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Repave 2007 von white2tea


miig

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Hallo alle,

da ich heute den Repave genossen habe bin ich mal so frei, den Thread zu eröffnen.

Um eine neutrale Perspektive zu bekommen hab ich mein 120ml-Porzellankännchen genommen und 5,5g Teeblätter hineingegeben.

Damit das Erd-Element auch vertreten ist, erwärmt die Lin's-Tonkanne das Wasser.

Im aufgewärmten Kännchen riecht das Blattgut deutlich rauchig, mit würzigen, nicht zu schweren Noten.

Diese Rauchigkeit hinterlässt keine allzu drastischen Spuren, auch wenn die ersten Aufgüsse mit großer Kraft die trockene Lagerung und das nicht zu große Alter verraten.
Ist erstmal ein kleiner Schock, wie unmittelbar das Teegefühl ist wenn man keinen weichzeichnenden Ton dazwischen hat.

Nachdem er erstmal mit seiner Kraft verblüfft, offenbart der Tee aber doch ein ziemlich harmonisches Profil. Er ist herb-kräftig genug um nicht in seichte Lieblichkeit abzugleiten und dennoch rund und freundlich genug um nicht zu anstrengend zu werden und wahrt ein sehr schönes Gleichgewicht zwischen Würze, Kräutern, ledrigen Noten und süßlich-fruchtigen Noten. Dies wird getragen von einer präsenten, aber nicht brutalen Bitterkeit.

Scheint ein schöner Zeitpunkt zu sein: Der Tee versprüht jugendlichen Elan, ist aber nicht mehr grün. Auch die Ausdauer ist sehr zufriedenstellend - so zwischen 10 und 12 Aufgüssen dürften es wohl gewesen sein.

Insgesamt ein Tee, den in einem neutralen Gefäß zu probieren sich in jedem Fall lohnt - er ist nicht zu derb und hat viele interessante Nuancen zu bieten. Dennoch ist er schon genug entgrünt damit ich ihn nächstesmal in der Yixing probiere. Man könnte auch sagen: Wer keine Tonkanne hat braucht sich beim 2007 Repave keine Sorgen zu machen.

Alles in allem ein sehr schöner, harmonischer und doch profilierter Tee. Kräftig genug um auch in größeren Gefäßen zubereitet werden zu können und nicht zu kompliziert.

Natürlich wird er nicht mit der Komplexität und Brillianz von großen, teuren Shengs mithalten können, aber für den Preis bekommt man einen wirklich schönen Tee, der sich keine Fehltritte leistet.

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Natürlich wird er nicht mit der Komplexität und Brillianz von großen, teuren Shengs mithalten können, aber für den Preis bekommt man einen wirklich schönen Tee, der sich keine Fehltritte leistet.

Das wirkt auf mich, als hättest Du ein Detail übersehen: die $182,50 beziehen sich auf 200g - der Bing hat nicht die Standardgröße von 357g.

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Ich habe den Repave gestern probiert und wurde auch von seiner Potenz überrascht. Nachdem ich in letzter Zeit hauptsächlich ältere Shengs aus getrunken Yiwu habe, fand ich ihn zuerst zu "hell"/scharf und vemisste Süße. 3 Aufgüsse später konnte ich ihn dann besser greifen und wertschätzen, sodass ich folgende Geschmäcker notiert habe:


Tabak, Rauch, Kräuter, Petrolium, ein wenig Kuwei, leicht floral und leicht süßlich. Sehr auffällig und angenehm waren zudem eine mundspeichelnde Adstringendz, eine kräfitiges Qi und - meine liebste Eigenschaft bei diesem Tee - ein anregendes, mentholisches Kribbeln hinten im Mund sowie beim Schlucken. Ich musste dabei an den Daxueshan von Chris denken.


Nachher wurde der Geschmack durch eine zunehmende kartofellige Süße ergänzt.



Sein größter Mangel ist mMn das Alter, denn für diese Jahreszeit ist er mir zu kalt. Trotzdem sehe ich ihn als einen guten, interessanten Sheng :thumbup:


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  • 2 Wochen später...

Um den Repave besser zu verstehen, habe ich ihn vorhin parallel zu einem anderen Sheng mittleren Alters getrunken - mit dem Feng Qing Beeng 7811 (2006) von dKdT. Als Brühgefäße dienten zwei identische Porzellan-Gaiwane mit 85ml Fassungsvermögen. Gewaschen habe ich die 4,3g Portionen einmal mit 70 Grad und mit 85 Grad sowie 10sec Ziehzeit begannen die Aufgüsse.



