luke Geschrieben 9. November 2011 Teilen Geschrieben 9. November 2011 Dazu muss ich etwas weiter ausholen. In Japan unterscheidet man Keramiken nach Herkunftsort. Tokoname z.B. ist nicht nur der Name für eine bestimmte Keramik-Art, sie ist in erster Linie auch eine Stadt, die der eigentliche Namensgeber ist. Bei uns verbindet man mit Tokoname in erster Linie die Seitengriffkannen. Ähnlich ist es auch mit Echizen und Shigaraki (Yixing ist übrigens die chinesische Stadt, aus der die bekannten Yixing-Kannen kommen). Allerdings handelt es sich bei Echizen um eine Provinz aus dem Mittelalter, die heute Fukui genannt wird und Shigaraki kommt aus Shiga. Außerdem haben Keramiken einer bestimmten Region gewisse Charakteristika gemein, was sich nicht nur auf den Ton beschränkt. Echizen-Keramik ist z.B. so gut wie nie glasiert, sondern hat eine Asche-Anflug-Glasur. Der Erwerb gestaltet sich leider etwas schwierig, weil jap. Keramiken im Ausland noch weitgehend unbekannt sind, bzw. als Tee-Utensilien kaum eine Rolle spielen. Im Westen ist Porzellan populärer. Die Keramiken habe ich selbst in Japan gekauft und es ist nicht einfach an authentische Stücke zu kommen. Ochaya (einfach mal googeln) bietet authentische Keramik an, aber sie hat auch ihren Preis und scheinbar ist das Geschäft kaum lohnend, weil die ihr Angebot bereits deutlich heruntergefahren haben... Bene reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Rolo Tomassi Geschrieben 9. November 2011 Teilen Geschrieben 9. November 2011 Danke für die umfangreiche Erklärung... ich hab meiner Gattin bereits angekündigt, dass in dem Bereich irgendwann mal großflächigere Investitionen getätigt werden müssen. Ich weiß nur noch nicht worauf ich mich stürze Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 10. November 2011 Teilen Geschrieben 10. November 2011 Ich habe das Glück, dass sich meine Verlobte auch für jap. Keramik interessiert, da ist es nicht so schwer Überzeugungsarbeit zu leisten. Toll finde ich, wenn man sich seine eigenen Utensilien mit der Zeit zusammenstellt und zu jedem auch eine kleine Geschichte erzählen kann. Ich bekomme auch eine Beziehung zu den Gegenständen, was ich vor allem dann merke, wenn ich mir richtig Zeit nehme für Tee. Den Tee auf der Arbeit, oder zum Frühstück trinke ich aber nicht aus solchen Tassen, zumal Schwarztee auf Dauer wohl eh zu unschönen Verfärbungen führen würde. Wie wichtig sind euch eure Tee-Utensilien? Sind sie eher Mittel zum Zweck, oder habt ihr auch einige, die ihr besonders schätzt und euch freut, wenn sie zum Einsatz kommen? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 11. November 2011 Autor Teilen Geschrieben 11. November 2011 Hey luke, faszinierende Teile! Der Becher, der aussieht wie´n alter Blumentopf (ist nicht abwertend gemeint), welches Fassungsvermögen hat der? Gruß Teepott ;D Das gefällt mir. Meine Erfahrungen sind auch noch nicht so groß aber ich bin regelmäßig in einem Teeladen, wo ich viel sehen kann. Und das eine oder andere hat auch schon nach mir gerufen und wird mir auch folgen . Die Bilder von Luke gefallen mir sehr gut. Mit solch einem Set ist gut Tee genießen . Gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 11. November 2011 Teilen Geschrieben 11. November 2011 Ich bin ja sehr interessiert an Tee-Kulturen, deswegen würde es mich ja interessieren, wenn du (Krabbenhueter) typisches Teegeschirr aus Thailand vorstellen könntest Das nächste mal zeige ich euch mal ein Foto eines Bunzlauer-Keramik-Bechers. Auch in Europa gibt es noch traditionelle Keramiken und Dekore Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 1. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 1. Dezember 2011 Hier noch ein paar Becher aus denen ich sonst Schwarztee trinke: Meine Starbucks-Sammlung (Japan): Die Bunzlauer Keramik Kugelbecher: Und hier noch eine Oribe-yaki Teekanne und Bizen-yaki Becher: Sorry für die schlechte Bildqualität... :/ Zitieren Link zu diesem Kommentar
