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Altes Yixing Geschirr oder der Dreck auf dem Ton


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Selten schreibe ich mehr als kurze Sätze. Doch hier ist es mir etwas mehr Wert. Vor allem soll sich das eher an die Anfänger als an unsere alteingesessenen Hasen wenden. 

Oft tauchen bei den großen Verkaufsplatzformen Angebote auf, die angeblich schon mehrere hundert Jahre alt sein sollen. Mit schönen Worten wird der Wert und das Alter des Gegenstands ummalt und gelobt.

Vor kurzem ist sind mir im großen Online-Auktionshaus zwei Gaiwan aufgefallen. Angepriesen das sie von 1850 bis 1899 stammen, war mir schon klar,  dass hier nicht die Wahrheit erzählt wird. Warum? Weil ein Gaiwan aus Yixing erst in der Neuzeit groß hergestellt wird. Und auch jetzt sind sie selten.

Also musste ich mir die Bilder genauer ansehen. Vor Dreck strotzend, habe ich lange überlegt, ob ich wirklich kaufen soll. Abgesichert durch Paypal hab ich es doch gewagt. Gehofft hatte ich auf "entfernbaren Dreck". Über Teereste hätte ich mich gefreut, mit Sojasauce wäre ich noch zufrieden gewesen. Leider scheint der Dreck von Schuhcreme zu stammen (nicht entfernbare ölige Rückstände). Das was ich nicht gehofft hatte. Wie gesagt, PayPal ist Dein Freund, Geld ist zurück. Nach dem Aufstand den ich gemacht habe, wollte er auch nicht mehr sein Geld in den Rückversand stecken, weil ich ihm klar machte, das ich sonst nicht sehr freundlich bin und ebay alles regel  lasse.

Lasst Euch gesagt sein, sieht die Kanne ähnlich wie der Gaiwan aus, lasst die Finger davon.

Einer der beiden ist gereinigt, doch muss noch entscheiden was ich damit mache. Als Gaiwan nutzen bestimmt nicht. Ich hoffe man erkennt was ich zeigen will

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Bearbeitet von Cel
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Mhm, also so richtig verstehe ich jetzt nicht was du zu finden dir erhofft hattest!?

Einen in Grosserie produzierten Gaiwan aus gepresstem Lehm und Sand ohne Sojasauce etc hätte es sicher auch woanders gegeben. Bei solch unseriösen Händlern einen derartigen Schrott nachzufragen und noch schlimmer zu kaufen bestätigt sie doch nur darin das für solche Fälschungen ein Markt bestünde.

Aber danke für den Hinweiss, falls ich mal, extrem günstig an Schuhcreme kommen möchte...auf Kosten von Paypal, Ebay und co...

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Es geht hier nicht darum was ich finden wollte, sondern mal zu zeigen, wie diese "Fälschungen" aussehen.

Wollen wir mal nachfragen, wie viele hier so etwas gekauft haben? Ich hatte wenigstens das Risiko berechnet und wusste worauf ich mich einlasse.

Ich kann es auch unterlassen und hilfreiche Versuche sein lassen;)

Der Einzige der Verlust gemacht hat ist der Verkäufer.Und ebay und PayPal sind ja ach so arm dran, die holen sich ihr Geld.

Bearbeitet von Cel
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vor 24 Minuten, RobertC sagte:

Ich sage doch nur wenn das keiner nachfragt stirbt dieser Markt von alleine. Anscheinend hat aber kürzlich jemand Nachfrage erzeugt ?

Und wenn man nicht aufklärt,  kann der Markt nicht sterben. Aber ich verstehe Dich,  jedoch haben sie jetzt durch Aufklärung evtl einen Nutzen.Ich hätte es auch einfach verschweigen können.

 

Ich hatte ja gehofft, das nur das Alter beschönigt wurde und sie wirklich gebraucht sind.

Bearbeitet von Cel
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vor 1 Stunde, Cel sagte:

Es geht hier nicht darum was ich finden wollte, sondern mal zu zeigen, wie diese "Fälschungen" aussehen.

