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Mit Esoterik-Vorwürfen sollte ich mich echt zurückhalten. Wer wie ich daran glaubt, dass


  • man einem Tee anmerkt, ob er von alten Bäumen kommt
  • es einen Unterschied macht, wie man den Tee aufgießt
  • Tee berauschend wirken kann

wird in den Augen der meisten Menschen schon als ziemlicher Spinner dastehen.



Ich finde auf der Seite vom Global Tea Hut auch keine konkrete Aussage, die ich per se ablehne. Aber mein Gesamteindruck vom guten Wu De, der bestimmt mit den besten Absichten agiert, erinnert mich immer an:


>http://www.youtube.com/watch?v=ZTjyRu88PRE



Ja, ja ich weiß: "Wer im Glashaus wohnt..."


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Gut dass du das Video gepostet hast, Gero, denn ich denke dass das recht gut verdeutlicht was das Tee-Zentrum nicht ist: Esoterik-Spinner.
Natürlich ist ihre Philosophie völlig von spirituellen Inhalten geprägt und in der Hinsicht sind sie natürlich schon weltanschaulich gefärbt, man bekommt dort natürlich viel mehr gelehrt als nur Tee.
Es sieht mir auch nicht so aus als ob sie ernsthaft versuchen würden, ein geschlossenes Weltbild jenseits des bekannten Schemas von 'nachhaltig und achtsam leben', zu vermitteln.

Aber ein Teeliebhaber der für Meditation und Achtsamkeitsarbeit nichts übrig hat wird sich dort wohl nicht sehr wohl fühlen *g*

Und zu Wu De: Die Optik ist zugegebenermaßen sehr unkonventionell, ich find den Konfuziusbart fast noch besser als die Mütze... und die Verbindung ist wirklich hinreißend :D


So, zu spät zum Bearbeiten, also als Nachtrag: Es gibt ja Meditationsschulen und Ökodörfer von enorm weltoffen bis zu schizophren-sektiererisch, wobei die letzteren wohl hoffentlich die Ausnahme bleiben.

Die Frage ist für mich, wie gut schaffen sie es, die beiden Elemente Teekultur und Achtsamkeitskultur zu verbinden? Ich mein, man kann ja letztlich jede Tätigkeit zu einer Achtsamkeitsmeditation machen, ob das nun Teebereiten und -trinken ist, oder Bogenschießen, oder Kampfsport, Kochen, Gärtnern oder Sex. Wobei beim Tee die Verbindung besonders offensichtlich ist. Ein tolles Projekt, tolle Vorsätze und ein sehr hoher Anspruch: Ich wünsche es den Jungs (und Mädels) von Herzen dass die diesen Spagat hinkriegen und sich das Zentrum auch halten wird.

Zu Wu De: Ich bin mal sehr gespannt drauf, etweas mehr über seine Person zu erfahren und zu sehen, wie sympathisch er bei näherem Hinsehen ist. Wenn da was Nennenswertes herauskommt werd' ich wohl am Besten ein eigenes Thema eröffnen.

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Als ich gelesen habe, dass er in der Soto-Tradition gelernt hat, war ich ja kurz davor, dass meine Ehrfurcht gesiegt hätte. Schließlich habe ich allergrößte Hochachtung vor der Lehre, die Meister Dôgen nach Japan gebracht hat. Aber bei Wu De (warum nicht einfach Aaron Fisher?) ist mir alles irgendwie einen Touch überzeichnet. Die Offenheit, wie sie auf der Seite http://www.teasagehut.org/ beschrieben wird, gefällt mir auch. Doch die Art der Präsentation wirkt auf mich etwas befremdlich. Was soll's, vielleicht denkt jemand der meinen Blog list ja auch "Meine Güte, nimmt der aufgeblasene Fatzke sich aber ernst!"


Vielleicht sind bei Wu De und mir einfach Sender und Empfänger nicht kompatibel.


