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5 Irrtümer über den Genuss von Tee


Empfohlene Beiträge

Hallo,


ich habe gerade den Blog vom "das kleine Teehaus" unserem neuen Mitglied gelesen.


http://das-kleine-teehaus.blogspot.de/2013/06/gesundheit-5-irrtumer-uber-den-genuss.html



Da nach hätte ich ja Jahrelang alles falsch gemacht und meine Gesundheit gefährdet. smilie_tra_022.gif


Ironiemodus an " Das vermiest mir ja richtig meinen Teegenuss " Ironiemodus aus



Hoffentlich kann jemand hier im Form das alles widerlegen, sonst muss ich ja auf Kaffee umsteigen, der mir ja seit Jahrzehnten an den Magen geht. :lol:


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1. Hab ich oft gemacht und kann gut sein, dass ich oft die negativen Auswirkungen - in Ansätzen - gespührt habe. 


Fühle mich durch die Liste motiviert das nicht mehr zu machen. 



2. Hab ich, als Vegetarier, da hat man eh Probleme mit Anemie, auch oft gemacht ... 


Fühle mich zwar durch die Liste motiviert das nicht mehr zu machen... aber nach dem Essen ist ein Tee doch sowas schönes... mal sehen.



3. Grad mit Pu-Erh begonnen und Portionen über Nacht zum am nächsten Tag weiter aufgießen im Gaiwan übernachten lassen ... 


Tja, weiß ich nicht, wenn ich aus irgend einem Grund eine "Session" zu früh abbrechen muss und einen Edlen Tee habe der noch am nächsten Tag X Aufgüsse bieten wird... werde ich den sicher wieder lagern ... aber sicher besser das zu vermeiden is es so wie so ... 


Wichtiger Punkt: Das exzessive  Auskochen über einem Stövchen und Grandpa-Style trinken von einem wertvollen Pu-Erh ... setzt demnach dann wirklich alles negative (Stängel) frei ... werde ich mich überlegen... das macht doch so viel Spaß  :( 



4. Habe ich noch nie gemacht und auch nicht vor.  :ph34r:



5. Mach ich eh bei Pu-Erh ... bei anderen Tees fange ich so wie so grad damit auch an... 




PS: sorry, mit "Wiederlegen" kann ich nicht dienen... eher mit "klingt alles sehr logisch" 


Bearbeitet von TaoTeaKing
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Hallo Klaus,

interessanter Link. Ich würd ja nicht alles was da drinsteht für in Stein gemeißelt betrachten, aber es ist sicher auch was dran.

Also mal Punkt für Punkt:

1) Kein Tee auf leeren Magen

Einerseits: Ja, das ist mit Vorsicht zu genießen, meiner persönlichen Erfahrung nach vor allem bei sehr 'grünen' Tees (Japan-Grüntee, junger Sheng). Mit einem gerösteten Oolong kann man es eher mal machen. Man findet auch an vielen Stellen Warnungen vor Tee auf nüchternen Magen.
Andererseits: Die Begründung find ich nicht überaus logisch:  Ich würd ja davon ausgehen dass die Bitterstoffe den leeren Magen reizen können. Warum sollte dem Körper Wasser entzogen werden wenn die Magensäure verdünnt wird? Und wie wird die Verdauung gestört wenn der Magen eh leer ist? Und was hat das alles mit dem Koffein zu tun? Soweit ich weiß wirkt Koffein eher gegen Kopfschmerzen (solang man nicht total überdosiert), weshalb Menschen, die an hohe Koffeindosen gewöhnt sind, Migräne bekommen können wenn sie es plötzlich absetzen. Herzrhythmus - ok wenn mans übertreibt, dann gibts Herzklopfen, das ist wahr. Aber ob ein voller Magen davor bewahrt ? Zu viel ist zu viel, oder? Auch wenns bei vollem Magen eventuell etwas länger dauert bis das Koffeein im Blut ist. Und die Taubheit in den Gliedmaßen ist mir neu, ich bin aber auch kein Arzt.

Ich persönlich trink besonders gute Tees manchmal morgens auf nüchternen Magen, weil der Geschmackssinn dann unvergleichlich präzise und frisch ist. Danach hab ich, besonders bei Pu-Erh, ziemlichen Hunger, und muss wirklich gleich was essen. Damit hatte ich aber noch nie Beschwerden. Oft mach ich das aber nicht, ich merk schon dass es den Körper etwas strapaziert, aber es scheint mir noch sehr im Rahmen zu sein. Täglich den jungen Sheng oder Sencha auf nüchternen Magen - da gibts wohl wirklich irgendwann Bauchweh, soweit bin ich einverstanden.

