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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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vor 4 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Kannst dort dann ja auch deine leicht verspätete Meinung dazu festhalten

Verspätete Meinung?? Pfff... Hätte gerade bei Dir angenommen, dass die 6 Jahre höchstens mal als initiales Auslüften zählen würden ;)

Spaß beiseite, ja, werd ich machen, wenn ich eine fundierte Einschätzung zu dem Tee habe. Dafür ist es nach der ersten Session eben noch ein wenig früh.

Bearbeitet von nemo
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vor 1 Stunde schrieb cordyceps:

ich nicht wusste von wem der Panda Lucky Bee oder Panda/Nicht-Panda Yiwu stammt

Ach so, gut! ✌️

Dann schafft es hoffentlich Klarheit für andere, es war auch für mich auf den ersten Blick unklar.

vor 5 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Als Vorschlag für eine gemeinsame Verkostung in einem gesonderten Thema:
Dieser 19er Mansa (Yiwu) Gushu Huangpian vom dicken Panda, preiswert und vielversprechend (hab den selbst noch immer nicht verkostet, kommt mir gerade recht)

Wer ist dabei?

Oder gibts Gegenvorschläge? Selbstverständlich kann man bei der übernächsten gemeinsamen Verkostung von einem anderen Händler/Produzenten etwas preiswertes und interessantes auswählen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Inspiriert von @cordycepsenttäuschender Session mit dem Secret Forest, durfte der heute nochmal unter erschwerten Bedingungen ins Kännchen. Heute allerdings mit 7gr auf 130ml höher dosiert.

Am 14.12.2020 um 20:16 schrieb cordyceps:

Die ersten Aufgüsse sind extrem grüntee-grasig und flach mit dünner Textur. Bei mir hat sich leider auch in den späteren Aufgüssen nicht mehr viel getan, insgesamt süßer aber insgesamt sehr flach. Qi wollte sich heute bei mir gar nicht einstellen.

Interessanterweise zeigt er sich mir auch heute komplett gegensätzlich. Die höhere Dosierung hat ihm sehr gut getan. Der Körper ist nun noch voluminöser und die Grundaromatik intensiver. Von Langeweile keine Spur. Auch das Qi ist ähnlich intensiv, dem Arbeitstag geschuldet etwas weniger ausufernd.

Das wirklich interessante war eine Vergleichsverkostung mit einer Schale von Mirka Randova und einer Flussschlammschale von Li Jiao. Es ist schon bemerkenswert, wie stark der Tee in der Schale aus Taiwan nochmals an Volumen zulegt. Insbesondere, wenn der Tee eingetrunken ist.

Tolle Session, toller Tee.

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vor 3 Stunden schrieb Anima_Templi:

Das wirklich interessante war eine Vergleichsverkostung mit einer Schale von Mirka Randova und einer Flussschlammschale von Li Jiao. Es ist schon bemerkenswert, wie stark der Tee in der Schale aus Taiwan nochmals an Volumen zulegt. Insbesondere, wenn der Tee eingetrunken ist.

Hat sie unterdessen auf Flussschlamm gewechselt und verwendet nicht mehr Stauseeschlickschlamm? Ich hab mal gehört, dass die einheimischen Töpfer dem Wasser entgegengesetzt geradezu hinströmen, wenn bei einem Stausee das Wasser abgelassen wird. 😁

@topic: Hab heute den 19er Bangdong Huangpian von Lucy verkostet, ich mag den, auch wenn er gewiss einfacher ist als das Sheng Pendant, wenn bloss der Brick nicht so pickelhart gepresst wäre - geradezu ein Risiko davon was abzukriegen, besonders für jmd der sich das nicht gewohnt ist. Aufgegossen mit einem Gaiwan aus Yunnan lokaler Dai Töpferei ... ich mag das ebenfalls, lokaler Tee aus lokalem Ton.

