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Welchen Tee trinkt ihr heute?


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@Getsome Bemerkenswerte Beobachtungen aus einem nicht ganz üblichen Blickwinkel ... besonders zu "Mei Leafs Night Forest Muse". Der Aufguss auf dem letzten Bild wirkt etwas trüb, was für mich den Schluss nahelegt (was auch mit dem Fazit übereinstimmt, dass er zu seinem alten Glanz nicht mehr zurückfand), dass er absichtlich auf blumig/fruchtig getrimmt wurde, was in eine weniger gute Entwicklung resultiert.

vor 10 Stunden schrieb Getsome:

Er lagerte danach, komplett zerkleinert, ungefähr drei Monate in einer Metallbox, die ich ungefähr einmal die Woche für mehrere Stunden öffnete. Dadurch sollte der Tee mehr Luft bekommen und sich zum positiven verändern.

MMn ist die Metallbox nicht unbedingt geeignet, um eine positive Veränderung zu bewirken - sie ist mehr stabilisierend.
Den Tee etwas luftzubefeuchten kann jedoch besonders auf einen zuvor zu trocken gelagerten Sheng belebend wirken, ist jedoch auch ein Risiko, wenn er dabei zu viel Feuchtigkeit abkriegt und ungenügend ausgetrocknet wieder eingelagert werden würde.

@topic: 2 Übernachtzieher erledigt:

- 15er Bulang gs von Panda (@Diz)

- 12er Zheng Dongding von Atong

Der Übernachtzieher vom Sheng war besser, beim Oolong waren fast nur noch Reste der Röstnoten vorhanden (bei Tees haben jedoch zuvor eine zufriedenstellende Show geliefert).

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@Diz Wohl verdrängt ... 😉
Der hatte nun etwa 4 Jahre Zeit im Bambuskorb um sich zu entwickeln und wurde vor wenigen Tagen das erste Mal verkostet ... es ist erstaunlich, wie fruchtig-süss der so geworden ist, bei einer moderaten Bitterkeit.
Ich hab den ja auch schon früher mit dir getrunken, damals wirkte er auf mich aber wesentlich bitterer und weniger fruchtig.
Wie schon vor einer Weile festgestellt brauchen die Shengs vom Panda wie diejenigen von Yu halt einiges an Zeit, bis sie sich richtig entfalten.
Abgesehen vom 15er Bulang habe ich auch noch Fladen vom 16er Jingmai und ebenfalls vom 16er Lucky Bee ... beide noch unangetastet am reifen im Bambuskorb ... der Jingmai sollte ja auch gs sein (!?), den hab ich vor beizeiten mal anzubrechen, aber dem Lucky Bee gönn ich noch ein paar Jährchen.

Wie die Chinesen sagen: 越陈越香 (Yue Chen Yue Xiang = je älter, desto aromatischer)
Dieses Sprichwort trifft bei Shengs aber nur auf diejenigen zu, die nicht modern produziert wurden, will meinen die nicht auf ein Maximum an Fruchtigkeit bereits unmittelbar nach der Produktion getrimmt wurden, was an einem grünen statt einem goldenen Aufguss erkennbar ist - solche Shengs sind mMn für den kurzfristigen Verbrauch innert ca. 3 Jahren konzipiert und entwickeln sich danach weniger gut im Vergleich zu Shengs, die bereits im Jungstadium einen goldenen Aufguss aufweisen.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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YeeOn, die Vierte und Letzte.

Den Abschluss in meiner kleinen Reihe von Verkostungsberichten aus dem YeeOn-Mikrokosmos bilden zwei etwas jüngere Shengs. Einer war sehr günstig (<0.1€/g) und einer eher teuer (~0.7€/g). Los geht's mit ersterem:

2012 Choice Arbor Tea Cake, Kunming Tea Factory
"Choice Arbor"... was für ein dämlicher Name. Überhaupt ist die Namensgebung der Produkte bei YeeOn ziemlich albern. Bei meinen vorangehenden Berichten habe ich die Namen gar nicht immer so explizit hier ausformuliert, weil mir das ehrlich gesagt fast schon ein wenig peinlich war. Hier nun aber in aller Offenheit: Der Tee schimpft sich "Choice Arbor".
Ob er wirklich so "choice" ist?

