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Zealong - Oolong aus Neuseeland


lamy

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Ja, ich habe den geholt, aber habe ihn nur einmal probiert und mir leider nicht die Zeit genommen genauer auf die einzelnen Düfte und Aromen zu achten. Er schmeckte mir gut und eine oberflächliche Ähnlichkeit zu Tie Kuan Yin kann ich auf jeden Fall bestätigen, wobei der Tee durchaus seinen eigenen Charakter hat.

Übrigens ist der Tee bei TG nur in der Edmonds Edition, d.h. sie haben von dem Tee nur eine gewisse Menge eingekauft und wird wahrscheinlich wieder verschwinden. Vor längerer Zeit war der nämlich schon mal im Sortiment von TG und ist erst jetzt wieder erhältlich. Das ergab zumindest eine Internet-Recherche vor drei Monaten.

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Vorab, falls Ihr meine Vorstellung nicht gelesen habt: Ich arbeite bei TeeGschwendner und möchte daher nicht Objektivität in Anspruch nehmen.

@ luke: da waren die Infos aus dem Netz wohl nicht ganz eindeutig: der Tee ist seit Januar in unseren Geschäften. Eigentlich sollte er schon im Dezember da sein, aber die Anlieferung hat sich verzögert. So kann es sein, dass die Kollegen den Tee im Internetshop schon angelegt hatten und gezielte Suche den Artikel gefunden hat - auch wenn man ihn zu dem Zeitpunkt noch nicht kaufen konnte.

Anyway, jetzt ist er ja da und ich hoffe, dass er gut ankommt! Nein, nicht dass sich das irgendwie in meinem Gehalt niederschlagen würde. Ich plädiere bei meinen Kollegen nur immer sehr dafür, dass wir unser Oolong-Sortiment erweitern. Dafür wäre eine Verkaufshit mit dem Zealong natürlich hilfreich.  ;)

Andererseits würde ein schneller Abverkauf dafür sorgen, dass ich bald nichts mehr vom Zealong nachkaufen könnte... Mist, bin in einer Zwickmühle.  :-\

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Hmm, komisch. Habe versucht die Recherche zu rekonstruieren, aber leider konnte ich das Ergebnis nicht mehr reproduzieren, weil jetzt natürlich nur noch die aktuellen Ergebnisse bei der Suche herauskommen. Seis drum. Es ist auf jeden Fall eine Bereicherung im TG-Sortiment, weil es neben dem Sumatra (Barisan?) Oolong der einzige richtig grüne Oolong ist. Das ist noch ausbaufähig :)

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Oh, hoffentlich liest Deinen Wunsch nach grüneren Oolongs  nicht mein Kollege aus dem Tee-Einkauf, der bei Oolongs am liebsten die ganz grünen Sorten mag.

Ich würde mich doch soooooo freuen, wenn wir auch einen klassichen (dunklen) TGY, ein-drei Wuyi-Sorten und vielleicht noch ein oder zwei Feng Huang Dan Cong ins Sortiment bekämen. Von gereiften Oolongs fange ich besser gar nicht erst an ... schmacht!  :'(

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  • 3 Wochen später...

Ich habe den Zealong heute in meiner Tasse. Im Wesentlichen kann ich Lukes Beobachtungen nur bestätigen. Hat auf jeden Fall Ähnlichkeiten zu chinesischen Tie-Kuan-Yins. Eine deutliche aber nicht zu aufdringlichen floralen Duft und Süße ist erkennbar. Hat aber immer noch iwie einen eigenen Charakter-schwierig zu beschreiben.

Ansonsten sieht er optisch etwas hellgrüner aus als die chinesischen Verwandten und die Tassenfarbe ist auch etwas weniger intensiv gelb als meine chinesischen Tie-Kuan-Yins.

Ein guter Tee zweifelsfrei. Das Preis,-/Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung aber nicht. Rund 30€/100g ist der Tee mir nicht wert.

(Ich habe mir auch nur eine Teeprobe gekauft).

Stattdessen würde ich da wirklich den Tie-Kuan-Yin von http://www.chenshi-chinatee.de/ bevorzugen. Der war auch ähnlich gut und ist deutlich günstiger.

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Hat aber immer noch iwie einen eigenen Charakter-schwierig zu beschreiben.