2) Kein Tee direkt nach dem Essen

Wenn ich davon ausgehe was mein Körper sagt, dann ja. Es fühlt sich nicht so gut an, direkt nach dem Essen Tee zu trinken - da ist die Stunde ein Richtwert der sich in der Praxis bewährt hat. Das mit dem Eisen ist so eine Sache - ich esse kein Fleisch und nur sehr wenig tierische Produkte und meine Eisenwerte sind bisher ok, und ich trink echt viel Tee. Hab auch an anderer Stelle gelesen dass der Körper von Teetrinkern sich mit der Zeit anpasst und den Teekonsum ausgleicht, wodurch dieser die Eisenaufnahme nicht dauerhaft verhindert - aber das kann ich grad nicht belegen. Das mit dem Eisen ist für Frauen wohl auch problematischer als für Männer. In jedem Fall helfen Vitamin C-haltige Lebensmittel bei der Eisenaufnahme. Wer niedrige Eisenwerte hat - zum Essen öfter mal ein Glas O-Saft zu trinken ist immer eine gute Idee.

Allerdings find ich dass ein dunkler Tee, grad ein älterer Sheng oder Shu, nach einem sehr üppigen Essen schon sehr angenehm sein kann. Aber üppige Mahlzeiten sind natürlich eh nicht unproblematisch, insofern lindert der Tee wohl nur ein Ungleichgewicht das man ohnehin schon geschaffen hat, und meines Empfindens nach gilt das besonders für Fleischkost.

3) Keinen Tee vom Vortag trinken

Da stimm ich persönlch absolut zu. Einmal hatte ich schon schimmlige Blätter am Folgetag, zum anderen sieht man ja das beginnende Schimmelwachstum nicht. Ich weiß, diese Art vorzugehen ist relativ populär hier, aber ich mach das auch nicht, ich finde, es fühlt sich 'falsch' an. (Natürlich erheb ich keinen Anspruch auf objektive Richtigkeit einer derartigen Baucheinschätzung, obwohl sich dafür schon Einiges finden ließe.) Auch davon wird wirklich sehr oft abgeraten.

4) Teeblätter nicht essen
Hmm, ich kenn das eigentlich nur von Japantee - da sind ja die Kontrollen ziemlich streng. Was die Pestizide angeht - wenn man befürchtet dass der Tee derart kontaminiert ist dann wärs wohl zu überlegen in etwas bessere Qualitäten zu investieren. Wenn man langfristig Tees trinkt die deutliche Mengen an Pestiziden enthalten, wird man diese wohl in jedem Fall abbekommen. Aber den hochwertigen, JAS-zertifizierten Bio-Sencha oder Gyokuro zu essen würd ich keinem verwehren wollen. Wenn man natürlich den Billig-Tieguanyin für 1,50€ / 250g aus dem Asiamarkt zum Salat macht dann ist man auch selber schuld.

5) Tee immer waschen

Da wird vielleicht etwas arg verallgemeinert - dass das bei Pu-Erh und Oolong üblich ist, ist ja bekannt und ich machs auch so. Aber bei zarten Tees die nur einen oder zwei Aufgüsse hergeben (Japan-Grüntee, Darjeeling...) ist das wohl nicht wirklich praktikabel. Auf welche Art von mysteriöser Teepackung sich hier bezogen wird ist mir auch nicht ganz klar.

Es steht zwar da, dass alles qualitativ total hochwertig sei und dennoch soll man den ersten Aufguss mysteriöser Weise wegschütten, aber der deutsche homos oeconomicus macht da natürlich nicht mit und trinkt ihn der Sparsamkeit zur Liebe trotzdem, weil man ihm den Grund verschwiegen hat.

Ich finde diese Formulierung ja... etwas irritierend. Es kann doch jeder auf die Packung schreiben was er will - hochwertigen Tee erkennt man daran nicht, das dürfte ja mit dem gesunden Menschenverstand recht leicht zu erschließen sein. In jedem Fall - wer Billig-Tee kauft, der bekommt halt auch wofür er (sie) bezahlt! Sollte ich einem Tee derart misstrauen, so werd ich ihn nicht spülen, sondern wegwerfen bzw. gar nicht kaufen.