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Trocken riecht's nach altem Holzregal. Das bräuchte man kaum mehr erwähnen, wenn es nicht so bemerkenswert wäre, dass sich diese Note in der selben Intensität selbst bei Tees wiederfindet, die eine ganze Dekade weniger auf dem Buckel haben als andere an dieser Stelle verkostete Exemplare aus dem YeeOn-Lagerhaus. Wenn man es genau nimmt, riecht Choice Arbor sogar noch eine Ecke muffiger.
Das war gewissermaßen eine Vorwarnung, denn das nasse Blatt verströmt einen regelrecht unappetitlichen Geruch von zu feucht gewordenen Zigarren und Skischuhverleih. Unter Verwendung eines objektiveren Vokabulars: mineralisch-streng und süßlich. Fairerweise muss ich aber anmerken, dass ein Auslüften des Blattguts für ein Stündchen vor der Session schon einen merkliche Verbesserung bringt.
Der Aufguss bietet dann aber eine positive Überraschung. Er duftet recht intensiv nach Dosenpfirsich, Dattel, Honig und Vanille. Auch am Gaumen ist der Tee gar nicht schlecht: Ordentlicher Körper, wieder Dosenpfirsich und etwas Honig, nun jedoch im Zusammenspiel mit einer tabakartigen Bitterkeit und angenehmen Adstringenz im Mundraum, die überleitet zu einem leider wieder enttäuschenden Abgang: Kurz und flach, mit intensivem Sheng Jin, aber kaum vorhandenen Hui Gan.

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Zu dieser sehr durchwachsenen Vorstellung kommt noch, dass der Tee etwas auf den Magen schlägt und sich insgesamt nicht allzu toll anfühlt. Billiges Factory-Material, und das macht sich bemerkbar. Unterm Strich ist das ein klares Nein. Nicht "choice"!

 

Nun gab es ja unter den YeeOn-Tees schon einige wirklich gute Kandidaten (wenn auch zu tendenziell recht gesalzenen Preisen), aber dank des Recency-Effekts lastet durchaus ein hoher Druck auf dem letzten Tee:

Kann Tea for Connoisseurs 8 Ban Zhang Old Arbor Tree Pu-erh Tea Cake 2013 den Karren aus dem Dreck ziehen? Um ihm eine faire Chance zu geben muss ich zunächst einmal geflissentlich den Namen igno... Himmel, Gott nochmal, was ist das nur wieder für ein bescheuerter Name?! Reden wir nicht mehr davon...
Trockenes Blatt: Ähm, ja. Reden wir nicht mehr davon...
Feuchtes Blatt: Oh, ja! Oh ja, oh ja, das ist gut! Deftige Noten à la gutbürgerliche Küche, Leder, eine schwere Süße. Irgendwo darunter auch etwas blumiges, sowie vor allem ab dem zweiten Aufguss etwas herzhaft-fruchtiges in Richtung Drachenfrucht.
Der Aufguss riecht dagegen sehr süß-fruchtig, das erinnert fast schon an Haribo Saftbären.
Am Gaumen liegt der Fokus eindeutig auf der Aromatik. Während die Textur weder besonders schwach, noch besonders dicht ist, spielt sich an der Oberfläche ein regelrechtes Feuerwerk ab. Süß-florale Noten treffen auf herbe Kräuter mit knackiger Bitterkeit, und auf eine warme Basis von Leder und Kakaonibs. Bei langen Ziehzeiten blitzen getrocknete Früchte durch. Sehr spannend!
Im Abgang melden sich zunächst die Haribo Saftbären, dann die Kräuter mit einer durchweg angenehmen Bitterkeit und einem kräftigen Sheng Jin. Das Hui Gan ist dagegen nicht besonders stark.

