theroots Geschrieben 10. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 Ich bin über die Suchfunktion bei folgenden Beitrag von Seika gelandet:Mittlerweile hat sich auch schon eine schoene Patina in Form von Farbveraenderung und kleinen Rissen (kanyu) gebildet.Dabei hat sich bei mir folgende Frage gestellt: Ist dieser Kanyu-Effekt eine Folge der Alterung, d.h. werden diese Risse erst durch das Altern und die Verwendung gebildet, oder kommen sie lediglich durch die Ablagerung bzw. das Auftreten der Patina zum Vorschein, sind aber bereits durch den Brennporzess entstanden? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Stefan85 Geschrieben 10. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 Hallo rootie,meinst Du damit diesen Effekt, den man auch gut bei meiner Senchaschale nach etwas mehr als einem Jahr regelmäßiger Nutzung sehr gut erkennen kann? Desto mehr sie altert umso mehr gefällt sie mir und wächst mir immer stärker ans Herz So sah die Schale neu aus:Und so jetzt:Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass das definitiv kleine Risse in der Glasur sind, die von Anfang an vorhanden sind und mit zunehmender Benutzung und Patina sichtbar werden. Ryokucha reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Key Geschrieben 10. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 zumindest gibt es auch so genannte "alters craquele", also risse, die sich bei alten sachen bilden, auch bei glasuren, aber auch zum beispiel bei bildern.allerdings geht das, soweit ich weiss, nicht innerhalb von wenigen jahren.bei stefans schale ist das recht sicher durch den tee gekommen, denn es nimmt ja nach oben ab. Zitieren Link zu diesem Kommentar
theroots Geschrieben 10. Oktober 2014 Autor Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 (bearbeitet) Aus meiner Erfahrung würde ich sagen, dass das definitiv kleine Risse in der Glasur sind, die von Anfang an vorhanden sind und mit zunehmender Benutzung und Patina sichtbar werden. Dies ist sicherlich der eine Fall. Mich interessiert nun insbesondere, ob bei Glasuren, welche ursprünglich keine solche Craquelé aufweisen, diese mit den Jahren durch die Alterung bekommen können (wie Key nun zu bestätigen scheint). Bearbeitet 10. Oktober 2014 von theroots Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 10. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Effekt bei Materialermüdung bzw. Beanspruchung des Lackes entsteht. Große und schnelle Temperaturschwankungen, halte ich hier für am wahrscheinlichsten. Bei den Künstlichen, kommt ja dann nochmal eine schützende und vollständige Lackschicht darüber. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 10. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 10. Oktober 2014 (bearbeitet) Man erkennt auch auf dem ersten Bild von Stefan bereits Risse wenn man gut guckt.Ich schätze in diesem Fall wurden diese mit Absicht fabriziert.Auch die Grösse scheint mir Craquelé-"Technik" typisch.In der Keramikherstellung bildet sich das Krakelee durch unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten von Trägermaterial und Glasur schon beim Brand.Vielleicht meinte Seika aber etwas ungewolltes? Ich denke, die Anspielung auf ganz feine Rissen weisst darauf hin,und nicht auf die bewusste Craquelé-"Technik".Ich habe solche feinen Risse an einer Porzellan Tasse (wie bereits andernorts erwähnt), welche wie ich meine keineschützende Lackschicht ausweist, wie ansonsten bei Porzellan üblich, aber diese Risse sind eben viel feiner undnicht gleichmässig über die ganze Tasse verteilt wie diejenigen bei Stefans Tässchen.Diese Risse haben sich bei meiner Tasse aber praktisch vom ersten Aufguss an gebildet,und zwar etwas ausweitend, von ganz in der Mitte auf dem Boden beginnend.Insofern kann ich in "meinem Fall" definitiv die Alterung als Ursache ausschliessen.Ob bewusst, in Form von bewusster Unterlassung der schützenden Lackschichtmit dem Ziel einer Patina-/Rissbildung, oder mangelhafte Ware / Verarbeitung,oder vielleicht ein noch ganz anderer Grund ist aber schwierig abzuschätzen. Bearbeitet 10. Oktober 2014 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
seika Geschrieben 11. Oktober 2014 Teilen Geschrieben 11. Oktober 2014 (bearbeitet) @ therootsAls Folge von Alterung ist mir der Krakelee-Effekt bei Keramiken bisher nicht bekannt. Das soll aber nichts heissen. Vielleicht meinte Seika aber etwas ungewolltes? Ich denke, die Anspielung auf ganz feine Rissen weisst darauf hin,und nicht auf die bewusste Craquelé-"Technik". Wie Turtle geschrieben hat, bildet sich das Krakelee durch die unterschiedliche Ausdehnung bzw. Schrumpfung des Scherben und der Glasur oberflaechlich in der Glasur und zwar im Zeitraum zwischen Brand und Abkuehlung. Das kann geplant oder ungeplant sein. Bei einer geplanten Krakelee sind, so weit ich weiss, die Risse mehr oder weniger gleichmaessig und quasi ab Werk sichtbar. Bei einer ungeplanten sind sie mit blossen Auge anfangs oft nicht oder kaum sichtbar, aber wohl schon vorhanden. Die Risse treten dann erst spaeter z.B. durch Benutzung scheinbar zufaellig auf. Wo und wie laesst sich halt vorher nicht sagen. Vielleicht doch Alterung? Ich habe solche feinen Risse an einer Porzellan Tasse (wie bereits andernorts erwähnt), welche wie ich meine keineschützende Lackschicht ausweist, wie ansonsten bei Porzellan üblich, aber diese Risse sind eben viel feiner undnicht gleichmässig über die ganze Tasse verteilt wie diejenigen bei Stefans Tässchen. Diese Risse haben sich bei meiner Tasse aber praktisch vom ersten Aufguss an gebildet,und zwar etwas ausweitend, von ganz in der Mitte auf dem Boden beginnend.Insofern kann ich in "meinem Fall" definitiv die Alterung als Ursache ausschliessen. Ob bewusst, in Form von bewusster Unterlassung der schützenden Lackschichtmit dem Ziel einer Patina-/Rissbildung, oder mangelhafte Ware / Verarbeitung,oder vielleicht ein noch ganz anderer Grund ist aber schwierig abzuschätzen. Das hoert sich interessant an. Anders als bei Steingut und groesstenteils auch bei Steinzeug, wo die Glasur eher einem Schokoueberzug bei Pralinien gleicht, verschmilzt die Porzellanmasse ja mit der Glasur (wird verglast). Sogenanntes Biskuitporzellan, also unglasiertes Porzellan gibt es auch, ist fuer Geschirr aber zumindest meines Wissens nach eher unueblich. Dass Porzellan auch ein Krakelee bilden kann war mir nicht bewusst bzw. hielt es aus oben genannten Grund eigentlich fuer ziemlich unwahrscheinlich, dass sich "nur" oberflaechliche Risse bilden. Bei einem Porzellanbecher und einer Schale von mir gibt es mittlerweile auch Risse bzw. Spruenge. Die gehen aber leider durch den Scherben durch. Sind aber, und das wurde mir von Herstellerseite bestaetigt wohl Alterserscheinungen bzw. Verschleiss. Da die Teile aber noch nicht sooo alt koennte man auch sagen: Montagsware. Ein Foto deiner Tasse wuerde mich ja brennend interessieren. Bearbeitet 11. Oktober 2014 von seika Zitieren Link zu diesem Kommentar
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