Ich behaupte ja dass das Waschen, zubereitungstechnische Vorteile (Öffnen der Blätter...) mal ausser Acht lassend, vor allem bei gelagerten Tees Sinn macht weil Staub und sonstige Niederschläge damit entfernt werden, die sich natürlich bilden wenn ein Tee jahrelang in diversen Warenhäusern liegt. Dass mit einem Waschgang ein pestizidversuchter Tee zu einem vertrauenswürdigen Lebensmittel wird, halte ich genauso für ein Märchen wie den Glauben dass das Koffein im ersten Aufguss komplett gelöst wird. Da hilft nur sich zu informieren, mitzudenken, einen vertrauenswürdigen Händler zu suchen und nicht zu knauserig zu sein.

Zusammenfassend will ich sagen, an den meisten Regeln hier ist wohl was dran. Das Problem ist halt dass das oft umfänglichere Thematiken sind und dass es immer schwierig ist wenn sowas dermaßen komprimiert wird.

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Hallo Klaus,

3) Keinen Tee vom Vortag trinken

Da stimm ich persönlch absolut zu. Einmal hatte ich schon schimmlige Blätter am Folgetag, zum anderen sieht man ja das beginnende Schimmelwachstum nicht. Ich weiß, diese Art vorzugehen ist relativ populär hier, 

Hi miig, 

wie stehst du dann eigentlich dem zufolge zum "auskochen" von wertvollen Tees ... bzw. endlos lange über dem Stövchen ziehen lassen Grandpa Style ... bin nur neugierig. 

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Nun folgt mein Geburtstagspost in Nummernfolge 1983 here I come :D


Also im Grunde haben die Punkte meines Erachtens nach recht, bis auf ein paar Abstriche. 



1. Ich trinke zwar sehr oft Tee auf nüchternen Magen, da ich eher ein Essengeher bin und oft nichts daheim habe :D. Aber ich muss schon zugeben, dass viele Sorten nicht unbedingt immer gut tun. Vor allem äußert sich dies bei Sencha, denn dieser macht mich dann ziemlich angespannt und zittrig. Bei chinesischen Grünen kühle dafür umso schneller aus und sehr geröstete Sorten fördern recht schnell die Magensäure. 



2. Direkt nach dem Essen, dass kann ich nun nicht ganz unterschreiben. Ich weiß nur dass Tee trinken, vor allem Grüner meine Verdauung sehr fördert. Also wenn man mal auf Knopfdruck "großseitig" :D aufs Klo gehen will, dann hilft ein gutes Maß an Grünem (zu mindestens bei mir) auf jeden Fall ;)



3. Also ich habs versucht, aber selbst nach 8 Stunden oder so, finde ich hat der Tee einfach sein Potential verloren. Irgendwie ist es dann nicht mehr das, was es sein soll. Daher würde ich keinen Tee über Nacht trinken, man muss es nicht übertreiben finde ich. Tee ist zwar teurer wie ein Apfel, aber wie einmal ein amerikanischer Comedian mal gesagt hat: (übersetzt) "Ich verstehe solche Leute nicht, die einen Apfel so versessen abnagen, als hänge ich Leben davon ab. Mann geh in den Supermarkt und du bekommst eine Kiste um 4 Dollar, also echt jetzt!" :D



4. Da dieser Artikel von einem chinesischen Bericht stammt wird sich dieser auch eher auf jene Sorten beziehen und da stimme ich voll zu. Aber gerade in Japan gibt es viele BIO Bauern und es ist bekannt das man Gyokuro nach dem flüssigen Verzehr auf mit etwas Sojasoße und Mirin essen kann ;)



5. Also hier denke ich bezieht sich der Herr des Originals auch eher auf China und selbst da würde ich Abstriche machen. Denn Weiße oder Grüne Sorten würde ich nicht waschen, da diese sowieso eine kürzere Lebensdauer aufweisen, als Oolongs, Pu'er und Schwarztee, würde ein waschen jenen nur geschmacklich schaden und man verliert hierbei einen der wichtigsten Aufgüsse. Aber ansonsten ziehe ich selbst auch ein Waschen vor. 


Bearbeitet von VanFersen
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Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich nur sagen, daß ich das meiste für Unsinn halte. Ich trinke immer morgens Tee, lange bevor ich etwas esse, allerdings nie bitteren Tee, sondern weichen Grüntee oder Oolongtee. Und das bekommt mir gut, sowohl auf nüchternen Magen als auch nach dem Mittagessen.