Wow, der ist richtig gut! In aromatischer Hinsicht ist das für mich ein absoluter Ausnahme-Sheng. Hui Gan und Körper lassen dagegen zu wünschen übrig. Lest daraus was ihr wollt, aber zumindest der Karren ist hiermit aus dem Dreck gezogen und das Gesamturteil über die verkosteten YeeOn-Tees liegt bei "moderat positiv". Gut gemacht, "Tea for Connoisseurs 8 Ban Zhang Old Arbor Tree Pu-erh Tea Cake 2013".

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Nach der (durchaus vergnüglichen) Grüntee-Pflicht, einem 21er Saemidori Shincha aus Kirishima, die Kür:

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Ein Fenghuang Dancong Xingren Xiang, Frühlingspflückung 2020 von Teewald (mittlerweile vergriffen). Der Tee ist mithin gut 'ausgelüftet', die Röstnoten sind unauffällig eingebunden und betonen den nussigen Charakter. Das den Namen gebende,typische 'Mandel'aroma ist sehr nachhaltig; insgesamt war (mir) der Tee für 11 Aufgüsse gut. Die ersten fünf, sechs Aufgüsse wurde der nussige Grundcharakter vor allem in der Nase mit überraschend floralen Noten kontrastiert - die Herkunft vom Shuixian lässt sich nicht leugnen. Nach meinem Eindruck war das ein wenig unausgewogen, aber durchaus spannend. Die zweite Hälfte der Sitzung war dagegen fast langweilig. Besser gesagt: solide. Auch dank der schönen weichen Textur sehr angenehm wegzuschlabbern ...

2.thumb.jpg.956d9cf37c0e430d21bdf78aa43be086.jpg3.thumb.jpg.537255242b7671ef9103ee8494996500.jpg

Ergänzend: zu dem Täßchen findet sich hier noch etwas ...

Bearbeitet von SoGen
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vor 7 Minuten schrieb Shibo:

Der Aufguss riecht dagegen sehr süß-fruchtig, das erinnert fast schon an Haribo Saftbären.

vor 7 Minuten schrieb Shibo:

Süß-florale Noten treffen auf herbe Kräuter mit knackiger Bitterkeit, und auf eine warme Basis von Leder und Kakaonibs. Bei langen Ziehzeiten blitzen getrocknete Früchte durch.

vor 8 Minuten schrieb Shibo:

Hui Gan und Körper lassen dagegen zu wünschen übrig.

Da müsste man fast ein eigenes Thema daraus machen!

- manche Shengs entwickeln in feuchtem Klima eine enorme "Grund-Süsse" (Gan) - in diesem Fall in Hongkong bereits nach 8 Jahren (der Faktor ist jedoch nicht nur Hongkong - es kommt auch sehr auf den individuellen Sheng an)

- aber diese "schnelle", "direkte", "plumpe" Süsse geht auf Kosten von Huigan und Körper ...

Die Frage ist, will man das oder nicht? Ist solch eine direkte Süsse einem das wert? Ich tendiere eher dagegen.

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@GoldenTurtle Auch wenn man anhand dieses einen Beispiels, ohne den Tee in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und Lagerungsbedingungen zu kennen, nicht sagen kann, auf welche Faktoren seine Charakteristika zurück zu führen sind: In diesem konkreten Fall ist es mir das wert. Die Aromenstruktur (nicht nur die Süße) ist so klasse, dass mich die Abstriche bei Körper und Hui Gan nicht so sehr stören.

Einmal angenommen, der Hong Kong natural storage von YeeOn wäre generell repräsentativ für eine feuchte Lagerung (das ist er mMn nicht) würde ich mich dir nach diesen Verkostungen anschließen und sagen, dass ich mit dry storage bis dato die interessanteren und besseren Erfahrungen gemacht habe.

