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Eure Tee-Gewohnheiten! Wie ist es nun & was hat sich getan?


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vor 6 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Bedauern ist das falsche Wort, aber leicht übertrieben trifft es wahrscheinlich ziemlich gut ... 16er schlummernder Drache von Glen ... die Betonungen auf das Schlummern hatte bei mir auch die Neugier auf die Lagerentwicklung geweckt, obwohl oder vielleicht genau weil die Gegend (Simao) nicht sonderlich für eine gute Entwicklung bekannt ist. Aber es war eines der Sport-Dopings meiner Wahl letzten Winter gewesen, darum hatte ich da auch einen etwas übersteigerten Bezug dazu.

Moment, meinst du den 2016er Kunlu Slumbering Dragon von CLT? Ich wünschte davon hätte ich auch einen Tong :o
Mag den sehr gerne und falls es dich beruhigt: hab auch noch was von der 2015er Version, die nach wie vor prima ist :thumbup:

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Na bei dir, dem Advokaten der Bitterkeit, erstaunt mich diese Reaktion ... warte mal ... nicht im Geringsten! :lol:

PS: Hihi, ich sehe gerade er ist bereits ausverkauft, dann hat mich Glen da also nicht angelogen, er hat mir gesagt, er habe kaum noch davon. Der Unterschied zum (günstigeren) Kunlu von David liegt besonders in der moderneren und geschmacklich saubereren Verarbeitung. Cool wäre es natürlich, wenn Kunlu zu einem neuen Pu-Mekka avancieren würde, aber ich bezweifle das kurz- und mittelfristig, zu unlieblich, ausser eben vielleicht on the long run, wenn er exzellent bis ins Alter reifen würde. Ich kann mir momentam ehrlich gesagt noch kaum vorstellen, wie er überhaupt werden wird, zu untypisch im Vergleich zu anderen Gegenden, woher ich reife Cakes kenne.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@GoldenTurtle - ich muss sagen und da habe ich immer mehr Tee-Freunde in letzter Zeit getroffen die ähnlich denken, dass ich persönlich nichts von lagern halte. Ich bin erstens ein sehr ungeduldiger Mensch und vor allem ist mir dieser ganze Aufwand (Humidor, kaputter Weinkühler mit Humidity bags, Schüssel mit Wasser - Feuchtigkeitsmessgerät etc) es nicht wirklich Wert. Ich bin generell ein Mensch der jetzt genießen möchte und das hier und jetzt lebt - wenn ich wirklich etwas gealtertes will dann bestell ich es mir. Es gibt so viele Leute da draußen die wirklich eine gute Arbeit leisten, wenn es um die ideale zB Pu-erh Lagerung geht und bei diesen kann man dann auch bestellen und mir persönlich reicht das ;) - zwar möchte ich schon etwas an meiner Lagerung arbeiten, vor allem in den letzten Wochen lese ich mir hierfür massig an Lektüre Online, offline etc durch. Aber mir geht es hierbei eher um die best möglichste Lagerung für 1-2 Jahre bis ich den jeweiligen Cake, Brick etc verbraucht habe. Aber lagern auf Jahre das ist nicht meine Welt. Vor allem kann so vieles passieren und wenn ich da sehe was manche für ein Vermögen lagern und es braucht nur eine Kleinigkeit schief gehen und auf einmal schimmelt der ganze Kasten (ein Beispiel) und man kann alles wegwerfen. Aber das ist am Ende nicht der Hauptgrund. Es ist einfach nicht der Ansatz beim Tee der mich tatsächlich interessiert. Vielleicht kommt es irgendwann noch, obwohl ich mir das im Moment nicht vorstellen kann, da es wirklich nicht mein Weg ist ;)

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vor 2 Stunden schrieb VanFersen:

Ich bin erstens ein sehr ungeduldiger Mensch

Genau darum wäre es ja so gut für dich. :D

vor 2 Stunden schrieb VanFersen:

und vor allem ist mir dieser ganze Aufwand (Humidor, kaputter Weinkühler mit Humidity bags, Schüssel mit Wasser - Feuchtigkeitsmessgerät etc) es nicht wirklich Wert.