Das mit dem Tee vom Vortag: es hängt vom Tee und vom Wasser ab. Mit schlechten Wasser verfärbt sich der Tee über Nacht und ändert auch den Geschmack. Mit gutem Tee und gutem Wasser habe ich die Erfahrung gemacht, daß eine kalte Tasse Tee vom Vortag durchaus noch gut schmeckt. Das gilt natürlich nur für Leute die auch kalten Tee noch mögen.



Was das Abspülen am Anfang betrifft, ich mache das nicht, in einem anderen Thread hat jemand aber von Bekannten berichtet, die auch von Ihrem Darjeeling First Flush den ersten Aufguß weggeschüttet haben. Au weia!



Teeblätter essen? Wer kommt denn auf so was? Die Ausnahme ist für mich Matcha, wo die gemahlenen Blätter Teil des Getränkes sind



Manfred


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Hi miig, 

wie stehst du dann eigentlich dem zufolge zum "auskochen" von wertvollen Tees ... bzw. endlos lange über dem Stövchen ziehen lassen Grandpa Style ... bin nur neugierig. 

Hallo TTK,

es ehrt mich dass du mich das fragst - ich weise nur sicherheitshalber darauf hin dass ich hier private Ansichten kundtue, die oft aus eigener Erfahrung und eigenem Bauchgefühl resultieren und dass ich sehr weit davon entfernt bin, besonders kundig oder gar ein Experte zu sein! Nichtsdestotrotz - ich trinke Tee als Genussmittel, und betreibe ihn als Hobby, und bin froh dass seine Zubereitung sich auch als Achtsamkeitsübung praktizieren lässt. Wenn das dann noch gesund ist - freut mich, aber das soll nicht mein Hauptanliegen sein. Andererseits versuche ich natürlich, eine eventuelle Schädlichkeit zu vermeiden. Gero schrieb vor einer Weile mal was über Stoffe im Tee, die nicht so optimal sind und erst bei sehr langen Ziehzeiten extrahiert werden - ein Grund für mich, nicht jeden Tee totzubrühen.

Andererseits, was hochwertige Tees angeht seh ichs ein bisschen anders: Die meisten Tees haben ja sozusagen ein Primäraroma, das sich nach wenigen Aufgüssen erschöpft und einer Art "Grundgeschmack" Platz macht. Bei Tees einfacherer Qualität ist dieses meistens wenig toll bis unangenehm, warum man da dann meistens aufhört. Mir ist aber bei Tees hoher Qualität schon mehrmals aufgefallen dass dieses "Sekundäraroma", dieser Grundgeschmack, der sich nach einer Weile breitzumachen beginnt, sehr angenehm sein kann und mitunter immernoch wesentlich köstlicher ist als das was man bei einfacheren und mittelguten Tees überhaupt bekommt. Hatte das schon bei tollen Grüntees aus China und Japan, bei Pu-Erh und Oolong höherer Qualität sowieso. Da muss ich dann sagen dass es mir das hier dann schon wert ist, solch einen Tee wirklich 'auszutrinken'. Einmal weil diese Tees Preziosen sind und ich sowas nicht jeden Tag mache. Anderseits interpretiere ich dieses bessere Aroma auch als Indiz einer besseren Qualität und somit als einer geringeren Gefahr schädlicher Wirkungen. Das setzt natürlich Voraus dass dieser Tee nicht mit Pestiziden kontaminiert ist, was man hundertprozentig nie ausschließen kann, wie schon vielfach diskutiert wurde.

Grade edle Oolongs und Pu-Erhs können nun ja wirklich sehr lange durchhalten - manchmal mach ich Pause mit bei so einem Tee und trink ihn dann später am gleichen Tag weiter. Das ist aber ein Vorgehen welches ich zu vermeiden versuche, und wenn ich so einen Tee am Ende des Tages nicht ausgetrunken habe, dann geht er eben dennoch. Auch weil ich ein besseres Bauchgefühl habe wenn ich eine Teesitzung abschließen kann, mein Teegeschirr reinigen und zum Trocknen stellen kann. Wenns über Nacht steht, dann ist das einfach nicht richtig... wenn ich schlafen gehe soll die Teekanne auch schlafen gehen dürfen :D

Und zu guter Letzt: Nach diesem überlangen Post sei noch ein viel kürzerer, knackigerer und treffenderer von Essence of Tea angemerkt, deren malaysischer Teemeister hat einige Grundregeln formuliert, die so auch im Internet recht oft tradiert werden, und ich finde dass die es sehr gut treffen:

https://www.essenceoftea.com/blog/2013/07/the-story-of-our-wrappers/

Sorry für die lange Antwort.. ist ein bisschen aus dem Ruder gelaufen... viele Grüße!