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vor 13 Stunden schrieb Shibo:

Die Aromenstruktur (nicht nur die Süße) ist so klasse, dass mich die Abstriche bei Körper und Hui Gan nicht so sehr stören.

Das ist aber "nur" der momentane Stand der Entwicklung nach 8 Jahren ... man könnte vielleicht sagen, du hattest Glück, den im richtigen Zeitfenster zu verkosten ... stell dir vor, wenn sich dies noch mehr in diese Richtung entwickelt, dann wird er möglicherweise zunehmend gewissen Heicha ähnlich, die sehr süss, dafür aber sehr banal sind.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle

Nee, von banal ist der weit entfernt, dafür schien er mir zu komplex. Komplexität auf der Geschmacksebene kann ja auch bei einem leichten Körper existieren. Und die beachtliche Bitterkeit, sowie die deftigen Ledernoten, die einem da neben Früchten und Süße um die Ohren fliegen, würden den schon sehr weit durch eine intensive Lagerung tragen, so meine Vermutung. Hat ja bei einigen der älteren Tees auch gut funktioniert (wenn auch längst nicht immer).

Deinen Punkt verstehe ich aber und würde ihm tendenziell zustimmen. Ich will ja hier gar keine Lanze für eine feuchte Lagerung brechen, sondern nur diesen spezifischen Tee (ja, in diesem spezifischen Alter) loben. Selbst wenn der Höhepunkt schon erreicht sein sollte, sehe ich darin kein Problem. Dann ist er halt im "drink now" Stadium. Ist doch super, wenn er dann so ein schönes (subjektiv, klar) Ergebnis im Schälchen liefert :)

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@Shibo Wär durchaus interessant, wenn du von dem in ein paar Jahren nochmal ein Sample ziehst, um zu schauen, wie er sich dort weiterentwickelt hat.

Aber ach, ich hab mit dem Shop einfach Mühe, z.B. der Tee:

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Wenn Schimmel auf dem Tee entsteht, ist das meiner Meinung nach einfach keine gute Lagerung von dem Laden, darum würde ich persönlich niemandem empfehlen, sich dort was zuzutun.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 15 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Wär durchaus interessant, wenn du von dem in ein paar Jahren nochmal ein Sample ziehst, um zu schauen, wie er sich dort weiterentwickelt hat.

Wohl wahr. Meist ist so ein Tee allerdings Jahre später ausverkauft, daher gestaltet sich das schwierig.

Wie auch immer, das Sample hat mir auf jeden Fall Spaß bereitet und befand sich offensichtlich in einem guten Entwicklungsstadium zum Zeitpunkt meiner Verkostung. Man muss man ja nicht immer eine Wissenschaft draus machen, manchmal möchte man einfach nur genießen :)

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Am 2.11.2021 um 11:52 schrieb GoldenTurtle:

MMn ist die Metallbox nicht unbedingt geeignet, um eine positive Veränderung zu bewirken - sie ist mehr stabilisierend.
Den Tee etwas luftzubefeuchten kann jedoch besonders auf einen zuvor zu trocken gelagerten Sheng belebend wirken, ist jedoch auch ein Risiko, wenn er dabei zu viel Feuchtigkeit abkriegt und ungenügend ausgetrocknet wieder 

Ja, ich muss im Moment mit dem arbeiten was ich zur Hand habe. Ton ist, euren Berichten und diversen anderen online Teepersönlichkeiten, eine gute Wahl. Die Metallbox kam mal aus einem anderen Grund ist Spiel: Darin wollte ich Tees aufgebrochen aufbewahren, die ich in den nächsten 1-3 Monaten fertig trinken will.
Um dem trockenen Lagern entgegenzuwirken, will ich nochmal mit Bovedapacks experimentieren. Dieses Mal mit 58%, statt 72%.
Aktuell habe ich @teekontorkiel's Gua Feng Zhai 2018 aufgebrochen und trinke ihn ein paar Mal die Woche. Ich habe einfach den Eindruck, dass der Tee im Geschmack über das letzte halbe Jahr abgebaut hat. Das kann an meinen "begrenzten" Lageroptionen liegen. Bevor ich über einen Kuchen 2021er Sheng nachdenke, will ich die "jüngere" Garde getrunken haben.

