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Welches Aufguss-Gefäß für welchen Tee (Erfahrungsberichte)


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Ich hab dies Thema bisher nicht im Forum gefunden.

Es gibt ja diesen Spruch: "Es gibt keinen schlechten Tee, nur eine schlechte Zubereitung!".

Auch wenn ich nicht voll dahinter stehe, hab ich schon festgestellt, dass ein Tee, der in unterschiedlichen Gefäßen (unterschiedliche Materialien und Formen) aufgegossen wird, auch unterschiedlich schmeckt und unterschiedliche Einwaagen verlangt.

Im eingeschränkten Maß hab ich auch festgestellt, dass der Tee, aus unterschiedlichen Gefäßen getrunken, auch unterschiedlich genossen werden kann.

Ich teste nun schon ein paar Wochen den Unterschied von Shou-Pu in einem Yixing Xishi Puer Duanni Teekännchen (Kugel, ~ 200ml), einer Jianshui black (Drachenei, ~ 270ml) und einem Porzelan-Gaiwan.

 

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Und im Groben hab ich bereits festgestellt, dass für mich der optimale Geschmack (neben der Einwaage) von unterschiedlichen Shou-Pu's auch in unterschiedlichen Zubereitungsgefäßen erreicht wird. Genaueres kann und will ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen.

Als Trinkschale kommt für mich diesbezüglich nur ein Porzelangaiwan oder besser eine Schale aus Ton (am liebsten Jianshui) in Frage.

Was habt Ihr da so an Erfahrungen gesammelt?

Und das eben nicht nur in Bezug auf Pu Erh.

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Ach, ein bisschen von beidem. :)

Duanni gilt auch weithin als extrem beeinflussend, quasi das Maximum in der Hinsicht, was überhaupt frei verfügbar ist. :D

Eine Jianshui im Gegensatz ist i.d.R. etwas irgendwo zwischen einer üblichen Yixing und einem neutralen Aufgussgefäss.

Also reine Mathematik, was für was optimaler sein müsste (in der Theorie ^_^), aber natürlich ist das auch nur nach meinem Geschmack, und die Geschmäcker gehen auseinander.

Chashi z.B. bevorzugt etwa das genaue Gegenteil: jungen Sheng stark beeinflusst, Shou oder alten Sheng aber fast neutral.

Gero als weiteres Beispiel hat in der Hinsicht wiederum ähnliche Ansichten wie ich.

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"2009 Haiwan Ripe Pu-erh Fang Cha"

Diesen Shou bereite ich lieber in meiner Jianshui black (8g/Kanne) zu.

Basisnoten: erdig, ledrig, brotig - Kopfote: guter hochpreisiger Kaffee mit leicht fruchtiger Note.

Diese doch recht gradlinige Kaffee-note zieht sich in der Jianshui black doch noch mit am längsten gleichbleibend über recht viele Aufgüsse hinweg.

Bei der Duani wird der Geschmack über die Aufgüsse nicht gleichmäßig aufrecht erhalten und beim Porzelangaiwan war der Tee in den ersten Aufgüssen zu stark konzentriert und ließ dann recht schnell linear nach.

 

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Dancong (allgemein) bisher habe ich immer mein 180ml Yixing purple Clay Teekännchen für fruchtige Oolong und weißen Pu Erh benutzt. 

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für Dancong nutze ich jetzt den Porzelangaiwan, weil hier der Geschmack noch klarer und deutlicher rüber kommt. Dabei ist mein spezieller Wasserkessel für Oolong im Einsatz.

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"2009 Haiwan Ripe Pu-erh Fang Cha"

Diesen Shou bereite ich lieber in meiner Jianshui black (8g/Kanne) zu.

Basisnoten: erdig, ledrig, brotig - Kopfote: guter hochpreisiger Kaffee mit leicht fruchtiger Note.

 

Diese doch recht gradlinige Kaffee-note zieht sich in der Jianshui black doch noch mit am längsten gleichbleibend über recht viele Aufgüsse hinweg.

Bei der Duani wird der Geschmack über die Aufgüsse nicht gleichmäßig aufrecht erhalten und beim Porzelangaiwan war der Tee in den ersten Aufgüssen zu stark konzentriert und ließ dann recht schnell linear nach.

Interessant! Haiwan ist doch zudem auch eher einfache Qualität, mag doch Chris nicht mehr so,

wenn ich das richtig in Erinnerung hab.

