Gast Gast414 Geschrieben 7. Juni 2016 Teilen Geschrieben 7. Juni 2016 Oftmals betrachten wir Teekannen, nennen wir es lieber Teebereiter, weil auch andere Formen darunter fallen, sehr steril. Zumindest ich mache das öfters. Wenn jemand eine Gefäß zeigt, denke ich mir oftmals nur ja, hübsches Ding. Innerhalb meiner Teekarriere haben sich nun doch reichlich Gesellen eingestellt, derzeit sind ein paar mehr auf den Weg zu mir und ein Ende ist nicht in Sicht. Ein paar Teeschalen bewegen sich derzeit auch in meine Richtung, da hat mich der Virus noch nicht so gepackt. Zum Glück trinke ich auch eher keinen Matcha, das wäre eine akute Gefahr.. Es ist bei der Betrachtung ganz egal ob Gold, Siber, Yixing, Jade oder sonst etwas. Jeder Teebereiter ist so einmalig und hat seinen persönlichen Reiz, eigene Facetten... Lange Zeit habe ich jetzt eine Shiboridashi benutzt, komfortabler kleiner Bereiter. Unkompliziert und jederzeit Einsatzbereit. Heute habe ich durch Zufall (es gibt keine Zufälle...) zur Yixing gegriffen. Das lag daran, das die Restportion für den Shibo für einmal zuviel und für zweimal nicht genügend war. Da war sie, die Freude. Es ist meine geliebte Mondsichelkanne. Ich nehme sie in die Hand, streichel sie, liebkose sie. Ja, der Tee schmeckt anders. Ich lasse die Kanne durch die Hand gleiten, betrachte sie, zum tausendsten Mal, immer gleich, immer neu. Ich glaube Cha-Shifu hat seine Kannen mal als Freunde bezeichnet, sie sind mehr. Nicht alle, aber die ans Herz gewachsenen. Eigentlich macht mir jede meiner Kannen Freude. Sie sind Weg Gefährten, Seelentröster, Heilsspender, manchmal sogar mehr. Sie schenken uns Zeit, die wir mit uns verbringen können, was heute seltener passiert als wir wahrhaben wollen. Als ich den Shiboridashi bekam gab es nichts anderes für mich, ich wollte mich schon von anderen Kannen trennen, heute erfreue ich mich wieder an einer derer unbeachteten. Für mich sind meine Kannen so viel mehr, auch wenn ich manche davon selten beachte, doch dann kommt der Moment, ihr Moment. Der Augenblick in dem man der Kanne eine Seele andichten will. Nach einer mehr als ausführlichen Einleitung, die echt welche bis zum Schluss gelesen haben, wie steht ihr zu euren Gefäßen? Zitieren Link zu diesem Kommentar
VanFersen Geschrieben 10. Juni 2016 Teilen Geschrieben 10. Juni 2016 Zwar habe ich mich von ein paar Stücken in letzter Zeit getrennt, dennoch kann ich verstehen was du meinst. Ich habe immer noch 10 Kannen, wobei ich einige davon kaum mehr benutze, dennoch hängt eine gewisse Form des Sentimentalen und Verbundenem an ihnen, weshalb ich diese auch nie verkaufen werde. Damals hatte ich mir zwei Sets von Petr Novak gekauft, eine Kanne avancierte in Windeseile zu meinem Favoriten, doch wenige Tage nach dem Kauf viel sie mir beim Reinigen zu Boden und zerbarst in mehrere Stücke. Und für den ein oder anderen mag es lächerlich erscheinen, aber mir war die Kanne sehr viel Wert und schätzte sie schon in solch kurzer Zeit so sehr, dass mir wortwörtlich die Tränen in die Augen stiegen. Ich denke es kommt immer darauf an wie sehr man sie auf eine Sache einlässt, wie sehr man bereit ist mit jener Passion tief in seine eigene Seele blicken zu wollen. Je mehr man bereit ist von sich zu geben, desto mehr finde ich bindet man sich an jene Welt und deren Kunsthandwerke oder worum es sonst so geht. Ich finde es wunderbar wenn man ein Leben fernab der Gleichgültigkeit findet und man wirklich wahre und ehrliche Begeisterung und Liebe in etwas investieren kann und darin auflebt Zitieren Link zu diesem Kommentar
Katori Geschrieben 19. Juli 2016 Teilen Geschrieben 19. Juli 2016 (bearbeitet) Ist für mich auch ein sentimentales Thema. Derzeit habe ich nur eine Shiboridashi, die ich gerad auch verwende. Mein Teeset von Ochaya ging ja leider kaputt, war eine schoene zynlindrische Kyusu, als "Ersatz" kaufte ich bei Yuuki Cha eine, die nun auch kaput ist, ich stiess sie vom Tisch, nicht mutwillig, sondern weil ich erschrocken wurde -.- Bearbeitet 19. Juli 2016 von Katori Zitieren Link zu diesem Kommentar
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