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Teespielzeug - oder, worin bereite ich meinen Tee zu?


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Ich bin gerade aus Japan zurückgekommen, da hat sich auch eine Teekanne ins Gepäck eingeschlichen...

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Genauer gesagt habe ich mir dieses Mal einen lange gehegten Wunsch erfüllt, und mir eine Kanne von Daisuke Shiraiwa gekauft. Das hatte ich schon seit ca. 3 Jahren geplant, ich habe mir aber zum Ziel gesetzt, nicht mehr als eine Kanne pro Jahr zu kaufen und für jedes neue Stück in meiner Sammlung ein altes gehen zu lassen.

Da ich bei der letzten Taiwanreise zurückhaltend war (und Geschenke großzügig aus der Rechnung ausnehme) und über die letzten Monate viel aussortiert habe (war teilweise echt schwierig mich von einigen Kannen zu trennen), war es jetzt endlich so weit.

Am Anfang stand die Suche nach der Bezugsquelle, da ich nur bei Händlern einkaufe, die ich persönlich kenne und die mir sympathisch sind. Ich habe auch mit dem Gedanken gespielt, den Künstler direkt zu besuchen, leider hat der Abstecher nach Hakodate nicht in die Reiseplanung gepasst. 

Dafür habe ich ein wunderschönes Teehaus in Kamakura gefunden, mit einer großen Auswahl an Kannen und hervorragendem Tee. Die Tage schreibe ich noch einen kleinen Reisebericht, auch mit mehr Infos zu diesem Teehaus.

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Nun aber zur Kanne. Ich hätte auch alle Kannen, die zur Auswahl standen mitnehmen können, am Ende habe ich eine der beiden kleinsten (ca. 110 ml) gewählt. Ich möchte Sie nicht nur für Grüntee sondern Querbeet verwenden, da wären die Großvolumigen Kannen nicht so gut geeignet. Erste Versuche mit Oolong scheinen mich zu bestätigen, die Kanne ist zwar nicht neutral, die Beeinflussung aber auch bei dunkleren Tees interessant und positiv.

Der kurze Griff erscheint zuerst etwas unhandlich, wenn man aber weis, dass der Künstler aktiv Senchado praktiziert und eine Aufgussvariante bevorzugt, bei der die Kanne mit beiden Händen gehalten wird, ist die Form perfekt.

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Der Ton ist eine Mischung aus Sand und Tonerde aus Hokkaido, die der Künstler selbst sammelt, gebrannt wird im selbstgebauten Anagama Ofen. Daisuke Shiraiwa ist ein Schüler von Yohei Konishi, die Einflüsse sind sowohl in der Formgebung als auch in der Glasurtechnik noch zu finden, die Kannen haben aber mittlerweile einen eigenen, individuellen Stil.

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Gast Gast414
vor 6 Minuten schrieb JanS:

😶 

Ich hoffe Du nimmst es mir nicht böse, war ein Scherz, eventuell nicht deutlich herüber gekommen, man darf doch einen suchtbehafteten Keramikliebhaber nicht mit neuem Stoff versorgen 😉

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vor 13 Minuten schrieb Cel:

Böse, böse, böse, so etwas macht man nicht🤔

Ich wüsste auch nicht, was in diesem Fall dagegen sprechen würde. So wie ich die Forumsregeln verstanden habe, ist es natürlich nicht erwünscht, wenn hier Shoplinks als Werbung hineinkopiert werden. Aber wenn es sich auf die Diskussion bezieht, sollte es völlig ok sein.

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vor 1 Minute schrieb Cel:

war ein Scherz

Habe ich schon verstanden, kein Problem. 

Dann rate ich dir, auch auf gar keinen Fall einen Blick auf die Kannen von den anderen Künstlern zu werfen, alles hässlich 😱 

Zum Glück steht da ja auch noch der Zoll und die Versandkosten als Schutzschild dazwischen...

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Gast Gast414
vor 10 Minuten schrieb JanS:

Habe ich schon verstanden, kein Problem. 

Toll, hätte man aber auch total falsch verstehen können, weshalb ich mich lieber erkläre als das etwas eskaliert wo doch keiner wollte. Es war deutlich schwer als Scherz erkennbar, wie man auch an der Reaktion von @teeweltsieht. Ich gelobe Besserung.

Bearbeitet von Cel
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vor 5 Stunden schrieb JanS:

kopiere mal den link zu dem Shop hier rein, da kannst du dir die unterschiedlichen Schattierungen gut anschauen 

https://kamakuraclub.thebase.in/categories/4301028

Wobei gerade das Blau in echt noch mal schöner rüberkommt.

Das ist mal wieder so ne Seite, da muss man tagelang für googlen. Besten Dank 🙂 da gibt es einige Sachen, die in eine schöne Teeecke passen.

 

 

Bearbeitet von Matsch
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Gast Gast414
vor 18 Stunden schrieb JanS:

Zum Glück steht da ja auch noch der Zoll und die Versandkosten als Schutzschild dazwischen..

Ich habe mir jetzt oftmals die Kannen auf der Seite betrachtet, die von Dir gewählte empfine ich als die optisch schönste. Wie macht sich eigentlich das Sieb, sieht recht grob aus.