Also wenn auch nicht geradlinig, fandest du den Geschmack in den wenigen stärkeren

Aufgüssen nicht besser in der Duanni?

Falls nicht, erstaunt das mich schon - aber die Praxis ist halt meist doch etwas anderes als die graue Theorie.

Aber danke auch noch für den Vergleich - man lernt wohl nie aus, die Theorie nicht überzubewerten,

und die Individualität nicht unterzubewerten.

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Interessant! Haiwan ist doch zudem auch eher einfache Qualität, mag doch Chris nicht mehr so, wenn ich das richtig in Erinnerung hab.

Also wenn auch nicht geradlinig, fandest du den Geschmack in den wenigen stärkeren Aufgüssen nicht besser in der Duanni?

Falls nicht, erstaunt das mich schon

- aber die Praxis ist halt meist doch etwas anderes als die graue Theorie.

Aber danke auch noch für den Vergleich - man lernt wohl nie aus, die Theorie nicht überzubewerten,

und die Individualität nicht unterzubewerten.

So wie ich das hier mitbekomme, ist Chris und wohl der größere Teil der Forenmitglieder, die hier mehr oder weniger oft schreiben, ehr Menghai lastig. 

Ich mag halt Haiwan und CNNP im Groben lieber (Shou-Pu). 

Geschmäcker und Vorlieben sind halt eben sehr individuell und verändern sich auch noch mit der Zeit. 

Und hat Chris nicht inzwischen von seinem Schwur auf Duani abgelassen?!

Und wenn ich mich richtig erinnere, dann schmeckten mir die Menghai-Shou besser aus einer Duani. Ich bin aber noch dabei dies langsam aber sicher nachzuprüfen, damit in meine schwammige Erinnerung mit einem Fokus auf Kanneneignung kläre.

Denn soweit ich mich erinnern kann, fand ich für unterschiedliche Shou-Pu's unterschiedliche Kannen geeignet, einen Tee nach meinem Geschmack zu brühen.

 

(Interessant wäre es ja auch, wenn Du hier mal Deine Vorliebe für einen bestimmten Tee und Deiner Meinung nach zugehöriger Kanne kund tust. Foto von Deiner Kanne wäre schön.)

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Duanni ist nach wie vor das Mittel der Wahl wenn ich den Geschmacksspitzen abflachen möchte oder Aggressivität raus bekommen möchte, neben den viel effektiveren Methoden beim Aufguss bzw. Waschen... in der Praxis staubt die Duanni seit ca. 1,5 Jahren vor sich hin und wird nur ausgepackt wenn ich paralell verschiede Tees mit Leuten trinke und wir bei Shu landen. An sich eine tolle Sache so ein Ton, aber warum soll ich "schlechten" Tee unbedingt bisschen besser machen wollen? Warum nicht einen "guten" Tee "möglichst" in all seinen Nuancen - daher findet für pu (aber halt nur sheng pu) die zhuni Verwendung - Shu, wenn für mich alleine, kommt in Celadon (also neutral) - das ist aber eher der Größe mit 100 ml geschuldet als des Celadons selbst.



CNNP hat schöne shu und Haiwan Laotongzhi auch - nur sie sind bei mir nicht mehr so arg hoch im Kurs. CNNP allenfalls noch weil die preise für relativ passablen alten tee okay sind. Haiwan habe ich aufgrund besserer Alternativen nicht mehr nachgekauft - da würde ich in Zukunft eher zu Xiaguan und Dayi tendieren.


Bearbeitet von chenshi-chinatee
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  • 2 Monate später...

Dancong (allgemein)

bisher habe ich immer mein 180ml Yixing purple Clay Teekännchen für fruchtige Oolong und weißen Pu Erh benutzt. 

 

attachicon.gifYixing (purple Clay 180ml).jpg   attachicon.gifGongFuCha mit Yixing (purple Clay).jpg

 

für Dancong nutze ich jetzt den Porzelangaiwan, weil hier der Geschmack noch klarer und deutlicher rüber kommt. Dabei ist mein spezieller Wasserkessel für Oolong im Einsatz.

 

attachicon.gifGongFuCha mit Porzelangaiwan.jpg   attachicon.gifRou Gui from Double Breasts Mountin.jpg

darf ich fragen wo man so ein Teeschiff/Teeboot aus Ton bekommt?Foto unten links!!!