[ ... ]

Ein guter Tee zweifelsfrei. Das Preis,-/Leistungsverhältnis stimmt meiner Meinung aber nicht. Rund 30€/100g ist der Tee mir nicht wert.

Dieser eigene Charakter zieht sich durch die drei Zealongs, die ich probieren konnte. Ich würde den mit "mineralisch" beschreiben (ein bißchen wie das, was beim Wein einen Grauburgunder von Weißem Burgunder unterscheidet).

Da es sich bei den von Zealong bisher vermarkteten Tees ausschließlich um Teesträucher des Qingxin-Kultivars handelt (ganz traditionelle taiwanesische Oolong-Büsche), wird diese besondere Note entweder aus den Wachstumsbedingungen am Waikato River stammen, oder von der Verarbeitung.

Weil aber die Verarbeitung beim Zealong Pure (den wir bei TG führen) und dem Zealong Aromatic (den muss man direkt im Zealong Online-Shop bestellen) ganz unterschiedliche Röstprozesse beinhaltet, halte ich es für unwahrscheinlicher, dass die Verarbeitung hinter diesem charakteristischen Geschmack steckt.

Dann hatten die freundlichen Damen und Herren aus Neuseeland uns auch eine Probe von einem "Zealong Aged" geschickt. Der ist bislang nicht im Verkauf sondern war wohl bislang das Privatvergnügen und Hobby des Firmengründers (vermutlich zu kleine Mengen). In diesem gut abegelagerten und gereiften Tee überwogen zwar die Karamell und Rosinennoten eines gereiften Oolongs - aber das Mineralische war im Hintergrund noch da (besonders bei Zubereitung mit kochend heißem Wasser).

Wer mal gucken will, ob ich auch außerhalb dieses Forums so schwalle: Zealong hat meine Rezension des Tee veröffentlicht: CLICK.

Nun aber noch zum Preis: in Neuseeland greifen ganz andere Produktionskosten als in China - braucht man nur mal an die Löhne zu denken.

Im Online-Shop von Zealong kosten 100g  58 NZ$ = 35,60€ (+Versandkosten). Obwohl der Tee in unseren Läden etwas weniger kostet, kann ich lamys Argument verstehen - der Wert eines Tees liegt ja in dem, was er mir an Genuss bringt. Und das ist für jeden eine ganz individuelle Entscheidung.

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  • 5 Monate später...

Hallo zusammen,

Ich grabe aus aktuellem Grund das Thema nochmal aus.

Nachdem ich gestern wieder mal einen Zwischenstopp in der Teestube bei Tee Gschwendner in Trier gemacht habe (ist sehr zu empfehlen), habe ich mich auch dazu durchgerungen, 15€ für 50gr Zealong aus der Edmon´s Serie auszugeben. Heute Nachmittag mache ich nun parallel zur Verkostung Notizen zum Tee:

Ich benutzte meine kleine Kyusu zum aufgießen, diese hat bisher nur hochwertige Grüntees gesehen, es ist an der Zeit, ihr mal einen Oolong zu zeigen :-) Zusätzlich zum Panoramafilter in der Kyusu nutze ich noch einen kleinen, sehr engmaschigen chinesischen Grüntee-Filter, um möglichst wenig Kleinstpartikel in der Tasse zu haben. Zum trinken benutze ich meine kleinen japanischen Porzellan-Schälchen, die sind weiß, wodurch sich die Farbe gut ersehen lässt und geschmacksneutral.

Dosierung: Ich habe, da ich vorhabe, solange aufzugießen bis der Tee am Ende ist, eine höhere Dosierung als die angegebene gewählt: Statt 13gr pro l Wasser habe ich 10gr auf ca. 250ml benutzt.

Den ersten und zweiten Aufguss habe ich bei 85°C zwei Minuten ziehen lassen. Beide waren trotzdem noch etwas unausgereift, man merkt, dass die Teeblätter sich noch nicht richtig entfaltet haben. Farblich haben wir ein etwas blasses Gelb. Ich schmecke neben einer sanft-nussigen Note auch etwas in fruchtiges, was sich jedoch nicht näher beschreiben lässt.

Der dritte Aufguss bekam 90 Sekunden Zeit zum ziehen, die Farbe war schon wesentlich dunkler, inzwischen haben wir ein recht intensives Gelb. Der Geruch und Geschmack tendiert in Richtung gekochter Kastanien.