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Viele der Methoden muss man nur machen weil das Teematerial minderwertig ist und/oder dreckig und ungeschützt gelagert... und sowas kauf ich nicht, so simpel eigentlich. Das mit der Bildung von Mikroorganismen, darauf gehe ich gar nicht mehr ein da mir solche Pauschalisierungen wo es eigentlich unendlich viele Faktoren geben würde, zuwider sind. Auch das mit der Hemmung der Eisenaufnahme ist ein alter Hut welcher magischerweise auch Leute trifft die alles "korrekt" machen und andere die es nicht korrekt machen wie ich haben das Problem trotzdem nicht... soviel zu diesen Aussagen.



Dass manche Leute so lange Antworten machen bin ich mir gar nicht gewohnt, möglicherweise wurden sie von mir angesteckt, wer weiss das schon.





Das setzt natürlich Voraus dass dieser Tee nicht mit Pestiziden kontaminiert ist, was man hundertprozentig nie ausschließen kann, wie schon vielfach diskutiert wurde.




Das bischen Warmwasser wird sie auch nicht wegwaschen... vielleicht ein wenig davon aber das wars auch schon. Wenn diese Pestizide derart stabil sind dass sie etliche Regenschauer überlebt haben und wenn sie auch 10 Jahre und mehr im Boden überleben können (das Grundwasser ist kontaminiert davon), dann sehe ich die ganze "Kleinwascherei" eher als Heuchelei an, da müsste man die Blätter ja direkt einzeln abschrubben damit es einigermassen was bringt. Sowas ist klar unrealistisch aus vielerlei Gründen, unter anderem sind sie dafür zu sensibel und dass die Pestizide nicht in das Blatt eindringen können sondern brav an der äussersten Zellschicht verbleiben auch das sollte man mal genauer untersuchen ob das wirklich stimmt. Es gibt rund 10 000 Pestizide und manche Chemikalien (ich gehe nicht näher drauf ein) können nachweislich Gene schädigen und in Zellen eindringen... also soviel zu: "es ist ja nur an der Oberfläche und eine kurze Waschung lässt sie baden gehen", da muss man echt viel Vertrauen haben um sowas zu glauben.


Bearbeitet von Gushu
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Hallo TTK,

es ehrt mich dass du mich das fragst - 

Super Antwort, sehr interessant so ausführlich zu lesen wie jemand anderes das sieht ... sehe es ähnlich, wenn auch noch nicht so oft gemacht das "Auskochen" (eben neulich bei einer Probe einer ziemlich wertvollen Tees) ... ja da dachte ich auch ... "das schmeckt ja immernoch besser als manch anderer "normaler" Tee."   :)

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Ich muss gestehen, ich kann auch nicht wirklich nachvollziehen, was da steht. 



Das mag daran liegen, dass ich zwar kaum was anderes als Tee trinke (mit Ausnahme von Yerba Mate neuerdings), aber ständig zwischen den Sorten wechsle. Ich habe meine STandard-Gebrauchstees, die ich z. T.  auch kalt trinke und die zum Durstlöschen da sind. Außerdem den Morgen-Matcha (das ganze Blatt, sozusagen) und Oolongs/Pu-Erhs für den eher exklusiven Genuss. Neu sind hochwertige Schwarztees, in die ich mich gerade einarbeite. Sie konsumiere ich ähnlich dosiert wie die Oolongs/Pu-Erhs. Ach ja, zum Essen trinke ich da, wo es passt einfachen Gunpowder oder Jasmintee, dazu kommen im Caydanlik zubereiteter Schwarztee und selbstgemachter marokkanischer Grüntee. Für mich ist Tee sowohl Lebens-, als auch Genussmittel, je nach Tagesform, Situation und Sorte. Für mich bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass es für absolut jede Situation den richtigen Tee gibt (oder wie der alte englische Tee-Witz sagt: Bei Apokalypse drei Minuten ziehen lassen). 



Ich achte immer auf gute bis sehr hochwertige Qualitäten, und es kommt immer mal vor, dass ich einen Gebrauchstee, den ich eigentlich probieren wollte, feuere, weil er komisch riecht, eigenartig schmeckt oder sonst was tut, was ich nicht möchte. 



