannen schon stark das Ergebnis beeinflussen würde. Da ich z.B. eine Kanne im Normalfall auch nur für einen Archetypus verwende. Für eine einmalige Aktion drücke ich da ein Auge zu, aber bitte dann nicht beschweren wenn der getestete Tee (z.B. ein Oolong) dann auf einmal shupu Avancen entwickelt :P Weil das "abrunden" der Tees läuft ja meist über das für manche neutrale Beobachter konsequente Nutzen der Kanne mit einer Sorte ab. D.h. meine Duanni hat bisher bis vielleicht ein oder zwei Mal (wenn nach dem exzessiven Bierkonsum noch exzessiver Teekonsum folgt...) schon was anderes drin gehabt, aber sonst nur shupu gesehen.


Bearbeitet von chenshi-chinatee
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würde mich interessieren, ob man in einer solchen Situation wirklich noch solche vermeintlich grossen Unterschiede ausmachen kann, von denen man hier ab und an liest.

Kommt auf den Tee an.

Parallel zu einer neutralen Kanne/Gaiwan sollte man positives bemerken mMn bei allen Heichas, einigermassen gerösteten,

gelagerten Oolongs und generell Felsentees. Auch nur für diese Sorten benutze ich Yixing Kannen.

Abgesehen von der Kanne muss aber selbstverständlich identisch aufgegossen werden.

Wer trinkt nochmals so viel parallel? War es Chashi oder Nanni?

Wobei der Test mit "benutzen" Kannen schon stark das Ergebnis beeinflussen würde. Da ich z.B. eine Kanne im Normalfall auch nur für einen Archetypus verwende. Für eine einmalige Aktion drücke ich da ein Auge zu, aber bitte dann nicht beschweren wenn der getestete Tee (z.B. ein Oolong) dann auf einmal shupu Avancen entwickelt :P Weil das "abrunden" der Tees läuft ja meist über das für manche neutrale Beobachter konsequente Nutzen der Kanne mit einer Sorte ab. D.h. meine Duanni hat bisher bis vielleicht ein oder zwei Mal (wenn nach dem exzessiven Bierkonsum noch exzessiver Teekonsum folgt...) schon was anderes drin gehabt, aber sonst nur shupu gesehen.

Ja bestimmt. In dem Fall darf da natürlich auch nur Shou damit getestet werden.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich denke vielen würde es kaum auffallen, aber jenen die es bemerken würde ich schon sagen, dass es einen Unterschied macht. 


In erster Linie geht es mir, noch vor dem Geschmack, um die Symbiose und Einheit mit Mutter Erde, sozusagen das sich der Kreis schließt.


Denn das Gestein aus Yixing stammt von den unendlichen Tiefen gewisser Stollen, aus Gestein das Jahrmillionen alt ist mit seinen Fossilien, Mineralien etc... und mit dem Tee nimmt man ein Stück eines Landes in sich auf, deren Fauna und Flora, von teils Jahrhunderter alter Bäume, ein Stück des Lebens und der Geschichte des Landes. Das steht mal auf Punkt Nr. Uno ;)



Danach muss ich sagen, merkt man schon einen Unterschied, wenn man sich tief mit der Materie beschäftigt. Wenn er auch nicht riesig ist, den Unterschied meine ich. 



z.B.: Ich nutze für meine Wuyi derzeit immer abwechselnd 3 Kannen. Eine Zi Ni (welche ich am meisten nutze), eine unglasierte rustikale Kanne von Petr Novak (welche viel Eisen beinhaltet) und eine weitere Novak, die aber innen glasiert ist.



Die Glasierte ist meist am unspannendsten, da sie den Tee null fördert und wenn der Tee selbst nicht der Hit ist, wird er durch die Kanne auch nicht besser.



Mit der stark eisenhaltigen Novak ist es so eine Sache, eben ein ganz anderes Erlebnis, aber eigenständig zu betrachten, da sie nicht mit jeden Wuyi supertoll harmoniert. Denn das Eisen löst oftmals einen sehr eigenen, metallenen, adstringenten Geschmack aus und dafür dämpft es aber die rauchige Komponente, wenn man das will. 



Die Zi Ni Yixing ist der Hit. Sie verpasst meine Wuyi immer das Beste was man aus ihnen herausholen kann und geht die optimale Fusion ein. Durch den porösen Körper der Kanne, hatte diese schon dank der vielen Wuyi's darin eine wunderbare Steinnote erhalten und generell schmeckt der Tee wunderbar vollmundig und dicht in seinem Körper. 



Wie gesagt, ob im direkten Vergleich der Unterschied ebenso groß ausfallen würde, dass müsste ich einmal testen, aber unabhängig von einander merke ich schon einen Unterschied und somit einen klaren Favoriten.