Genau das ist ja alles mehr oder weniger Quatsch. (Mehr dazu hoffentlich bald im Blog.)

vor 2 Stunden schrieb VanFersen:

Es gibt so viele Leute da draußen die wirklich eine gute Arbeit leisten, wenn es um die ideale zB Pu-erh Lagerung geht und bei diesen kann man dann auch bestellen

Ganz genau das ist eine Täuschung!

Ich sehe das bei Teefreunden, je länger sie gewisse Tees gelagert haben und je besser sie werden, desto mehr wachsen ihnen die Besten davon ans Herz und sie wollen diese kaum noch rausrücken, auch kaum, wenn sie horrende Gewinne damit einfahren könnten. Weil um solche gereiften Tees selbst wieder haben zu können, müssten sie solche ja entweder wieder so lange lagern, oder aber teure Gelagerte einkaufen, was aber nebst dem Preis auch noch andere mögliche Haken hat. Fersi, ich sag es dir noch einmal: was an aged tea verkauft wird, sind zum grössten Teil frühere Ladenhocker, die bei Erscheinen niemand kaufen wollte als sie frisch waren. Solche Tees sind kaum vergleichbar mit einem richtig guten, beliebten Tee, der sich schnell ausverkauft hat. Einen richtigen Kracher kannst du wie beim Wein nur entweder ziemlich frisch kaufen, oder erst dann irgendwann via Auktion oder so uralt zu einem durchgeknallten Preis (und etlichen Unsicherheiten punkto Authentizität etc.). Alles was z.B. 5 Jahre nach erscheinen noch immer normal auf dem Markt zu haben ist, ist irgendwie nicht erste Wahl, mit der seltenen Ausnahme, dass ein Händler absichtlich gewisse Tees für die Reifung ein paar Jahre zurückhält, aber das können sich nur die wenigsten Händler leisten. Die Natur gibt den grundsätzlichen Takt an, auch beim Teeverkauf und auch für die Lagerung.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 2 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Na bei dir, dem Advokaten der Bitterkeit, erstaunt mich diese Reaktion ... warte mal ... nicht im Geringsten! :lol:

PS: Hihi, ich sehe gerade er ist bereits ausverkauft, dann hat mich Glen da also nicht angelogen, er hat mir gesagt, er habe kaum noch davon. Der Unterschied zum (günstigeren) Kunlu von David liegt besonders in der moderneren und geschmacklich saubereren Verarbeitung. Cool wäre es natürlich, wenn Kunlu zu einem neuen Pu-Mekka avancieren würde, aber ich bezweifle das kurz- und mittelfristig, zu unlieblich, ausser eben vielleicht on the long run, wenn er exzellent bis ins Alter reifen würde. Ich kann mir momentam ehrlich gesagt noch kaum vorstellen, wie er überhaupt werden wird, zu untypisch im Vergleich zu anderen Gegenden, woher ich reife Cakes kenne.

Hihi ;)

Zu deinem Vergleich: sehe ich ähnlich, allerdings ist der von David in meinen Augen nicht unterlegen weil er (zumindest für mich) das stärkere Qi zu bietet hat - und was wäre der Advokat der Bitterkeit, wenn er nicht auch einen etwas gröberen Tee abkann :lol: (PS: der 2017er ist hier schon etwas feiner als der 2016er)

Kunlu als Pu Mekka würde ich zwar begrüßen (naja, eigentlich eher nicht da dann die Preise steigen), aber denke auch dass es für die Masse zu speziell ist. Bei der Reifung bin ich auch sehr gespannt - 2 Jahr sind natürlich keine Zeit um auch nur annähernd eine Prognose treffen zu können und der älteste wilde Sheng den ich hab ist von 2008 und aus einer anderen Gegend, daher auch nur bedingt aussagekräftig, aber der entwickelt sich gut (bzw. Ist gut entwickelt, habe ihn nicht selbst gelagert da wilde Shengs irgendwie erst 2015 so richtig aufgetreten sind), daher lässt es für den Kunlu hoffen. Falls er nicht besser wird und schnell weg muss sag bescheid :D

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vor 10 Stunden schrieb VanFersen:

