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Hallo,



mich würde mal interessieren wie eure Mehrfachaufgüsse bei chinesischen Grüntees konkret aussehen - nicht in Form und Farbe, sondern in Teemenge, Wassermenge, Ziehzeit usw.  ;)


Man liest hier im Forum leider selten darüber und wenn dann wenig konkretes. Da sind andere Sorten (jap. Grüntees, Oolongs, Pu Ehr, ..) weit besser aufgestellt.


Ich denke es ist so, dass man meist Basisparameter hat und die für jede Sorte über die Zeit "optimiert".


Daher würde ich hier gerne Erfahrungen austauschen. Mengen, Ziehzeiten usw. bei westlicher Zubereitungsmethode sind ja idR klar und müssen nicht erwähnt werden .. hier soll es um Mehrfachaufgüsse gehen!



Ich fang mal an:


Name: Mao Jian Premium Bio


Händler: Kolodziej Lieder


Menge: ca. 8g pro 250ml


Temperatur: 1. Aufguss: 80°C, danach langsam steigernd bis knapp ~90°C


Ziehzeit: 1. Aufguss: 60s, 2. Aufguss: 10s, 3.Aufguss: 60s, 4. Aufguss: 90s, 5.Aufguss: 120s (meist ist aber nach dem 4. Schluss)


Anmerkungen: keine



Wie man sieht orientiere ich mich hier etwas an Sencha (nutze auch idR eine Kyusu). Andererseits hab ich oft das Gefühl, dass ich sehr viel Tee vewende, aber mit weniger wirds einfach nicht so gut. Bei Mao Feng und Green Darjeeling* verwende ich im wesentlichen die gleichen Parameter, erhalte bei ersterem gute Ergebnisse, bei zweiterem sind die Ergebnisse noch nicht optimal.



Wie sind eure Erfahrungen & Parameter mit chinesischen Grüntees in Verbindung mit Mehrfachaufgüssen? Wie bereitet ihr sie zu?



*= Ich weiß, eigentlich ein Inder. Aber ich hab ihn mal hier mit reingeschmuggelt. Hat ja kein eigenes Unterforum!


Bearbeitet von shavior
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Menge: ca. 8g pro 250ml

Temperatur: 1. Aufguss: 80°C, danach langsam steigernd bis knapp ~90°C

Ziehzeit: 1. Aufguss: 60s, 2. Aufguss: 10s, 3.Aufguss: 60s, 4. Aufguss: 90s, 5.Aufguss: 120s (meist ist aber nach dem 4. Schluss)

Anmerkungen: keine

... Andererseits hab ich oft das Gefühl, dass ich sehr viel Tee vewende, aber mit weniger wirds einfach nicht so gut. 

wenn du 4 aufgüsse machst, giesst du in stufen einen liter tee auf, und dafür sind dann 8g nicht viel. ich nehm auf ~150ml so um die 5g. kann wer will mit dem taschenrechner ausrechner, aber so über den daumen ist das eine ähnliche teemenge.

wenn man weniger tee nimmt, spart man am falschen ende, denn man bekommt weniger aufgüsse, und die schmecken zudem nicht so gut.

aus meiner sicht also gut gewählt.

bei der temperatur messe ich nicht in grad. ich giess mit zwei abkühlkännchen um. das ist dann ein wenig erfahrung, wie oft man umgiesst, je nachdem ob das porzellan kalt oder noch warm ist, und wie hoch man das umgiesst. vermutlich lande ich i-wo zwischen 75 und 80°C, und steiger dann auch allmählich. den "finalen" durchgang mach ich dann durchaus mit kochendem wasser... ;)

ziehzeit kann durchaus kürzer als 60 sekunden sein - das kommt aber auch auf den tee an.

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80-90°? Viel zu heiss für den 1. Durchgang! (meiner Meinung nach)



Bei hoher Qualität bei chinesischem Grüntee empfehle ich max. 70° im ersten Durchgang,


besser sogar noch 65° - damit habe ich ein paar der besten Erfahrungen bisher überhaupt gemacht.


Noch weiter runter ist aber mMn nur noch für gedämpften Grüntee empfehlenswert.



Es kommt aber auch beim Gerösteten immer etwas auf den jeweiligen Tee an.


Es gibt solche, bei denen gehe ich bei den späteren Aufgüssen noch einiges rauf mit der Temperatur.


Aber meistens lasse ich bei chinesischem Grüntee auch bei den späteren Aufgüssen die Temperatur


lieber etwas niedriger, dafür manchmal ein Bisschen länger ziehen.