Teepott Geschrieben 2. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 2. Dezember 2011 Hey luke, sind die "Bunzlauer" ein Erbstück, also möglicherweise vor dem Krieg noch hergestellt, oder ist es modernere polnische Ware? Egal, in jedem Fall gefallen mir die Teile ausnehmend gut. Wieviel Fassungsvermögen haben die denn? Allerdings kann ich mir vorstellen, das es etwas schwieriger ist daraus zu trinken, wegen der ausgeprägten Kugelform. Auf der anderen Seite schwappt auch so schnell nix über ;D . Gruß Teepott Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 2. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 2. Dezember 2011 Nein, das sind keine Erbstücke. Die habe ich in Kolberg gekauft und finde es eigentlich sehr angenehm daraus zu trinken. Habe überhaupt keine Probleme Besonders gefällt mir, dass in die größere fast 400ml reinpassen. Ideal zum Frühstück. Der kleinere gehört meiner besseren Hälfte. Die Bunzlauer Keramik kann man mittlerweile sogar auf Jahrmärkten antreffen. Wir haben jetzt in Osnabrück noch zwei Eierbecher mit demselben Dekor gekauft. Die "polnische" Bunzlauer Keramik wird auch über das Internet angeboten. Aber ich habe auch schon Bunzlauer Keramik von deutschen Töpfern gesehen, die nach dem Krieg in Deutschland weiterproduzierten. Aber die haben nur selten diese Kugelbecher und in nicht so schönen Dekoren, was sicherlich Geschmackssache ist. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Cha-Shifu Geschrieben 3. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 3. Dezember 2011 hallo teepott, mittlerweile hat es einen link und einen namen fuer mein mitbringsel von der goodgoods messe in hamburg mitte diesen jahres. also die teemaschine heisst "die teekenner kanne" und gibt es auf teekenner.de viel spass damit, ich bereite mir gerade einen "bai chi guan" zu, das ist ein oolong tee, geroesteter, aus dem wuyi gebirge. das besondere ist, dass dieser tee von einer aehnlichen pflanze stammt wie der da hong pao, jedoch die ersten drei blaetter weiss und gezackt sind, daher sein name "weisser hahnenkamm". im geschmack ist er weit milder und zarter als sein bruder der da hong pao. Besten gruss euer chashifu Zitieren Link zu diesem Kommentar
Teepott Geschrieben 3. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 3. Dezember 2011 Hey ChaShiFu, ist ja doch schon ein paar Tage her, herzlichen Dank dafür, daß Du noch daran gedacht hast. Mittlerweile habe ich einen Teemeister und ich bin auch voll zufrieden damit. Aber so ein "Teemachding" reizt mich doch noch, mal schauen ob vor Weihnachten das Budget noch reicht ;D . Gruß Teepott Zitieren Link zu diesem Kommentar
David Geschrieben 3. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 3. Dezember 2011 @luke die bizen yaki sind wieder sehr schöne stücke. Mit japanischer Keramik hab ich mich nie beschäftigt, aber die beiden bizen und die schale haben diese Feeling von Zenästhetik an sich was mir sehr gefällt. Erinnert mich an eine Stelle aus einem Zen Hörbuch namens der tigerbericht, dort kommt auch das teetrinken vor und ich glaube diese stücke würden gut in die szenerie passen. @ Teepott bevor du bei Teekenner kaufst schau dich mal bei ebay um da gibts ganz ähnliche teile deutlich günstiger. z.b.: http://www.ebay.de:80/sch/Teekannen-/74395/i.html?rt=nc&LH_PrefLoc=2&_nkw=sama&_catref=1&_dmpt=De_Haus_Garten_GedeckterTisch_Glaswaren_Geschirr&_fln=1&_sc=1&_sop=15&_trksid=p3286.c0.m283 http://stores.ebay.de/Dragon-Tea-House/Glass-Pots-/_i.html?_fsub=11838200&_sid=150831608&_trksid=p4634.c0.m322 Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 5. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 5. Dezember 2011 @David Man kann durchaus sagen, dass es sich bei den von dir angesprochenen Tassen um Zen-Ästhetik handelt. Aber man muss sich nicht mit Zen auskennen um die Ästhetik schön zu finden. Es waren Teemeister des 14. und 15. Jahrhunderts, die anfingen heimische Keramiken wie diese in die Teezeremonie einzubinden und in einfachen Alltagskeramiken wertvolle Schönheiten sahen. Diese Teemeister, so war es zu dieser Zeit üblich, haben häufig Zen ausgeübt und in Zen-Klöstern auch Kunst ausgeübt, bzw. erlernt. Dazu gehörte aber nicht die Töpferkunst. Diese Keramikgattung ist nicht Produkt der Zen-Ästhetik, sondern bekam durch sie erst die nötige Wertschätzung um als Utensil für die Tee-Zeremonie überhaupt in Frage zu kommen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 11. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 11. Dezember 2011 Nachdem nun mein Teezubereitungsding mit Hebel sich in die Einzelteile auflöst, habe ich zuerst überlegt die Teekanne von Teekenner zu nehmen, mich aber für den flexiblen und preiswerteren Teemeister entschieden. Mal schauen wie schnell Amazon zu dieser Zeit liefern kann Zitieren Link zu diesem Kommentar