@GoldenTurtle - ich muss sagen und da habe ich immer mehr Tee-Freunde in letzter Zeit getroffen die ähnlich denken, dass ich persönlich nichts von lagern halte. Ich bin erstens ein sehr ungeduldiger Mensch und vor allem ist mir dieser ganze Aufwand (Humidor, kaputter Weinkühler mit Humidity bags, Schüssel mit Wasser - Feuchtigkeitsmessgerät etc) es nicht wirklich Wert. Ich bin generell ein Mensch der jetzt genießen möchte und das hier und jetzt lebt - wenn ich wirklich etwas gealtertes will dann bestell ich es mir. Es gibt so viele Leute da draußen die wirklich eine gute Arbeit leisten, wenn es um die ideale zB Pu-erh Lagerung geht und bei diesen kann man dann auch bestellen und mir persönlich reicht das ;) - zwar möchte ich schon etwas an meiner Lagerung arbeiten, vor allem in den letzten Wochen lese ich mir hierfür massig an Lektüre Online, offline etc durch. Aber mir geht es hierbei eher um die best möglichste Lagerung für 1-2 Jahre bis ich den jeweiligen Cake, Brick etc verbraucht habe. Aber lagern auf Jahre das ist nicht meine Welt. Vor allem kann so vieles passieren und wenn ich da sehe was manche für ein Vermögen lagern und es braucht nur eine Kleinigkeit schief gehen und auf einmal schimmelt der ganze Kasten (ein Beispiel) und man kann alles wegwerfen. Aber das ist am Ende nicht der Hauptgrund. Es ist einfach nicht der Ansatz beim Tee der mich tatsächlich interessiert. Vielleicht kommt es irgendwann noch, obwohl ich mir das im Moment nicht vorstellen kann, da es wirklich nicht mein Weg ist ;)

Dem würde ich mich irgendwie anschließen. Obwohl ich @GoldenTurtle auch verstehen kann. Für mich als "leichten" Teetrinker ist das auch zu viel Aufwand. Ich nehme, was sich anbietet und hoffe, dass ich mal auf einen guten gelagerten eingeladen werde, von jemandem, der sich richtig auskennt. Mehr muss da nicht sein...

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@GoldenTurtle - Um dennoch das Thema kurz anzuschneiden, da es mich wirklich interessieren würde :) : Du meintest oben, dass das mit Humidor, Feuchtigkeitspads, Weinkühler etc Quatsch sei. Doch wie soll man es in unserer Gegend hier in Europa sonst tun, wenn an es auf Zeit lagern will? Denn weder haben wir die konstant hohe Luftfeuchtigkeit von 70% oder mehr die es in Hongkong oder Taiwan gibt abgesehen davon, dass es bei uns richtig krasse Temperaturschwankungen gibt und wie man weiß ist Kälte der Feind vom Pu. Ein jetzt schon guter Freund aus Polen (theteapl) macht zwar kein großes Drama aus der Lagerung, aber selbst er lagert seine Pu in einem geschlossenen Kasten mit einer Schale Wasser darin platziert. Also so wie es scheint muss man irgend etwas zur Feuchtigkeit beitragen, damit der Tee weiterhin arbeiten kann. Aber ganz gleich was ich gerade schreibe ;) wie machst du das - es würde mich sehr interessieren!

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  • 9 Monate später...

Ich wollte eigentlich ein neues Thema aufmachen mit dem Titel "Die Geschmäcker sind halt verschieden", dachte dann jedoch, dass es langfristig gesehen womöglich interessanter sein wird, dies in diesen Faden einzubinden.

Also einmal mehr ist @doumer nicht ganz unschuldig, denn ein Teefreund von mir hat sich ein Beeng 12er Baotang zugetan, den @doumer mindestens schon ein dutzend mal aufs Wärmste angepriesen hat. :D

Nun fragte der Teefreund in die Runde, ob jemand Erfahrung mit dem Tee habe. Ich bestätigte und attestierte dem Tee eine gewisse Überbewertung seitens doumer. Nun traf es sich, dass der Teefreund auch nicht übermässig begeistert von dem Flädchen war, bereits vor der Fragestellung, da dachte ich bei einem Spaziergang durch den Wald, nach einer Runde 17er Jingdong Wild, dass man doumer eigentlich auch etwas Grapefruitschale aufbrühen könnte und er mindestens mit 5 von 6 Punkten werten würde.

