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Gui Fei Oolong und Oriental Beauty


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En garde mein schwarzer Reiter. :lol:



Gui Fei ist keine explizite Tee-Sorte wie Oriental Beauty, sondern ein Überbegriff für alle angeknabberten Tees.


Man kann demzufolge nicht sagen, Gui Fei ist so oder so gerollt.


Oriental Beauty z.B. ist selbstverständlich Gui Fei, es gibt aber noch zig andere, wenn auch weniger häufig,


z.B. gibt es angeknabberte Hochland Oolongs, Rougui, aber auch Dong Ding.


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Hat jemand schon mal einen anderen Gui Fei - eben keinen Oriental Beauty - verkostet?

Ich bin mal rasch in meiner Schatzkiste auf Safari gegangen, und habe einen schon

fast 10 Jahre gelagerten Huang Jin Gui Gui Fei aus Mingjian aufgeschreckt,

der gerade an einer friedlichen Quelle der Zeit etwas auszuruhen gedacht hatte. :D

Grundsätzlich kann man mMn sicher sagen, dass alles Angeknabberte eine etwas

süssere Note als das unangeknabberte Pendant aufweist.

Vielleicht täusche ich mich, aber nebst der Süsse kann dadurch auch noch eine zusätzliche,

feine kräutrig-herbe Note auftauchen, aber dezenter als die Süsse.

Ich könnte mir derzeit einen angeknabberten Rougui zulegen (sehr begrenzte Verfügbarkeit),

aber ist schweineteuer - gegen die 2€/g. Insofern verzichte ich vielleich auch auf den Spass. :rolleyes:

Aber Rootie - falls du Interesse hättest ...

@Chenshi: :thumbup:

Bearbeitet von GoldenTurtle
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...soweit ich weiß, wurde der Begriff "GuiFee" für Tees eingeführt, die aus verwilderten Gärten kommen. Diese sollen sich durch reiferer Blätter und


eine stärkere Oxidation von anderen Oolongs unterscheiden. Geht glaube ich auf ein starkes Erdbeben zurück, bei dem viele Gärten abgerutscht,


bzw. zeitweise nicht mehr zu bewirtschaften waren. Tees, die man dann Jahre später dort geerntet hat, sind über Jahre wild gewachsen und von


Zikaden "angeknabbert", daher der Bezug zu Oriental-Beauty...


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Weil ich in meiner Mittagspause auf diesen Thread gestoßen bin, habe ich mir jetzt zum Feierabend einen Gui Fei oder Concubine Oolong gemacht.

Ein schöner Bericht zum Concubine Oolong oder Gui Fei erschien mal bei meiner liebsten Quelle zu taiwanesischen Tees:

http://teamasters.blogspot.de/2012/06/winter-2011-concubine-oolong-from-dong.html

Für mich sind Gui Fei oder auch Hongshui die liebsten Oolongs aus Taiwan - ein toller Kompromiss zwischen den ganz dunklen Oriental Beauties und den extrem grünen Gaoshan.

Bearbeitet von geroha
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@Ahasja:


Tipp, wenn man noch nicht viel Erfahrung hat:


Nicht zuviel beim selben Händler investieren.


Alle haben einen sehr eigenen Geschmack, und der spiegelt sich


sehr in ihrer Selektion wieder. Es ist aber bestimmt nicht verkehrt,


mal in 2, 3 sehr unterschiedliche Teelein reinzuschnuppern,


und wenn dir diese wirklich tiefgehend zusagen ...



@Gero: kopfkratz.gif


Hab jetzt ich ein Durcheinander oder ihr?  ^_^


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Hong Shui Wulong ist eine andere Bezeichnung für Dong Ding Wulong, wenn man mit Dong Ding nicht nur schlicht die Herkunft, sondern auch die besondere Produktion meint. Dong Ding Wulongs werden traditionell, wie Gero schon gesagt hat, etwas stärker geröstet, oft aber auch länger oxidiert, sodass oft ein Grad von 30-50% vorliegt. Heutzutage kommt der Begriff in Taiwan wieder stärker in den Vordergrund, weil über die Jahre zu viele Leute mit dem Begriff Dong Ding nur den Anbauort verbunden haben.