Heute wollte ich mich dem Rareness 6 aus pu-erh.sk's 2020er Probenpacket widmen. Auf der Homepage steht unter anderem: "bitterness will hit you and its salty, mineral finish with earthy, woody notes, strong Qi activates in the forehead instantly, this tea taste is strong [...]". Nach zwei Gaiwanversuchen stimme ich überhaupt nicht mir der Beschreibung überein. Ok, das Sample ist kräftig gepresst und die ersten drei Aufgüsse sind sehr leicht. Erinnerungen an griechischen Bergtee kommen auf.  Bitterkeit? Keine Spur! Bis zu Aufguss 7, da "trifft" mich auch nichts, sondern gibt mir labbrig die Hand. Die Waldnoten gebe ich dem Tee. Ich würde ihn aber der Kräuterrichtung zuordnen und da verdient der Tee schon das Label "rareness". In dem Sinne, dass ich Kräuter und, meinetwegen, Wald in der Form noch nicht verkostet habe. Ziehe ich aber Vergleiche zum rareness 5 2019, so spielt dieser in einer deutlich höheren Liga.
Geruch? Ebenfalls nichts auffälliges. Die Blätter sind in der Tat faszinierend anzusehen. 

 

Dann habe ich mir @doumer's Eintrag zu dem Tee durchgelesen und er scheint einen komplett anderen Tee vor sich gehabt zu haben. Einen weiteren Eintrag zum Rareness 6 2020 habe ich hier im Forum nicht finden können. Heißt für mich: Der Tee kommt auf Wiedervorlage in ein paar Wochen. Evtl. lässt sich dann mehr über das Qi herausfinden.

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@Getsome Puh ja, der Rareness 6 ist ein großes Rätsel, das extrem polarisiert - ich habe dazu, abgesehen davon, dass das Material einfach nicht mit irgendwas anderen zu vergleichen ist die extreme Pressung in Verdacht für die sehr unterschiedlichen Wahrnehmungen. Daher auch an dich die Frage: wie war dein Sample? Ein Stein-artiger Brocken oder eher loses Blatt? Oder eine Mischung? Falls Brocken: hast du ihn versucht zu lösen/zerkleinern bevor du ihn gebrüht hast? 

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@doumer: Das nächste Mal denke ich hoffentlich an Fotos. In der Packung sind noch knappe 14g. Zwei Versuche sind also mindestens noch drin.
Heute waren fest gepresst Stücke und lose Blattteile im Gaiwan. Die gepressten Stücke waren zu klein, um sie ohne Handverletzungen weiter zu zerkleinern oder viel Gewalt einzusetzen. Nach zwei Aufgüssen habe ich die Stücke auftrennen können.
Jetzt sind noch zwei größere Stücke in der Packung. Die werde ich sicherlich weiter zerkleinern können. 

Deinen Fotos nach zu urteilen, konntest du genügen ganze Blätter für eine ordentliche Sitzung lösen, aber hattest auch mit einem harten Stück zu kämpfen.