Hab ein Foto von dem Dai Gaiwan gesucht aber nicht gefunden, dafür jenes Bild vom vergangenen Frühling, das war schön ... Mensch, die Sonne war bei uns nun etwa 2 Wochen kaum zu sehen, aber wisst ihr was? Der nächste Frühling kommt! 🙏

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Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich mache es heute mal kurz:
Laos Ban Komaen Gushu 2017 von Olivier Schneider via Tee-Kontor Kiel

ein süß-fruchtiger Sheng, der viel reifer wirkt als sein Alter es vermuten lässt. Die ersten Assoziationen sind Weintraube und Hagebutte, dann gesellt sich ein angenehmer, leicht säuerlich erdiger Geruch hinzu. Der Duft der feuchten Blätter im Kännchen geht schon in eine holzige Richtung und auch am Gaumen legt sich kurz eine holzig-trockene Ebene über die vorherrschende Süße. Im Abgang wird es dann wieder richtig süß, TKK beschreiben den Abgang ganz treffend mit "an Rohrzucker erinnernd".
Das Huigan ist markant und lange anhaltend, aber anders als bei den meisten mir bekannten Shengs hat es eher einen wärmenden denn einen kühlenden Charakter. Auch wenn der Tee eine eher leichte Textur hat, wirkt das Gesamtpaket rund und gut ausbalanciert. Dazu kann ich eine erfreuliche Ausdauer auf der Haben-Seite verzeichnen.

Der Tee ist mir rundum sympathisch.

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vor 8 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Hat sie unterdessen auf Flussschlamm gewechselt und verwendet nicht mehr Stauseeschlickschlamm?

Nun sei mal nicht päpstlicher als der Papst... ;)

vor einer Stunde schrieb cordyceps:

Ich hatte ja 7g in meinem 100ml Kännchen und werde die restlichen 7g in einem anderen Kännchen am Wochenende aufgießen

Um welche Kännchen handelt es sich denn? Sollte das zuerst verwendete Kännchen ein unglasiertes aus Osteuropäischer Produktion gewesen sein, könnte ich mit vorstellen, dass es schon einen ordentlich "mutenden" Effekt gegeben habe könnte. 

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vor 2 Stunden schrieb Anima_Templi:

Nun sei mal nicht päpstlicher als der Papst... ;)

Ja wie denn nun? 😅
Ist doch möglich dass sich da was geändert hat, ich weiss auch nicht alles.

PS: Im Übrigen weiss ich auch nicht, was der Papst zu der Katze auf dem Bild in meinem vorherigen Beitrag sagen würde.

PPS: Von der für ihn möglicherweise haarsträubenden Übersetzung ganz zu schweigen. 🤣👌
Nur für wer sich für mehr dazu interessiert:

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Die heutige Verkostung; 15er Bingdao gs, aber nicht von der ollen Ma, sondern vom Jeep ... mit dem gestern angesprochenen, Yunnan-lokalen Dai Gaiwan:

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Der Sheng zeichnet sich zu Beginn (wo ich gerade bin) durch eine sehr schöne, fruchtig-milde Wärme aus, umwoben von einer Note, die mich an englischen Butterkeks erinnert.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Shibo dein Bericht zum 2016er Gulan hat mir keine Ruhe gelassen, weshalb ich den dann prompt gestern mal in einem (relativ) neutralen Setup (Zhuni-Kännchen + glasiertes Schälchen) hatte - und ich war in der Tat sehr erstaunt, wie stark sich das Ergebnis zu meinen Notizen von Mai unterscheiden! Im Bizen-Kännchen von Duchek ist der Tee sehr viel gefälliger, er wird abgerundet und unangenehme Facetten kaschiert. Hier wirkt er im Vergleich tatsächlich etwas unrund - zwar nach wie vor keine Barbecue-Sauce aber deutlich aggressiver mit mehr Bitterkeit und für einen Jingmai von William sehr ungewohnt ruppige Facetten. Alles in allem zwar nicht schlecht, aber der Tee ist definitiv in der "awkward phase" und gehört nicht zu denen, die diese mit Bravour meistern - mal schauen wie er in einem Jahr oder so wirkt :)

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Mein Erstwerk, bitte seid gnädig! 🙂
Heute gabs bei mir den „Golden Eyebrows (Jin Jun Mei)“, bezogen von Teewald, Dresden.
5g, 115 ml Gaiwan + Tasse, beide Porzellan