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Gast Gast414

@lukeIch habe nochmals über das Thema Banko Ton nachgedacht. Ich wurde von meiner eigenen Kurzsichtigkeit überrannt. Ich hatte diese beiden Kannen miteinander verglichen.

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Auf dem Bild kommt die Farbe jetzt nicht so durch, beide in natura dunkler, die Kyusu violett-braun. Aber was ich ganz außer Acht gelassen habe, die Kyusu wurde auf der Scheibe gedreht, der Houhin ist m.E. nach im Freiaufbau entstanden, kann aber auch in einer Form gerfertigt sein. Natürlich können dafür nicht die gleichen Arten Ton genutzt werden. Auch wenn das Alter die Kannen unterscheidet, kann ich deswegen keinen Rückschluss auf eine andere Tonsorte ziehen. Trotz allem würde ich mich natürlich über einen Besuch von dir, nebst Bericht, in Yokkaichi freuen.

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Gast Gast414

Und nochmal ich,

hier noch ein Stück, dass ich bisher noch nicht gezeigt habe, einen Yuzamashi kann ja jeder brauchen. Das gute Stück fasst zwar gerade einmal knapp 60 ml Wasser, jedoch für kleine Gefäße wundervoll. Wurde bei mir ab und an auch einmal als Faircup missbraucht.

Eine schöne Innenglasur, die trotz allem noch den Blick auf Teile des frei aufgebauten Tonkörpers preis gibt, dazu auf dem hoch gebrannten braunen Scherben eine dezente (im Sinne der Menge) silber-goldene Glasur.

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vor 3 Stunden schrieb Cel:

Wie macht sich eigentlich das Sieb, sieht recht grob aus.

Die Herstellung kann man in diesem Video schön sehen:

 

Da ist auch der Holzofen drin. 

Das Sieb ist für fast alle Tees gut geeignet. Gießt schnell aus und hält bis auf kleinste Brösel alles zurück. 

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Gast Gast414

@luke Hier habe ich eine ganz tolle Information wegen dem Banko Ton gefunden, jene Dich bestätigt.

Zitat

...namely that it does not come from Yokkaichi, but from more distant mountains or even… Tokoname. The reason for this is simple. Yokkaichi, unlike Tokoname or Bizen, for example, is a highly urbanized area, with very large industrial complexes, and thus all earth (land and therefore also clay) is very expensive.

Die Begründung klingt nachvollziehbar und stammt von Tachi Masaki, zu finden bei Japanese Tea Sommelier.

Ich empfand hier passt es eher als im "Welchen Tee Faden".

Bearbeitet von Cel
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vor 5 Stunden schrieb Cel:

@luke Hier habe ich eine ganz tolle Information wegen dem Banko Ton gefunden, jene Dich bestätigt.

Die Begründung klingt nachvollziehbar und stammt von Tachi Masaki, zu finden bei Japanese Tea Sommelier.

Ich empfand hier passt es eher als im "Welchen Tee Faden".

Wenn man den Ton immer auf eine Stadt reduzieren müsste, dann wird es früher oder später immer schwer mit den Tonvorkommen. Mich würde es daher auch nicht stören, wenn der Ton aus der Umgebung stammen würde. Viele traditionelle Stilrichtungen wie Bizen oder Echizen können aus den Tonvorkommen der Präfektur schöpfen und haben daher einen Vorteil. Im Falle von Yokkaichi wäre es die Präfektur Mie, aber sie scheint wohl nicht (mehr?) über die nötigen Tonvorkommen zu verfügen. 

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Gast Gast414

Ich sehe das Problem nicht unbedingt im Ton für die Kannen, eher die Aussage Banko Ton ist irreführend, würde aber ein wenig die Mystik entzaubern, wenn man ehrlich ist und die Herkunft preis gibt. Der Weg nach Tokoname ist ja nicht weit. Dafür ist die Art des Brandes recht einzigartig, Wobei manche Tokoname Kannen schon nahe dran sind.

Die Geschichte der Tonvorkommen in Yokkaichi ist auch etwas schwer nachvollziehbar, ich mag die Kannen trotz allem sehr gerne.

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Gestern kam ein neues Kännchen an. Es ist von Jan Pávek, der seit Wochen das "new batch" angekündigt hat, z.B. mit Bildern. Da tauchte auch dieses Kännchen auf. Wir fanden Form und Farbgebung sehr spannend. Durch ausreichendes (=ständiges) Observieren der Website, konnten wir es ergattern.

Die Füllmenge war mit 140 ml angegeben. Bei neuer Keramik messe ich am Anfang immer aus Interesse nach. Bei diesem Kännchen kam Folgendes dabei heraus:

Mit Deckel wiegt es rund 151 g. Randvoll gemessen zeigt die Waage rund 145 ml an. Wenn man es nicht randvoll befüllt, zeigt die Waage rund 127 ml an. Spannend ist auch die Zeit, die man für das Ausgießen benötigt. Je nach Ausrichtung des kleinen Loches im Deckel dauert es zwischen 12-20 Sekunden.

Ich weiß noch nicht ganz genau, wofür wir es nutzen werden. Wir werden es zunächst mit Oolong probieren.

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