Sieht schön aus aber wie ist es gebrauchstechnischer hinsicht im Vergleich zu Teetischen

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darf ich fragen wo man so ein Teeschiff/Teeboot aus Ton bekommt?Foto unten links!!!

Sieht schön aus aber wie ist es gebrauchstechnischer hinsicht im Vergleich zu Teetischen

 

:) Dies Teaboat hab ich aus Dingen zusammengestellt, die man im Gartencenter bekommt. Abteilung Terracotta. Einen großen Untersetzer zusammen mit den Türstoppern aus Terracotta. Alles zusammen kostete knappe 10,- €. Die Schildkröte aus Terracotta kostete dann noch mal ca. 5,- €. 

Das ist meine Billigvariante um auszutesten, wie sich so ein Teaboat gegenüber einem Teetisch macht. 

Ich setze beides zu unterschiedlichen Gelegenheiten ein. 

Danach habe ich mir einen großen Teetisch zugelegt, der jetzt stationär in der Küche steht und auf dem ich den Tee zubereit, bei dem mit Wasser geplanscht wird (Gong Fu Cha). Das Teaboat ist etwas mobiler und kann für eine Session am Tisch gut verwendet werden, da kleiner und mobiler.

 

Aber vor und Nachteile für sich und die eigenen Bedürfnisse musst Du im Grunde für Dich selbst in der Praxis herausfinden.  :)

Bearbeitet von Charyu
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  • 4 Jahre später...

Da ich so langsam den Ruf eines verrückten Teewissenschaftlers nicht mehr ausweichen kann, hier ist die Kurzversion meiner langjährigen Tests und Experimente!

  • Tees die hohe und persistente Hitze benötigen sind am besten mit Tonkannen bedient
  • Tees die es kühler mögen sind in Glaskannen und Gaiwans sehr gut aufgehoben
  • Japanische Grüntees entfalten sich bei mir am besten in einer 300ml Glasteekanne
  • Gefäße unter 120ml sehe ich kritisch bei hitze-bedürftigen Tees da diese einfach nicht die Hitze halten können
  • Form der Gefäße ebenfalls wichtig - das Teeblatt soll nicht auf engstem Raum zusammengepfercht werden; ich hatte schon mehrere Versuche diesbezüglich. Meine Triptis gegen eine Tea Taster Tasse,  bis auf drei Gramm exakt dasselbe Gewicht (mit Deckel), die Kerntemeratur wurde während des Versuchs gleich gehalten, diesselbe Wasser- und Teemenge, es war einzig und allein die Form welche unterschiedlich war. Der Geschmacksunterschied war bemerkenswert, die Triptis bot wegen ihrer halbkugeligen Form eine viel bessere Extraktion, viel mehr Aromen als im Tea Taster, welcher da eher die mineralische Geschmacksrichtung einschlug.

Mein Fazit ist, es ist relativ egal welches Gefäß du nimmst, wenn es kein Ton ist der chemisch mit den Tee reagiert, muss das Gefäß nur genug Raum für die Entfaltung des Teeblattes liefern und die Kerntemeratur halten können welche der konkrete Tee benötigt. Kerntemperatur = die konkrete Temperatur des Wassers und Teeblattes im Gefäß während des Brühvorganges, meist deutlich niedriger als die Temeratur des Wassers im Wasserkocher.

Bearbeitet von OstHesse
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  • Joaquin hat Thema empfohlen
  • 4 Jahre später...

Was benutzt du den momentan? Gaiwan? Glas? und wofür: welche Tees und wo? Büro, Zug etc...

Gäbe viele Möglichkeiten und im Endeffekt musst du probieren was für dich und deine Situation am besten funktioniert.

Ich zB. liebe Glas/Porzellan, hasse Gaiwans aber wie die Pest (verbrannte Pfoten/ zerbrochene Deckel). Teekannen mag ich ganz gerne, benutze sie aber eher in Gesellschaft. Ergo: meistens kommen bei mir sogenannte Kuai Ke Bei aus Porzellan zum einsatz da die schön kompakt, leicht in der Handhabung und transportabel sind. (<- Du siehst, ich habe mehrere Sets😅) Beispiel:

https://de.nannuoshan.org/products/duo-kuai-ke-bei?variant=43619923726

https://www.teespeicher.de/tee/oolong/china/10274/reiseset-tea-for-one-zartgruen

Preislich sind beide Beispiele zwar alles andere als gut, aber zumindest ein Recherche Ansatz.

