digitalray Geschrieben 18. Januar 2017 Teilen Geschrieben 18. Januar 2017 (bearbeitet) Heute mach ich mal ein eigenes Thema auf anstatt wie sonst im "was trinkt ihr heute" Thread zu kommentieren, allein schon aus dem Grund weil es seit längerer Zeit wieder der erste Shu aus dem Hause Bannacha/Farmerleaf ist (2012 gab es mal einen und 2009). Seit 13.1.2017 in Frankreich bestellbar habe ich gleich zugeschlagen und gestern kam er an. "Jingmai Shu", eine Mischung aus 2009 Bulang Plantage und 2014 Herbst Gushu Jingmai Material. so sieht er aus: schöne golden Tips sind zu erkennen. Insgesamt erinnert das Aroma beim ersten Riechen als Altpapier (evtl. wegen dem Wrapper), aber auch nach einigem Auslüften bleibt der trockene platte Geruch, der im weitesten noch an ganz alte und trockene Erde und vertrocknetes Holz erinnert. Der beigelegte Zettel verrät uns mehr: Google übersetzt uns das folgendermaßen: Jingmai Pu'er tea is Jingmai Dai and Bulang ancestors in more than 1800 years ago found in the original forest cultivation, the existing contiguous area of 28000 acres of Yunnan big leaf species of ancient tea trees on the parasitic precious crab feet, Dendrobium Plants. Tea is the survival and development of the Dai and Bulang cultural heritage of the marital carrier, Dai and Bulang ancient tea tree will be the name of the ancient family of the treasures. This product is Jingmai Dazhai old tree tea as raw material, according to the traditional processing technology from the whole pressure refined, the soup color yellow-green bright, back Gan long lasting foam resistance and has unique fragrance of incense, honey. Changyin can anti-inflammatory detoxification Qingre diuretic Xiashi stomach Jianjiang blood pressure lowering blood lipid, anti-cancer effect. Ich würde es so interpretieren: Dieser Jingmai Pu'er Tee geht zurück auf die Dai und Bulang Teebäume, die dort seit mehr als 1800 Jahren in natürlichen Wäldern exisitieren, welche auf einer Fläche von 28.000 Hektar in Yunnan wachsen und die großblättrige Art der Teepflanze verkörpern. Den Dai und Bulang Völkern ist es zu verdanken, dass diese historische Pflanze bis heute von Generation zu Generation kultiviert wurde. Dieser Pu'er Tee besteht aus Material von alten Dazhai Bäumen wie auch jüngeren Pflanzen, ist nach traditioneller Art produziert und hat einen einzigartiges würziges und honigsüßes Aroma. Medizinisch wirkt er gegen Entzündungen, entgiftend, blutverdünnend, gegen zu hohen Blutdruck und gegen Krebs. Hier wird auf die Herkunft, den Namen des Tees, Produktionsstandards und Produktionsdatum (3.10.2016) hingewiesen: Genug der Informationen, ich hab einfach mal ne gut gemeinte Menge ins Kännchen, einmal durchgespült mit 90 °C heißem Wasser und die ersten 3 Aufgüsse 10, 13, 16 Sekunden ziehen lassen: Geschmacklich muss ich sagen ist er ein relativ flacher, sehr erdiger holziger Tee, ähnlich einem 7262 und geht eindeutig in die erdige Richtung als in eine aromatische. Der angebliche honigsüße Geschmack muss sich wohl noch entwickeln die nächsten Jahre, momentan kann ich nur eine bittere Honignote wahrnehmen, die eher an eine zu starke Fermentation ("verbrannt") erinnert. Die Aufgussfarbe ist sehr dunkel und rötlich, allerdings im Vergleich zu Dayi Shus mit einem orangenen Einschlag. Man kann ihn trinken, Honignoten kann man ihm nicht abschlagen, besonders im Geruch, auch wenn diese nicht deutlich hervortreten und vor allem bittere wie auch leicht süße Töne besitzen. Die Wirkung ist eher sanft und nicht so kräftig wie bei Dayi Shus, 3 Kännchen Aufgüsse reichten mir aber erstmal, die Wirkung ist trotzdem wahrnehmbar, aber eher angenehm und sanft als intensiv. Er erinnert momentan leider noch an Altpapier, sehr holzig und trocken. Ich hoffe dass sich dies mit Auslüften und Lagerung aber noch geben wird. Für mich ein Tee, den ich erstmal noch liegen lassen werde, der aber für Liebhaber des sehr erdigen, mossigen Aromas mit leichter Honignote sicher interessant ist. *moosig natürlich, nicht mossig. Leider kann ich den Beitrag nach ein paar Minuten ja nicht mehr bearbeiten (5 oder 10 Minuten sind einfach zu kurz, man sollte die Bearbeitungszeit mal etwas verlängern auf 20-30 Minuten finde ich, da einem oft noch etwas dazu einfällt oder man Rechtschreibfehler korrigieren möchte die einem vorher nicht auffielen) Bearbeitet 18. Januar 2017 von digitalray SilonijChai, miig, Kri und 1 Weiterer reagierten darauf 4 Zitieren Link zu diesem Kommentar