Das trockene Blatt verströmt im gewärmten Gaiwan den Geruch von doppelt gebackenen Roggenbrot und erdigen Kräutern. Das Brot ist recht dominant und ist für mich das allesprägende Motiv dieses Session.
Nach dem ersten Aufguss (~90°C/30s) hat es das feuchte Blatt wiederum mit dem Brot, ist das aber erst mal durch die Nase durch, bleibt interessanterweise ein ordentlich fruchtiges Aroma von Waldmeister(?) und Kirschbrause sowie eine Sirupsüße über. Dieses fruchtige Aroma erinnert mich doch stark an einige Aromahopfen. Der Sud ist braun mit dunkelgrünen Einschlag.
Das Aroma des Suds ist ähnlich brotig, fruchtig aber runder und süßer. Geschmacklich ist der erste Aufguss keine große Entdeckung, insgesamt ähnlich zum Aroma. Texturtechnisch etwas dünn, leicht trocken und irgendwie schal (wenns das beim Tee gibt). Hintenraus eine leichte mentholfrische.
Zweiter Aufguss (~90°C/30s) war Geschmacklich dann etwas zu stark. Körpergefühl war eher auf der beruhigenden, wärmenden Seite aber so richtig hat er bei mir nicht eingeschlagen, war mir vom Körper her zu leicht/dünn. Beim dritten Aufguss bin ich dann auf 95°C/25s. Interessanterweise kamen dann am Deckel und im nassen Blatt dann Kreuzkümmel und Kurkuma dazu (auch dieser leichte Muff den man da bekommt) und das Aroma wurde etwas erdiger mit (Speise)pilzen, insgesamt trockener. Ich bin dann bei den 95°C geblieben und habe die Ziehzeiten erhöht. Beim fünften Aufguss hats dann für mich gepasst. Solides Tee-Aroma, der Abgang nun von der Mentholnote für mich Richtung schwarzer Pfeffer verschoben (Kombination aus höherer Temperatur, höherer Trinktemperatur?). Der Sud ist farblich bei Bernstein. Danach kommt nichts mehr dazu.

Aso, Wertung: Haut mich nach meinem ersten Versuch an dem Tee nicht vom Hocker. Da werde ich noch etwas experimentieren müssen.

Bearbeitet von Ferdinand
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@doumer
Schau an, spannend! Hattest du den '15er in letzter Zeit nochmal im Kännchen? Den fand ich ja ziemlich gut. Allerdings auch viel FL-typischer und damit für mein Gefühl ganz anders im Charakter als der '16er.

Dementsprechend würde ich auch nicht davon ausgehen, dass der '16er in einem Jahr mit dem '15er jetzt vergleichbar sein wird. Vielleicht haben die ruppigen Facetten ja noch Potential für die langfristige Reifung. Bis der Tee wirklich rund ist, wird vermutlich noch einige Zeit verstreichen.

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Ein Anji Bai Cha von unserer Grüntee-Koryphäe @SoGen. Vielen Dank für das Sample. :)

Hier merkt man sofort, dass der Aufwand einer korrekten Lagerung sich lohnt. Der Tee schmeckt, als wäre er erst vor ein paar Tagen geerntet worden, ganz große Klasse!

Im Gegensatz zum Anji Bai Cha von nannuoshan, finde ich diesen hier etwas voller und körperbetonter. Allerdings liegt die letzte Verkostung des Tees von nannuoshan auch schon ein paar Monate zurück. Zudem wird hier auch das Kännchen eine Rolle spielen, aber sei's drum...

Ein sehr leckerer Tee, welcher mich für kurze Zeit in den Frühling zurück versetzt hat. Dieses Feeling war das Highlight der Session. :)

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2020er Naka Qiao Mu von TTpl

Von den vier 2020er Shengs von Milena und Wojciech ist das der jüngste, was das Alter (angegebene) Alter der Bäume anbelangt - diese werden aber explizit als qiaomu (乔木 oder 喬木) bezeichnet, das heißt "große Bäume", wobei hier jedoch gemeint ist, dass die Teebäume frei wachsen dürfen und nicht zurückgeschnitten werden - nicht zu verwechseln mit auch immer wieder auftauchenden gaogan (高杆) also den sehr hohen Bäumen, die nur weit oben Blätter haben (wobei man natürlich sagen kann, gaogan ist eine Spezialform von qiaomu).