Dies ist auch durchaus eine gute Idee! :thumbup:

Ich halte ja immer wieder Ausschau nach älteren Stücken. Grundsätzlich sollte man immer den Gesamtzustand betrachten. Einzelne Aspekte sind hingegen wenig aussagekräftig. Letztlich muss das Gesamtbild stimmen. Wenn dieses überzeugt, dann kann man beim richtigen Preis auch etwas riskieren, insbesondere wenn das Objekt auch zusagt, ohne dass die Altersangabe stimmt.

Gut erkennbar sind ältere Stücke v.a. am Fuss, d.h. an der Unterseite, welche die meiste Berührungspunkte mit dem Untergrund aufweist. Soweit hier überhaupt keine Abnutzung zu sehen ist, stand das jeweilige Objekt 90% der Zeit in einer Vitrine (was in 99% der Fällen unwahrscheinlich ist) oder ist nicht so alt, wie der Verkäufer weismachen will (od. ggf. selbst fälschlicherweise annimmt). Ebenso ein sicheres Indiz ist eine übermässige und ggf. zu gleichmässige Patina. 
 

vor 1 Stunde, RobertC sagte:

Ich sage doch nur wenn das keiner nachfragt stirbt dieser Markt von alleine. Anscheinend hat aber kürzlich jemand Nachfrage erzeugt ?

Kann auch schon disziplinierend sein, wenn der Käufer sein Geld zurückverlangt und wenn möglich seine negativen Erfahrungen in einer Bewertung niederschreibt. ;)

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vor 16 Minuten, GoldenTurtle sagte:

@Topic: Haha, wahrscheinlich kauft Hobbes (oder war es Marshal?) solche Sachen und reinigt darum mit Lauge. :rolleyes::D

Ich glaube Marshal war das, wobei er irgendwo sagte, dass selbst solche Schritte nicht gegen Schuhcreme ankommen.

Aufjeden Fall habe ich mit dem gereinigten schon Dinge gemacht, sie ich sonst nicht mache. Z.B mehrere Tage in Chlor gelagert, Seife zum reinigen etc. Einfach aus Interesse.

Und um es noch deutlicher dar zu stellen, hier ein Foto der Anzeige

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Das Problem war auch, Yixing wird halt auch gerne mal für andere Gegenden bentzt wie z.B. Jingdezhen, da hätte es passen können.

Bearbeitet von Cel
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@Cel Lass Dich mal nicht aus der Fassung bringen, nur weil Du eine Antwort bekommst, die ehr auf ein falsches Verständnis Deines Beitrages hinweisen. 

Du hast Deine Absicht recht klar gemacht:

vor 6 Stunden, Cel sagte:

Selten schreibe ich mehr als kurze Sätze. Doch hier ist es mir etwas mehr Wert. Vor allem soll sich das eher an die Anfänger als an unsere alteingesessenen Hasen wenden. 

Und Du hast das Problem mit den längeren Texten auch erkannt. Die werden nämlich schnell mal gern oberflächlich überflogen. 

Ich schätze Beiträge, wie diesen hier von Dir sehr, da ich auch der Meinung bin, dass es sehr informativ für Anfänger in dieser Materie ist. 

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Zwei Gaiwan, die mir sehr gefallen. Das Alter und "Yixing" interessiert mich hierbei weniger als die 3D Musterung. Das Hervorheben der 3D Muster hätte mich stutzig gemacht und mir gesagt, dass diese Gaiwan nicht für den Einsatz sondern als Deko für die Glasvitrine gedacht sind. Aber an mich war Deine Warnung ja auch nicht gerichtet. An RobertC auch nicht, weshalb ich seine Antwort auch nur darauf schieben konnte, dass er Deinen Beitrag nur überflogen hat. 

