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Kuriositäten in der Aromabetonung durch unterschiedliche Aufgusstemperaturen


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Liebe Gourmonauten der unendlichen Weiten des Teeraums, hier spricht Capt. Kroet von der MS Teatanic, habt ihr gerade was im Tässchen? :D

Also es ist ja schon fast zu bekannt, dass eine niedrige Temperatur wie 60° die süsse Seite von Grüntee etwas betont und die bittere Seite etwas kaschiert. Das ist natürlich nicht alles was dabei passiert, aber für die Meisten das Wesentliche.

Aber es gibt Sonderfälle und um diese soll es in diesem Thema gehen.

Ist euch schon einmal eine Kuriosität im Zusammenhang mit besonderen Aufgusstemperaturen (oder Ziehzeiten) aufgefallen?

Mir gerade erst heute wieder, ich bin am letzten Rest vom 10er Bulang gs von Tante Yu und wenn ich den z.B. beim 2. Aufguss kalt aufgiesse, um den Tee vor Oxidation zu schützen, wenn ich aus Zeitgründen die Session nicht direkt weitermachen kann und der Tee kalt dann eine Weile vor sich hinzieht, passiert etwas aussergewöhnliches:

Der Kaltaufguss betont ungeheuerlich intensiv die Tabaknoten dieses Sheng, es ist erstaunlich, man kann ihn kaum noch erkennen, sonst hat er nämlich gar nicht sonderlich viel Tabak in petto.

PS: Wenn jemand weiss, wie man Kakao Noten aus Wuyi Oolongs herauskitzeln kann ... das ist mir wohl zufällig auch schon ein paar mal passiert, leider ohne besonders auf die Aufgussdetails zu achten ... oh, das war vielleicht mit dem Glaswasserkocher ohne Temperaturanzeige, das hat man jetzt davon ... :ph34r:

Random picture oder Teewahn Teil 2 ... irgendein amüsantes Foto braucht der Beitrag ja noch.

DSC_0021.JPG

Bearbeitet von GoldenTurtle
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Was bedeuter das Wort "kurios" im Thema? Ist es nicht natürlich, daß der Tee unterschiedlich schmeckt, wenn er bei unterschiedlicher Temperatur aufgegossen wird?

Bei Grüntee habe ich schon bemerkt, daß er kurioserweise bitter wird, wenn ich ihn zu heiß aufgieße. Und speziell bei dem Kirishima Tokujou Sencha fiel mir auf, daß er kurioserweise nach Gemüsebrühe schmeckt, wenn ich ihn bei 80 Grad, und nicht, wie empfohlen, bei 60 Grad aufgieße.

Bearbeitet von Manfred
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vor 47 Minuten schrieb Manfred:

Was bedeuter das Wort "kurios" im Thema? Ist es nicht natürlich, daß der Tee unterschiedlich schmeckt, wenn er bei unterschiedlicher Temperatur aufgegossen wird?

Bei Grüntee habe ich schon bemerkt, daß er kurioserweise bitter wird, wenn ich ihn zu heiß aufgieße. Und speziell bei dem Kirishima Tokujou Sencha fiel mir auf, daß er kurioserweise nach Gemüsebrühe schmeckt, wenn ich ihn bei 80 Grad, und nicht, wie empfohlen, bei 60 Grad aufgieße.

Mit kurios meine ich, dass sich eine unerwartete Geschmackshervorhebung ergab. Z.B. bei deinem ersten Beispiel war die Folge ja ziemlich absehbar, beim zweiten Beispiel aber schon etwas interessanter.

@Diz / @Tobias82

Ich sag schon seit einer Weile: Tee-Bibliothek. Aber auf dem Bild sind fast nur die kleinen runden Dosen für die lose Sheng Schnellreifung von kleineren Mengen und eckige Oolong-Reserven für die langfristige Lagerung drauf, mengenmässig ist aber eigentlich nicht viel zu sehen.

Allerdings habe ich neulich gehört, dass es zumindest an gewissen Orten in Asien üblich ist, einen Familienschatz nicht an Gold oder Juwelen, sondern an gutem Tee zu haben, der seinen Wert ebenfalls steigert, eventuell sogar noch mehr. Vielleicht mach ich ja irgendwann mal ein Schnösel-Teehaus, wo das Tässchen 50 Mark kostet.