Interessant ist, dass dieser Tee deutlich frischer/jünger wirkt als der Walong oder der Yiwu - wobei das aber auch an dem Charakter des Tees liegen kann, da der Farbe nach dieser auf die selbe Art verarbeitet wurde, wie die anderen. Jedenfalls bekommt man hier auf der Geschmacksebene viel geboten: eine sehr schöne, Naka-typische Bitterkeit, leicht herbe Fruchtnoten und eine schön volle Süße - insgesamt wirkt der Tee "heller" und leichter (aber nicht schwächer!) als der Walong, was mich etwas an weiße Pfirsiche erinnert. Der Tee hat auch ziemlich Power - interessanterweise aber kein all zu stark wirkendes Qi: man merkt zwar schon eine Sammlung im Stirnbereich, aber eher dezent und zum Glück auch nicht unangenehm, wie es bei manchen Nakas manchmal der Fall ist. Für mich ein wirklich guter Naka, dem zwar die Tiefe und Ruhe eines Gushus fehlt, aber sonst ein top Naka-Paket abliefert - dafür ist er mit knapp 0,4€/g auch sehr fair bepreist.

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@Shibo das hatte ich noch ganz vergessen zu beantworten: nein, den 2015er hatte ich schon eine Weile nicht mehr - wenn ich mit den frischen Shengs durch bin, kommt der aber sicher auch mal wieder an der Reihe ;) 

@topic: heute wieder einer der extrem im Trend liegenden Tees von einer angesagten Boutique (sorry, konnt ich mir nicht verkneifen, ist nicht böse gemeint :D ) 2020er Secret Forest Gushu von TTpl

Das letzte der 2020er Samples stammt leider aus der Bing-Mitte+Unterseite, entsprechend gewinnt das Blatt keinen Schönheitspreis (wobei laut Beschreibung die Blätter ohnehin eher klein sind) und neigt evtl. zu etwas mehr Adstringenz, wie es bei einem Sample von anderer Stelle der Fall wäre. Die genaue Herkunft wird nicht bekanntgegeben (daher auch der Name des Tees), lediglich dass es im Nordosten von Xishuangbanna an der Grenze zu Laos sein soll - prinzipiell bevorzuge ich es zwar, möglichst genaue Angaben zu einem Tee zu haben, aber das Gespräch mit Paul von W2T vor einer Weile (siehe erster Absatz hier) hat mich fehlenden Informationen gegenüber etwas milder gestimmt - lieber keine Infos als falsche Infos.

Der Tee ist jedenfalls von ganz anderem Charakter als die übrigen drei 2020er von Milena und Wojciech - dieser scheint anders produziert worden zu sein, da er deutlich grüner wirkt, der etwas dämpfender Alterungs-Schleier (insbesondere beim Yiwu und Walong spürbar, wenn auch nicht negativ gemeint) ist hier nicht vorhanden, was sich auch schon in der Farbe des Aufgusses bemerkbar macht. Der Tee startet zwar etwas verhalten, öffnet sich dann aber schnell in einen sehr frischen, von einer schönen, intensiven Bitterkeit dominierten Charakter. Allerdings ist dieser weniger sommerlich-fruchtig wie bei dem Naka sondern sehr tief moosig-waldig grün mit leichten Zitrus-Noten, die zwar im Abgang direkt einer frischen Süße weicht aber diese weiterhin begleitet - insgesamt wirkt er fast wie eine Produktion von Peter, so sehr unterscheidet er sich meiner Meinung nach von den übrigen 2020ern. Auf jeden Fall ist das Qi des Tees besonders hervorzuheben: Mit Abstand am intensivsten von den 2020ern und das auf eine sehr angenehme Art - zwar nicht ganz so "stoner"-mäßig wie beim 2019er Rareness 5 von prSK aber ebenfalls sehr entspannend: man fühlt sich schwer und geerdet. Dazu macht der Tee richtig frei in der Brust und wie z.B. beim 2017er Yiwu Guoyoulin von EoT spürt man die Kraft, die im Tee steckt und dass es sich nicht um ärmliche Plantagen-Pflänzchen handeln kann. Ein toller Tee!