Sofort fiel mir auf, dass der der Repave eine viel dunkelere Aufgussfarbe hervorbringt, im Aroma sowie im Geschmack aber deutlich jünger daherkommt als der 7811. Während dieser schon reifere Frucht, Tabak, Holz- und Erdaromen hervorbrachte, duftete der Repave nach Kräutern, Medizin, Petrolium, Rauch und Bitternis. Ähnlich war auch das Geschmacksbild: der FengQing hatte eine dunkele, keksige, "herbstliche" Basis mit einer weichen (Stein-)Fruchtigkeit; der Repave schmeckte ein wenig eckiger (leichte Bitternis+Adstringenz) und vorallem kräftiger. Die Geschmeidigkeit des FengQing wurde in späteren Aufgüssen durch milden Honig und Zitronenschalen ergänzt, während der Repave auch stark zitronig sowie leicht säuerlich wurde und mehr Intensivität beim Schlucken aufweisen konnte. Jugendliche Vitalität stand runder, reifender Bodenständigkeit gegenüber. Der 7811 füllte sanft meinen Mund und Körper, aber der Repave forderte meine Geschmacksnerven heraus - insbesondere durch seinen stimulierenden Abgang.



Der FengQing ist also das angenehmere Getränk, weil es dem Anderen an Körper und Wärme fehlt. Ob ihn das zum besseren Tee macht? Zweifelhaft und nichtig. Ich konnte Paul's Sheng so besser kennenlernen und bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich Parallelverköstigungen - trotz der damit verbundenen Unbequemlichkeiten - häufiger wagen sollte. :)




Nachtrag: Durch den Vergleich zu heute konnte ich feststellen, dass der Repave deutlich von der Douji-Aufgussmethode profitiert.


Es sollte zudem gesagt sein, dass der 7811 keinesfalls einseitig oder langweilig schmeckt.


Bearbeitet von Steve
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  • 2 Wochen später...

Jetzt schreib ich auch mal was zu meinem "Problem-Tee" der W2T Verkostungsaktion.



Ich möchte vorneweg nehmen, dass ich den Repave zuvor schon im Gaiwan nach der Douji-Methode gebrüht habe, bei der er mir nicht sonderlich gefiel. Jetzt gerade ist er im Tonkännchen und ich brühe ganz "normal". Ca. 5 Gramm, 120ml.



Zuerst fällt mir auf, dass ich ihn im Kännchen deutlich besser finde. Es nimmt etwas von den mir unangenehmen Aromen weg.



Der erste Aufguss bringt eine leicht säuerliche Note mit einem Hauch von leichtem, fruchtigen Tabak. Außerdem ist der Körper des Tees gut.



Beim zweiten intensiviert sich diese Säure bereits. Zudem entsteht ein unangenehmer, belegender "Aromafilm" auf der hinteren Hälfte meiner Zunge. Ähnliches erlebe ich zuweilen bei manchen Sorten von Kubanischen Zigarren. Die Zunge "verkrampft" im hinteren Teil, der Rachen schließt sich und es ist einfach nur noch unangenehm. 


Dabei habe ich grundsätzlich gegen eine interessante bittere oder säuerliche Note nichts einzuwenden, aber nicht mit dieser Begleiterscheinung. Das mag ich nicht!  ^_^



In folgenden Aufgüsse verschwindet dieses Feeling nicht. Im dritten, vierten und fünften wird es sogar noch mehr...  :wacko:


Ich hab mich jetzt bis zum siebten gequält und werd jetzt erstmal ne Raucherpause machen!  :lol: (An dieser Stelle ein Gruss nach Worms!  :D )



Bitte, liebe Teefreunde, habt ihr ein paar Tipps zur Zubereitung für mich?  :)


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  • 11 Monate später...

Diese leichte Zitrus artige Säure verspürte ich auch. Meist im Gaiwan aufgegossen, nicht zu heiß. Nun habe ich ihn die Tage in meiner Yixing Kanne gebrüht. Er wurde ein wenig milder, immer noch säuerlich, kein Verlust der typischen Aromen. Doch was ich sehr interessant finde ist, dass ich ihn habe stehen lassen um ihn zu einem späteren Zeitpunkt erneut aufzugießen, wodurch er sehr weich wurde und einen ganz interessanten Geschmack von Vanille hervorbrachte. 
Habt ihr diesen Geschmack auch mal festgestellt ? Meint ihr es liegt am Gefäß, am Stehenlassen oder ist es ein Zusammenspiel von beiden Faktoren ? Würde mich mal interessieren ! :)

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