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Tee-Festival in Prag


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  • 5 Wochen später...
  • 1 Monat später...

@Paul, ich verfasse die Eindrücke mal hierunter...

Tschechien ist was die Tee-Szene betrifft Deutschland um einiges voraus. Das Festival ist nicht groß, aber durchaus fein und einen Besuch wert. An Austellern waren gut ein Dutzend Keramiker (u.a. Bero), etwas mehr Tee-Händler (u.a. auch TeeGeschwendner) und dann noch so einige Schmuck-, Räucherwerk- oder sonstige Händler dort. Interessanterweise fühlen sich sämtliche der Esoterik zugewandten Menschen auch sehr wohl dort. Besucherzahlen kann ich gar nicht bieten, aber ein tschechischer Händler mit dem ich sprach erzählte mir stolz von mehr als 3.000 Besuchern in 2016.

Rahmenprogramm gibt es ab 5 Uhr morgens, Yoga, Tai-Chi-Vorführungen, japanische Schwertgeschichten, Gong- und Trommel-Workshops etc. Es gab dann auch noch den Tea Masters Cup, leider mit viel Erklärung und ausschließlich auf Tschechisch, weshalb ich auch nur kurz blieb.

Während auf der einen Seite des Parks (wirklich tolle Location im Vysehrad!!) die Verkaufsstände waren, gab es auf der anderen Seite den Degustations-Bereich. Händler, aber auch Gruppen, Organisationen und Privatpersonen haben Tee frisch zubereitet und ausgeschenkt. Und da war wirklich alles dabei. Von 10 Tage altem japanischem Grüntee, über heißem Mate, traditionelle tschechische Kräutertees bis hin zu (wirklich gutem) vietnamesichem Oolong. Für mich besonders interessant war, dass man hier mit allen möglichen Leuten ins Gespräch gekommen ist.

[Exkurs: Interessant fand ich besonders, dass das Thema Tee erst nach 1990 aufkam, dann aber sehr schnell. Viele Leute haben mir erzählt, dass es auch in kleineren Orten Tee-Stuben gibt, in die jung und alt gerne gehen. Wenn man mit den Tee-Interessierten spricht, steigen diese gleich (für mich überraschend) tief ins Thema ein, sei es über die Qualität der diesjährigen Ernte des Produzenten XY oder vor allem auch über die Zusammensetzung des Tons, den tschechische Keramiker ggü. japanischen hinbekommen etc. Einer der Händler, mit denen ich mich länger unterhalten habe arbeitet seit kurzem mit William und Yubei zusammen und lässt diese für sich produzieren. Bei solchen Gesprächen und den Details wird das eigentlich Tee-Trinken fast zur Nebensache.]

Viel hab ich nicht fotografiert, ich war schon ab 7 Uhr da, wo es noch sehr kalt war. Ab 10 Uhr ist eine gute Zeit um aufzulaufen (als Rat für zukünftige Besuche). Unten aber ein paar Eindrücke vom Bereich der Buden und Stände. Dahinter war dann der Degustations-Bereich (der im übrigen zahlungspflichtig war, ca. 8 Euro im Vorverkauf). Das erste Bild zeigt übrigens den "Stand" von Bero. Leider nix dabei, was mir gefallen hätte, aber der Typ ist es wert mal kennenzulernen.

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Übrigens wollte ich gerne im Dobrá čajovna (aus dem Link von @Paul ), die hatten aber leider zu. Im Winter bin ich aber wieder in Tschechien, da hab ich dann vor Ort einiges vor...

Mein Fazit: Das Festival ist klein, aber fein, vor allem wenn man mit den Leuten dort auch in Kontakt kommen möchte. "Die Szene" ist dort viel größer (ich habe auch eine tschechische Tee-Bloggerin gesehen) und bietet interessantes Publikum. Und manchmal auch ein bekanntes Gesicht aus bayerischen Landen.

[Und Prag ist immer eine Reise wert. Ich liebe diese Stadt. Vor allem im Winter, wenn die Touristen-Horden weniger sind. Man sollte aber vorher unbedingt "Der Golem" von Gustav Meyrink gelesen haben.]

 

Bearbeitet von Ann
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vor einer Stunde schrieb Ann:

"Die Szene" ist dort viel größer (ich habe auch eine tschechische Tee-Bloggerin gesehen) und bietet interessantes Publikum

Das ist mein Eindruck auch von anderen osteuropäischen Ländern: Dass dort (prozentual zur Gesamtbevölkerung gesehen) mehr Leute ernsthaft an Tee interessiert sind (ob Japan, Indien, China) als bei uns. In Ländern, die stärker von Russland und seiner Teekultur beeinflusst sind, ist mir das nachvollziehbarer als bei Ländern, die eher unter österreichischem Einfluss standen. Mein erster Besuch in Prag fand 1987 statt, und Tee gab es in den Hotels halt als Beutel. Die Bevölkerung lehnte vehement alles ab, was irgendwie russisch sein könnte (oder was Russen mögen), daher konnte ich zu meinem Leidwesen keinen Tee aus dem Samowar auftreiben (das mit meinen Vorfahren aus Russland habe ich lieber taktvoll verschwiegen und mich auch nicht getraut, so ein unsittliches Wort wie Samowar auszusprechen). Dafür gab es in Prag - ganz untypisch für den Ostblock - Restaurants mit gutem Essen und Cafés mit Kaffeespezialitäten. Letztere gibt es natürlich noch heute, aber dass Tee dort relativ schnell so eine große Nummer ist, finde ich erstaunlich. 

