Ein Eldorado für Schatzsucher: Der 02er CNNP 7542 Menghai Subsidiary

[GoldenTurtle]

Es ist erstaunlich, dieser Sheng von Chashi begeistert nicht nur durch seinen echt wunderbaren Geschmack, er fungiert gleichzeitig auch noch als Überraschungsei für allerlei kuriose Fundstücke!

Heutiges Fundstück:

Haben die Subsidiary Mädels während der Sortierung vielleicht ein Müesli gemampft?

Was habt ihr heute in diesem Tee gefunden und wie gefällt er euch?

Ich kann dafür echt eine ehrliche Empfehlung aussprechen (bin während dem Schreiben dieser Zeilen auch genüsslich in Badehosen sonnend davon am süffeln):

Bezugsquelle

Bearbeitet 26. Dezember 2015 von GoldenTurtle

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Hallo,

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[Marc Marc]

Hatte nen sample von alex vom 2002er und fand den auch sehr gut. 

Als chashi bei mir war hatten wir den 2007er von Dayi. 

Beides klasse Tees. Der 2002er ist schon deutlich milder.  Aber das 7542 rezept ist schon klasse. Auch wenn ein aktueller cake wahrscheinlich nichtmehr an die älteren ran kommen wird weil das gute Material in andere Sachen wandert. 

[GoldenTurtle]

Das ist ein interessantes Thema Marc, wann sie vom Mischen her in negativer Hinsicht umgestellt haben. Um etwas auszuholen, das Rezept ist ja nach wie vor das Gleiche, allerdings betrifft dieses hauptsächlich die optische Qualität des Pflückguts, lässt aber das Alter der Pflanzen völlig ausser Acht (meiner Meinung nach ein dramatischer Fehler, denn viele Teeliebhaber kaufen sich heutzutage junge 7542er und meinen, diese seien in zwanzig Jahren dann so gut wie die späten 80er oder frühen 90er heutzutage). Aber zurück zu dem von dir angesprochenen Thema. Ich denke etwa um das Millennium rum wurden echte Gushu Tees langsam Trend, allerdings gab nach meinem Kenntnisstand damals noch kaum wirklich reine, selbst heute ist mMn erst allerhöchstens nur etwa jeder Zweite rein (und natürlich nur von denen, die auch wirklich authentisch sind). D.h. aber auch, die authentischen 80er und 90er Fladen sind von der Materialqualität etwa vergleichbar mit der Mehrzahl der in den vergangenen 15 Jahren produzierten Gushu Fladen. Ich habe es auch gleich noch getestet - dieser 02er ist tatsächlich noch geblendet, er enthält mMn etwa 40-50% Material von 100-200 J. alten Bäumen. Allerdings kann man daraus mMn leider keine Regel ableiten, dass bei allen Fabrik-Tees dieses Alters davon ausgehen wäre, dass diese noch traditionell geblendet wurden.

Bearbeitet 26. Dezember 2015 von GoldenTurtle

[Cha-Shifu]

Wacklige Thesen in der zweiten Haelfte des obigen Post @GoldenTurtle weiss gar nicht wo ich anfangen soll das gerade zu ziehen  

Ich erspare Dir jetzt mal Fragen a la, wie du den Gushugehalt in Zuerich testest oder was traditionelle Blendung ist 

1. Nummern Dayi und CNNP sind Mischungen und zwar gem der Rezeptur, Blattguete und Manufaktur. Hier 7542 Subsidery ist gem der 1975'er Rezeptur mit einer relativ guten Blattguete 4 (1 bis niedersten 9) und im Auftrag der 2, sprich Menghai Manufaktur im Menghai verarbeitet. Wobei die Blattguete wie Kroet richtig schreibt optischer Beurteilung unterliegt und nicht dem Alter der Teebuesche und dessen Material.

2. Material, gem. Yunnan Agri Uni wurden in Puer Unterprovinz 1949 auf 1373 hm*2 (Quadrathektameter) 350 metrische Tonnen Puer verarbeitet. Da bis dahin keine signiffigante kommerzielle Verarbeitung betrieben wurde, ist davon auszugehen, dass dies fast ausschliesslich alte Baeume waren betont nicht nur die Uni sondern auch CNNP hier in Zhejang.

Nun in 2006, sprich einem Jahr vor der extrem gestiegenen Ernte in 2007 aufgrund der massiven Taidi Pflanzung in 2005 wurden auf 55900 hm*2 etwa 38200 Tonnen produziert.

Nehmen wir mal die Egalisierung der Effekte aus; Rodung der Gushu Baeume zwischen 1949 und 2006, sowie der Nicht Nutzung von Gushu Baeumen in 1949 sowie die neu hinzu gekommenen Gushu Baeume aufgrund vom Erreichen der 300 Jahre Marke zwischen 1949 & 2006 an, sowie die Gleichverteilung von Gushu vs Taidi in Puer und Yunnan komplett, dann koennen wir davon ausgehen, das in Puer 350 Tonnen Gushu Material jaehlich zur Verfuegung stehen, was weniger als 1% der erzeugten Menge von 2006 entspricht. Totaler Output in 2006 in Yunnan waren 80000 Tonnen und in 2014 komplett 114000 Tonnen.

