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Uji (Kyo-Tanabe) Gyokuro, Goko Kultivar von 2011


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Mal wieder eine "Grüne-Review". Hatte ich ja schon lange nicht mehr....  

Shincha-Zeit, Flugtee-Zeit; die ganze Teewelt schreit nach Frische und fixem Verbrauch, dass diese auch erhalten bleibt. Hier nun ein, für Grüntee-Verhältnisse, krasser Gegenpol zum "Frische-Wahn".
 
Mein Shincha dieses Jahr ist zwar gut, aber nicht so gut, dass ich unbedingt detaillierter über ihn schreiben möchte.
Ganz anders verhält es sich bei diesem Prachtexemplar von Gyokuro von Thes Du Japon. 
 
Ich hatte schon mal einen Gyokuro diesen Kultivars, und war hochzufrieden. Den vorigen habe ich vor 2 Jahren in Deutschland gekauft und 50 Gramm, hatten 35€ gekostet, meine ich.
 
Über diesen hier, kann ich nun eine breitere Bandbreite an Infos präsentieren. Ein Punkt von vielen, welchen ich bei Thes Du Japon sehr angenehm finde!  :)
 
Herkunft: Präfektur Kyoto
Anbaugebiet: Kyo-Tanabe, Inooka
Farmer: Herr Yoneta
Kultivar: Goko
Ernte: Mai 2011, handlese

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Zubereitet habe ich ihn (mehr oder weniger) authentisch, japanisch. D.h., 10 Gramm Tee, ca. 80-100ml Wasser bei anfangs 50°C.

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10 Gramm lecker und intensiv duftender Gyokuro. Dank der Handykamera, bleibt euch das schöne, dunkle grün verborgen!  :P
 
1ster Aufguss, 50°C, 1:30min :
 
Umami, Seegras, buttrig. Grüngemüse, mit einem frischen Hauch von Bitternis. Frisches, gutes Sushi. Die Umami-Gewichtung finde ich für Gyo-Verhältnisse sehr angenehm und ausgewogen, auch wenn sie natürlich mehr als präsent ist. Dies liegt wohl an der Reifung, ganz toll!  Sehr leckerer Nachgeschmack. Gemüsig, mit toller Fruchtkomponente.

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Erster Aufguss.
 
2ter Aufguss, 55°C, ca. 45sek:
 
Weniger Umami, aber natürlich noch präsent. Das Umami steht mit den restlichen Aromen in schönem Einklang. Nichts wirkt erschlagend oder zu intensiv. Sehr stimmiges Gesamtbild und sehr harmonisch. ICH SPÜRE DAS KOFFEIN!  :yahoo:

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2ter Aufguss, schon etwas grüner.

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Endlich kommt mein putziges Gyo-Schälchen mal wieder zum Einsatz!  :lol:
 
 
3ter Aufguss, 60°C, 2min:
 
Diese hochinteressante, angenehm frische Bitternis kommt jetzt anstatt des Umami zum tragen. Der Tee erinnert mich nun an einen hochdosierten, qualitativ sehr hochwertigen Sencha. Immer noch breites Geschmacksspektrum, wechselnde Aromen. Gemüsig zum Anfang, später süsser und fruchtiger. Der Nachgeschmack sollte unbedingt ausgekostet werden, d.h. langsam und mit Genuss trinken! 

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Dritter Aufguss. Auch hier, dank Handycam, leider nicht so schön grün wie es sein sollte....
 
 
Auch einen vierten habe ich mir noch gegönnt, mit wiederum etwas höherer Temperatur und längerer Ziehzeit. Keine Spur langweilig, jetzt mehr auf der Sencha/Kabusecha Linie. Wunderbar! 

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Geballte 10 Gramm gebrühtes Gyokuro-Blattgut!  :lol:

Mein Fazit ist dementsprechend positiv. Der Beschreibung von Thes Du Japon stimme ich zu. Der Tee liefert hochkarätige Gyokuro-Aromatik, jedoch im Vergleich zu jüngeren Tees, viel ausgewogener und nicht in eine Richtung überladen. Auch ist kaum eine Adstringenz wahrnehmbar. Die zusätzlichen Jahre der Reifung, haben dieser Art Tee mehr als gut getan! Wenn dies bei Gyokuro der Regelfall ist, würde ich eher zu länger gereiften Konsorten greifen! Von wegen Frische ist das A und O! Bei Gyokuro jedenfalls nicht, wie dieser Tee eindeutig und sehr lecker beweist!  

