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Hallo Zusammen,

nachdem es im Herbst letzten Jahres aufgrund des kühleren Wetters keine Pflückung mehr gab, steht jetzt die erste Frühjahrspflückung bevor. Man hätte auch dieses Wochenende schon die jungen Triebspitzen ernten können, aber es hatte zeitlich bei uns nicht gepaßt. Das kommende Pfingstwochenende müssen wir aber auf jeden Fall pflücken. Falls jemand hoch kommen möchte um mitzumachen, ist er herzlich eingeladen. Wir werden zwar wie üblich, jeden Samstag dort sein, da aber auch Herr Ralf Schneider von der Bonsai Schule Schneider seine Kunden am Samstag betreut, wäre für einen gemeinsamen Pflücktermin der Sonntag ganz ideal.

Die angehängten Fotos sind von Heute!

Mit lieben Grüßen

Wolfgang + Haeng ok

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Hallo Teefreunde,

auch wenn das Wetter gestern nicht so schön war wie am vorigen Wochenende, haben wir Tee geerntet und meine Frau hat diesen zum ersten Grüntee in diesem Jahr verarbeitet.

Wir haben diesmal vom unteren Feld geerntet:

Sämlingspflanzen der Sorte Beni Bana Cha, die aber nicht in die ursprüngliche rosa blühende Sorte fallen; diese Pflanzen haben sich über die Jahre als sehr robust und homogen hersausgestellt. Hiervon konnten wir 610g Frischgewicht ernten, die zuletzt nur127g Trockenmasse ergaben. Dies liegt wohl am stärker durchgetriebenen Trieb mit höherem Stängelanteil.

Sämlingspflanzen aus Sikkim von denen über die Jahre von ursprünglich 40 Pflanzen nur noch 17 übrig geblieben sind; es dürften z.T. Assamica Hybriden gewesen seien , die weniger Frostresistent sind. 134g Frischgewicht ergaben hier 65g Trockenmasse.

Der dritte Teil bestand aus gemischten Herkünften. 135g Frischgewicht ergaben hier 60g Trockenmasse.

Hier das Video dazu, das meine Frau heute schon fertiggestellt hatte.

Gruß Wolfgang + Haeng ok

 

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vor 12 Minuten schrieb Madfrog:

Hab ich da richtig gehört und die Musik war eine chin. Version von Voodoo Child (Jimi Hendrix)?

Ps: schöne Videos

Nicht ganz!

Die Musik stammt von Luna, einer jungen Koreanerin die auf dem Gayageum, auch als koreanische Zitter bezeichnet, die diese Klassiker mit Ihrem Instrument neu interpretiert.

Findest du auf youtube.

Wir hatten bei Ihr angefragt, ob wir Ihre Musik als Hintergrundmusik verwenden dürfen.

Gruß Wolfgang

 

 

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@Tschanara: Und ... wie ist der Tee geworden?!? Bist du zufrieden?

Er sieht zumindest per Ferndiagnose ordentlich bitter aus, ach, Chashi wird den Kommentar lieben.

Macht ihr auch mal Sheng aus einer Ernte?!? Also natürlich nicht aus den Beni Bana, aber aus den Assam ... das könnte auf die lange Bank gesehen evtl. spannend sein. Da macht eine starke Bitterkeit nämlich gar nix, kann sogar im Gegenteil auf die lange Lagerung und Entwicklung hinaus gesehen von Vorteil sein.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Am 10.5.2016 um 22:50 schrieb Dao:

Ich habe leider schon an dem Wochenende was vor. Wann macht ihr das nächste mal eine Ernte zu der man mal kommen kann?
Habe dieses Jahr auch ein kleines Projekt mit ein paar hundert Pflänzchen begonnen und bin sehr wissbegierig ;)

@Tschanara Hallo Tschanara,

Ich hab mich gerade mal mit Dao abgesprochen und wir würden Euch gerne besuchen. Da wir beide nicht nur Teeverrückte sind sondern auch einen gartenbaulichen Hintergrund besitzen, bezieht sich unser Interesse nicht nur auf Ernte und Verarbeitung. Dao ( @Dao ) würde dann die terminliche Absprache mit Euch treffen. Entweder im Zusammenhang mit einer Teeernte oder aber auch so, da Fragen zum Anbau höchstwahrscheinlich sowieso überwiegen dürften. Sehen, fühlen, riechen, schmecken, gehört bei uns natürlich zum Sammeln von Eindrücken und Erfahrungen dazu. Wie das bei eingefleischten Gartenbauern eben so ist. 