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Bearbeitet von doumer
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Ich hätte die Notes vielleicht nicht lesen sollen - der 2020er Secret Forest Gushu von TTpl steht heute für mich auch nochmal auf der To-Do-Liste.

[Sarkasmus] Wenn ich das so lese glaube ich inzwischen, dass entweder TTpl einen falschen Tee in mein Sample-Tütchen gepackt hat oder ich Corona-postiv war und deswegen bei dem Tee nichts geschmeckt oder gefühlt habe...

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Heute wird dann also mal dieser 07ner Fu Zhuan der Xiangyi Factory aus Hunan verkostet, der aus wildem Pflückgut besteht.
In Hunan haben sie, wenn ich mich richtig erinnere, eine eigene Unterart des Teestrauches, es gibt aber auch Assamica, die sie dereinst aus Yunnan importierten.

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Aufnahme aus der Perspektive eines Messerstechers

Die Form des Ziegels passt zum Bambusbrett, das ist bereits ein gutes Zeichen,
viel besser als die ollen Shengs, die zumeist die Quadratur des Kreises versuchen.

Goldgelbe Aufgussfarbe, ähnlich einem ordentlich oxidierten Tiefland Taiwan Oolong.

Der Tee weisst eine anfängerfreundliche, natürliche Süsse auf, die bei Sheng nun wahrlich schwer zu finden ist,
höchstens Huangpian kommen manchmal, aber meist nur ansatzweise in diese Richtung.

Für den fortgeschrittenen Teeliebhaber ist diese Süsse erfreulicherweise mit mineralen Noten durchwobenen.

Nun kommen wir zu den besonderen Stärken dieses Tee für fortgeschrittene Teeliebhaber.
Was Starkaufgüsse angeht bin ich kein Kind von Traurigkeit.
Ich habe schon so manches, junges Sheng Long Zhu beim ersten Aufguss 5 Minuten ziehen lassen.
Zugegeben, es war überbittert, ich konnte es gut trinken, aber es war schon überbittert - ich mache das auch nicht mehr.
Nun, dieser Fu Zhuan weisst eine geringere Bitterkeit auf als ein Sheng.
Dadurch kann man mit diesem Tee viel stärkere, quasi Essenz-Aufgüsse anstellen, entfernt vergleichbar mit traditionellem Gyokuro, ohne dass dieser überbittert. Dadurch treten anstelle der Süsse als Kopfnoten eine fruchtige Säure auf, aber relativ weit entfernt von derjenigen vom Fenghuang Oolong, dann spielt die Mineralität, und dann tritt die Süsse auf und lässt eine warme Note im Nachhall.

Für mich ein erfreulicher Tee und eine schöne Abwechslung in der Tee-Welt.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 4 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Heute wird dann also mal dieser 07ner Fu Zhuan der Xiangyi Factory aus Hunan verkostet, der aus wildem Pflückgut besteht.
In Hunan haben sie, wenn ich mich richtig erinnere, eine eigene Unterart des Teestrauches, es gibt aber auch Assamica, die sie dereinst aus Yunnan importierten.

20201221_104430.thumb.jpg.279409e477cfbb984b80ce8fa17e0059.jpg
Aufnahme aus der Perspektive eines Messerstechers

Die Form des Ziegels passt zum Bambusbrett, das ist bereits ein gutes Zeichen,
viel besser als die ollen Shengs, die zumeist die Quadratur des Kreises versuchen.

Goldgelbe Aufgussfarbe, ähnlich einem ordentlich oxidierten Tiefland Taiwan Oolong.

Der Tee weisst eine anfängerfreundliche, natürliche Süsse auf, die bei Sheng nun wahrlich schwer zu finden ist,
höchstens Huangpian kommen manchmal, aber meist nur ansatzweise in diese Richtung.

Für den fortgeschrittenen Teeliebhaber ist diese Süsse erfreulicherweise mit mineralen Noten durchwobenen.