Allein schon wegen der herausragenden Bitterkeit.

Aber nein, ..es ist wunderbar dass es dich in der Teewelt gibt lieber doumer, du bist eine Bereicherung.

Warum denn all dies? Nun, ein anderer Teefreund, Gabriele, seines Zeichens Chef des Teehauses Nannuoshan zu Berlin, würde Sheng beinahe umgekehrt werten - je weniger Bitterkeit, desto besser.

Aber beide sind grosse Teeliebhaber, man könnte gar nicht sagen wer der grössere Teeliebhaber ist. Was lehrt uns das? 

Finde deinen eigenen Weg.

Achte nicht zu sehr auf die Bewertungen anderer.

Dein Geschmack wird sich mit Zeit und Erfahrung verändern, aber nimm keine Abkürzungen - trink nicht etwas, nur weil es von anderen hochgejubelt wird.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Um auf das Thema "lagern" nochmals zu sprechen zu kommen: Mir ist aufgefallen, dass je größer der Cake ist, desto schlechter entwickelt er sich auf Dauer, so ist es bei mir der Fall. 100g oder 200g Cakes entwickeln sich wunderbar und man merkt auch eine geschmacklich Veränderung ist eine weit vollere und dichtere Struktur und alles unter 100g in luftdichten Packungen reift allgemein sehr gut. Aber alle großen Cakes entwickeln sich durchwegs (es sind 3 Stück) relativ seltsam und anders, als ihre Kollegen und dies nicht im Positiven sei vermerkt ;)

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Ach Kröte, wenn es nur so einfach wäre, würde es mein Geldbeutel mir sehr danken :lol:

Wie du sagst: Achte nicht auf die Bewertung von anderen sondern trinke was dir gefällt. Wie kann dann etwas über- oder unterbewertet werden?
Der Tee trifft genau meinen Geschmack, daher von mir volle Punkte – ein Weichei-Sheng tut das nicht, da mag das Blattgut noch so gut sein Bo He Tang oder whatever von mystischen Teemweistern mit unaussprechlichen Namen, aber er gibt mir einfach nicht das, wonach ich suche, daher weniger Punkte – klar und einfach :) (übrigens weise ich auch auf der Infoseite darauf hin, dass die Bewertungen höchst subjektiv sind).

Ich bin jedenfalls froh, dass mir solche vergleichsweise günstigen Tees zusagen und ich mich nicht von Beschränkungen wie "korrekt produziert" oder "omg bitter" einschränken lasse. Ist er zu stark bist du zu schwach – überschüssige Baotangs (Midnestmenge: 1/2 Bing) nehme ich gerne gegen entsprechende Vergütung entgegen :D

PS: Wenn jemand Gushu auf die Grapefruit schreibt und sie zum 10-fachen Preis verkauft überlege ich es mir nochmal ;)

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vor 21 Minuten schrieb VanFersen:

Um auf das Thema "lagern" nochmals zu sprechen zu kommen: Mir ist aufgefallen, dass je größer der Cake ist, desto schlechter entwickelt er sich auf Dauer, so ist es bei mir der Fall. 100g oder 200g Cakes entwickeln sich wunderbar und man merkt auch eine geschmacklich Veränderung ist eine weit vollere und dichtere Struktur und alles unter 100g in luftdichten Packungen reift allgemein sehr gut. Aber alle großen Cakes entwickeln sich durchwegs (es sind 3 Stück) relativ seltsam und anders, als ihre Kollegen und dies nicht im Positiven sei vermerkt ;)

Das ist doch interessant und eigentlich untypisch - wie lagerst du denn derzeit? Vielleicht gibt es da eine Optimierungsmöglichkeit.

Ich lagere unterdessen einiges an Sheng in sehr dicht geflochtenen Bambuskörben, und die Tees darin zusätzlich noch in vermeintlichen Bambusfaserteesäcken, die wesentlich weniger geschmacksaustauschend sind wie Baumwollteesäcke.

vor 26 Minuten schrieb VanFersen:

und alles unter 100g in luftdichten Packungen reift allgemein sehr gut.