Der vierte Aufguss bleibt bei gleicher Ziehzeit gleich dem dritten. Ich werde also experimentieren und versuchen, beim fünften und sechsten mit den Ziehzeiten nach oben bzw. unten zu variieren.

Der fünfte Aufguss bekommt nur 60 Sekunden, er büßt trotzdem nichts an Geschmack ein. Er riecht intensiv nussig bzw. nach Kastanie, die Farbe ist ein leuchtendes und intensives Gelb. Ich rieche immer noch etwas fruchtiges, meine Freundin inzwischen nicht mehr.

Der sechste Aufguss hat nun wieder 2 Minuten bekommen. Er schmeckt immer noch sehr intensiv, farblich haben wir immer noch ein intensives Gelb, geschmacklich sticht die Kastanie weiterhin heraus, die Frucht ist nun weg, mal schauen, ob sie bei kürzerer Ziehzeit nochmals kommt.

Ich werde die weiteren Aufgüsse jeweils mit 90 Sekunden durchführen, die Kombination aus hoher Teemenge und kurzer Ziehzeit gefällt mir sehr gut.

Der siebte und achte Aufguss funktionieren gut nach dem Prinzip. Allerdings merkt man langsam, dass die Teeblätter ihrem Ende zugehen. Gerade der achte Aufguss hat geruchlich und geschmacklich eingebüßt, er wird aber auch leichter und feiner. Das nussige gerät in den Hintergrund, die Frucht kehrt allerdings nicht mehr zurück.

Aufguss Nummer neun verliert wiederum in jeglicher Hinsicht, man merkt, die Blätter sind fast am Ende angekommen. Auch Aufguss Nummer zehn mit 2,5 Minuten Ziehzeit rettet nichts mehr.

Fazit: Ein sehr guter Oolong, der durchaus 8 sehr leckere und interessante Aufgüsse erlaubt. Danach geht er sehr schnell in die Knie. Geschmacklich dominiert Kastanie und Nuss, er erinnert mich irgendwie an herbstliche Wälder mit ihren bunten Blättern.

Kaufen? Naja, knapp 30€ für 100gr sind natürlich kein Pappenstiel, alleine die Herkunft macht ihn natürlich schon recht teuer. Wert ist er mir es trotzdem.

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schön zu lesen, homer!

diese tees, die man wieder und wieder aufgiessen kann, und man am ende dann evtl. nicht mal mehr genau weiss, nach dem wievielten aufguss sie ausgelaugt waren, find ich ja immer sehr interessant... :)

das foto mit der seitengriffkanne gefällt mir sehr gut. der kauf hat sich gelohnt, und ich hab sie auch ganz oben auf meiner wunschliste stehen.

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  • 1 Monat später...

Zur Dosierung:

Ich habe irgendwann mal aufgeschnappt, dass die Dosierung bei eng gerollten Oolongs optimal sei, wenn die vollständig geöffneten Blätter (also nach ein paar Aufgüssen) den Gaiwan oder das Kännchen genau ausfüllen, ohne gequetscht zu sein. Hier von meiner gestrigen Sitzung mit diesem Tee:

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Wünscht mir bitte Glück, dass ich das morgen auch so hinbekomme: da mache ich den Tee als Gongfucha für 18 Personen.  :-\

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@ luke: Dafür nehme ich meinen 3-Liter-Gaiwan, den man nur zu zweit richtig handhaben kann.  ;D

Nee Quatsch! Ich hatte heute 4 Teeservice (2x mit Kännchen und 2x mit Gaiwan) im Einsatz. Kam wohl geschmacklich ganz gut an, auch wenn ich den Tee suboptimal zubereitet habe durch die dauernde Ablenkung von meinen eigenen Erklärungen und den Fragen der (sehr interessierten!) Teilnehmer. Kommt nicht so toll, wenn man von Fokussierung und Achtsamkeit spricht, während man sich damit viel zu sehr vom Fokus ablenkt.  :-\

Morgen ist Japan dran, da mache ich Sencha-dô mit unseren angehenden TeeSommeliers. Ich lasse den Kursen immer die Wahl, ob ich Chanoyu oder Sencha-dô mit ihnen mache ... diesmal hatte ich wieder Glück!  ;D Eben habe ich noch etwas wagashi (japanische Süßigkeiten) aus Esskastanien gemacht - geht ziemlich einfach und passt herrlich zur Jahreszeit.

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