Wo ich die Differenzen weitaus massiver zu spüren bekam, war als ich von Chashifu meine erste Nixing Kanne bekommen habe. Dies ist wieder ein gänzlich anderer Ton und das bekam ich zu spüren. Denn rein vom ersten Gefühl als ich sie online gekauft habe, wollte ich sie unbedingt für Wuyi Sorten nutzen, doch als ich das erste Mal einen darin zubereitet habe war das eine Katastrophe ohne gleichen. Da war keine Harmonie vorhanden, als würde die Kanne den Tee komplett verweigern. Der Wuyi hat sehr seltsam geschmeckt, fast schon einen müffelnden Geschmack von Käsefüßen bekommen. Irgendwie war da etwas Faul. 



Also hab ich überlegt und als ich die Kanne betrachtet habe, schien mir ihr gesamtes Ich zu sagen "GIB MIR PU'ER" und das tat ich und es war eine Offenbarung, denn frisch Grüner Sheng und gewisse Grüntee Sorten harmonieren mit der Kanne wie die Faust aufs Auge und auf einmal war auch der Käsefußflair verschwunden. Strange Storie, aber wahr ;)



Und last but not least meine Jian Shui Gottheit von Kanne. Mitunter einer meiner teuersten im China Sektor, aber jeden Cent wert. Ich hatte sie von Yunnan Sourcing gekauft, da Scott auch damit geworben hat, dass er noch nie in seinem Leben einen reineren Ton, ohne jegliche Verschmutzungen, in Händen hielt. Und er hat nicht zu viel versprochen. Jian Shui ist Gott, wenn es zu Dancong kommt. Ich hätte mir nicht erwartet, dass eine Kanne einen Tee so massiv begünstigen kann, aber jeder Dancong schmeckt durch diese Art von Ton nochmals doppelt so gut, mit mehr Körper, abgerundeter, weicher und einfach gesagt so, als hätte der richtige Tee sein zu Hause gefunden.



Also ja, ich bin mir schon sicher, dass einem oftmals zwar eine Kanne gefällt man denkt "Dich nutze ich jetzt für XY", aber die Kanne mag es am Ende nicht. So wie es bei der Nixing war. Nicht jeder Tee funktioniert mit jedem Ton, davon bin ich überzeugt


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Ich könnte folgendes Setup bieten: Banko, Mumyoi, Yixing

Meinetwegen kann der Test mit allen Tees gemacht werden außer Shou (davon hab ich nichts :P ).

Weitere Kannen sind willkommen. Etwas Neutrales wäre gut, hat jemand eine kleine Porzellankanne?

Ich habe diese hier:

Inhalt ca. 120 ml. Falls gewünscht, kann ich die gerne mitbringen  ;)

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Und last but not least meine Jian Shui Gottheit von Kanne. Mitunter einer meiner teuersten im China Sektor, aber jeden Cent wert. Ich hatte sie von Yunnan Sourcing gekauft, da Scott auch damit geworben hat, dass er noch nie in seinem Leben einen reineren Ton, ohne jegliche Verschmutzungen, in Händen hielt. Und er hat nicht zu viel versprochen. Jian Shui ist Gott, wenn es zu Dancong kommt. Ich hätte mir nicht erwartet, dass eine Kanne einen Tee so massiv begünstigen kann, aber jeder Dancong schmeckt durch diese Art von Ton nochmals doppelt so gut, mit mehr Körper, abgerundeter, weicher und einfach gesagt so, als hätte der richtige Tee sein zu Hause gefunden.

Hast du diese Kanne eigentlich irgendwo mal richtig vorgestellt Fersi?

So mit detailreichen Fotos, Infos etc. ... wäre spannend. :thumbup:

Zu vergleichen wäre das Resultat am Fenghuang Oolong ja auch mal noch mit den Chaozhou Kannen.

Obwohl die sicher noch ein bisschen mehr nehmen dem Tee, dafür noch etwas runder,

na, Jianshui ist bestimmt ein guter Mittelweg. Yixing nimmt auf jeden Fall dem Fenghuang zu viel.

Ihr müsst ja viele kannen haben

Na, so schlimm ist bei uns hoffentlich auch niemand.

Fersi z.B. könnte für die Besichtigung seines Kannenzoos aber bestimmt auch schon

einen kleinen Eintrittspreis verlangen. :)

Ich selbst habe übrigens nicht viele Kannen,

nur zwei Yixing, aber gute, und diese in erheblichem Gebrauch.

So reifen sie eben auch prächtig.

Ich habe aber aus diversen Kannen anderer getestet.