Nun kommen wir zu den besonderen Stärken dieses Tee für fortgeschrittene Teeliebhaber.
Was Starkaufgüsse angeht bin ich kein Kind von Traurigkeit.
Ich habe schon so manches, junges Sheng Long Zhu beim ersten Aufguss 5 Minuten ziehen lassen.
Zugegeben, es war überbittert, ich konnte es gut trinken, aber es war schon überbittert - ich mache das auch nicht mehr.
Nun, dieser Fu Zhuan weisst eine geringere Bitterkeit auf als ein Sheng.
Dadurch kann man mit diesem Tee viel stärkere, quasi Essenz-Aufgüsse anstellen, entfernt vergleichbar mit traditionellem Gyokuro, ohne dass dieser überbittert. Dadurch treten anstelle der Süsse als Kopfnoten eine fruchtige Säure auf, aber relativ weit entfernt von derjenigen vom Fenghuang Oolong, dann spielt die Mineralität, und dann tritt die Süsse auf und lässt eine warme Note im Nachhall.

Für mich ein erfreulicher Tee und eine schöne Abwechslung in der Tee-Welt.

Sehr hübsch!
Aber wie bekommt man den so einen Prügel überhaupt wech? :D Ich nehme an, da kommt ein Teil in den Schrank zum Lagern...zu den anderen drölf Hunan-Shens aus wildem Pflüggut, die dort ebenfalls noch meditieren. Ein Mensch kann doch nur eine endliche Menge an Tee pro Tag konsumieren o.O

Bearbeitet von Ferdinand
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vor 5 Stunden schrieb Ferdinand:

Ich nehme an, da kommt ein Teil in den Schrank zum Lagern...zu den anderen drölf Hunan-Shens aus wildem Pflüggut, die dort ebenfalls noch meditieren.

Ja, nee, so viel aus Hunan hab ich gar nicht, dieser 1kg Brick ist zugegeben ganz ordentlich, der chillt mit ein paar anderen Tees in einem grossen Bambuskorb, aber sonst hab ich hauptsächlich Muster von anderen Hunan Tea Factories. Scott schwört ja stets auf die Gaojiashan Factory, eine noch junge Factory in Hunan, aber Xiangyi konnte mich persönlich von den verschiedenen Factories bisher am meisten überzeugen, es ist auch eine der ältesten Factories in Hunan.

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Die letzten Wochen habe ich sehr oft den Jingmai Gushu Ziegel 90er von dKdTs im Kännchen, ein Shou. Den Tee hatte ich vor Jahren schonmal und dieser Brick wurde rückblickend wohl aus Nostalgie gekauft. In Erinnerung hatte ich den Tee mit einem gereiften, holzigen, leicht süßem Charakter und einem garstigen Nachgeschmack.

Im Gaiwan war der Tee auch nicht besonders und so lag der Brick seit einem dreiviertel Jahr unangetastet herum, weshalb er zum zuerst erzwungenen dritten Daily Drinker während der Arbeit wurde. Da kam die Tokoname Kanne zum Einsatz und darin war der Tee überraschend gut. Fruchtsüße in Richtung roter Beeren mit leicht cremiger Textur. Die Holz- und Lagerungsnoten sind im Vergleich zum Gaiwan abgeschliffen. Der Tee lässt sich deshalb angenehm neben der Arbeit trinken, aber ich merke, dass Shous weiterhin ein Rätsel sind. Dieser Tee macht nichts falsch und hat auch keinen unangenehmen Geschmack mehr, lässt sich angenehm trinken, aber es kommt auch keine Begeisterung auf. 

 

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Damit auch mal Kräuteraufgüsse, also Dinge die einem geschenkt werden, weil das Umfeld weiß man trinkt Tee, zum Zuge kommen:

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Landfrauentee, Pfefferminze mit Blumen und weiteren Kräutern. Schmeckt als sei dem Pfefferminztee ein wenig Zucker beigegeben worden. Kann man trinken, ist aber mehr fürs Auge.

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  • Joaquin änderte den Titel in Welchen Tee trinkt ihr heute? Teil 2
  • Joaquin entsperrt und angepinnt dieses Thema

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