Ich denke aber auch, dass jeder anders tickt und dass nicht alles von allen gleich gut vertragen wird. Das ist eine altbekannte Binsenweisheit, die sich auf alle Bereiche der Ernährung erstreckt: Es gibt Leute, denen wird von zu vielen Milchprodukten schlecht, andere können bestimmte Saaten oder Körner nicht so gut verdauen. Die individuelle Verträglichkeit von Koffein und seiner Artverwandten ist hier im Forum ja öfter das Thema.



Das ist eigentlich alles kein Problem. Wer was nicht so gut verträgt, der lässt es weg, und hier nehme ich Lebensmittelallergien völlig aus, die sind ein anderes Thema. Problematisch wird es, wenn Autoren, die solche Dinge teilweise sehr seriös darlegen, von Zweitverwertern der Texte bzw. von Lesern dahingehend interpretiert werden, dass die Aussagen allgemeingültig sind, weil man sich selbst in dem Ergebnis (oder einem Teil davon) wiederfindet. Ausgenommen sind Dinge, die wirklich niemand verträgt, wie Giftstoffe. Wenn es jedoch um Koffein sowie viele andere Inhaltsstoffe geht, dann macht man das eigene Empfinden zum Maßstab für die Allgemeinheit, die z. T. eigene, völlig andere Erfahrungen gemacht hat und nun damit konfrontiert wird, völlig falsch zu leben. Diese gefühlte Allgemeingültigkeit, die vielen wissenschaftlich daherkommenden Aussagen anhaftet, ist der Grund für Alarmismus, wo dafür eigentlich kein Grund ist. Blöd nur, dass in diesem Meer von ganz wichtigen Warnungen die wirklichen Probleme, die wir mit unseren Lebensmitteln (und letztendlich unserem Lebensstil) haben, völlig untergehen. Wer gewisse Tees oder Tee allgemein nicht gut verträgt und den Konsum reduziert, hat in jedem Fall recht. Das heißt aber nicht, dass der, der mehr trinkt, automatisch unrecht hat. 



Zu den Pestiziden: Die sind ein schlecht bis gar nicht wahrnehmbares Problem für den Endkunden und werden oft thematisiert, nicht zuletzt durch veröffentlichte und von den Medien aufgegriffene Testergebnisse. Diese Tests sind wichtig, um ein Mindestmaß an Produktsicherheit herzustellen. 



Pestizide sind ein Problem. Mikroplastik im Wasser, das nicht herauszufiltern ist, aber auch. Sogar eines, dem man - egal was man tut (und trinkt) - nicht entgehen kann. Oder Weichmacher in Verpackungen, die sich im menschlichen Fett ablagern und sogar schon bei Säuglingen nachweisbar sind, die in ihrem bisherigen Leben noch nie etwas anderes zu sich genommen haben als Muttermilch. Oder die Antibiotika im Trinkwasser, die zu multiresistenten Keimen führen und eine Begleiterscheinung der Massentierhaltung ist? Die wird man auch nicht los, und die sind auch immer da. 



Gegen beides könnte man etwas tun, aber ups, das greift zu tief in den Lebensstil ein. Und in die Wirtschaft. Aber man hat ja Tee und andere Lebensmittel, deren Gefahrenpotential, sei es echt oder in dieser Form und Intensität herbeigeredet, thematisiert werden kann. ;)

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Hallo Ihr Lieben,

das ist ja toll , dass mein Blogartikel eine solch lebhafte Diskussion hervorgerufen hat (anscheinend kam der Artikel wohl sehr verstörend daher)! Also zuerst einmal Danke und hier einige Begründungen:

Zunächst bezieht sich mein ARTIKEL vor allem auf Grüntees und ich wollte damit den verallgemeinernden Pauschalaussagen entgegentreten, die man bei uns häufiger in der deutschen Berichterstattung findet, wo häufig nur die positiven Aspekte des Tees und die Möglichkeit zum uneingeschränkten Genuss betont werden, aber eben nicht auf negative Nebeneffekte verwiesen wird. Mein Artikel spiegelt lediglich einige Punkte wieder, die man im Kopf behalten sollte, denn Tee wird eben auch als eine Art von Medizin betrachtet, die sich auf jeden Organismus anders auswirken kann. Ich bin kein Mediziner und dieses Bild will ich auch nicht vermitteln. Das Geschriebene erhebt auch nicht den Anspruch sich als eine Lebensphilosophie hinzustellen.

Das mit der Anemie weiß ich auch daher, da ich durch eine Unterfunktion der Schilddrüse meinerseits meinem Arzt ebenfalls immerzu Bericht erstatten muss, wie viel Grüntee ich zur Zeit trinke, daher ist es für mich von deutscher und chinesischer Seite bestätigt, dass der Teegenuss einen immensen Effekt auf den Organismus haben kann. Wir sprechen hier natürlich über Mengen, welche über ein Tässchen hinausgehen.

