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Tee-Experiment mit Dampf: Wer macht mit?


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Hallo Forum,



hab neulich mit ein paar Leuten drüber Meinungen ausgetauscht ob es einem Tee wohl schadet wenn man Dampf benutzt um die Blätter zu lösen. Frag mich das schon länger weil ich ein paar Tees hab die so hart gepresst sind dass man die wirklich nur mit Gewalt auseinander bekommt.



Das logische Fazit war: Ausprobieren! Es geht also drum, einen oder zwei gepresste Tees zu nehmen, einen Teil davon mit Dampf zu lockern und wieder zu trocknen. Dann einen Vergleich durchzuführen mit dem unbedampften Original.



Da wäre es natürlich super, ein paar Teilnehmer zu haben um eine repräsentativere Aussage zu erhalten :) :) :) Wer macht also mit?



steampuerh1.JPG



http://www.jas-etea.com/steaming-your-pu-erh-beeng-brick-or-tuo/


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Klingt interessant :)



Wie stellst du dir denn das genau vor? Ich meine, der Versuch ist einfach, am besten zwei gleiche Tuos nehmen, einen mithilfe von Dampf zu lösen (+ trocknen) und den anderen konventionell mit dem Pumesser zu zerteilen. Und dass dann einige Leute beide verkosten?



Ich musste schmunzeln, aber nur weil ich irgendwie schon länger Lust habe, einen Xiaguan (aber einen Fei Tai) den ich hier liegen habe, anzubrechen. Er ist noch eingepackt und so, weil ich eigentlich erst ein paar andere kleinere Mengen an Pu aufgebrauchen will und nicht noch einen Pu jetzt "offen" haben will. Du gefährdest meine Disziplin ;)


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Du gefährdest meine Disziplin ;)

Das ist ein Talent, das mir schon öfter bescheinigt wurde :devil:

Wie stellst du dir denn das genau vor? Ich meine, der Versuch ist einfach, am besten zwei gleiche Tuos nehmen, einen mithilfe von Dampf zu lösen (+ trocknen) und den anderen konventionell mit dem Pumesser zu zerteilen. Und dass dann einige Leute beide verkosten?

Im Prinzip ja, nur etwas kleiner: Ich hätte von einem, oder zwei Tuos / Ziegeln / Bings etwas abgebrochen und gedämpft, aber nicht mehr als vielleicht zwischen 10 und 30 Gramm. Und ja, dann trocknen und vergleichen :)

Bearbeitet von miig
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Die Idee ist nicht schlecht, könnte man auch mal versuchen wenn man z.B. Bings mit sehr festem Zentrum hat. Wobei man bei geringeren Mengen etwas anders vorgehen muss. OK, ich versuche das auch mal bei Gelegenheit; so, wie du das vorgeschlagen hast :) Ich werde dann berichten.





Das ist ein Talent, das mir schon öfter bescheinigt wurde :devil:





Der erwähnte Xiaguan aber bleibt noch zu, das nehme ich hiermit als Herausforderung an B)


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  • 3 Wochen später...

So, ich habe jetzt mal mit einem Versuch angefangen. Da ich manche Bings und Tuocha noch nicht anbrechen will, habe ich mir einen Cha-Shifu-Ailaoshan-Bing vorgenommen. Es ist zwar nicht der allerhärteste Bing, aber es gibt auch welche, die wesentlich lockerer gepresst sind, als Erstversuch muss es reichen. Eine Ecke abgebrochen und gut getroffen, die Ecke wiegt ziemlich genau 20g. Dann habe ich einem alten Bambusdämpfer benutzt, der Tee lag in einem Sieb. Gedämpft ca. 1min, das Stück ist schließlich vergleichsweise klein.



Jetzt muss das Ganze trocknen. Dafür liegt es auf einem Bambussieb; das Papier ist Tempurapapier und neutral (damit die feuchten Teeblätter keinen Bambusgeschmack annehmen können). Das andere Stück wird mit dem Pu-Piekser zerlegt und daneben gelegt, damit beide dieselbe Umgebungstemperatur haben. Der Tee wird sonst wesentlich kühler gelagert.