Und noch eine Idee zum Reinigen des Gaiwans. Schuhcrem oder ähnliche Patina Pasten enthalten oft einen Fettanteil. Den kriegst du letztendlich gut mit Alkohol gelöst. Hochprozentig versteht sich. Und weil ich in der Apotheke nicht so viel Geld für unvergällten Alkohol ausgeben möchte besorgen ich mir da als Alternative einen billigen hochprozentigen Wodka. Einen der keine weiteren Zusätze enthält, also Geschmacksneutral ist. 
Dann den Gaiwan in einem verschließbaren Behälter mindestens eine Woche einweichen, damit der Alkohol auch die letze Pore erreich, und danach nochmals ordentlich in Wasser auskochen. Anschließend auf praktischen Einsatz hin überprüfen. 

Ich kann gut verstehen, warum Du aus einem solchen Gaiwan gerne Tee schlürfen würdest. Auch, oder gerade dann, wenn die wenig vertrauenswürdige Patina entfernt ist. :)

Bearbeitet von Charyu
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vor 23 Minuten, Charyu sagte:

Und noch eine Idee zum Reinigen des Gaiwans. Schuhcrem oder ähnliche Patina Pasten enthalten oft einen Fettanteil. Den kriegst du letztendlich gut mit Alkohol gelöst. Hochprozentig versteht sich. Und weil ich in der Apotheke nicht so viel Geld für unvergällten Alkohol ausgeben möchte besorgen ich mir da als Alternative einen billigen hochprozentigen Wodka. Einen der keine weiteren Zusätze enthält, also Geschmacksneutral ist. 
Dann den Gaiwan in einem verschließbaren Behälter mindestens eine Woche einweichen, damit der Alkohol auch die letze Pore erreich, und danach nochmals ordentlich in Wasser auskochen. Anschließend auf praktischen Einsatz hin überprüfen. 

Hallo Charyu,

Danke für den Tip, das werde ich auf jeden Fall probieren. Zerstören kann man ja nicht viel dabei. Sie eignen sich halt zur Zeit perfekt als Testobjekte für jede "Vergewaltigung ".

Wenn Dekoobjekt dabei gestanden hätte, wäre alles anders gewesen, ich hatte auch nicht mit so einer roten Farbe vom Ton gerechnet.

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bitte nicht böse sein, will jetzt nicht zu pedantisch sein, aber mit manchen Begriffen sollte man sorgsam umgehen. Anführungszeichen retten das dann auch nicht mehr.. also bitte gut überlegen ob man leichtfertig über Vergewaltigungen spricht. Ich verstehe voll und ganz dass du damit nix böses im Sinn hattest, aber angesichts der Tatsache dass das ein oft vernachlässigtes und verharmlostes Problem mit hoher Dunkelziffer (durchaus in beide Richtungen) ist, würde ich bitten, den Wortgebrauch zu überdenken. Danke und sorry für den spaßbremsenden Beitrag.

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@miigDu hast recht, hab nicht drüber nachgedacht, ich sehe es auch nicht als spaßbremsenden Beitrag. Manches sollte gesagt werden. (Auch wenn es die nebenbedeutung von: 

auf gewaltsame Weise seinen Interessen, Wünschen unterwerfen

hat, ist die Definitionssicht eigentlich wirklich sexuell)

Bearbeitet von Cel
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vor 47 Minuten, Cel sagte:

Wenn Dekoobjekt dabei gestanden hätte, wäre alles anders gewesen, ich hatte auch nicht mit so einer roten Farbe vom Ton gerechnet.

Mir ist erst vor Tagen aufgefallen, dass im Verkauf Gegenstände mit Etiketten versehen sind, auf dem "Dkoartikel" steht. Und wenn man weis, das Dekoartikel heutzutage als Wegwerfartikel gehandhabt werden, kann sich denken in welch niedrigem Preissegment sich das bewegen darf, damit es gekauft wird. 