digitalray Geschrieben 18. Januar 2017 Autor Teilen Geschrieben 18. Januar 2017 (bearbeitet) Aufgusszeiten: 10, 13, 16, 19, 22, 25, 28, (31) sek 6ter und 7ter Aufguss wurden noch recht delikat in Richtung Dayi, aber der 7te wurde schon schwächer, beim 8ten konnte man dann schon von wässrig sprechen auch wenn noch ein wenig Farbe und etwas Aroma da waren, der war überflüssig. lohnende Gesamtziehzeit meiner Ansicht nach: 2 Minuten Bearbeitet 18. Januar 2017 von digitalray Zitieren Link zu diesem Kommentar
Soltrok Geschrieben 21. Januar 2017 Teilen Geschrieben 21. Januar 2017 Ohh schade, auf den hatte ich mich morgen früh schon gefreut. Mir fiel nur auf, dass er bei mir nach nicht viel roch. Ich bin mal gespannt. Zitieren Link zu diesem Kommentar
GoldenTurtle Geschrieben 21. Januar 2017 Teilen Geschrieben 21. Januar 2017 Am 18.1.2017 um 11:50 schrieb digitalray: Er erinnert momentan leider noch an Altpapier, sehr holzig und trocken. Ich hoffe dass sich dies mit Auslüften und Lagerung aber noch geben wird. Für mich ein Tee, den ich erstmal noch liegen lassen werde, der aber für Liebhaber des sehr erdigen, mossigen Aromas mit leichter Honignote sicher interessant ist. Auslüften sollte er bestimmt noch mit Erfolg, er ist ja erst vor ein paar Monaten produziert, aber Wunderdinger darf man sich von der Lagerung bei Shou einfach nicht erhoffen, zu gross ist die Gefahr, dass man sich da auf eine Illusion einlässt. Einzig auf die Verwehung des Wodui darf man bei luftexponierter Lagerung setzen - das ist so ein, hmmm, hat das eigentlich jemand mal auf deutsch ganz konkret auszudrücken versucht, also eher nicht moosig, und das mit dem Altpapier, ich weiss nicht, für mich mehr eine gewisse Muffigkeit (von der Schnellfermentation), aber keine Modrigkeit, das wäre wiederum ein Produktionsfehler. Wie wir aber neulich gesehen haben, können auch Modernoten mit einer sehr luftexponierten Lagerung extrahiert werden, es kommt aber wohl leider von Fall zu Fall auf die genaue Ursache an, also besser nicht damit rechnen. Ein Tee sollte von Anfang an gut sein, auch mit Wodui. Von einem Kauf auf der Grundlage der Verbesserung durch den Faktor Zeit rate ich grundsätzlich ab, ebenfalls von Beziehungen unter diesen Voraussetzungen - so weit dann also auch noch das Wort zum Sonntag. Zitieren Link zu diesem Kommentar
digitalray Geschrieben 21. Januar 2017 Autor Teilen Geschrieben 21. Januar 2017 vor 1 Stunde schrieb Soltrok: Ohh schade, auf den hatte ich mich morgen früh schon gefreut. Mir fiel nur auf, dass er bei mir nach nicht viel roch. Ich bin mal gespannt. bin auch gespannt was du dazu sagst. ganz ehrlich, beim zweiten versuch hat er schon besser geschmeckt, ein wenig edler, jedenfalls ist er sehr dick und man hat was davon. das delikate kommt eben erst später raus. aber.. abwarten.. bin echt gespannt wie du ihn beschreiben würdest und welche gesamtnote du abgibst. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Soltrok Geschrieben 23. Januar 2017 Teilen Geschrieben 23. Januar 2017 Ich habe den Tee gestern getrunken und kann deine Ausführungen in Teilen nachvollziehen. Aber eigentlich hatte ich auch nicht viel anderes erwartet und hatte mich auch eher auf die Auführungen seiner Homepage verlassen. Diese Beipackzettel kann man doch gar nicht ernst nehmen oder doch? Frucht- oder Honignoten hatte ich auch nicht erwartet. William berichtet ja selber in der knappen Ausführung von chineischem Medizingeschmack. Da war für mich klar, was ich zu erwarten habe. Die beschriebenen verbrannten Noten hatte ich jetzt weniger, auch da muss ich immer an einen v93 von Dajy denken, der viel schlimmer war. Der zweite Aufguss war auch bei mir der Beste. Der Gaiwan roch sogar kurz nach gerösteten Kakaonoten, aber das war leider nicht schmeckbar. Umgehauen hat mich der Tee aber auch nicht. Ich würde sagen, ein solider Shu für den Alltag. Was ich aber an ihm gut fand war, dass er keinen außerordentlichen Muffgeruch und -geschmack aufwies. Da hatte ich in den vergangenen Jahren ganz anderes auspacken dürfen (gerade von YS). Der Tee wirkte auf mich eigentlich schon ganz gut gelüftet. Als zweites halte ich die geringe Ausprägung an Aromen eigentlich auch ganz gut geeignet, um Einsteiger mit Shu vertraut zu machen und ihn hohdosieren zu können. digitalray reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