Und auch wenn man den ersten Aufguss gleich trinkt wird man natürlich nicht sofort das zeitliche segnen. Dass wird man auch nicht, wenn man z.B. gespritztes Obst isst, ohne es zu waschen. Trotzdem ist ein kurzer Aufguss empfehlenswert. In China wird der erste Aufguss zum spülen/erwärmen des Teegeschirrs genommen. Ein kurzer Aufguss bedeutet im Übrigen, dass der Tee nur für wenige Sekunden mit heißem Wasser gespült wird. Ich weiß aber auch, dass marokkanischer Minztee, welcher gemeinsam mit Oolong aufgebrüht wird, ebenfalls auf das Abgießen verzichtet.

Ebenso weiß ich aber, dass meine Taiwanischen Freunde ihr guten Oolong von der Insel auch zunächst mit einem ersten kurzen Aufguss "aufwecken" bzw. waschen bevor sie ihn genießen.

Beim chinesischen Tee (auch dem hochqualitativen) kommt zu der Pestizidbelastung eben auch noch die gravierende Umweltverschmutzung hinzu, weswegen für mich das Argument des 1. Aufgusses Sinn ergibt. Es ist eben auch das was mir chinesische Teehändler, Teefarmer und Teezeremonienmeister vermittelt haben. Hier freue ich mich natürlich über alternative Quellen!

In meinem Artikel schrieb ich übrigens auch, dass man mit der Waschung in keinem Fall jegliche Schadstoffe wegbekommt.

Der Artikel ist nicht die absolute ultima ratio, sondern bietet Ansätze.

Ich freue mich über Euer weiteres Feedback :) (Artikelvorschläge etc.)


@Tee-Interessierter

In südchinesischen Teeangebieten, wo man sehr hochwertige Grüntees kaufen kann, existiert nicht nur die Redewendung, dass man  "Tee trinkt“ (yin cha 饮茶), sondern auch, dass man "Tee isst" (chi cha 吃茶). Die Blätter sollen dabei gut für die Verdauung sein. Theoretisch betrachtet war das vor vielen Jahrzenten in China auch noch unbedenklich, heute sollte man das nur noch machen, wenn man genau weiß, woher die Blätter kommen.


Hoppala...

die letzte Antwort (@Tee-Interessierter) galt natürlich gerade dem lieben Manfred.

Herzliche Grüße aus B an der S.

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"In China wird der erste Aufguss zum spülen/erwärmen des Teegeschirrs genommen. Ein kurzer Aufguss bedeutet im Übrigen, dass der Tee nur für wenige Sekunden mit heißem Wasser gespült wird."

 
Ich bin so froh, daß das in diesem Teeforum einmal gesagt wird :yahoo:
Bleib mal ruhig kleines Teehaus, das ist hier eigentlich ein  Spezialistenforum, da ist es gut, wenn man am Anfang den Ball ein wenig flach hält - aber nix für ungut,  ich hab sehr gelacht. Ein wenig apodiktisch das Ganze aber lustig!
 
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"In China wird der erste Aufguss zum spülen/erwärmen des Teegeschirrs genommen. Ein kurzer Aufguss bedeutet im Übrigen, dass der Tee nur für wenige Sekunden mit heißem Wasser gespült wird."

 
Ich bin so froh, daß das in diesem Teeforum einmal gesagt wird :yahoo:
Bleib mal ruhig kleines Teehaus, das ist hier eigentlich ein  Spezialistenforum, da ist es gut, wenn man am Anfang den Ball ein wenig flach hält - aber nix für ungut,  ich hab sehr gelacht. Ein wenig apodiktisch das Ganze aber lustig!

Lieber Paul,

damit das kleine Teehaus wachsen kann, würde ich mich sehr über dein Spezialistenwissen zu diesem Thema freuen, ebenso wie auf deine Quellen, ich lerne gerne von Dir ;)

Herzliche Grüße vom noch kleinen Teehaus ;)

Bearbeitet von DasKleineTeehaus
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Hallo Frau Teehaus,

das mit der Umweltverschmutzung ist durchaus ein Argument, das seh ich ein. Ich finds auch gut dass du unsere Anmerkungen so konstruktiv aufnimmst, wie Paul schon sagte sind wir natürlich Tee-Nerds hier und nehmen es manchmal schon sehr genau *g* Das ist ein schöner Artikel den du hochgeladen hast und die deutsche Blogosphäre freut sich sicher über einen weiteren kompetenten Teeblog!