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Lang hat's gedauert, aber nun hatte ich dank Überraschungssamples von @miig auch mal zwei Shengs des aktuellen Jahrgangs im Schälchen. Von Farmer Leaf natürlich, miig und ich sind echte Fanboys, hihi.
Besonders gefreut hat mich, dass beide Samples von Gärten stammen, deren letztjährige Produktionen ich bereits probieren durfte und über die ich damals auch in diesem Thread berichtet habe. Beides sind keine FL-Eigenproduktionen, sondern durch Farmer Leaf vertriebene Tees. Außerdem gehören sie zu den Vertretern dieser pösen, pösen grünen Shengs, die gerade in einem anderen Thread so niederschmetternd heruntergeputzt werden. Psst. Ich mag die halt wirklich ganz gerne, manchmal.

Ao Ne Me 2021

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Schon letztes Jahr einer meiner Favoriten, ist auch dieser Jahrgang wieder richtig klasse.
Das trockene Blatt duftet intensiv grün, fast schon parfümartig. Im nassen Zustand erinnert es in seinem nussigen, grasig-grünen Charakter regelrecht an Sencha!
Der Aufguss kommt süßlich-vegetabil daher, mit einer schönen Note von Zuckerschoten. Am Gaumen ist der Tee in aromatischer Hinsicht dezent. Etwas nussig, etwas grasig, etwas blumig, auch hier mit Zuckerschoten. Er fühlt sich leicht an, hat aber gleichzeitig einen tollen, samtigen Körper.
Im Abgang ebbt die Aromatik sanft und leise ab, stattdessen baut sich ein nicht aggressives, aber sehr potentes und beständiges Sheng Jin auf. Ebenso ein dezentes Huigan, sowie...
...Energie! Die meisten Pu-Erhs (oder Tees generell) hauen mich in Sachen Körpergefühl nicht vom Hocker. Der '21er Ao Ne Me verbreitet jedoch, wie schon sein Vorgänger, eine deutlich energetisierende und leicht bedröhnende Wirkung. Super Kraut! Die Ähnlichkeit zum '20er ist offensichtlich. Welcher mir besser gefällt, kann ich ob der zwischen den Verkostungen liegenden Zeitspanne nicht sagen. Ich würde sie beide auf einem hohen Niveau einordnen.

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Lafu 2021
Im trockenen Zustand scheint mir der Tee weniger grün zu sein, als ich es vom '20er in Erinnerung habe, jedoch immer noch am grüneren Ende des Spektrums. Milder Duft, leicht blumig, leicht würzig. Das nasse Blatt zeigt ein angenehmes Mandarinen-Aroma. Außerdem Gewürze und in den ersten Aufgüssen unerwarteterweise ein wenig Kuhstall.
Der Aufguss selbst hat in der Nase kaum Aroma. Am Gaumen ist er samtig und viskos, dabei eher leicht und somit im Zusammenspiel mit der sehr dezenten Aromatik je nach Auslegung ätherisch bis lasch. Etwas Mandarine kommt durch. Kaum Bitterkeit.
Im Abgang passiert ein wenig mehr, aber es ist schwer zu greifen. Deutliches Sheng Jin, etwas Bitterkeit, eine Kamille-Note. Nettes, mentholiges Hui Gan.

Spielt hier vielleicht die verregnete Ernte eine Rolle? Zumindest in Menghai und Jingmai war das ja scheinbar der Fall, möglicherweise auch in Lafu. Jedenfalls finde ich den Teeaufguss In der Nase und am Gaumen ganz schön lasch. Die Mandarinennote ist toll, kann sich aber in den entscheidenden Momenten nicht so richtig manifestieren. Zumindest lässt der Tee insgesamt ein gesundes, leicht energetisierendes Gefühl zurück. Das konnte der Vorgänger aber auch, und der hatte mehr Charakter (wenn schon selbst nicht besonders viel).

Danke, miig, für die Samples. Es war eine Freude!

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Weit unter eurem Niveau, aber ich behaupte ja auch nicht, dass es ebenbürtig ist: Heute habe ich zum ersten Mal "Bio China Phoenix Pearls" im Gaiwan. Nicht der beste Jasmintee aller Zeiten, aber ein angenehmer Tee, den ich gerne zuende trinken werde. Die Perlenform ist lustig und eignet sich vermutlich gut für Grandpa Style.