Der Tee wird für mich so entspannter, weniger gehetzt, meditativer.


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Bei  frischen chinesischen Grüntees würde ich unabhängig von der Sorte folgendes empfehlen; zumindest so schmeckt mir am besten; stark genug und nicht bitter. 



Teekanne: hohse Glas. Vorteile gegenüber Gaiwan: kein Deckel und schmale Öffnung (die Wassertemperatur steigt nur minimal während des Aufgusses ab)


Menge: 2g / 150ml (maximal 3g, sonst wird es bitter)


Wassertemperatur: 80°C (keine 90°C, sonst wird es bitter)


Ziehzeit (Richtlinie): 60", 60", 90"



In China habe ich unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Viele Bauern und Händler nutzen 100°C Wasser und lassen ewig lang ziehen; mit Nachfüllen bevor das Wasser ausgetrunken wird. Sie trinken am meisten direkt aus dem Glas. Wenn man so vorgeht, schmeckt sogar der beste Tee bitter; ihnen gefällt es anscheinend so.


Bei hochwertigen Teeläden passen selber die Chinesen auf Wassertemperatur. 80°C ist dann üblich.



Meine beste Erfahrungen liegen bei folgender Methode:


1) hohe Glass, 2-3g Blätter, 80°C


2) Nur 20ml einschenken. Etwa 30-60 Sek warten (Zeit ausprobieren)


3) Weitere 100-200ml einschenken und noch ca. 30 Sek warten.


4) In eine Kanne ausschenken und dabei achten, dass es immer 20ml Wasser im Glas bleiben. Die Blätter sollten immer mehr oder weniger alle vom Wasser überdeckt sein.


5) Wieder von Punkt 3 anfangen.



Merkmale: die ersten 20ml wecken die Blätter auf. Durch das wenig Wasser immer im Glas kommen die nassen Blätter nicht mit Sauerstoff in Kontakt.



Klingt kompliziert, ist es aber nicht. Hauptsache ist, nicht allzu lange zwischen den Aufgüssen warten. Sobald ich etwa Zeit habe drehe ein kurzes Video dazu.


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Hauptsache ist, nicht allzu lange zwischen den Aufgüssen warten.

Ich hatte früher extrem auf diesen Punkt geachtet, insb. bei japanischem Sencha

durfte mir eine Session max. 30 Minuten dauern, ansonsten fand ich die später gezogenen Aufgüsse

wesentlich schlechter (nannte es geschmacklicher Zerfallsprozess der Teeblätter, der mit dem ersten

Wasserkontakt beginnt, oder so). Gerösteter Grüntee war mMn zwar ein bisschen standhafter,

aber auch da durfte keine Session stundenlange Pausen haben.

Heutzutage, ich weiss nicht genau was passiert ist, entweder trinke ich besseren Tee,

oder mein Umgang mit dem Tee, oder mein Ansatz, oder meine Werte, beruhen auf anderen Dingen.

Ich sehe irgendwie auch das Gute im Tee, wenn er nicht mehr in optimalen Zuständen ist.

Und geniess es auch so, und interessanterweise eigentlich kaum weniger.

Denn, wenn eine Person schlecht drauf ist, und so oberflächlich weniger geniessbar wirkt,

ist es innendrin aber doch die gleiche Person.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Der ist ein chinesischer Wasserkocher, gezielt für Tee entwickelt. Langer Schnabel für praktisches Eingießen. Temperaturanzeige. Und kocht das Wasser automatisch wenn es zu kalt wird.

Er ist leider in Europa nicht verfügbar, da er nicht EU-zertifiziert ist.

Nett, nur schade das es den hier nicht gibt, danke dir
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Ach ja, von denen hast du erzählt Nanni - ist ja ein Kamjove, kenn die Marke von Gongfucha Automaten - die kriegt man leicht übers Netz:



Uuuh, guckt euch mal das Ding an ... ... ...



Da, rebranded, das ist doch deiner Nanni ... knapp 60€, dth free shipping.



Du findest den also gut? Hast du nicht gesagt du hast gleich 3 Stk. davon gekauft??


Bearbeitet von GoldenTurtle
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Ach ja, von denen hast du erzählt Nanni - ist ja ein Kamjove, kenn die Marke von Gongfucha Automaten - die kriegt man leicht übers Netz:

Uuuh, guckt euch mal das Ding an ... ... ...