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Halt eine Teebibliothek im übertragenen Sinn, nicht auf Papier umschrieben, sondern die Aromen der Kultivare und verschiedenen Ausbaustufen direkt ins Blatt geschrieben.

@Tobias82 Ja, Wuyishan Oolongs sind das in den eckigen Verpackungen nicht, mehr gekugelte Wulongs - aber genau dahinter in der zweiten Reihe ist einiges an Wuyi in hellen Bambuskistchen (sieht man kaum), oben immerhin zwei, drei Wuyi Packungen besser sichtbar, und andernorts aus Platzgründen, schliesslich in der "Ready to drink Oolong Box" hats noch zwei, drei zumindest etwa 3 Jahre gelagerte Felsentees:

Am 21.11.2016 um 20:18 schrieb GoldenTurtle:

rps20161121_202403.jpg

Bildkommentar: Ein seltener Einblick in die nun wohl wieder häufiger frequentierte Oolong-Abteilung meiner Teebibliothek.

Die meisten Yancha, die ich habe, sind halt noch nicht so reif und brauchen noch Zeit.

PS: Ich dachte warum sollte man nicht nebenbei mal einen Teil der Teesammlung zeigen - schliesslich posten ja etliche ihre teuren Kannen von welchen ich nicht nur wenige habe, sondern auch nicht mehr brauche, dafür Tee! :D

PPS: @Diz In einer der 4 goldenen, grossen Metalldosen links habe ich bereits Platz gemacht dem mehrjährige Ruhe verordneten Mi Lan Hulk vom Wudong Hügel! :D

PPPS: Back2topic ... es hat doch bestimmt noch jemand von euch etwas @topic zu berichten!

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@Diz: Zufall ...

 

@topic: Bei leicht dunklerem und geröstetem Dong Ding wird durch einen Kaltaufguss mEn hauptsächlich die Würznoten und noch etwas die Süsse betont.

Es ergeben sich langsam Zusammenhänge:

Einmal Tabaknoten, einmal Würznoten - während kochendes Wasser bekannterweise die bitteren Noten in Tees betont, heben lange Aufgusstemperaturen um die 20 Grad die Tieftöner in der Aromatik hervor.

Dabei kommen wir zu einem spannenden Punkt: Die Temperaturkontinuität. Ich kann mir vorstellen, dass für lange Ziehzeiten mit stabilen Temperaturen (z.B. 40, 50 Grad) irgendwann mal noch eine technische Innovation bei den Aufgussgefässen ihren Weg bahnen wird - quasi ein elektronisch exakt steuerbares Stövchen. :D

Denn ich habe bemerkt, dass es bereits einen Unterschied ausmacht - auch wenn ich ihn noch nicht genau benennen kann, sondern ihm erst auf der Spur bin - ob man im Sommer bei 30 Grad, im Spätherbst im Gartenhäusschen bei 10 Grad, oder z.H. bei 20 Grad 24 Stunden ziehen lässt: es ist nicht das gleiche Resultat.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 5 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Nein, es wird sich zeigen, dass so exakter bestimmte Geschmacksebenen extrahiert werden können.

Du der immer propagiert hat das jeder Teemoment einzigartig sein soll fängt an alles zu justieren und zu eichen nur um bestimmte Dinge hervor zu heben.

Es gibt Dinge die man erst verliert wenn man anfängt sich darauf zu fokussieren.

vor 9 Minuten schrieb GoldenTurtle:

...es wird sich zeigen...

Oh großer Prophet, erleuchte mich...

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vor 14 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Dabei kommen wir zu einem spannenden Punkt: Die Temperaturkontinuität. Ich kann mir vorstellen, dass für lange Ziehzeiten mit stabilen Temperaturen (z.B. 40, 50 Grad) irgendwann mal noch eine technische Innovation bei den Aufgussgefässen ihren Weg bahnen wird - quasi ein elektronisch exakt steuerbares Stövchen. :D

Wenn Du bereit bist, Deine Teekanne in ein Becherglas oder einen Erlenmeyerkolben zu vertauschen, kannst Du dieses  futuristische Gerät schon heute im Laborbedarfshandel erwerden.

P.S.: Eine Glasteekanne mit flachem Boden tut es sicher auch. Und bei Bedarf kannst Du auch eine magnetische Rührfunktion zuschalten.

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