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Tee macht fit und munter


Gast Gast414

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Warum machst du dir denn solche Regeln?
Ich habe damit schon lange aufgehört.
Wenn ein Grüntee etwas überreift, wen störts am Ende, und du zwingst dich, an dem dranzubleiben, bis er alle ist.

Bin irgendwie von Mitte letzter Woche bis Sonntag eigentlich ziemlich konstant teadrunk gewesen. Zu viel starker Tee, zu viele Teerunden, ich musste manchmal sogar etwas Wein trinken, um runterzukommen. Heute war ich wieder richtig nüchtern, obwohl mehrere gute Tees getrunken (nebst dem Yesheng Hongcha auch noch 11er oder 12er Rougui Guifei und 06er Bingdao), aber eben nicht den ganzen Tag durch, schliesslich muss auch gearbeitet werden.

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Zwingen ist so ein Ding, wenn er nicht schmecken würde, würde der Tee nicht getrunken, sondern direkt Rhododendrendünger. Die Vorfreude auf den Tee danach steigt, durchaus positiv. Ich brauche im Durchschnitt fir 50g japanischen Tee 5 Tage. und gerade kurz vor Schluss lerbe ich den Tee erst kennen.

Bei geschriebenen Worten geht nunmal alles verloren außer Text. Mimik, Gestik, Subtext und vieles mehr. Da kann so etwas negativ klingen obwohl es ohne Wertung war.

Bei chinesischen Grüntees ist es mir egal, bei Gyokuro und Matcha geht der Kern verloren, genau das was ich darin finden will. 

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  • 2 Wochen später...
  • 3 Jahre später...
Am 9/2/2016 um 22:31 schrieb GoldenTurtle:

Ich hatte auch schon Tees, lustigerweise eine Anhäufung genau wieder in den letzten Tagen, wo ich einmal wieder vermehrt von anderen als meinen üblichen Stoffproduzenten getrunken habe, wo ich danach zwei, drei Mal fast flachgelegen bin - erst vor drei Tagen beim h2o, da musste ich mich echt zusammennehmen, danach noch weiterzubiken und schwimmen zu gehen. Und heute der 06er BD, da war ich danach auch nicht in sportlicher Stimmung, der hatte mich ziemlich erwischt, musste gleich danach aber trotzdem in höchster Eile umherflitzen!

Aber in der Regel bin ich nach Teegenuss sehr angeregt für Sport etc.

Aber Wirkung, ein gutes Thema, wollte ich eh mal noch tiefer reflektieren. Ich dachte ja früher meist, mehr und stärker ist besser (Amistyle). Aber ich komme ins Grübeln, es gibt vielleicht mehr als einfach nur teadrunk (Menge) oder teahigh (schiere Power in gewissen Blättchen) ... kommt vielleicht drauf an, was man danach machen möchte. Ich habe vorher noch Lishan 16 getrunken, war danach in einer sehr meditativen Stimmung, obwohl man ja auch nicht alles auf den Tee schieben kann. Trotzdem eine gewisse Tiefenwirkung oder vielleicht Befähigung oder innere Stärkung oder etwas ähnliches, das ich noch nicht genau in Worte fassen kann, könnte man einigen Tees vielleicht schon nachsagen, eine psychoaktive Wirkung, meine Frau sagt das sind Drogen, die ich da trinke.

PS: Ich habs vielleicht, eine Stärkung der Fokussierungsfähigkeit, das könnte es vielleicht am treffendsten ausdrücken.

Ok, ich möchte den Fall "Wirkungen" noch etwas weiter aufrollen.

Meine derzeitigen Ansichten:

1. Ja, gewisse Tees haben gewisse Wirkungen, teilweise sehr beruhigende, "chillende", was klar nicht dem Koffein zuzuschreiben ist, jedoch ist hierbei zu beachten, dass durch die Konzentration auf Wirkungen diese einem stärker erscheinen können, als sie wirklich sind. Allerdings waren meine zuvor geäusserten 5% und der Rest ist Einbildung untertrieben.