Hier kann man den "nach der Sauna entspannten Tee" ;) sehen im Vergleich:



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Bearbeitet von seti17
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Nebenbei: Was hältst du eigentlich von dem Shop, von dem diese Dampf-Anleitung stammt?

(Gut, sie haben diese ja nur modifiziert.)

Bin vor kurzem mal (wieder?!?) über diesen Shop gestolpert, gem. Reviews seien die Xi-Shi Cakes

im Vergleich zu denjenigen, die Hou De anbietet, klar zweitrangig.

Aber sie haben auch angebliches High-End-Zeugs: z.B. Shou für 450$ auf 200g Fladen, übel!

Ob schlecht übel oder gut übel, befürchte ich, wird sich niemals klären,

da ich nicht annehme, dass jemals jemand von hier einen davon probieren wird.

Interessant wäre es aber zugegeben schon, was einen da erwarten würde. :ph34r:

Bearbeitet von GoldenTurtle
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jetzt muss ich mal nachfragen: hast Du das Ganze über kochendem Wasser, also volle Dröhnung, oder

mit stärker abgekühltem Wasser? Hab´ von w2t ein Stück, dass wirklich strak gepresst ist, dazu noch

ziemlich massiv, Durchmesser so um die 6-7cm

Ich habe das bisher 2x gemacht. Das Wasser sollte sprudelnd kochen, sonst entsteht nicht hinreichend Dampf. Dennoch sollte nur Dampf an den Tee gelangen, also nicht Wasserspritzer! Ist aber in einem gewöhnlichen Dampfaufsatz kein Problem.

Meine Teststücke waren klein und nicht so fest gepresst, dennoch musste ich länger als gedacht "dämpfen" - hat mich gewundert. Und je dicker und je härter, desto länger braucht es ja auch, bis es auch im Kern weicher wird.

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  • 2 Wochen später...

Nebenbei: Was hältst du eigentlich von dem Shop, von dem diese Dampf-Anleitung stammt?

(Gut, sie haben diese ja nur modifiziert.)

Bin vor kurzem mal (wieder?!?) über diesen Shop gestolpert, gem. Reviews seien die Xi-Shi Cakes

im Vergleich zu denjenigen, die Hou De anbietet, klar zweitrangig.

Aber sie haben auch angebliches High-End-Zeugs: z.B. Shou für 450$ auf 200g Fladen, übel!

Ob schlecht übel oder gut übel, befürchte ich, wird sich niemals klären,

da ich nicht annehme, dass jemals jemand von hier einen davon probieren wird.

Interessant wäre es aber zugegeben schon, was einen da erwarten würde. :ph34r:

Nachtrag dieser Antwort:

Keine Ahnung von dem Händler, noch nie probiert. Seite sieht interessant aus, aber mei :)

Hou De Asian Art, die das Original verfasst haben, sind jedenfalls ein renommierter Händler, hab nur Gutes über die gehört.

Auch da hab ich noch nie bestellt. Hab aber die Anleitung von  Jas Etea (was ist das eigentlich für ein Name? *g*) verwendet weil mir die Korrektur, die Teeblätter bis zu 48h trocknen, zu lassen, sehr wichtig schien.

Einen ganzen Haufen Tee zu dämpfen und dann nach zwei Stunden wegzupacken, wie von HouDe nahegelegt, schien mir ein Rezept fürs Schimmeldesaster zu sein.

Hab auch heute mal einen Bambusdämpfer besorgt... allerdings dämpfe ich schon seit zwei Stunden leer, denn der Asialaden-Geruch in dem Teil ist sehr intensiv und will gleich garnicht weichen.

Hab den Verdacht dass, wenn die ganze Wohnung nach Asialaden riecht wenn ich den Dämpfer anschmeiß, die den Tee den ich darin zu dämpfen gedenke, unter Umständen beenflussen könnte :)

_________________________________________________________________________________

Sooo... ich hab das Ganze jetzt mal mit dem fies hart gepressten (und sehr leckeren) 2002 Ailaoshan-Ziegel von Chawangshop probiert und war dochauf Anhieb ziemlich begeistert.

