GoldenTurtle Geschrieben 7. Februar 2016 Teilen Geschrieben 7. Februar 2016 Geschätzte Teetrinkerkolleginnen und -Kollegen Lasst uns hier doch besondere Tricks rund um den Aufguss zusammenfassen. Ich fange mal mit einem an, den ich in letzter Zeit von der chinesischen Grünteezubereitung abgeleitet habe: Einige Chinesen bedecken die Grünteeblätter ja auch während der Session nach dem Abgiessen direkt jeweils knapp mit heissem Wasser, und füllen dann, wenn die nächste Runde weitergeht, mit heissem Wasser wieder ganz voll auf. Jetzt einmal angenommen, man hat am Abend nur zwei, drei Runden mit einem ergiebigen Tee wie mancher Oolong oder Pu'Er gemacht, der jetzt eigentlich erst richtig in Fahrt kommt. Wenn man ihn nun "an der Luft" in der Kanne über Nacht stehen lässt, ist er am nächsten Tag einfach nicht mehr gleich gut. Er hat aber auch noch zu viel "Fleisch am Knochen", um ihn heiss aufzugiessen und über Nacht ziehen zu lassen - er würde überziehen und herb werden, auch nicht gut. Das kann man nur machen, wenn der Tee schon praktisch zu Ende ist, das empfehle ich dann sogar ausdrücklich - es ist immer wieder erstaunlich, was da alles an interessanten Geschmäckern und Ölen aus den Stengeln extrahiert wird. Für den angenommenen Fall aber besteht die einfache und beste Lösung darin, ihn über Nacht kalt aufzugiessen - so überzieht er nicht, ist aber am nächsten Tag noch in wesentlich besserer Verfassung, weil die Umschliessung mit Wasser die Oxidation verhindert, welche irgendwie eben leider eine gewisse Form von negativer Herbeentwicklung mit sich bringt. Am nächsten Tag den über Nacht gezogenen Kaltaufguss einfach mit etwas heissem Wasser aufwärmen und weiter gehts. Manfred und Krabbenhueter reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Charyu Geschrieben 8. Februar 2016 Teilen Geschrieben 8. Februar 2016 Im beschriebenen Fall, lasse ich den Deckel nach dem zuletzt gemachten Aufguss neben der Kanne liegen und den Tee/die Kanne einfach ab-/ausdampfen. Das in Anlehnung an die Zubereitungsmethode von japanischem grünen Tee. Funktioniert auch und der Tee hat am nächsten Morgen nicht überzogen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 8. Februar 2016 Teilen Geschrieben 8. Februar 2016 teaism schreibt selten, aber was er schreibt ist oft von höchster Qualität, so wie seine Fotos. Er hatte vor einigen Wochen diesen schönen Post, eine Technik wahrlich für Fortgeschrittene: Zitat With micro vibration of the pot, the tea is further brewed at microscopic level to further enhance the body, aroma, after taste and the complexity of the brew. It can elevate a good brew to an excellent brew. http://teaism99.com/2015/10/25/vibro/ Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 8. Februar 2016 Autor Teilen Geschrieben 8. Februar 2016 (bearbeitet) Haha, nein, echt!? Sowas sollte man nicht promoten - ich stelle mir schon vor, wie jemand von hier einen Vibrator an die Yixing Kanne anbaut, um für bessere Schwingungen unter den Teeblättern zu sorgen! Bearbeitet 8. Februar 2016 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
Manfred Geschrieben 8. Februar 2016 Teilen Geschrieben 8. Februar 2016 Ich dachte er wollte den Pott in die Mikrowelle stellen? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Charyu Geschrieben 9. Februar 2016 Teilen Geschrieben 9. Februar 2016 vor 6 Stunden schrieb miig: micro vibration Da könnte man doch das Kännchen auf nen Lautsprecher stellen und darüber vibrieren lassen. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 9. Februar 2016 Autor Teilen Geschrieben 9. Februar 2016 Gute Idee Charyu, ich habe eine hervorragende Bassleistung. Aber ich glaube nicht daran, dass dies wirklich den Unterschied ausmachen kann zwischen einem guten und einem herausragenden Tee. In der Ruhe liegt die Kraft. Und wir kennen es doch zu gut - kein Aufguss wird wie der andere. *schlürft-am-99er-Rougui* Zitieren Link zu diesem Kommentar