Das auf den zitierten Seiten dargestellte Ansinnen und Streben halte ich auf alle Fälle für sehr ehrenswert!


Bearbeitet von geroha
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Jetzt muss ich mich in ehrlicher Reue bei Wu De und vermutlich auch einigen von Euch entschuldigen.

Da habe ich mich von ein paar Aspekten der Präsentation hinreißen lassen, mal eben eine Schublade zu öffnen, ihn und sein Anliegen reinzustecken und gar nicht mehr auf seine Inhalte zu achten.

Seit gestern abend habe ich im Global Tea Hut gelesen. Erst eher pflichtschuldig, aber schon nach kurzer Zeit mit ziemlicher Begeisterung. Jetzt muss ich sagen, dass ich bisher nichts Inhaltliches gefunden habe, dem ich nicht völlig zustimmen mag. Was mich an seinem Stil manchmal etwas stört, ist von der Stimmung her so, wie das was mich an unserer TG-Werbung in den USA schon oft gestört hat. Vermutlich sind das einfach kulturelle Unterschiede und meine Unwilligkeit, mich darauf einzulassen, die für meine ablehnende Haltung gesorgt haben.

Ich werde sicher noch viel mehr in den alten Ausgaben von Global Tea Hut lesen.

Nun verbeuge ich mich nicht nur in Reue, sondern auch in Respekt vor einem Menschen, der seinen Weg in meinen Augen bewundernswert geht.

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Finde ich eine tolle Geste von dir!

Wobei ich auch deine ursprüngliche Reaktion sehr gut verstehen kann und auch nicht ganz unbegründet finde.

In der Zen- und allgemeinen Meditationsszene sind viele tolle Menschen unterwegs, die hohe Ideale und Ansprüche haben und nicht selten auch erreichen. Aber es sind eben auch eine gewisse Anzahl Scharlatane unterwegs, und drum ist man immer gut beraten, vorsichtig, wenn nicht gar skeptisch zu sein. Und jeder gute Lehrer (zu denen ich Wu De jetzt einfach mal zähle, soviel Öffentlichkeitsarbeit wie er anscheinend macht) weiß das, respektiert das und bevorzugt wohl eine kritische Nachfrage zuviel gegenüber einer zu wenig.

Und grade die Amis haben da wirklich eine ganz andere Einstellung: Mit ihrem ungebrochenen Verhältnis zu ihrer Identität und ihrem allgemeinen Sendungsbewusstsein tu' ich mir auch regelmäßig schwer, grad weil man als Deutscher da auf höchste Vorsicht und Zurückhaltung geeicht ist. Soll heißen: Als Ami geht man ohne größere Probleme her und sagt: Hey Welt, schaut mich an, so läufts! Von ökonomischer Besserwisserei innerhalb Europas abgesehen erwarten wir Kartoffeln ja nicht mehr von der Welt, an unserem Wesen zu genesen. Ich kenn einige Leute aus der integralen Szene, die ist ja auch keine geschlossene Weltanschauung ist, sondern eher ein bunter Strauß. Daa ist zwischen deutschen und amerikanischen Vertretern im Aufeinandertreffen bis ins Detail die gleiche Dynamik zu beobachten.

Ist eine kulturelle Kluft und beide Positionen haben ihre Vorzüge. Im Dialog enstehen wohl die interessantesten Spannungen.

Uff, das klingt jetzt ein Bisschen nach Sonntagspredigt. Bitte um Verzeihung  priest-smiley.gif

P.S.: Das ist ein Pfarrer-Smiley!

P.P.S.: Sicherheitshalber füge ich noch an: Ich will hier keine Diskussion lostreten (und haben *g*) zum Thema Deutschland und Europa. Die Aussage der ökonomischen Besserwisserei bezog sich auf den Ton, mit dem Deutschland derzeit manchmal auftritt. Ob die Inhalte gerechtfertigt sind, ist eine andre, komplexe und kontroverse Frage, die hier auch nicht hergehört.

Bearbeitet von miig
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