Persönlich betrachtet kommt er zwar nicht ganz an den Nozomi von Gschwendner ran, aber das Preisgefüge ist hier auch deutlich interessanter! Nicht ganz 22€ für 50 Gramm dieses Spitzentees; die Preis-Leistung ist gigantisch gut!  :)

Leider sehe ich gerade, dass dieser Schatz bereits ausverkauft ist...  :unsure: Sonst hätte ich wohl nochmal einen nachgeordert.

Sollte dort ein ähnliches Produkt wieder einmal verfügbar sein, werde ich jedenfalls nicht lange zögern!  B)

Bearbeitet von Anima_Templi
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Vielen Dank, seika und rootie!  :)



@seika



Bei diesem hier habe ich mich für die längeren Ziehzeiten entschieden, weil die Umami-Komponente schon beim ersten Aufguss (für Gyokuro) sehr ausgewogen und nicht überladen war. Will sagen, der Tee machte auf mich den Eindruck, als könne er sehr gut mit den längeren Ziehzeiten, und er hat mich nicht enttäuscht!  :)


Wobei ich auch sagen muss, dass diese Zeiten jetzt nicht sooo viel länger waren, als für gewöhnlich bei mir üblich.

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Ich muss ja gestehen, dass ich dein Teeboot echt sehr geil finde. Den Bericht natürlich auch :D Aber das Teeboot... ich bin neidisch :P



2011 ist gefühlt eine sehr lange Lagerzeit. Das sieht man nicht häufig und ich wüsste gerne, wo bei Gyokuro die kritische Grenze liegt. Im Teehandel braucht man mit 2011 den Händlern in Europa ja gar nicht erst zu kommen :D


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Ich mache den zweiten Aufguss aus Gewohnheit meist kürzer so um die 10 - 20 Sekunden. Manchmal, wenn ich das Gefühl habe, das die Blätter sich schon sehr weit geöffnet habe, gieße ich auch sofort ab. Werde demnächst aber auch mal längere Ziehzeiten im zweiten und dritten Aufguss ausprobieren.

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Ich muss ja gestehen, dass ich dein Teeboot echt sehr geil finde. Den Bericht natürlich auch :D Aber das Teeboot... ich bin neidisch :P

2011 ist gefühlt eine sehr lange Lagerzeit. Das sieht man nicht häufig und ich wüsste gerne, wo bei Gyokuro die kritische Grenze liegt. Im Teehandel braucht man mit 2011 den Händlern in Europa ja gar nicht erst zu kommen :D

Muss ich Dich immer wieder daran erinnern, dass Deines mindestens ebenso geil ist?  ;)

Mich würde bezüglich der Lagerung vor allem Interessieren, wie der Tee denn genau gelagert wird. In Holzkisten, ganz klassisch und mit viel Flair ja wohl eher nicht.. Wahrscheinlich werden es am Ende einfach verschweisste Säcke sein?! Wer weiss hierzu näheres?  :)

Ich mache den zweiten Aufguss aus Gewohnheit meist kürzer so um die 10 - 20 Sekunden. Manchmal, wenn ich das Gefühl habe, das die Blätter sich schon sehr weit geöffnet habe, gieße ich auch sofort ab. Werde demnächst aber auch mal längere Ziehzeiten im zweiten und dritten Aufguss ausprobieren.

Siehst Du seika, ich wiederum sollte mal die kürzere Variante ausprobieren...!  :lol: Würdest Du sagen, dass bei der kürzeren Variante für gewöhnlich mehr, oder weniger Umami mitschwingt? Das wird wohl auch ganz individuell auf den Tee ankommen, hmmm?  ^_^

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Muss ich Dich immer wieder daran erinnern, dass Deines mindestens ebenso geil ist?  ;)

Mich würde bezüglich der Lagerung vor allem Interessieren, wie der Tee denn genau gelagert wird. In Holzkisten, ganz klassisch und mit viel Flair ja wohl eher nicht.. Wahrscheinlich werden es am Ende einfach verschweisste Säcke sein?! Wer weiss hierzu näheres?  :)

Des Nachbarn Brötchen schmecken immer besser ;) 

Bezüglich der Lagerung gibt es vermutlich unterschiedliche Methoden, ich kenne es so, dass der Tee im Kühlhaus gelagert wird (luftdicht verpackt und lichtgeschützt). 

Zur Ziehzeit habe ich mal von einem sehr eigenwilligen Tea Taster eine ungewöhnliche Methode ans Herz gelegt bekommen, die ich ausprobiert habe. 1,2g Gyokuro auf 100ml, 70°C und 10 Minuten Ziehzeit. Dabei soll vor allem die Pflanzliche Süße sehr gut zum Vorschein kommen, was ich bestätigen kann. Zur Abwechslung ist diese Methode gar nicht übel. Nur von Umami kriegt man nicht so viel mit.

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