Da, rebranded, das ist doch deiner Nanni ... knapp 60€, dth free shipping.

Du findest den also gut? Hast du nicht gesagt du hast gleich 3 Stk. davon gekauft??

Hui das Glasding sieht ja toll aus :)

Bei dem Teil von Dragon Tea House ist in anderer Stecker dran kann man den einfach wechseln ?

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Ich denke, dass das größte Problem die 220 Volt sind. In unserem Netzt mit 230 Volt Netztspannung sind das 10 Volt zu viel. Unter umgehung aller Normen kann man den Stecker wechseln oder einen Adapter benutzen. Ob sich dadurch die Lebensdauer verkürzt muss sich jeder selbst zugestehen. Aber gerade bei den elektronischen könnte es auch sein, dass das ausgeregelt wird.

Ich selbst würde gern mal einen nehmen, falls mir einer angeboten wird. Muss auch nicht temperaturgeregelt sein...

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Hui das Glasding sieht ja toll aus :)

Bei dem Teil von Dragon Tea House ist in anderer Stecker dran kann man den einfach wechseln ?

Man braucht nur einen Adapter; das findet man ohne Probleme. 

In unserem Netzt mit 230 Volt Netztspannung sind das 10 Volt zu viel. 

Die 10V mehr sind kein Problem. Bin nicht ein elektrischer Ingenieur, aber etwas in die Richtung :)

10 Volt sind weniger als 5% mehr als die nominale Netzspannung, die eigentlich häufig auch mehr als 5% variiert.

Ich nutze den Wasserkocher seit Jahre problemlos und bei mir zu Hause habe ich manchmal bis und über 240V.

Ich würde ohne Gedanke bei Dragon Tea House kaufen und kann das Gerät nur empfehlen. Für mich waren die Temperaturanzeige und das einfache Ausgiessen große Schritte vorwärts.

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Na ja, nach meinen Erfahrungen mit einem alten Wasserkoche an einem Kungfu Teetisch ( da hätte man das Wasser bedenkenlos durch die Kochplatte auf die blanken elektrischen Kontakte gießen können), bin ich mit den unterschiedlichen Auslegungen von elektrischen Regeln vertraut und mir ist klar, warum es einige Dinge hier nicht zu kaufen gibt...


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...mir ist klar, warum es einige Dinge hier nicht zu kaufen gibt...

Ja, ein gewisses Risiko ist sicher da und sollte man bedenken, dass mehr als 1000 W durch ein Wasserkocher fliessen.

Die Wasserkocher von Kamjove sind versiegelt und, angenommen sie funktionieren einwandfrei, kommt kein Wasser in das Gerät hinein. Meiner ist immer nass. Ich wohne in den Bergen, das Wasser kocht bei weniger als 100°C und daher braucht das Wasserkocher mehr Zeit abzuschalten. Er schaltet nämlich anhand der Wassertemperatur aus, und nicht wie bei unseren Wasserkocher durch den Dampfdruck beim Kochen. Deswegen schaltet ab, auch wann der Deckel auf ist; das ist eigentlich eine zusätzliche Sicherheit gegenüber westliche Wasserkocher.

Schaut gut aus. Kannst du die Temperatur frei wählen oder musst du dich auf 100, 80 und 50 Grad beschränken?

In China wird das Wasser für Tee immer zum Kochen gebracht. Wenn sie zu kalt wird, sollte man es bis 100°C kochen und dann abwarten, dass es auf die richtige Temperatur abkühlt. Die Chinesen meinen, dass man für Tee Geduld und Ruhe brauche. Nur so werde den Tee am besten zubereitet. Daher macht es ihnen die Wartezeit nicht aus.

Ich überlasse es euch zu beurteilen, ob das Wiederkochen auf die Teequalität einen Einfluss hat.

Tatsache ist es, dass man in China kaum Wasserkocher findet, die Temperatur halten oder bis auf eine gewisse Temperatur heizen.

Man kann lediglich wählen, bei welcher Temperatur das Wasser wieder aufgekocht wird: 50°C, 80°C, 90°C.

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Gestern habe ich ein zweites Video zur Zubereitung von Grüntee gedreht:



https://youtu.be/nRT7MFgHBs4



So wird am meisten Grüntee in China zubereitet, eher um Glas.



Persönlich finde ich, dass die Methode im ersten Video bessere Ergebnisse bringt. Die im zweiten Video ist aber praktischer und, wenn man auf das Wassertemperatur aufpasst, ergibt ein angenehmes Getränk.


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