digitalray Geschrieben 23. Januar 2017 Autor Teilen Geschrieben 23. Januar 2017 (bearbeitet) vor 3 Stunden schrieb Soltrok: Ich habe den Tee gestern getrunken und kann deine Ausführungen in Teilen nachvollziehen. Aber eigentlich hatte ich auch nicht viel anderes erwartet und hatte mich auch eher auf die Auführungen seiner Homepage verlassen. Diese Beipackzettel kann man doch gar nicht ernst nehmen oder doch? Frucht- oder Honignoten hatte ich auch nicht erwartet. William berichtet ja selber in der knappen Ausführung von chineischem Medizingeschmack. Da war für mich klar, was ich zu erwarten habe. Die beschriebenen verbrannten Noten hatte ich jetzt weniger, auch da muss ich immer an einen v93 von Dajy denken, der viel schlimmer war. Der zweite Aufguss war auch bei mir der Beste. Der Gaiwan roch sogar kurz nach gerösteten Kakaonoten, aber das war leider nicht schmeckbar. Umgehauen hat mich der Tee aber auch nicht. Ich würde sagen, ein solider Shu für den Alltag. Was ich aber an ihm gut fand war, dass er keinen außerordentlichen Muffgeruch und -geschmack aufwies. Da hatte ich in den vergangenen Jahren ganz anderes auspacken dürfen (gerade von YS). Der Tee wirkte auf mich eigentlich schon ganz gut gelüftet. Als zweites halte ich die geringe Ausprägung an Aromen eigentlich auch ganz gut geeignet, um Einsteiger mit Shu vertraut zu machen und ihn hohdosieren zu können. Ich hab ihn nun nochmal in der Kanne heute, nach etwas auslüften übers Wochenende zuhause. Nun hat er fast keinen Altpapiergeruch und -geschmack mehr, etwas erdig und minimal muffig schon, aber das gehört zu einem Shu dazu. Heute hat er mich echt an einen typischen Dayi Shu erinnert, ein guter Alltags Shu mit allem was dazu gehört. Mit V93 habe ich vor kurzem mit dem selben Tee ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht in der selben Kanne, einmal war er unheimlich delikat, da hätte ich gleich Kilos davon gekauft, nach ein paar Tagen nochmal versucht, da war er wirklich untere Gürtellinie. Ich glaube es kommt wirklich auch viel auf die Ziehzeit und die Menge an. Variiert diese kann ein und der selbe Tee schon mit wenigen Sekunden, einem Drittel mehr im Topf oder leicht anderer Temperatur total anders rüberkommen. vllt kamen die verbrannten Noten einfach daher dass ich zuviel in den Topf getan hatte, wohl ca. 16g in eine 180ml Kanne. Wenn der Tee dann auch noch aufquillt und die ganze Kanne füllt bleibt am Ende vllt grad noch 100ml Wasser übrig das reinpasst. 16g auf 100ml Wasser waren vllt der Fehler mit 8-9g auf die 180ml Kanne, die am Ende nach dem Aufquellen der Blätter wohl noch 150ml fasst war ich jetzt zufrieden (5g auf 100ml). Diesmal hab ich ihn auch 5 Minuten stehen lassen nach dem Waschen und zerpfrimelt als alles locker war vor dem ersten Aufguss und den Aufguss auch mit 5 Sekunden gemacht anstatt mit 10. Hab auch nochmal bei Taetea, Dayi nachgesehen was die so empfehlen. Die waschen den bis zu 10sek, lassen ihn dann ne Weile stehen zum Aufquellen und gießen dann mit 5sek, 7sek, 9sek... auf. So funktionierts wirklich gut. Bearbeitet 23. Januar 2017 von digitalray Soltrok reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Soltrok Geschrieben 23. Januar 2017 Teilen Geschrieben 23. Januar 2017 Wow respekt, 16 Gramm auf 180ml. Der Anblick in der Tasse muss schön sein. Tiefes schwarz? Ich wäre vermutlich total high danach. Trinkst du das dann alleine? Ich denke ja auch immer ein bisschen an die 5-Gramm-Kröte-Regel und hatte mir selber mal überlegt nicht mehr Unmengen trinken zu wollen. So einen Aufguss hatte ich noch nie, aber reizt mich auch mal. Kri reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
digitalray Geschrieben 9. Juni 2017 Autor Teilen Geschrieben 9. Juni 2017 (bearbeitet) inzwischen hat er sich gut entwickelt (6 Monate später) und ist fast das Gegenteil, sehr aromatisch, sanft, saftig. er kam damals wohl grade aus der Produktion. Bearbeitet 9. Juni 2017 von digitalray Zitieren Link zu diesem Kommentar
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