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Guter Gyokuro - ganz frisch am besten?


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Liebe teeliebenden Teeliebhaber

Hier meine chronologischen Eindrücke zum Pinnacle Grade Gyokuro 2016 von Hibiki-An, habe den heute wieder einmal im Kännchen.

Ich finde es ist ein Paradefall für die Notwendigkeit von einigen Monaten Lagerung, bis der Zenit bei gutem Gyokuro erreicht ist.

 

Am 14.8.2016 um 22:41 schrieb GoldenTurtle:

Hatte heute den Pinnacle Gyo ... hmmm ... der alte Dobashien gefällt mier zumindest nach der ersten Session tatsächlich noch etwas besser, leider ist er weiter vom Yashiki entfernt als befürchtet. :ph34r: 9_9

Naja, wieder was dazugelernt.

Also der Tee ist schon gut, aber halt der Erlebnisfaktor, ich hatte mehr erhofft. Aber halt zum 1/3 Preis kann/sollte man auch kein gleichwertiges Schnäppchen erwarten, leider, auch wenn eine Beschreibung ebendies zu erhoffen zulässt.

 

Am 7.10.2016 um 09:56 schrieb GoldenTurtle:

mal wieder Pinnacle Gyokuro, auch schön, also nicht nur die Verpackung.

rps20161007_094740.jpg

Muss sagen, seit etwa 2 Monaten nicht mehr getrunken, er ist inzwischen deutlich besser geworden. Bei Gyo ist das wirklich noch spannend. Ein paar Monate Lagerung braucht der Tee im Gegensatz zu Sencha.

 

Nun heute nach 4 weiteren Monaten Winterlagerung:

Noch einmal besser geworden, richtig toll die Session, auch ordentlich dosiert.

Grüner Nebel, kein weisser Nebel, d.h. für mich nicht ganz top notch, aber sehr hohes Mittelfeld.

Macht nun rundherum Spass, auch für teeverwöhnte Teesnobs.

 

Was sind eure Gedanken und Erfahrungen zu dem Thema?

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 28 Minuten schrieb GoldenTurtle:

auch ordentlich dosiert

g/C°/sek? ;)

vor 29 Minuten schrieb GoldenTurtle:

Ich finde es ist ein Paradefall für die Notwendigkeit von einigen Monaten Lagerung, bis der Zenit bei gutem Gyokuro erreicht ist.

In aller Regel wird Gyokuro ja bereits gelagert, bevor er in den Verkauf kommt. Ob eine längere Lagerung beim Endverbraucher wirklich einen Mehrwert generiert wäre mir zumindest bis anhin nicht gross aufgefallen. Gyokuro hält sich zwar m.E. besser als Sencha, profitiert aber wohl nicht übermässig von der Lagerung. Ist aber letztlich auch Geschmacksache wie bei frischem Shincha Sencha und regulärem Sencha.

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  • 2 Wochen später...

Wie bereits erwaehnt wird Gyokuro normalerweise schon gelagert, frisch schmeckt er etwas frischer in Richtung Sencha mit nicht so viel Umami. In Japan wird gesagt, dass Gyokuro im Februar/Maerz im Jahr nach der Ernte am besten schmeckt. Es gibt allerdings auch Ausnahmen wie "Kuradashi-Gyokuro", wo der Tee z.T. ueber mehrere Jahre gelagert wird (allerdings teifgekuehlt). Um aber wieder auf das Thema zurueckzukommen: ein paar Monate haelt der Gyokuro es aus, man sollte es aber nicht uebertrieben, da der Tee irgendwann an Aroma verliert bzw. Aromen von anderen Sachen annimmt.

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  • 4 Monate später...
Am 15.2.2017 um 12:23 schrieb theroots:

g/C°/sek?

Das muss so etwa 5g auf 1dl bei ungefähr 60° und 30 Sekunden gewesen sein.

Uff, das Thema ist mir im Februar irgendwie entwischt. :ph34r:

Am 27.2.2017 um 10:26 schrieb cml93:

In Japan wird gesagt, dass Gyokuro im Februar/Maerz im Jahr nach der Ernte am besten schmeckt.

Das ist interessant und deckt sich lustigerweise exakt mit meinen Beobachtungen.

Aber es ist für mich trotzdem sonderbar, warum da ein doch so erheblicher Unterschied im Vergleich zu der Weiterentwicklung von Sencha besteht.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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vor 14 Stunden schrieb GoldenTurtle:

Das ist interessant und deckt sich lustigerweise exakt mit meinen Beobachtungen.