Hab mich neulich abgemüht, einen Teil des 90g-Ziegelchens kleinzubekommen und hatte doch sehr viel Staub und Brösel.. keine Chance, die Blätter auseinanderzufimmeln.

Die zweite Hälfte kurz in den Dämpfer gelegt und schon werden die Blätter weich und elastisch. Ohne großen Streß ließen sie sich bröselfrei auseinandernehmen. Ist auch ein sinnliches Vergnügen: Der Tee duftet angenehm dabei und ja, man hat den Geruch an den Händen - schöön! Es ist auch garnicht nötig, die Blätter zu garen wie ich es erwartet hatte - der Tee wird nichtmal besonders warm dabei wenn man es geschickt macht. Und auch die zwei Minuten versteh ich jetzt besser  - kaum liegen die warmen Blätter auf dem trockenen Nebenteller, schon rascheln sie wieder und sind knusprig-hart. Heißt nicht dass es nicht dennoch sicherer wäre, sie etwas länger offen trocknen zu lassen, aber ich kann mir schon vorstellen dass man bei guter Technik die in MInutenschnelle wieder trocken haben kann.

Die Bilder zeigen es nicht zu gut, aber da ich schon wieder weitermuss müssen sie erstmal ausreichen. Beim manuell getrennten Tee hab ich noch einige zusammenhängende Brocken, fast nur zerbrochene Blätter und sicher ein Fünftel an Staub und Bröseln.

gallery_243_10_235475.jpg

Der gedämpfte Tee hat sich mühelos in Wohlgefallen aufgelöst, quasi keine zerbrochenen Blätter und er ist auch viel mehr aufgegangen und nimmt ca. das doppelte Volumen ein.

Hätte einen identischen Teller nehmen sollen :)

gallery_243_10_132878.jpg

Ich bin ziemlich positiv angetan und hätte nicht gedacht dass so wenig Dampf reicht um so einen Unterschied zu machen. Da die Tees nur unter geringer Einwirkung stehen bezweifle ich dass es ihnen stark schaden kann. Aber ich werde experimentieren, sowohl jetzt als auch in einigen Monaten. Vorläufige Bilanz: Tolle Technik, macht einen riesen Unterschied bei stark gepressten Tees!

Bearbeitet von miig
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genau! Ich stell den Dämpfer in eine große Pfanne, füllle 1cm Wasser hinein und stell den Dämpfer drauf.

Sobald das Wasser kocht, den Tee hineinlegen. Ich hab es so gemacht dass ich die äußeren Blätter abmache und den Tee dann wieder reinlege, das ein paarmal wiederholen.
Dachte mir dass das schonender ist als den Tee "durchziehen" zu lassen.

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Die zweite Hälfte kurz in den Dämpfer gelegt und schon werden die Blätter weich und elastisch. Ohne großen Streß ließen sie sich bröselfrei auseinandernehmen. Ist auch ein sinnliches Vergnügen: Der Tee duftet angenehm dabei und ja, man hat den Geruch an den Händen - schöön! Es ist auch garnicht nötig, die Blätter zu garen wie ich es erwartet hatte - der Tee wird nichtmal besonders warm dabei wenn man es geschickt macht. Und auch die zwei Minuten versteh ich jetzt besser - kaum liegen die warmen Blätter auf dem trockenen Nebenteller, schon rascheln sie wieder und sind knusprig-hart. Heißt nicht dass es nicht dennoch sicherer wäre, sie etwas länger offen trocknen zu lassen, aber ich kann mir schon vorstellen dass man bei guter Technik die in MInutenschnelle wieder trocken haben kann....

Weiterlesen auf: http://www.teetalk.de/topic/5047-tee-experiment-mit-dampf-wer-macht-mit/#entry67000

Ah ja, ich hatte auch weitergemacht, u.a. mit einer Bingprobe, die schon sehr, sehr fest war. Sorry, hatte vergessen hier davon zu berichten  -_-  Hat sehr gut geklappt :) Ich habe meine Proben zum Teil wieder eingelagert, als Vergleich irgendwann in der Zukunft.