Zum Ersteren: Kennst Du noch den Kinderabzählreim "Ching, Chang, Chung - Chinese sein nicht dumm!" ? ;)

Kannen aus diesem roten Ton gab es hier noch vor dem Yixing Hype recht günstig, weil bereits günstig im Einkauf. Alle mit wunderschönen eingeritzten Bildern und chin. Schriftzeichen. Auf die Dauer hätte sich der Einkauf als doch nicht so billig heraus gestellt, weil so viel auf dem Transport zu Bruch gegangen wäre. Aus diesem Grund sind die hier heutzutage nicht mehr in Verkauf. Privat ist da mittlerweile auch eine ganze Menge zu Bruch gegangen. Aber was Übrig blieb hat mittlerweile auch eine leicht bräunliche Tönung. Aber längst nicht so intensiv wie bei Deinen patinierten Gaiwan. :)

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vor 3 Minuten, theroots sagte:

Mit welchem erklärten Ziel? :D

Ich sah die Schale,  dann den Ofen, dann hatte ich ein inneres fieses Grinsen...

Das werde ich am Ende sehen. Mich interessiert was passiert. Ich denke nicht das viel von den Substanzen auf der Oberfläche überleben. Ich werde berichten. Ich hätte damit gerechnet, dass die Schale gleich springt, hat aber überlebt in den heißen Ofen gelegt zu werden.

 

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Dinge kommen, Dinge gehen. Wer nicht loslassen kann wird im Feuer der Zeit verbrennen.

Ich habe nicht genug Zeit um diese mehr als nötig in solche Käufe zu stecken. Weg damit und mit was schönerem ersetzen. Und nebenbei wieder was gelernt, worauf man achten muss.

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  • 1 Monat später...

Einen Ofen braucht man gar nicht unbedingt, um diese "Antiquitäten" zu reiningen. Mineralfett und anderes geht auch sehr gut in der Spülmaschine ab. Ich habe da auch einige Erfahrungen gemacht...

Aber vielen Dank für Deine Hinweise, es muß ja nicht jeder all diese Erfahrungen wiederholen!

Manfred

Bearbeitet von Manfred
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vor 6 Stunden, Manfred sagte:

Einen Ofen braucht man gar nicht unbedingt, um diese "Antiquitäten" zu reiningen. Mineralfett und anderes geht auch sehr gut in der Spülmaschine ab. Ich habe da auch einige Erfahrungen gemacht...

Aber vielen Dank für Deine Hinweise, es muß ja nicht jeder all diese Erfahrungen wiederholen!

Manfred

Mit der Spülmaschine sind wir bei dem Problem unerwünschte Aromen in den Ton zu verfrachten, selbst wenn man kein Reinigungsmittel benutzt, sind trotzdem Rückstände vorhanden.  

Dazu muss ich aber auch sagen, ich habe versucht, die Bürste mit der ich die Reinigung machte in der Spülmaschine sauber zu bekommen, das Zeug ist mehr als hartnäckig, ich hab es in der Maschine von der Bürste nicht weg bekommen.

vor 5 Stunden, Hinner sagte:

Ich fand den Beitrag auch sehr schön, und unterhaltsam. Auch, weil ich selber beinahe so einen Fehler begangen hatte, als ich das erste mal nach einer Kanne gesucht hatte. Danke dafür:thumbup:

Es hatte aber einen Vorteil, ich erkenne jetzt schon viel mehr Ungereimtheiten, vor allem sollte man sich die andere Ware des Verkäufers betrachten,  das erübrigt viel überlegen von selbst. Wobei mein Weg beim Kauf von Yixing zur Zeit ein Ende hat. Ich habe meine Kannen und davon genug.

Jetzt suche ich gerade den Weg der "echten" Patinierung nachzuverfolgen, hab da ein tolles Objekt für entdeckt. Dazu wo anders irgendwann mehr.

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Was die Spülmaschine und Ton betrifft: Ich denke der frische Duft des Spülmittels sollte sich bei Bedarf durch Auskochen beseitigen lassen. Ich persönlich habe allerdings die Verschmutzung von Porzellanteilen (und nicht Tonteilen) damit beseitigt. Ich würde weder aus antikem noch aus vermeintlich antikem Teegeschirr selber etwas trinken wollen, wenn ich es nicht zuerst bei 50 Grad in der Spülmaschine gespült habe. 

Manfred

Bearbeitet von Manfred
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