Bis dahin, mit besten Grüßen, Charyu :winken:

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vor 19 Stunden schrieb GoldenTurtle:

@Tschanara: Und ... wie ist der Tee geworden?!? Bist du zufrieden?

Er sieht zumindest per Ferndiagnose ordentlich bitter aus, ach, Chashi wird den Kommentar lieben.

Macht ihr auch mal Sheng aus einer Ernte?!? Also natürlich nicht aus den Beni Bana, aber aus den Assam ... das könnte auf die lange Bank gesehen evtl. spannend sein. Da macht eine starke Bitterkeit nämlich gar nix, kann sogar im Gegenteil auf die lange Lagerung und Entwicklung hinaus gesehen von Vorteil sein.

Hallo Golden Turtle,

um es auch einmal nicht so ernst zu kommentieren:

Ich habe höchsten Respekt vor Teeexperten hier im Forum, die allein per Ferndiagnose die Bitterkeit unseres Tees beurteilen können!!!

Gut, da spricht wahrscheinlich die  jahrelange  Erfahrung  im Anbau und der Verarbeitung zu Grüntee im Vergleich von  sinensis und assamica Cultivaren eine große Rolle; hier können wir natürlich nicht mithalten.

Ich hatte geschrieben: "Sämlingspflanzen aus Sikkim von denen über die Jahre von ursprünglich 40 Pflanzen nur noch 17 übrig geblieben sind; es dürften z.T. Assamica Hybriden gewesen seien , die weniger Frostresistent sind".      Reine assamica Pflanzen sollen sogut wie keine Frosthärte aufweisen; wir haben einige Pflanzen im Folienhaus ausgepflanzt ,aber es besteht keine Chance diese im Feld ohne Schutz in unseren Breiten zu kultivieren! Bei den Sikkim Pflanzen, ausgesät 2001, sind die  mit genetisch höherem assamica Anteil  über die Jahre aufgrund der geringeren Frosthärte abgestorben, und die Pflanzen mit höherem sinensis Anteil wohl geblieben; das z.Thema der zu erwartenden Bitterkeit.

Davon abgesehen, heißt Grüntee von assamica Cultivaren nicht automatisch höherer Gerbstoffgehalt und Bitterkeit , und daher ungeeignet für die Grünteeherstellung!

Der Ein- oder Andere kennt  wahrscheinlich auch den Siam Tee Shop: hier bietet Thomas den DMS Bai Yai Assamica Grüner Tee an , "loser grüner Tee der in Nordthailand traditionell heimischen Teepflanzenspezies camellia sinensis assamica. In der Bergregion von Doi Mae Salong, wo dieser sonst in Nordthailand auch wild baumartig wachsende Tee von der lokalen Yunnan-stämmigen Bevölkerung in Teegärten kultiviert wird, findet die Pflanze in Höhen zwischen 1200 und 1600 Metern und einem Klima, das vom Wechsel einer jeweils 3-4 Monate langen Regen-/trocken-heißen/kalten Zeit gekennzeichnet ist, optimale Bedingungen."

Sicher ist dieser Tee nicht mit feinen Grüntees vergleichbar; aber er hat einen eigenen und keinesfalls bitteren Geschmack und ein typisches Aroma was mir sehr gut gefällt, ist halt Geschmacksache.

Hier noch einige Fotos von einer unserer Sikkimpflanzen (das Foto ist vom letzten Oktober), im Vergleich zu Assampflanzen von den Azoren (Fotos von 2008), die es dort größtenteils nicht mehr gibt.

Übrigens werden wir am Samstag nochmal Tee ernten und verarbeiten, falls jemand kommen möchte?

Gruß Wolfgang

 

 

 

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Mit einem glücklichen Lächeln fuhr ich heute wieder nach Hause.