Hmm, das reift eigentlich kaum, vielleicht stehts du bei Sheng halt einfach auf so jung und frisch wie möglich - je näher am Grüntee desto besser?!

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@GoldenTurtle - Um das Thema mit dem Lagern kurz aufzugreifen: Ich persönlich merke sehr wohl einen immensen Unterschied nach einiger Zeit, auch wenn diese Sorten in Zippackungen/Doybags verstaut sind. Das Aroma wandelt sich. Im Grunde ist mir sogar aufgefallen, dass je tighter / besser luftdichter die Packung ist, desto besser entwickelt sich der Pu. Je mehr lockerer es ist, desto eher verliert er an Tiefe, Fülle, und Aroma.

Zum Topic: Ich muss echt sagen, es ist immer wieder erstaunlich sich selbst auf dieser Teereise beobachten zu können. Was man lernt und was diese Erfahrung in einem Verändern und bewirken. Meine Reise hat mit Sencha & Co begonnen. Viel vom Anfang meiner Zeit ist nicht mehr vorhanden, da sich mein Geschmack gänzlich geändert hat. Jeder wird sicher noch meine Tage kennen in denen ich Fanboy Nr.1 von allem geröstetem war a la Wuyi aber auch im Bereich von Pu-erh mochte ich diese rauchige Note von Barbecue / Grillabend sehr gerne. Jetzt erkenne ich, dass dies oft eher ein Zeichen minderer Qualität ist und somit den eher bescheidenen Qualitätsgrad des Blattes überdecken soll. Zu mindestens wenn es um Pu-erh geht, bei Wuyi ist es ja mehr ein Markenzeichen.

Persönlich kann ich diese Nuancen nicht mehr ausstehen. Ich finde kaum noch gefallen daran. Wuyi schmecken mir nur dann, wenn sie besonders fruchtig süß sind, aber sobald die Röstnote überwiegt, sinkt auch meine Begeisterung dafür. Generell gibt es sehr viele Sorten die mir nicht mehr so viel geben wie früher. Ich merke, dass ich für mich persönlich auf meinem Weg des Tees mit dem Tee gereift bin.

Wenn ich Oolongs trinke, dann eigentlich nur noch Dancong und ab und an für meine Frau auch mal einen guten frischen aus Taiwan. Was ich auch sehr schätze sind gealterte Weißtees vor allem Shou Mei. Aber ganz oben auf meiner Liste und auch was ich täglich seit gut 1 1/2 Jahren trinke sind Pu-erh und nun auch immer mehr Heicha. Hier hat sich wie gesagt nur jenes getan, dass ich einen stark röst rauchigen Charakter nicht mehr wirklich für mich begeistern kann. Dafür entwickle ich immer mehr eine Liebe für alles was alt und rustikal urig schmeckt. Erdig, feucht waldig. Es kann schon auch einen gewisse feuchte Kellernote vorhanden sein, welche ich immer mehr schätze, aber sie sollte dabei nie den Grad übersteigen wie ein Schimmelkeller zu riechen. Aber generell liebe ich es sehr, wenn eine gute HK Lagerung erfolgreich war ;) - Auch Sencha / generell Japan Grün schätze ich wieder weit mehr, wohingegen mir Grüntee aus China nicht wirklich groß vom Hocker haut.

      Fazit: Juli 2018

  1. Sheng & aged Sheng Puerh
  2. Heicha
  3. Shou Pu-erh
  4. Aged White Tea
  5. Sencha & Co
  6. Dancong Oolong

 

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vor 2 Stunden schrieb VanFersen:

Ich persönlich merke sehr wohl einen immensen Unterschied nach einiger Zeit, auch wenn diese Sorten in Zippackungen/Doybags verstaut sind. Das Aroma wandelt sich. Im Grunde ist mir sogar aufgefallen, dass je tighter / besser luftdichter die Packung ist, desto besser entwickelt sich der Pu. Je mehr lockerer es ist, desto eher verliert er an Tiefe, Fülle, und Aroma.