In diesem, doppelten Sinne herzlich willkommen!

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Ich empfinde die Anwendung dieser Liste gleich auf alle Tees schon als


unzureichende Verallgemeinerung in mehreren Punkten.


Hochwertige Tees von richtig hingegebenen Teebauern sind definitiv nicht


das Gleiche wie ein Massen-Billigst-Tee, der wie schon anderweitig erwähnt


unökologisch angebaut werden muss, um bei dem Preis überhaupt ökonomisch


daherkommen zu können.



Zweitens glaube ich, dass bspw. ein selbstverschuldetes schlechtes


zwischenmenschliches Klima 100x ungesunder ist, als wenn man gegen


alle 5 Regeln verstösst! Statt selbstbezogen betreffend Ernährungsregeln


vom Hundersten ins Tausendste zu gelangen (denn es gibt ja noch so viel mehr Regeln),


sollte man einfach auf den Körper versuchen zu hören lernen (wie das


exzellente Beispiel von miig mit dem Tee direkt nach dem Essen), und sich


aber aktiv viel mehr um ein gutes zwischenmenschliches Klima anstrengen,


dann schmeckt auch der Tee noch viel besser. :)


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Tee ist heute ein Modegetränk. Bubbletea, Milktee, Chai Latte und Matcha werden immer populärer

Wie GoldenTurtle schon geschrieben hat, haben die genannten Tees sehr wenig gemeinsam.

Bis auf letzteren trink ich keinen davon. Und bei dem wird es schwierig, die Blätter übrig zu lassen.

Dafür kann ich mir nicht vorstellen, wie bei BubbleTea der Waschgang funktionieren soll. Ist der Bubble Tea überhaupt noch Mode? Hier in Regensburg sind die meisten Anbieter schon längst wieder verschwunden.

Ich trinke übrigens schon seit über 30 Jahren vor dem Frühstück Tee. Wie viel besser würde es mir wohl gehen, wenn ich das nicht gemacht hätte?

Auch hatte ich eine Zeit - fast 10 Jahre - wo ich fast ausschließlich Schwarztee trank. 

Der weitest verbreitete Irrtum über Tee scheint mir daher folgender zu sein:

und dem Körper zudem noch Wasser entzogen wird

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Ich trinke übrigens schon seit über 30 Jahren vor dem Frühstück Tee. Wie viel besser würde es mir wohl gehen, wenn ich das nicht gemacht hätte?

Diese Frage stelle ich mir auch gerade  :thumbup:

und dem Körper zudem noch Wasser entzogen wird

Na und? Das gleichen wir doch locker mit einem Bierchen aus  :yahoo:

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Ich sehe die Debatte ist inzwischen sehr emotional und um meiner mir zugeschriebenen Rolle überhaupt  noch gerecht werden zu können, muss ich jetzt wohl oder übel die Sekte "der 5 Irrtümer" gründen... :P war eigentlich nicht meine Intention, aber nun ja. 

Das konstruktive Feedback nehme ich zum Zwecke der Verbesserung natürlich gerne auf! Und weil dieser Blogeintrag sehr dogmatisch interpretiert wurde möchte ich hier noch einmal betonen, dass --aus meiner Sicht der Dinge als Nicht-Mediziner- natürlich trotz Schadstoffbelastung keiner unmittelbar in die ewigen Jagdgründe eingehen wird (die Raucher in meinem Umfeld lassen sich schließlich auch nicht von Statistiken verschrecken und Teetrinker sollten hier noch bei weitem besser mit wegkommen ;) ). Die Menge macht's... auch wird im Normalfall keiner als kalifornische Trockenpflaume enden.

Zur Dehydration gibt es allerdings schon medizinische Ansätze in vielerlei Hinsicht, das hier ist nur EIN Ausschnitt:

"Aus einer hypertonen oder isotonen Entwässerung kann sich bei ausschließlicher Verabrei-
chung von elektrolytfreiem oder-armen Wasser, Tee oder Limonade eine hypotone Dehydratation
entwickeln."

(Adolph, M., und Wolfgang Hartig. Ernährungs- und Infusionstherapie: Standards für Klinik, Intensivstation und Ambulanz ; 232 Tabellen. Stuttgart [u.a.]: Thieme, 2004: S. 285.)

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende wünscht

Patricia

(die auch den Tee vom Vortag trinkt)

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