Tobias Story mit dem Erdbeben habe ich auch so gehört. Es scheint sich um das große Erdbeben von 1999 zu handeln.



Frage an Gero: Meinst du, dass Gui Fei visuell oder geschmacklich stärker oxidiert wirkt?

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Ahhh  :wacko: , ohhh :o ,



schon wieder die Fallstricke mit den chin. Bezeichnungen.


Die lasse ich jetzt mal vorsichtshalber außen vor und beziehe mich auf die "Zikaden-Oolong".



Soweit ich mich da durchgefuchst habe, bezieht sich der Begriff auf Oolong, der vor der Ernte von Zikaden (also Pflanzenschädlingen) befallen war.


Das bezieht sich wohl ehr nicht auf Varietäten, Anbaugebiet und anschließender Bearbeitung.



Welche Auswirkungen das genau auf den Geschmack hat, ist sicherlich so komplex, dass man dass hier nur oberflächlich aufdröseln kann.



Ob dieser Tee nun an der Pflanze vor-oxidiert wird, kann man vermuten. Der Zellsaft, der oxidieren könnte, wird ja aber von der Zikade aufgenommen. Als Ausscheidung bleibt eine zuckerhaltige Lösung übrig, die an den Blättern eintrocknet (aber mit Regen wieder abgewaschen werden kann). Zudem produziert eine Pflanze bei Schädlingsbefall Abwehrstoffe und Phytohormone (zwecks Warnung und Information für die Nachbarpflanze, die dann auch ohne Befall, rein prophylaktisch, Abwehrstoffe produziert).



Ich persönlich mag "Zikaden-Oolong" sehr gern. Am liebsten den aus dem Hochland. 



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Frage an Gero: Meinst du, dass Gui Fei visuell oder geschmacklich stärker oxidiert wirkt?

Mir ist vor allem geschmacklich die stärkere Oxidation wichtig - hin zu fruchtigen Aromen statt des extrem Blumigen, was mir bei den quietschgrünen Gaoshan oftmal zu viel wird.

Natürlich zeigt sich diese stärkere Oxidation auch in der Tasse - zumindest bei den Gui Fei Tees, die ich bisher probiert habe, war der Tee in der Tasse gelblich bis bersteinfarben. Darüber kam auch meine oben irreführende Verknüpfung mit Hongshui Tees, die ja auch eine dunklere Färbung in die Tasse bringen (obwohl die Aromen schon recht unterschiedlich ausfallen).

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Woher hast du denn diese Information Gero, dass Gui Fei grundsätzlich dunklere Oolongs sind?!?


Ich weiss selbst von sehr grünen bis zu ziemlich dunklen Gui Fei Oolongs, und zwar bei einer


ganzen Fülle von unterschiedlichen Sorten, wobei meiner Meinung nach Gui Fei nur ein Zusatz


(eben das zusätzliche angeknabbert Sein) bei diesen unterschiedlichen Sorten bedeutet,


nicht aber eine eigene Sorte für sich.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Okay, das mag daran liegen, dass ich jetzt auch nicht mehr als eine Handvoll verschiedener Gui Fei hatte - die teilten alle die Gemeinsamkeit, dass sie etwas dunkler waren.


Ich meine damit nicht eine Tassenfarbe die ins Bräunliche geht (wie man es oft bei den deutlich stärker oxidierten Oriental Beauties hat), sondern eine gelbliche Tönung. Auch habe ich bei den Blättern nicht wirklich viele braune Anteile gesehen ... aber ein deutlich dunkleres Grün (oliv?), was nach meinem Bauchgefühl auf eine zartere aber schmeckbare Oxidation hinweist.



Aber wie gesagt - das beruht überwiegend auf meinem noch begrenzten Erfahrungshorizont. Mag sein, dass es auch ganz andere Gui fei gibt. Hey, wir leben in einer Welt, die sogar Jade Dahongpao hervorbringt - nur weil etwas in meinen Kopf nicht rein will, muss es noch lange nicht marktuntauglich sein. ;)



Und noch ein P.S.: als Erklärung zum Besonderen des Gui Fei habe ich mal gelesen, dass durch die Verletzung mittels Zikadenbiss die Oxidation schon vor der Ernte im Blatt beginnen soll. Diese These spricht auch für eine etwas stärkere Oxidation (zumindest im Vergleich zu den quietschgrünen Gaoshan).