2. Aber jetzt kommt der Punkt, den ich endlich etwas besser ausdrücken kann - wenn es weg geht vom reinen Genuss, hin zu einer Suche nach Heil o.ä. in materiellen Dingen wie Tee, Kräutern, Ernährung etc., dann geht es mMn genau den falschen Weg, und dort wird dann aus verschiedenen Glaubensansätzen heraus extrem viel in Wirkungen hineininterpretiert - dort kann es dann zu diesem hohen Grad an Einbildungen kommen und illusorischen Sicherheiten in materiellen Dingen die aber lediglich psychologische Abhängigkeiten sind und eher noch den Stress verstärken - und wie wissenschaftlich bewiesen ist, kann man sich Dinge so lange einreden oder einreden lassen, bis man auch tatsächlich etwas wahrnehmen kann, obwohl gar nix da ist - dies ist mMn aber nicht der Weg des Lebens.

3. Die Seele kann dennoch im Teegenuss auf verschiedene Weise reflektiert werden - z.B. der Stress, ständig dies oder jenes haben zu wollen oder dieses oder jenes tun zu müssen, obwohl man nicht muss, belügt uns indem er uns auf diesem Weg Erfüllung, Glück verheisst, denn er reduziert in Wahrheit die Genussfähigkeit - es ist ein bemerkenswertes Paradoxon.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Addendum: ich wollte zuerst nichts weiteres dazu schreiben, ich möchte niemandem etwas aufdrängen und es ist einfach meine Meinung, aber ich habe oben gewisse Dinge angetönt, woraus man falsche Schlüsse ziehen könnte die ins Nichts führen ... :D ... denn mMn geht es eben auch nicht um ein Nirvana, einen Zustand des Nichts, der in manchem Glauben als Ziel und Heil propagiert ist, sondern um ein Reich der Liebe - dies meint aber nicht eine Art 68er Version des Reiches der Lust, was gegenseitig rein selbstbezogen ist und somit das Gegenteil von Liebe (der Begierde ist paradoxerweise die andere Person völlig egal, hierbei kann man auch die Gespaltenheit des eigenen Herzens beobachten) - echte, bedingungslose Liebe findet zwar in Gegenseitigkeit Erfüllung und Frieden, aber solange man Liebe automatisch nur mit Lust und Begierde asoziiert weiss man nicht was Liebe ist und kennt sie nicht. So viel als Hinweis zum Weg des Lebens.

Sonst kennt man nur Egoismus, den man für Liebe hält.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Letztes Addendum, versprochen, das reicht als Predigt für das ganze Jahr:

vor 32 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Sonst kennt man nur Egoismus, den man für Liebe hält.

Man meint es sei Liebe, weil es doch um die andere Person geht. Aber das ist eine Täuschung. In Wahrheit geht es fast nur darum, was man selbst von der anderen Person hat. Man erkennt es daran, dass man, wenn man ehrlich zu sich ist, lieber das macht worauf man selbst Lust (<-!!) hat, statt das was die andere Person gerne möchte. Der echten Liebe geht es aber viel mehr um das Glück der anderen Person - und wenn das gegenseitig ist, heaven on earth ... aber es ist ein Weg dorthin und ein dem Egoismus sterben, wie schon Paulus sagte.

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  • 2 Jahre später...

interessant, dass viele von keiner anregenden Wirkung schreiben. Ist vielleicht auch der Gewöhnungseffekt. Beim Wechsel von Teesorten merke ich nämlich schon, wie unterschiedlich die Wirkung sein kann. Dabei widerspricht sich anregend und beruhigend für mich nicht - das ist doch grad das Schöne bei Tees, dass sie nicht so kicken wie Kaffee, sondern ihre anregende Wirkung über einen längeren Zeitraum einsetzt. Gekoppelt mit Theanin und Theabromin kann es durchaus eine beruhigende Anregung sein. Assam oder Rize können mich aber auch hibbelig machen.

Die Wirkung auf den Magen und generell auf das Verdauungssystem spüre ich schon eher unmittelbar. Aber das ist ein anderes paar Schuh.

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