Sonst hat man am Schluss genau das Problem, auf was ich öfters hinweise,

was MarshalN schreibt:

"Of these 100+ items, however, I really only use these ones on a very regular basis"

und

"A number of others I use more sparingly"

So reifen diese Kannen eben kaum.

Wenn man mehrere Kannen für eine Teesorte abwechselt,

dauert es entsprechend länger, und man wird letztendlich

rein mathematisch gar nicht das gleiche Resultat erreichen können.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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rein mathematisch gar nicht das gleiche Resultat erreichen können.

Rein mathematisch habe ich per se meine Zweifel. Wenn die Kanne stets reift und den Geschmack aufnimmt, aber gleichzeitig ebenso abgibt, muss sich der Geschmack irgendwie und irgendwo auf zauberhafte Weise selbst vermehren, ansonsten geht die Rechnung kaum auf.  :P

Aber vielleicht können wir ja für die Teezui eine äusserst reife Kanne auftreiben, welche mich eines besseren belehrt. 

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Meiner Meinung nach geht es kannenseitig ja auch um die mineralische Interaktion


und nicht um den Ton-Eigengeschmack, den sie abgibt - genau der nimmt ja


mit der Reife ab, und das ist auch gut so.


Auf der anderen Seite hat die Reife damit zu tun, was die Kanne aufnimmt,


und natürlich auch wieder zurückhaltend abgibt.


Dies wiederum dämpft mMn die mineralische Interaktion ein kleines Bisschen.


D.h. mit der Reife wird der eingreifende Einfluss etwas sanfter,


dafür nimmt der aromatisch bereichernde Charakter zu.


Für bereits "von Natur aus" guten Tee ist das wunderbar.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Von Tongeschmack war ja keine Rede und da stimme ich dir auch zu: Eine Kanne muss erst "eingetrunken" werden, sei dies 10 oder 20 Mal.


Aber alles weitere klingt für mich sehr unspezifisch: mineralische Interaktion (oder mit Fersis Worten "Fusion"? Wie genau soll dies vor sich gehen? Und inwiefern sollen die Mineralien mit den Jahren mehr spielen, bzw. wieso soll dies davon abhängen, wie oft man eine Kanne gebraucht hat. Dies insbesondere auch, hinsichtlich der 200. und vielleicht 2'000. oder 20'000. Nutzung?


Ebenso bin ich immer wieder verwundert, wie die jeweilige Kanne alle guten Nuancen verstärken soll, gleichzeitig aber auch die negativen mildern. Da gibt es scheinbar für jedes noch so unterschiedliche Produkt eine passende Kanne, die jeweils Genuss ohne Abstriche verspricht. All diese Offenbarungen die mir immer wieder zu Ohren kommen, klingen für mich doch etwas weit hergeholt, gute Kanne hin oder her. Ich hoffe meine Skepsis sei mir verziehen. Daher sprach mir der oben zitierte Schreiberling aus der Seele, der ja auch nicht jeglichen Effekt abspricht, aber dennoch diesen Mythos kräftig relativiert. ;)


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ich versuch es mal zu erklären ohne Anspruch auf Vollständigkeit und absolute Richtigkeit:



eine hochgebrannte kanne mit einsprechendem ton wie z.B. zhuni und jianshui hat wesentlich kleinere und feinere Poren, in denen kann sich nicht so viel festsetzten um z.B. wie bei einer niedrig gebrannten duanni mit relativ groben und großen Poren. Am Anfang würde demnach eine Duanni einiges "wegstecken" bis sie auch eine gewisse Patina aufgebaut hat und auch wieder was "zurückgibt" und nicht nur schluckt. Das "Schlucken" oder "Wegstecken" geht wunschweise auf solche Sachen wie Kratzigkeit, die ich z.B. von einigen Laotongzhi kenne, dadurch zurück. Durch die Patina wiederum bekommt der Tee wieder was zurück, was sich aber je nach Stadium als nicht empirisch feststellbar bis leicht wahrnehmbar entwickeln kann. Demnach würde das "Schlucken" mit der Zeit auch tendenziell zurück gehen. Vorausgesetzt man hat keine Probleme mit Patina. Ohne Patina sind Yixing und co wie ich finde relativ witzlos, bzw. spielen erst Ihre Stärke aus.



Es gibt daher auch eine gewisse Kompatibilität in EINE Richtung, z.B. fände ich es denkbar ein Grüntee oder Grüner Oolong seasoned pot später auf Yancha oder im extrem auf shupu zu switchen, da diese viel penetranter sind. Andersherum würde ich nie auf die Idee kommen eine shupu Kanne mit Grüntee zu befüllen. Im Übrigen finde ich es auch Quark, wie ein anderes wertes Mitglied geschrieben hat, alles bis auf Oolong und Heicha in interagierenden Materialien zu brühen.


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