Allerdings habe ich unter den nassen Teeblättern eines gefunden, das merkwürdige Punkte zeigt. Ich hoffe, es gelingt mir, ein Foto anzuhängen. Kennt jemand diesen Blattdefekt?

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vor 58 Minuten schrieb Benedicta:

Allerdings habe ich unter den nassen Teeblättern eines gefunden, das merkwürdige Punkte zeigt.

Sieht tatsächlich ziemlich ungewöhnlich aus. Meine Vermutung ist, dass es sich um einen Schädlingsbefall handelte. Das würde erklären, warum die Stellen so dunkel sind: Die beschädigten Stellen sind stärker oxidiert.

Das ist eher ein gutes Zeichen, weil womöglich nicht ganz so stark gespritzt wurde.

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Thiele Gold, weil ich heute erstmal einen kulinarischen big hug zum Frühstück brauche.

Eigentlich wollte ich einen standardisierten Vergleich Rohrperle - Saskia Flaschenwasser (vgl. "Friesentee schmeckt flach"-Faden) machen, aber dann habe ich mich gleich beim ersten Aufguß vertan und noch dazu muß ich Kluntjes nachkaufen. Das ist also für den Moment vertagt.

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vor 1 Stunde schrieb Benedicta:

Eigentlich wollte ich einen standardisierten Vergleich Rohrperle - Saskia Flaschenwasser (vgl. "Friesentee schmeckt flach"-Faden) machen

Bei der Gelegenheit - die auch hier in diesem Forum verbreitete Verschwörungstheorie (der ich seinerzeit noch vehement widersprochen hatte), dass Saskia nicht mehr die Saarländer Quelle Kirkel in der Flasche anbietet, sondern nur noch die anderen, deutlich härteren Wässer, hat sich wohl bewahrheitet. Peak capitalism :ph34r: ...  Der Quelle bzw. dem Biosphärenreservat Bliesgau tut's jedenfalls gut.

Auf der ökonomischen Seite sieht das wie eine Retourkutsche (via Gewerbesteuer) des LIDL-Lieferanten MEG aus, nachdem Pläne, mit einer weiteren Grundwasserbohrung die Förderkapazitat um ca. 30%(!) zu erhöhen, vor einem Jahr örtlich starken Widerstand hervorgerufen hatten. Wobei neben dem ökologischen Druck auch der Aspekt der Privatisierung von Trinkwasserreserven eine Rolle spielte. Der Klimawandel lässt grüßen ...

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Bei mir hat sich der saisonale Sommermatcha Seseragi No Shiro hat mit einem letzten Sonnenschein verabschiedet. Pünktlich dazu sind bei uns Regenwolken und Herbstwinde aufgezogen.

Ich hab ihn sehr gerne als milden Allday-Matcha getrunken, mit einer schönen Balance aus Herbe, jungen Gemüsenoten (Zuckerschoten u.ä.) , dazu süßliches umami (wenn nicht zu dünn zubereitet) und auch was Malzigkeit. Top!

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2017er Banzhang Big Tree

Heute mit Tonkesselwasser gebrüht. Die erhabene Bitternis des Tees kommt durch das im Tonkessel erhitzte Wasser besonders gut zur Geltung. Man kann tatsächlich relativ pauschal behaupten, dass dieses Wasser sich sehr hübsch auf die Kopfnoten des Tees auswirkt. Ein Tee, der auch @doumer und @Paulsehr gut gefallen würde. Die vordergründige Bitterkeit reduziert sich ab dem 4. Aufguss und geht mit einer feinen Fruchtigkeit einher. Das Qi ist kopf/stirnlastig und hinterlässt dort eine entspannende Kühle.

Ein Tee, den man, wie ich heute, in bester Gesellschaft genießen sollte.

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