Ein Tuo kommt auch noch dran ;)

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ich habs heute mal mit einigen Stücken des Ye Sheng Quiao Mu probiert, der ist der härteste Geselle der mir bisher untergekommen ist. 250g Tee zu einem winzigen Kuchen gepresst, hart wie Holz und kaum größer als der 90g-Brick den ich vorgestern hatte.



Und was es noch schlimmer macht: Es sind große Blätter, die verknotet und verworren sind. Mit dem Piekser ist es wirklich schwer, da ansatzweise als Tee erkennbare Dinge rauszubekommen. Und hier ging auch nach 2-3 Minuten dämpfen noch nicht sehr viel. Hab mich noch nicht getraut weiterzumachen, hätte wohl noch mehr Dampf gebraucht. Aber immernoch viel besser als ganz ohne.


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  • 2 Wochen später...

Habe gerade meinen 500g Brocken in einem Edelstahltopf mit passendem Dämpfereisatz etwas zerkleinert. Immer mit 2 Minuten und dann die Unterseite die ja den vollen Dampf abbekommen hat "abgekratzt". Funktioniert hervorragend! Nach 3 Durchläufen habe ich auf gehört damit der Brocken wieder abkühlt. Liegt jetzt noch offen auf einem Wraper zu trocknen auf einem unklasierten Tondeckel.

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Ich muss mich korrigieren, der Brocken hat nur 250g nicht 500g.
Nach einer Woche kann ich am Restbrocken und auch an den Blätter keine Feuchtigkeit oder Verfärbung (Schimmel) feststellen.
Der Pu-Erh selber, ein Supreme Agend Yunnan Ke Yi Xing ist einer von der dunklen, kräftigen Sorte daher auch nur wieder 2,5g auf 25ml. Es sind mindestens 8 geschmackvolle Aufgüsse möglich, dann nach wird er auch dur lange Ziehzeiten schwach.
 

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  • 2 Wochen später...

Ich habe diese Woche den Rest, ca. 2/3 des Brockens mit Hilfe des Wasserdampf zerkleinert. Den linken Daumen habe ich mir etwas "verbrüht" mein heraus nehmen vom Dämpfer, durch die aufsteigenden Wasserdämpfe. Es ist echt erstaunlich wie leicht das verkleinern auf der "gedämpften" Seite geht. Die losen Blätter trocknen anschließen verdammt schnell. Ich habe 2 Portionen in je einen Wrapper eingewickelt und dann wieder in den Tonpott.
Dies Methode ist echt toll zu verkleinern von sehr hart gepressten Pu-Erh.:thumbup:

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  • 2 Jahre später...
  • 1 Jahr später...

Leider muss ich zu diesm Thema eine negative Erfahrung schildern. Noch nie hatte ich mit dieser Methode schlechte Erfahrungen bis auf, natürlich jetzt.

Dieser Tee, 

hatte wohl doch zuviel Feuchtigkeit abbekommen. Hatte damals schon das Gefühl dass er noch sehr feucht war und habe die Metalldose von einen halben Tag offen stehen lassen. Gerde wollte ich mir diesen Tee zubereiten und war erstaunt über einen Teestängel mit reichlichem feinen grauen Staubbezug. Die ganze Teedose roch auch muffig, was ich von diesem Tee so nicht kannte. Nun wird mir auch im nachhinein klar warum ich letzte Woche ein paar Tage solche Verdauungsprobleme hatte. Es lang vermutlich nicht am Essen in verschieden Lokalen.

Einer meiner Fehler war sicherlich. Ich wollte keinen großen (hohen) Topf spülen. Im flache war der Abstand zwischen brodelnder Wasseroberflächen und Metalllocheinsatz nicht groß genug, so dass immer mal wieder Wasser überschwappen konnte und den noch festen Tuocha überflutete. Vermutlich hätte ich den zerkleinerten Tee anschließend auf Backpapier im Backofen bei, ich weiß es nicht, 100° trocknen sollen.

Schade um den Tuocha.

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