David Geschrieben 11. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 11. Dezember 2011 Der Hauptvorteil vom Teemeister ist das grösste Fassungsvermògen, der grösste vorteil des Zubereiters ist die transportabilität. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Joaquin Geschrieben 12. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2011 Amazon und die Post sind ja richtig gut am arbeiten, jetzt um die Weihnachtszeit herum. Vorhin kam schon mein Teemeister an und ein mitbestelltes Thermometer. Erst mal waschen und ein paar Tees ausprobieren, dann schreibe ich mal zu den beiden Teilen einen kurzen Testbericht. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 12. Dezember 2011 Autor Teilen Geschrieben 12. Dezember 2011 Ich bin ja sehr interessiert an Tee-Kulturen, deswegen würde es mich ja interessieren, wenn du (Krabbenhueter) typisches Teegeschirr aus Thailand vorstellen könntest Das nächste mal zeige ich euch mal ein Foto eines Bunzlauer-Keramik-Bechers. Auch in Europa gibt es noch traditionelle Keramiken und Dekore Wie komme ich zu Teegeschirr aus Thailand, dass ich vorstellen könnte? Ich hab auch hier um die Ecke schon schönes Geschirr gekauft. Hab die Bilder Bei FB falls jemand sehen möchte. Das hat zwar manchmal ne andere Funktion, lässt sich aber oft direkt für die kleine Teezeremonie verwenden. Gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 12. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 12. Dezember 2011 Entschuldige, ich hab da wohl etwas durcheinander gebracht. Es hörte sich eine Zeit lang so an, als wenn du in Thailand leben und für Siam-Tee arbeiten würdest. Sorry! Zitieren Link zu diesem Kommentar
Krabbenhueter Geschrieben 13. Dezember 2011 Autor Teilen Geschrieben 13. Dezember 2011 Nein, das war "anartom". Geh mal auf seine Seite, da hat sich allehand getan inklusive, das demnächst bestimmt auch Teegeschirr einThema wird. Gruß Krabbenhueter Zitieren Link zu diesem Kommentar
Herbert Geschrieben 14. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 14. Dezember 2011 Ich habe mir im Laufe der Jahre diverse Yixing-Kannen in verschiedenen Größen (120-360 ml) zugelegt, die ich ausschließlich für Oolong und Pu Erh verwende. Ferner Gusseisen-Kannen (emailiert) für Grün- und Weißtee. Der Hammer ist meine Tonkanne für Lapsang Souchong, die ist definitiv nur noch für diesen verwendbar. Porzellan- und Glaskannen haben den Vorzug, dass sie extrem universell und bestens zu reinigen sind, ich benutze sie als "Pitcher". Herb Zitieren Link zu diesem Kommentar
KlausO Geschrieben 14. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 14. Dezember 2011 Hallo Herbert, zeogts du auch noch ein paar Bilder ? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Herbert Geschrieben 14. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 14. Dezember 2011 Gerne... Muss nur mal sehen, wo ich 'ne Digitalkamera herkriege . Herbie Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 14. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 14. Dezember 2011 Oh, auf die Bilder bin ich auch gespannt Zitieren Link zu diesem Kommentar
Herbert Geschrieben 16. Dezember 2011 Teilen Geschrieben 16. Dezember 2011 Uups, Gaiwan vergessen (Porzellan, ca. 100 ml), ideal für 1 Person. Generell finde ich die kleinen "Gebnde" sehr praktisch! Herbie Zitieren Link zu diesem Kommentar
luke Geschrieben 26. Februar 2012 Teilen Geschrieben 26. Februar 2012 Wollen wir mal den Thread wieder etwas aufleben lassen? Bin immer noch sehr interessiert an euren Utensilien. Heute gab es bei uns Matcha. Das Sieben hat sich sehr gelohnt und der Tee war schön schaumig. Der Tee ist leider schon etwas älter (2-3 Jahre...) und hat demenstprechend nicht mehr so toll geschmeckt, wie er eigentlich mal sollte. Ich trinke einfach viel zu selten Matcha. Hier die beiden Matcha-Schalen: Shigaraki-Teeschale Rote Raku-Schale: Jinx und Ringelmaus reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
geroha Geschrieben 12. März 2012 Teilen Geschrieben 12. März 2012 Moin zusammen! Nachdem luke mich auf diesen Thread aufmerksam gemacht hat, will ich doch auch mal etwas von meiner Hardware zeigen. Von meinen japanischen Kännchen und Schalen habe ich noch keine Fotos, aber mit meinen Gongfucha-Utensilien kann ich schon mal anfangen. Hier ein paar Bilder von einer Präsentation bei der Arbeit. Im Einsatz seht Ihr dienstliches Geschirr, mit dem ich zwar öfter hantiere, das aber nicht mein Eigentum ist. Immerhin der Bambus-Teetisch (=das Tablett mit doppeltem Boden und Tropfschale) ist mein ganz eigener. Jinx reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
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