Aber es ist für mich trotzdem sonderbar, warum da ein doch so erheblicher Unterschied im Vergleich zu der Weiterentwicklung von Sencha besteht.

Das kommt stark auf den Sencha an. Einmal ist ein großer Faktor das Anbaugebiet. Meiner persönlichen Erfahrung nach büßen die Senchas aus Kagoshima so ab Januar oftmals einen großen Teil ihrer Qualität ein. Die Senchas aus Uji und Shizuoka hingegen werden zum großen Teil besser (besonders Uji-Tawara). Btw Tees aus Shiga z.B. sind am Anfang sehr bitter, aber das Bittere entwickelt sich nach und nach durchs Lagern in Umami und Süße, nach einem Jahr, also zur neuen Ernte des nächsten Jahres, schmecken sie am besten. Desweiteren kommt es noch darauf an, ob die Senchas beschattet wurden oder nicht. Beschattete Senchas schmecken mir z.B. deutlich besser so Januar/Februar, da solche Tees ja brauchen, um ihr Umami zu entwickeln ähnlich wie bei Kabusechas oder Gyokuros. Aber das sicherlich auch viel damit zu tun, dass ich kein soo großer Shincha-Fan bin :lol: Und ein letzter, aber vielleicht der wichtigste Faktor ist, wie der Tee beim Händler gelagert wurde. Bei schlechter Lagerung büßen die Tees schnell an Aroma ein.

 

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  • 10 Monate später...

Ich schliesse mich mit meiner Frage mal hier an. Da sich meine Vorräte an Gyokuro dem Ende neigen, habe ich mich in den letzten Wochen sowohl bei stationären Einzelhandel  als auch online auf die Suche nach Nachschub gemacht. Dabei bin ich auf für mich Widersprüchliches gestossen. Nämlich Shincha Gyokuro. Stand meines Wissen ist, das pauschal gesagt (das kann je nach Region, Kultivar und Wetter natürlich unterschiedlich sein) Gyokuro Ende Mai Anfang Juni, aufgrund der Beschattung etwas später als nicht beschattete Tees geerntet wird. Dann sollte er, wenn ich mich recht erinnere ein paar Monate, mindestens 3, liegen. In dieser Zeit findet ein chemischer Prozess statt, Stoff X wird in Umami/Theanin umgewandelt. (Ein Grund, warum die Teewettbewerbe im Spätsommer und nicht Frühling stattfinden?) Natürlich ist vorher auch schon Umami/Theanin vorhanden, aber durch die Lagerung gewinnt der Gyokuro an Fülle und Tiefe. So weit scheint sich das mit euren Aussagen zu decken. 

Nun habe ich online bei teils renommierten Teehäusern Gyokuros bzw. die Ankündigung dafür (sind ja noch nicht im Handel) gesehen, die Ende Mai Anfang Juni teilweise als Shincha deklariert in den Handel kommen sollen. Das gleiche bei einem Händler vor Ort. Wohingegen bei einem anderen Geschäft mir von einer Verkäuferin gesagt wurde, der neue Gyokuro würde erst im Herbst kommen. Und also meine Frage an die Experten. Ist mein oben beschriebener Kenntnisstand noch aktuell? Und ferner, was ist von nicht gelagerten Gyokuros zu halten?  Vorausgesetzt es handelt sich auch wirklich ausschliesslich um Material aus der neuen Ernte. Ist ja durchaus denkbar, das mit früheren Jahrgängen geblendet wird.   

 

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  • 6 Monate später...

@seika Erst einmal, genau Gyokuro sollte ca. bis Oktober liegen, da nach der Ernte der Arginin-Gehalt hoch ist und durch das Lagern in Glutaminsäure und dann Theanin umgewandelt wird. Ob jetzt deswegen die Teewettbewerbe deswegen im September sind, weiß ich allerdings nicht (ich denke eher, dass die ganzen Teegeschäfte/ Tea-Taster wegen der Shincha-Saison beschäftigt sind). Übrigens: Ein großer Faktor, warum in den letzten Jahren beim Gyokuro nur Tees des Cultivars Saemidori gewinnen, ist, dass Saemidori sehr feine, dünne Blätter hat. Dadurch reift er schneller und ist schon im September deutlich runder und hat mehr Umami als z.B. Gokô oder Samidori Gyokuros, die ja früher der Standard für Wettbewerb-Gyokuros waren.