Bearbeitet von FireStream
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Danke dir für dein Feedback :)  oh das ist natürlich auch ein interessantes Tea-Setup!

Für die meisten Tee‘s nutze ich derzeit einen Porzellangaiwan (ich liebe das Handling und den Blick in den Gaiwan) oder von Jiri Lang einen Keramik-Shiboridashi, glasiert mit kleinen unglasierten Bereichen. Aus den beiden trinke ich Schwarztee, Chin. Grüntee, Sheng, (selten) Shou, Oolong etc. - Also alles, was dafür wie gemacht ist. 

Primär trinke ich Oolong und jap. Grüntee (dafür natürliche andere Keramik). 

Trinken tue ich Tee zu 99% alleine und nur zuhause oder bei meiner Freundin.

Der Ton/ die Keramik soll für Oolong herhalten, allerdings keine grünen…ist Yixing hier die richtige Wahl?

Bearbeitet von Chrisone
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Vielleicht möchtest du ja nochmal die von dir gestartete Diskussion über eine Yixing Kanne nochmal durchlesen:

Dort hast du bereits deine Bedenken geäußert:

Zitat

Ich mag nur nicht erst jeweils viel Geld in die bekannten Yixing-Tonarten investieren um nachher festzustellen, dass ich für meine eine Vorliebe nur Ton X oder Y brauche.

Und @Bok hatte auch schon die passende Antwort:

Zitat

Kaufe dir nur eine Kanne die dir wirklich gefällt. Alles andere findet sich. Man kann recherchieren wie man möchte, es ist nicht so einfach ein Match zu finden.

Und ja, so sehe ich das auch. Du kannst noch so viel recherchieren und herum fragen, am Ende weiß man nicht welcher Tee in einer Kanne oder Tonart besser schmeckt. Es gibt zu viele Faktoren, die dabei eine Role spielen, insbesondere die Qualität des Tones. Kaufe dir eine Kanne, die dir optisch und am besten auch haptisch gefällt (wenn man die Kanne vorher einmal in den Händen halten kann ist das praktisch) und schau, wie deine Tees daraus schmecken und sich das Erlebnis verändert. (Positiv wie auch negativ) Wichtig ist dabei nicht irgendwo im Internet zu bestellen, sondern bei vernünftigen Händlern, die selber auch Erfahrung haben.

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Die ganzen Teeutensilien sind vor allem Liebhaberei, denke ich, zugegeben eine sehr schöne Nebensache, aber die Hauptrolle gehört wohl dem Tee und seiner Qualität.

Ich würde es bei Oolong nicht so genau nehmen (Ausnahme die gaanz Alten) Das sind meiner Meinung nach Nuancen. Ich trink ihn am liebsten im Porzellangaiwan. Da kommen die teilweise feinen Aromen gut zur Geltung. Yixing Kännchen machen auch einige, soweit ich das hier verfolgt hab, glaub die Tonwahl ist unterschiedlich.

Mir erscheinen solche Gedankenspiele am sinnvollsten wenn man  Puh trinkt. Für Shu und manch älteren Sheng find ich ein etwas "bremsendes" Kännchen hilfreich, das hilft mir bei diesen Tees das feine Aromenspiel hinter dem groben besser zu erkennen. Für den Rest ist es denk ich nicht sooo wichtig. Wenn du in dem Hobby aufgehst und deine Begeisterung andauert wirst du irgendwann nich unwahrscheinlich mehrere Kännchen haben. Für den heftigsten Shu hab ich ein ziemlich günstiges Japankännchen mit etwas rauhem Ton, funktioniert für mich super darin. 

Ich fand in Bezug auf Kännchen den Input von Hojo auch interessant und z.T. hilfreich. Der beschreibt es zum Teil ganz schön, auch in Bezug auf den Brand des Tons. Unter Sauerstoffmangel gebrannte Kännchen haben auch nochmal eine andere Wirkung auf den Tee. 

Nebenbei hat er auch ganz schöne Kännchen zu verkaufen. Ich hab auch ein schönes von ihm und bin recht zufrieden.

 

 

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  • 5 Monate später...

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