Heute wirds daher weniger als ein halbes Prozent Gushu Material geben, ein extrem wichtiger Aspekt gerade wenn man Pu Fladen online sucht oder ueber ein Teemesse in China schlendert, wo es quasi nur "Gushu" angepriesen wird.

Zum konkreten 7542 von 2002 sagt meine CNNP Meisterin dass mehrheitlich Taidi verarbeitet wurde und bei den Fladen nach 2006 sich mit Glueck ein paar Gushu Blaettchen im Nummernfladen verirrt haben.

3. Feldbeobachtung meinerseits, habe nicht nur von einem Bauern gehoehrt, dass sich der Dayi und CNNP Maocha Einkaeufer am Ende einer jeden Pfluecksaison blicken laesst, denn dann sind die Preise gem dem verfuegbaren Material unterdurchschnittlich.

Die Kunst des Blendens und dass zeichnete CNNP bis 2005 (Erfahrenermischer Ruhestand) aus und Dayi bis heute, dass mittels ordentlicher Mischkenntnis aus unterdurchschnittlichen Maocha kombiniert mit etwas Ueberdurchschnittlichen ein Fladen von mittlerer Guete ueber Jahre hinweg von relativ konstanter Qualitaet geboten werden kann.

[Marc Marc]

Umso erstaunlicher ist es wieviele "Boutique" Label (soll man sie so nennen) ?  Viel "Gushu" Material herzaubern. ;D Leute die dann 2 mal im Jahr "Uralub" Tee Sourcen in China. Aber es scheint ja extrem zu schwanken was den nun als "Gushu" angesehen wird.  Chashi sagt jetzt 300 Jahre alte Bäume. Bei manchen sind es aber sicher schon weit jüngere Bäume die dann als Gushu Bezeichnet werden.

Zeigt aber wieder umso mehr wie gut die Blend Skills der großen Fabriken sind

Weswegen ich mich auch oft frage  "Wird ein 150-300€ mini Cake von manchen Labeln in 20 Jahren überhaupt sogut schmecken wie ein 7542 von 2002 mit 20 Jahren"  

[GoldenTurtle]

Ich finde es rühmenswert Chashi, dass du dich hiermit quasi gegen die Aufwürdigung deines Fladens stellst - das alleine zu erleben war doch die Diskussion schon wert und spricht sehr für deine Aufrichtigkeit als Händler!
Ich habe ja um ganz ehrlich zu sein leicht unterbewusst eher mit einem Preisaufschlag deinerseits gerechnet.
Allerdings habe ich auch gewisse Techniken zur Beurteilung gelernt, genaue Gushu-Definition hin oder her - darum geht es mir nicht (Hauptsache gutes Material!) - zumindest in meiner Probe war mEn nicht ganz die Hälfte von Material von ca. 100-200 Jahre alten Bäumen, ich bleibe bei dieser Einschätzung, beim Rest kommt Taidi allerdings hin - von ganz jungem Plantagenmaterial konnte ich darin nichts eruieren.

Und dies alles konkretisiert, denn die gesamte Sache mit dem Alter der Bäume ging ja lediglich um den Aspekt der Reifung in Hinsicht auf das verwendete Material: Ich attestiere dem Fladen von den Voraussetzungen her eine ähnlich gute Reifung wie diejenige der alten 7542er Jahrgänge.

PS: In Hinblick auf die zukünftige, volle Reife gesehen, welche mit geschätzt 25 Jahren erreicht ist (und nur damit es gesagt ist: Feuchtigkeit, Sauerstoff und Temperatur können hierbei natürlich einen nicht unbeträchtlichen Unterschied ausmachen).

Bearbeitet 27. Dezember 2015 von GoldenTurtle

[Cha-Shifu]

vor 22 Stunden, Marc Marc sagte:

Weswegen ich mich auch oft frage  "Wird ein 150-300€ mini Cake von manchen Labeln in 20 Jahren überhaupt sogut schmecken wie ein 7542 von 2002 mit 20 Jahren"  

Ich fuerchte @Marc Marc du musst es probieren, hatte bisher Erfahrung mit Teuren, sowie sehr guenstigen Cakes von Privatlabel Pressungen, jeweils in 2009 restanden und dieses Jahr getrunken.

Fazit:

Aus der teuren Testgruppe waren alle 100% gut, wobei aus der guenstigen Testgruppe 20% hervorragend wurden, 40% gut und 40% entpuppten sich als getrickste Tee's, was natuerlich auch eine Erfahrung wert war, aber auf Dauer keinen Wert hat ~

Was den 7542 von 2002 betrifft wuerde ich ihn eher in Testgruppe 1 sehen, wobei er sich bisher in Hangzhou hervorragend entwickelte!