Aber mal ein paar Bilder vom heute geernteten und verarbeiteten Tee:

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Unterschiedliche Größe der gerollten Blätter, durch unterschiedliches Augenmaß und Erfahrung
bei der Ernte der two Leaves and a Butt:

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Oh Leute, die erfahrene Praxis :trink_tee: ist so ganz anders, als die hier im Forum vorgetragene Theorie. :tee_zeitung:

Narren seid ihr, die ihr nicht gekommen seid!

Am 17.5.2016 um 23:19 schrieb GoldenTurtle:

Er sieht zumindest per Ferndiagnose ordentlich bitter aus, ...

@GoldenTurtle Ach Du mit Deinen Ferndiagnosen aus dem Thal der Ahnungslosen!

@Dao Eigentlich müsstest Du Dich so verbiegen, dass Du Dir selbst in den Hintern beißen kannst. Soo viele praktische Tipps zum Anbau und zur Pflege und so gutes Anschauungsmaterial. Aber wir dürfen noch mal (Samstags vorbei schauen) und ich habe Tee für uns beide zum probieren mitgebracht. Du wirst erstaunt sein. 

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TEEERNTE IN KOREA, Cheollanamdo, Daedunsa, Iljiam 1998

Hallo Teefreunde,

die mit Bernd gemachte Teeernte am Samstag hat uns auch sehr gefallen; es wird ja nicht die letzte sein. Wir konnten den Tee trotz des schönen Wetters nicht ganz bis zu Ende trocknen und Bernd hatte zuhause noch etwas damit experimentiert. Scheinbar führt das Rücktrocknen mittels Heißluftherd doch zu Qualitätseinbußen.

Bernd , du hattest gefragt wie das in Korea gemacht wird. Wenn es das Wetter zuläßt, und das ist oft der Fall, wird es an der Luft in der Sonne getrocknet, oder mittels des Gußeisentopfes; hier wird nach dem1. bzw. 2. Erhitzen, langsam die Wärme runter genommen. Anbei einige eingescannte Fotos von 1998.

Wir hatten damals das Glück als wir in der kleinen Einsiedelei Ijiam des Klosters Daehungsa (oder auch Daedunsa genannt) in der Provinz Cheollanamdo ankamen, bei der Teeverarbeitung mitzumachen. In Iljiam hatte  der koreanische Teemeister Choeui gelebt. Man erkennt ganz gut die eingelassene große Gußeisenform, die auch als Reistopf in Klöstern, zumindest früher so verwendet wurde.

Gruß Wolfgang und Haeng ok Kim (Kim ist der Nachnahme, Bernd)

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Grüner Tee
20160522_160750 (800x482).jpgBergischer Hochlandtee aus dem Teegarten Tscha-Nara.
Handpflückung, Handverlesen und -verarbeitet.
First Flush.
Geernte am 21.05.2016

Einwaage (5g auf einen 100ml Gaiwan) 

 

 

1. Aufguss 20160522_091602 (800x482).jpg

Der erste Aufguss ist unabhängig von der Zubereitung immer gemüsig.

Bei mir und weichem Wasser (70°C) bei 10 Sec. undefinierbar gemüsig, bei 30 Sec. ganz klar Blumenkohl. Wer dass nicht mag, lässt ihn eine Minute ziehen und kippt den ersten Aufguss einfach weg.

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Ein leichter Pflaum ist beim Abgießen durch ein Sieb erkennbar.

 

 

 

20160522_102806 (800x482).jpgDer letzte Aufguss.

 

 

 

 

 

Der Erntetag war geprägt von Eindrücken, gewonnen durch Sehen, Riechen, Betasten, Schmecken. Das kann man gar nicht theoretisch vermitteln. Eindrücke muss jeder für sich selbst gewinnen.

Das Ausgangsmaterial, two Leaves an a Bud, wurde von Teesträuchern geerntet, die aus Samen gezogen, eine unglaubliche genetische Varianz aufweisen, was schon rein optisch deutlich erkennbar war. Von daher ist das Endprodukt eine Grüntee Melange geworden. 