Hmm. Hmmm. Hmmmm. 

Das müssen wir tatsächlich mal noch etwas genauer unter die Lupe nehmen - ich merke zugegeben schon auch, das etwas geht bei Sheng Samples z.B. in solchen kleinen Verpackungen mit der Zeit. Etwas passiert, aber es ist keine wirkliche Reifung.

Meine Teeorie: es geschieht in solchen Fällen fast ausschliesslich eine sehr langsame Oxidation, aber kaum Fermentation. Ich denke, das würde so ziemlich alles erklären.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ich würde hierbei eher von "Eingewöhnung" sprechen. Das ist mir nämlich massiv aufgefallen. Generell gilt ja die Faustregel - man solle den Tee solange Ruhen lassen wie er an Zeit unterwegs war. Vor allem im Winter bei Kälte ist es beinahe ein Muss. Mir ist schon oft aufgefallen, dass einige Shengs als sie hier ankamen nicht so intensiv waren, trotz guter Verpackung oder einfach noch nicht aufgewacht, wenn man so will. Hatte ich ein paar Wochen bzw. Monat verstreichen lassen, sah die Lage gänzlich anders aus.

Obwohl die Packung eigentlich so dicht sind, wie es nur gehen kann - scheint doch eine Reifung, als weiteres Nebenevent aufzutreten. Sicherlich mag diese nicht so intensiv sein, als in einem Humidor oder Taiwan Bedingungen, aber ich merke es schon - aber nur wenn die Packung stimmt. Je dünner und durchlässiger die Packung, desto schlechter der weitere Prozess. Was wirklich seltsam ist, denn eigentlich müsste man bei "Mehr Durchlässe" und gewissen Wetter Bedingungen eigentlich davon ausgehen, dass die Reifung eher voran schreitet, als bei sehr dicht verschlossenen Verpackungen. Ich habe aber tatsächlich gegenteiliges beobachtet. Regnet es sehr viel, ist es eine Weile recht feucht, entwickeln sich die gut gelagerten Pu's umso besser und sie schmecken und riechen an jenen Tagen umso intensiver, trotz dichter Verpackung.

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  • 2 Wochen später...

Tee-Lebenslauf :lol::tee_zeitung:

bis 1990: sozialistische Teegewohnheiten (braunes Wasser zum Herunterspülen von Süßigkeiten aus Omas Teekanne)

1990-2008: Teebeutel-Ära. Hat keinen Eindruck hinterlassen. Nach wie vor Tee = braunes Wasser...

2008: Ich war Student, alles auf Budget, war auf der Suche nach was "fruchtigem" zu trinken und der Blick fiel zufällig auf eine Packung Grüntee-Beutel. Warum nicht, dachte ich, man hört ja immer vom Grüntee. Gekauft und als Begleitgetränk zu Kartoffeln mit Rotwurst verwendet. Hat überraschend gut zur Wurst gepasst, es war trotz der Teemenge- und Qualität etwas fruchtig-frisches drin, was mich dazu bewegte Grüntee zu recherchieren. Hab mich in Teeshops begeben, meine ersten "Voll"-Tees war Sencha und ein Long Jing

2009-2011: Nilgiri-Schwarztee, zahlreiche chinesischen Grüntees unterschiedlicher Qualität, erste Oolongs, "testing in progress" Phase.

2011-2016: langsame Verringerung des Grüntee-Anteils, da Grüner mir zu sehr auf den Magen schlägt, Oolong beginnt klar zu dominieren.

ab 2016...

1). sehr junger bis junger Sheng PuErh (Bingdao, Jingmai, Dayi 8285 als klare Favoriten) ~ min. 4 Mal pro Woche

2). Darjeeling First Flush ~ min. 2 mal pro Woche

3). Taiwanesische gerollte Oolongs niedriger Röstung (Alishan ist klarer Favorit) ~ min. 1 pro Woche

4). Dancong (Mi Lan Xian, Entenkack, etc.) ~ min. 1 in zwei Wochen

5). Dongfang Meiren (=Oriental Beauty) ~ nach Lust und Laune

6). Bai Mu Dan ~ nach Lust und Laune

Die Zubereitungsgewohnheiten waren bin ins 2016 recht Gongfu, ich hab auf die Wassertemperatur und Ziehzeiten teils sehr penibel geachtet, aber nachdem ich meine Japan-Kanne und zwei weitere Utensilien nach und nach zerdeppert habe, hab ich mich ernsthaft mit Gaiwanen und Tea Tastern auseinandergesetzt und die gleichzeitige Hinwendung zum Starktee (Videos von chinesischen Teebauern waren da nicht ganz unschuldig) tat ihr Übriges.