Madfrog Geschrieben 9. Februar 2016 Teilen Geschrieben 9. Februar 2016 vor 8 Stunden schrieb Charyu: Da könnte man doch das Kännchen auf nen Lautsprecher stellen und darüber vibrieren lassen. Als nächstes kommt, dass Sheng Pu-Erh besonders auf Mozart anspricht und Oolong sich bei Miles Davis entwickelt. Die Ausnahme ist ein Dan Cong, da ist Lady Gaga das Maß aller Dinge Macarona, Charyu, Dao und 3 Weitere reagierten darauf 5 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 22. Juni 2017 Autor Teilen Geschrieben 22. Juni 2017 (bearbeitet) Am 7.2.2016 um 22:45 schrieb GoldenTurtle: Jetzt einmal angenommen, man hat am Abend nur zwei, drei Runden mit einem ergiebigen Tee wie mancher Oolong oder Pu'Er gemacht, der jetzt eigentlich erst richtig in Fahrt kommt. Wenn man ihn nun "an der Luft" in der Kanne über Nacht stehen lässt, ist er am nächsten Tag einfach nicht mehr gleich gut. Er hat aber auch noch zu viel "Fleisch am Knochen", um ihn heiss aufzugiessen und über Nacht ziehen zu lassen - er würde überziehen und herb werden, auch nicht gut. Das kann man nur machen, wenn der Tee schon praktisch zu Ende ist, das empfehle ich dann sogar ausdrücklich - es ist immer wieder erstaunlich, was da alles an interessanten Geschmäckern und Ölen aus den Stengeln extrahiert wird. Für den angenommenen Fall aber besteht die einfache und beste Lösung darin, ihn über Nacht kalt aufzugiessen - so überzieht er nicht, ist aber am nächsten Tag noch in wesentlich besserer Verfassung, weil die Umschliessung mit Wasser die Oxidation verhindert Am 29.7.2016 um 11:01 schrieb RobertC: Über Nacht habe ich nochmal kalt ziehen lassen und jetzt noch drei normale lange Aufgüssen. Wirklich top Material, gute Ausdauer und starke Wirkung. Sehr individueller Tee. @SilonijChai Hast nicht du mal gesagt, das über die Nacht ziehen lassen sei Geiz? Ich meine jetzt nicht den kalten Pausenmodusaufguss, sondern heiss aufgiessen und ein, zwei Tage ziehen lassen. Ich weiss auch gar nicht, wie viele das machen - F. macht es nicht, Diz und Gabriele auch nicht, mlc schon gar nicht. Ehrlich gesagt, manchmal nervt es mich auch etwas. Ich bin es mir so gewohnt, dass ich überall tagelang Tees am ziehen habe, dass ich gefühlt kaum je einen Neuen aufgiesse. Das Gute ist aber, dass ich damit wirklich effektiv Geld spare, und nicht nur ein Bisschen. Ich giesse dadurch tatsächlich nur etwa halb so viele neue Tees auf, weil ich täglich in mehreren Kannen mit Langziehern beschäftigt bin. Zudem empfehle ich solche zuvor fast schon zur Gänze extrahierter Langzieher am Abend zu trinken - wesentlich weniger Koffein - das war auch einer der Gründe, weshalb ich das innerhalb des vergangenen Jahres so intensiviert habe, weil ich einfach sehr gerne am Abend spät noch zu etwas Literatur einen schönen Tee trinke. Bearbeitet 22. Juni 2017 von GoldenTurtle Zitieren Link zu diesem Kommentar
Empfohlene Beiträge
Dein Kommentar
Du kannst jetzt schreiben und Dich später registrieren. Wenn Du ein Konto hast, melde Dich jetzt an, um unter Deinem Benutzernamen zu schreiben.
Hinweis: Dein Beitrag muss vom Moderator freigeschaltet werden, bevor er sichtbar wird.