Allein Zeit- und Arbeitsaufwand würden den Tee im Verkauf so teuer machen, dass es sich aus betriebswirtschaftlicher Sicht nicht rechnen würde. So bleibt es erst mal im Hobbybereich, in dem auch erstmal fleißig Erfahrungen gesammelt werden und Pflanzen selektiert werden, die für den Standort geeignet sind. Zuerst ist einmal wichtig, winterharte Pflanzen zu finden, die auch stärkere Bodenfröste klaglos hinnehmen. Die Trockenressistenz ist auch ein Thema. Günstig hierbei ist die teils doch recht große genetische Varianz, die die Samen gezogenen Pflanzen aufweisen. Geplant ist die Aussaat von Samen, der von diesen Pflanzen gewonnen wird,, weil die daraus erwachsenden Pflanzen bereits besser an Boden und Klima angepasst sein werden. Von gezielten Kreuzungen ist man dann aber immer noch Generationen entfernt. Mit Selektion kommt man hier auch erstmal gut weiter. Und zum Aufbau einer einheitlichen Variante haben wir hier ja die Möglichkeit der Stecklingsvermehrung. 

Der Teegarten Tscha-Nara (ist koreanisch und bedeutet in der Übersetzung Tscha=Tee, Nara=Land) ist damit nicht nur ein Teegarten, sondern auch ein Teepflanzen-Sichtungsgarten. Sicherlich sehr interessant für Hochschulstudenten, die sich auf Sonderkulturen spezialisieren wollen. Denn so viel steht schon mal fest, Teeanbau in Deutschland ist möglich! Es muss noch viel geforscht werden, von daher ein gutes Thema für Seminar-, und Diplomarbeiten oder auch Doktorarbeiten. Vielleicht wird ja auch demnächst das erste Teeanbau-Forschungsinstitut in Deutschland gegründet. 

Aber zurück zum Tee selbst. 

Qualitätsmerkmale und Aromen:

Der Tee ist wandelbar von Aufguss zu Aufguss und von Zubereitungsart zu Zubereitungsart.
Je kürzer die Ziehzeiten ab dem 2. Aufguss (von 5-30 Sec.), um so fließender die Übergänge der Aromen.

Der Tee liegt samtig weich (cremig) auf der Zunge - und das vom ersten bis zum letzten Aufguss.

Der Tee weist ab dem 2. Aufguss eine deutliche Süße auf und dass auch bis zum Schluss.

Mit Verlängerung des Aufgusses im Sekunden Bereich zaubert man eine leichte Herbe über die Herbe eines Sencha hinzu, die bei zu langer Ziehzeit dann aber in eine unangenehme Bitterkeit übergeht.

Ab dem 2. Aufguss gesellt sich ein deutliches Citrus-Aroma hinzu und löst das Gemüse-Aroma ab. Zitronengeschmack ohne die ansonsten dazugehörende Säure. Ich denke es entspricht frischem Zitronengras. Zusammen mit der samtigen Süße entstand bei mir der Eindruck, als würde ich in das Fruchtfleisch einer gereiften süßen Zitrone beißen, was mich anfangs doch sehr verwirrte. Jetzt genieße ich das einfach nur.

Der Tee weist eine Frische eines Shincha auf, was den Fruchtgeschmack weiter aufwertet.

Frau Kim schafft es mit ihrer koreanischen Art der Verarbeitung die Aromen auf wundersame Art miteinander zu verbinden. Das lässt den Tee gut abgerundet rüber kommen.

Frau Kimm erzielt mir ihrer Art der Zubereitung und einem wunderschönen koreanischen Teeservice (Einhand-Kanne und Teeschalen im Wabi-Stil) 6 Aufgüsse. Ich habe mit meiner Art der Zubereitung weit über 10 Aufgüsse erzielen können (ab 10 hab ich aufgehört zu zählen:whistling:).

Beim Testen und Beschreiben hatte ich den Eindruck, ich trinke und beschreibe einen Oolong. Tatsächlich hat der Tee aber auch Merkmale eines grünen Tees.

Dao wird zur Teezui eine Probe mitbringen. 

:winken:

Bearbeitet von KlausO
Bud :-)
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Wunderbare Eindrücke, solche Erfahrungen bereichern und ihr setzt noch einen drauf indem ihr in Deutschland euren eigenen Tee auf diese Weise verarbeitet. Hut ab!

Auf den Bildern sind auch sortier Vorgänge zu sehen, sieht im Yunnan [vgl. Video Puer 101] ganz ähnlich aus, was wird da aussortiert?

 

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