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2006 White2tea Old Bear Fangcha


Paul

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Diese Besprechung widme ich Gero, der sich selbst als ehemaliger Pfeifenraucher bezeichnet hat, mit Vorliebe für Mac Barens Tabake. Ich hatte selbst einige Lieblingstabake von dieser Firma - aber darüber hier nicht mehr - also für Gero und  alle "ehemaligen" Tabakliebhaber:



2006 Old Bear Fangcha von w2t



"The Old Bear brick is a smokey, heavy tea that is ideal for tea drinkers who enjoy flavors that are present in Scotch whisky, cigars, and pipe tobacco." sagt TwoDog über seinen Tee und Recht hat er!



Siegfried Unseld,  ein deutscher Verleger und Leiter des Suhrkamp Verlags (http://de.wikipedia.org/wiki/Siegfried_Unseld) wurde in Fachkreisen gerne als "Verpackungsgenie" bezeichnet. Er hat in der Teewelt einen Nachfolger gefunden: Paul von White2Tea.


Er findet ständig "unpackaged in a warehouse" die tollsten Tees, die er dann genial verpackt (call me Ishmael).



Der Tee ist ein Fangcha, mörderisch hart gepresst, kaum auseinander zu bringen, Gefahr der Selbstverstümmelung!


4, 7 gr 80 ml Gaiwan Quellwasser.


Spülen, Geruch Tabak, und Fruchtaromen (Litschi?)



1. A. 30 sec


Duft: Tabak, aber kein Latakia sondern eher in eine kräftige Virginamischung, ein Naturschwimmbad an einem bayrischen See bei brütender Hitze auf geteerten Bohlen mit dem Duft des nahen Tannenwaldes.


Farbe: schön kräftig gelb-rot


Geschmack: Tabak, Pampelmuse



2. A. 37 sec


Duft: Virginiatabak, goldgelbe Blätter in den Trockenscheunen, Latzhosen, weiße Hemden und Maiskolbenpfeifen, Zitronenkuchen auf der Fensterbank und Ma Walton steht in der Tür und ruft...


Farbe: dto


Geschmack: Tabak, Zitronen



3. A. 45 sec


Duft: Tabak läßt nach, Leder, frisches Rebenholz, Orange


Farbe: dto, herrlich klar


Geschmack: Tabak fast weg, Frucht und Süße wird stärker.



Bei den folgenden Aufgüssen verschwindet der Tabak mehr und mehr, mineralische Noten, Salz und Früchte kommen verstärkt.


Vorherrschend ist ein Duft und Geschmack, den man vergleichen kann mit einem Apfelkeller in dem ein Boskopp lagert und der Großvater  ist vor einer Stunde durch den Keller gegangen und hat nicht geraucht, aber den herrlichen Duft eines  80 jährigen Mannes hinterlassen, der sein Leben lang nur allerbeste Brasil geraucht hat; und hinten schleicht sich eine kleine fröhliche Süße den Hals hinunter.



Fazit: Der richtige Tee um ihn nach einem schweren Tag auf den Feldern am Feierabend mit seiner Frau auf der Veranda sitzend zu trinken, mit der Frau, der man versprochen hat mit dem "gotteslästerichen smoken der Pipe" aufzuhören.


Arbeit man nicht auf den Feldern sonder in der Öde der Stadt und ist nicht verheiratet, kann man ihn auch gut abends beim lesen einer Zeitung trinken und der hereinbrechenden Dunkel- und Einsamkeit wiederstehen.



Zwei Anmerkungen seien hier noch erlaubt: die Freundin von James von TeaDB schmeckte Lagerfeuer aus dem ersten Aufguß und suchte das Weite, sie hat sicherlich ihre Qualitäten, aber auf lange Sicht sollte sich James nach einer anderen Freundin umsehen. http://teadb.org/2006-old-bear/



Der Tiger schreibt auch über einen Fangcha, den Post muß man unbedingt als Hintergrundwissen gelesen haben: http://half-dipper.blogspot.de/2012/02/2004-menghai-fangcha.html



Old Bear: 2006_Old_Bear_1b-200x200.jpg




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"weiße Hemden und Maiskolbenpfeifen"



Das sind doch mal interessante Aromen! :D



Meine eingebildete Zwangsneurose hat leichte Probleme mit Fangchas, aber die Verpackung und dein Lob könnten sie herumkriegen. Vielleicht kommt der Bär nächsten Monat mit in den Einkaufswagen.



Kannst du noch was zur Aktivität im Hals sagen? Wird das Schlucken etwa durch die Fruchtsäure oder die spätere Salzigkeit erschwert?

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"weiße Hemden und Maiskolbenpfeifen" das ist die Kurzfassung; einen Einstieg in das was sie bedeutet bekommst Du unter:



>https://www.youtube.com/watch?v=s2WywwxWbvY&feature=relmfu



Der Old Bear ist eine ratsame Investition.


Von Fruchtsäure  und Salzigkeit habe ich nichts geschrieben, sondern: "mineralische Noten, Salz und Früchte kommen verstärkt."


Keine Probleme beim Schlucken, aber auch kein süßer "Eleventee" .

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Seniorentreff ?


Leicht daneben;  das sind recht harte Burschen in den Appalachen - alles andere als Senioren.


Falls Du mal weiterschauen willst: Alan Lomax hat dort Field Recordings gemacht:



http://www.culturalequity.org/



Old Bear ist nix für Senioren sondern eher was für die Art Typen die Lomax getroffen hat und die es heute dort auch noch geben soll.


Bearbeitet von Paul
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Ich hab' mal eine Dokumentation über einen Zitronenbauer auf Sizilien gesehen. Als Unwissender war ich ziemlich überrascht, wie der alte Mann einfach so in eine Zitrone gebissen hat.

Ich wüsste aber auch nicht, wo man solche Leckereien hier in Norddeutschland finden könnte :D
 


Edit: Es handelte sich um die Amalfiküste und dieses Video:  http://www.nytimes.com/video/world/europe/100000002214660/amalfis-legacy-of-lemons.html

Tolle Type, der Gigino - nicht wahr? :thumbup:

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So, heute hatte ich auch Bären in der Tasse.

Kleiner Schock erstmal beim Beschnüffeln der (geizigerweise nur einmal) gewaschenen Blätter : Das riecht wirklich wie ein ausgegangenes Lagerfeuer. Nicht so grauslig wie ein Aschenbecher, aber auch nicht so edel wie ein auf Holzkohle gerösteter Tee. Schon derb!
Der Aufguss des Tees selber ist dann aber garnicht so wild: Schon ziemlich rauchig, ich muss an Laphroaig denken, die Rauchnote bleibt auch erhalten und bestimmt einen wesentlichen Anteil des Eindrucks. Aber sie ist bei weitem nicht so dominant wie es zu Anfang schien, denn sie bettet sich auf ein Lager aus Holz, Kräuter, Brot und sogar Trockenfrüchten. Mit der Zeit tritt der Rauch in den Hintergrund und der Tee wird noch deutlich harmonischer, die Ausdauer ist ziemlich respektabel.
Es bleibt ein uriger Tee und eine gewisse Derbheit schüttelt er bis zum Schluß nicht ab, aber insgesamt ist er voll, reichhaltig und ziemlich gut zu trinken  -  hat mir gefallen.

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