Ich habe quasi die Entwicklung vom Gongfu Cha zum minimalistischen und kräftigen "Bauer Cha", oder anders ausgedrückt, der Geschmack und Aroma des Tees wurden mir im Verlaufe der Zeit immer wichtiger und das kulturell-spirituelle Beiwerk immer unwichtiger. Vielleicht wird es noch einen Richtungswechsel geben, aber ich lasse es auf mich einfach zukommen.

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  • 5 Monate später...

Tja, die Gewissheit ist da... Aber wie sage ich das nur...

Die Zeit schreitet voran, so auch die Menge an probierten Tees, von sündteuren Shengs bis zum preiswerten Weißen, von Taiwan bis Japan, von Kenia bis Indien, je mehr Tees man probiert desto besser versteht man die eigenen Präferenzen und Vorlieben, ähnlich einem Bild das immer wieder mit mal zu mal besser werdender Auflösung erscheint.

Jetzt ist die Auflösung hoch genug um eines zu erkennen: Ich bin kein PuErh - Typ! :whistling::$  :winken-traurig:

Die PuErhs denen ich was abgewinnen konnte waren bisher die sehr jungen fruchtig-floralen Shengs, diese sind aber grundsätzlich etwas schwierig zu finden, besonders jene die sehr jung gut trinkbar sind. Ob Sheng oder Shu, PuErhs sind eine sehr komplexe Welt, deren Geschmacksvielfalt ist enorm, aaaaaber PuErhs und Heicha haben alle (die ich probierte) diese charakteristische reife gealterte Geschmacksnote die ich an und für sich einfach nicht mag. Frisch, floral, fruchtig, mineralisch, geröstet, das ist meine Welt, alles was mich an altes Holz, altes Papier, Möbel und betagte Textilien erinnert, stellt eine geistige und geschmackliche Anstrengung dar.

So, ich habs gesagt... /duckt sich/ :frieden:

Bearbeitet von OstHesse
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  • 4 Wochen später...

Ich muss ja sagen, so sehr ich mich erst über den EoT Piercing the Illusion amüsiert hab, der Tee hat schon einen nachhaltigen Eindruck auf mich gemacht. Während er mir seinerzeit zu teuer war und somit nicht bei mir einziehen durfte, so hat mich die Kombo aus kräftigem Sheng und ätherischem Purple doch nachhaltig beeindruckt. Ich erwisch mich immer wieder dabei, wie ich einen davon trink und ein bisschen vom anderen vermisse.

Weil ich ein grenzenloser Schuft bin, klau ich das Patent und mix selber, meistens mit Tees um die 60€ / Bing. Da kommt das dann echt gut hin. Die edleren Qualitäten kann ich dann doch nicht verblenden, irgendwo hörts ja dann auch mal auf.

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@OstHesse Womöglich ernährst du dich inzwischen basischer? Mehr Gemüse, Kartoffeln, Reis - weniger Nudeln, Brot, Fleisch, Süsses und Alkohol? Dann solltest du Tee auch besser vertragen, denn obwohl Tee bitter ist, bedeutet er für den Magen Säure.

@miig Wirklich? Was gefällt dir an dieser Mischung so gut? ... "kräftigem Sheng und ätherischem Purple" ... Hmmm, ätherischem Purple? Was genau bedeutet der Ausdruck für dich? Übrigens X. hat in den letzten Jahren auch gerne für sich zwei ältere Shengs gemischt, ich meinte sie mehrmals beim Blenden von 90er Grenzer und 60er Lao Ye erwischt zu haben. :D

Bearbeitet von GoldenTurtle
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