Sicher weiß der Teeist da mehr - welcher Teetalker hat sonst so einen guten Draht zu den Teebauern auf Taiwan?


Bearbeitet von geroha
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Also mir wurde in Taiwan gesagt, dass heutzutage die meisten Guifeis so um die 20-30 % oxidiert sind. Das ist in der Tat mehr, als die Masse an gruenen und vor allem auch ungeroesteten Wulongs, die in Taiwan in den letzten Jahren den Markt beherrschen. Oriental Beauty ist hier aber doch eine Ausnahme, da er ja wirklich sehr stark oxidiert ist; teilweise bis zu 80% und damit schon fast an roten Tee heranreicht.



Inwieweit der Zikadenbefall eine Oxidation in Gang setzt, weiss ich nicht. Koennte aber schon sein, da die Blaetter schon bei der Ernte einen roetlicheren Ton haben. Ich werde nochmal nachfragen,was meine Kontakte dazu sagen.



Aber mein Bauchgefuehl schliesst sich Turtle an, dass Guifei sozusagen ein Zusatz ist und nicht notwendigerweise auf einen Oxidationsgrad schliessen laesst. So lange es Wulong ist, scheint man Gui Fei sagen zu koennen, denn Rote Tees mit Zikadenbefall habe ich allerdings noch nicht unter dem Namen Guifei zu Gesicht bekommen. 


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Also mir wurde in Taiwan gesagt, dass heutzutage die meisten Guifeis so um die 20-30 % oxidiert sind.

Das ist in der Tat mehr, als die Masse an gruenen und vor allem auch ungeroesteten Wulongs, die in

Taiwan in den letzten Jahren den Markt beherrschen.

Ist zwar etwas offtopic - aber tatsächlich? Weniger als 20-30%, und ungeröstet!! Das läuft in Taiwan?!?!?

Was für Oolongs sollen das denn überhaupt sein? Die Hochland Sachen wie Li Shan, Alishan können ja nur schwerlich

damit gemeint sein, denen traue ich schon gute 20-25% zu, zudem sind die ja auch durchwegs geröstet.

Sprichst du von TGY-Imitaten?

Zugegeben, den "Fehler" einen ungerösteten Oolong zu kaufen habe ich auch mal begangen. :D

Nachdem ich den eine Weile etwas frustriert habe liegenlassen, begann ich diesen April,

ihn jeweils 8g-säckchenweise vor Gebrauch nachzurösten. :lol:

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Gui Fei (Konkubine) und Oriental Beauty (Dongfang Mei Ren) sind beides Produkte, die von unterschiedlichen Cultivaren abstammen können. Ihre Gemeinsamkeit ist der Zikadenbiss und beide sollten definitiv eine dunkle Aufgussfarbe haben, wenn sie traditionell hergestellt wurden. Aber genauso wie bei TGY und Dong Ding gibt es auch hier einen grünen Trend hinzu weniger Fermentation und Röstung aus Zeit- und Kostengründen.



Außerdem sind meiner Meinung nach diese Prozentangaben auf den Verpackungen in Taiwan oft falsch. Ich habe schon grasgrünen Lishan getrunken, auf dessen Packung was von 25-30% stand.


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Außerdem sind meiner Meinung nach diese Prozentangaben auf den Verpackungen in Taiwan oft falsch. Ich habe schon grasgrünen Lishan getrunken, auf dessen Packung was von 25-30% stand.

Ich glaube eben das täuscht sehr, man stellt sich das ganz anders vor.

Diesen Angaben ist meiner Meinung nach üblicherweise sehr zu trauen,

wenn sie direkt vom Hersteller stammen.

25-30% ist effektiv noch extrem grün. Sogar 50% wirkt noch sehr grün,

allerdings aufgegossen wirkt die Blattfarbe dann ganz schwach etwas blasser/ausgelaugt,

und zudem weist das Ganze dann auch ganz, ganz wenig eine Tendenz in Richtung dunkel auf,

aber trotzdem wirkt es in der Totalen noch hauptsächlich grün,

nur ein paar feine Nuancen weisen auf den exakten Oxidationsgrad hin.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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