Aber zurück zum Thema: Das mit dem Shincha-Gyokuro ist ein Trend, der sich in den letzten Jahren immer weiter entwickelt hat (wahrscheinlich vor allem aus monetären Gründen). Ein weiterer Grund ist, dass mittlerweile viel "Gyokuro" verkauft wird, der eigentlich gar kein Gyokuro ist, sondern eher Kabusecha (besonders aus Kagoshima). Traditionell werden Gyokuro und Tencha bis Oktober gelagert, es gab früher auch in Uji jedes Jahr im Herbst eine Zeremonie, wo der in, ich glaube, Tonbehältern gelagerte Tee geöffnet und somit die Gyokuro/ Tencha-Saison eingeleitet wurde (Stichwort: Kuradashi). Aber mit dem Gyokuro wird das wie gesagt mittlerweile sehr unterschiedlich gehandhabt, die traditionellen Teehäuser aus Uji halten aber zum großen Teil an dieser Tradition fest (auch wenn nicht alle:lol:).

Zum Geschmack von nicht gelagertem Gyokuro: Er schmeckt sehr frisch und etwas "unreif," hat z.T. deutlich präsente herbe Noten und ist insgesamt ausdrucksstärker im Geschmack mit weniger Umami und Süße. Z.T. ist er sogar fast zu intensiv, um ihn wie normalen Gyokuro aufzugießen. Das ist beim Einkauf manchmal auch wirklich schwierig, da man ja den Gyokuro als Shincha probiert und dann beurteilen muss, wie er sich mit der Lagerung entwickelt und so den Preis bestimmt...

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vor 6 Stunden schrieb cml93:

wo der in, ich glaube, Tonbehältern gelagerte Tee geöffnet und somit die Gyokuro/ Tencha-Saison eingeleitet wurde (Stichwort: Kuradashi).

wie lange muss denn eine lagerung sein, damit der gyokuro den zusatz kuradashi haben darf?

den einzigen als solchen ausgewiesenen , den ich trank, unterschied sich von normalen um welten. wenn nicht gar um sonnensysteme, das umami war explosionsartig im mund, sprengte fast den gaumen und zunge und blieb extrem lange. so einen hatte ich seit dem nie wieder.

auf anfrage beim teehändler, sagte dieser auch damals, dass er keinen kuradashi mehr bekam, bzw. keiner mehr diese bezeichnung erfüllte/verdiente. ist schon paar jährchen her, daher weiss ich nicht ob er wieder einen dieses kalibers bekam.

einige weitere gyos die ich trank , gleicher preisklasse , kamen nicht ansatzweise ran.

die lagerung war meines verständnisses nach länger als ein jahr

 

ps.. sorry seh grade, oben wurde die frage ja schon beantwortet.... ist schon spät :$

Bearbeitet von phoobsering
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@phoobsering Die ursprüngliche Bedeutung von Kuradashi-Tee (蔵出し = aus dem Lagerhaus entnommen) ist eigentlich nur Tee, der an einem kühlen Ort gelagert wurde (hat seinen Ursprung Anfang der Edo-Zeit durch Tokugawa Ieyasu). Im jetzigen Sprachgebrauch wird es aber eher mit länger gelagertem Gyokuro in Verbindung gebracht (ca. mind. 2 Jahre). Dieser muss sorgfältig gelagert werden, da der Tee sonst sein Aroma verliert. Meist wird dieser vakuumiert bei Minusgraden gelagert. Ich hatte übrigens auch einen Gyokuro gehabt, den ich zwei Jahre gelagert hatte (vakuumiert bei -25 Grad), nach 1,5 Jahren hatte sich das Aroma stark verändert: Der Gyokuro hatte auf einmal extrem an Süße und Fruchtigkeit gewonnen und war sehr rund im Geschmack geworden. Schlussendlich lässt sich aber sagen, dass Kuradashi kein Qualitätssiegel oder Ähnliches ist. Hat der Gyokuro eine gute Qualität, lässt er sich auch gut lagern. Des Weiteren ist das Anbaugebiet und Cultivar sehr wichtig: Gyokuros aus Kyotanabe und allgemein Wettbewerbtees eignen sich besonders gut zum Lagern. Außerdem kommt es noch auf das Cultivar an. Wie oben beschrieben reift z.B. Saemidori vergleichsweise schnell und ist deswegen für eine längere Lagerung meiner Erfahrung nach eher ungeeignet, Ausnahmen gibt es aber natürlich immer. Die besten Cultivare meiner Meinung nach sind Gokô, Samidori, Uji-Hikari und Asahi. Besonders Asahi hat sehr dicke, große Blätter, die ihn für eine lange Lagerung besonders prädestiniert machen.

Bearbeitet von cml93
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