In Deutschland traue ich mich gegenüber Leuten, die ich kaum kenne, fast nicht mehr, zu erzählen, dass ich Teetrinkerin bin. Dann muss ich immer Roiboos Sahne-Karamell o. ä. trinken (bäääh) oder etwas künstlich Aromatisiertes aus dem Supermarkt. Vielleicht hängt es auch mit der Abneigung hierzulande zusammen, für Essen und Trinken Geld in die Hand zu nehmen. Wenn man mich nach Empfehlungen für bessere Tees als Supermarkt fragt und ich dann mal ein Fachgeschäft anrege (eher Liga Gschwendner als die echten Spezialisten), dann heißt es gleich, dass das aber zu teuer wäre und man den Grüntee im Supermarkt aber für 1,99 kriegt ... m( 

Nicht falsch verstehen, ich würde gern mal urtümlichen Roiboos vernünftiger Quali trinken und liebe Mate (Blattware, nicht die LImo), aber Tee ist das alles für mich nicht (da ist mir das Englische oder Französische lieber, die präzise zwischen Camelia-Sinensis-Produkten und sonstigen Aufgussgetränken differenzieren). 

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vor 2 Stunden schrieb Paul:

@Ann, da weiß  ich doch wo ich nächstes Jahr um die Zeit bin (s.G.w):)

Wie kommt man denn da rum ohne landesübliche Sprachkenntnisse?

In Prag sprechen sehr, sehr viele Leute Englisch und ich bin sogar mit Deutsch noch gut unterwegs gewesen (im Hotel gar kein Problem und auch auf dem Festival war eigentlich oft jemand da, der dann ins Deutsche übersetzen konnte).

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vor 35 Minuten schrieb Raku:

Liebe Ann, vielen Dank für den schönen Einblick. Auch die Wettergötter hatten es wohl gut mit euch gehabt. :) Es sieht so aus, als hätte ich mich dort auch sehr wohl gefühlt. @Paul - Je nachdem, was das nächste Jahr mit sich bringt, könnten wir eine Fahrgemeinschaft bilden?

Ja, das Wetter war zwar morgens noch sehr frisch, dann kam aber die Sonne raus und es war herrlich! Und alles klein und überschaubar (allerdings bin ich dann am frühen Nachmittag gegangen, da kamen schon mehr Leute).

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  • 5 Monate später...

Für das diesjährige Tee-Festival in Prag steht ja nun der Termin: 18. 8. 2018 – 19. 8. 2018

Ich würde gerne hinfahren und wie ich hörte per PN der ein oder die andere auch. Wollen wir mal so einen neuen Club dazu eröffnen und mal schauen, wie viele es denn wären, Fahrt, Unterkunft etc planen?

Vielleicht könnte der Teetalk ja auch einen eigenen Stand machen? Die Tee/Bierhäuser in Prag täten mich auch interessieren und der ein oder andere Töpfer auch.

Drei/viertägige Teereise nach Prag wär doch ganz nett?

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Der Termin für das diesjährige Čajomír in Prag steht an: 18. - 19. August 2018 in Prag, wieder in dem Park.

Bislang stehen die Informationen noch immer nur auf Tschechisch zur Verfügung, aber hoffentlich bald auf Englisch http://www.cajomir.cz/cs/uvodni-strana/

Sie feiern aber dieses Jahr ihr 10-jähriges Jubiläum, daher wahrscheinlich auch die zwei Tage statt nur einem und bestimmt schönem Programm!

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@Paul Ui, ich hatte gar nicht gesehen, dass du schon vorher alles gepostet hattest... Irgendwie funktionieren bei mir die Benachrichtigungen nicht, das hier stand in nicht mal in den ungelesenen Inhalten.

@Joaquin Das ist in letzter Zeit öfter passiert. Müssten nicht alle Inhalte, auch wenn ich sie nicht aktiv verfolge, in den ungelesenen auftauchen? Wie gesagt, das kam bei mir jetzt öfter vor.

vor 20 Stunden schrieb Paul:

Wollen wir mal so einen neuen Club dazu eröffnen und mal schauen, wie viele es denn wären, Fahrt, Unterkunft etc planen?

Yep.

Bearbeitet von Ann
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