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Eure "Arbeitspferde" für den Alltag


Empfohlene Beiträge

@chenshi-chinatee Dann mal ein alter Trick. Schneide eine Zwiebel an und lege diese mit der Kanne über Nacht unter einen Topf. Das Silber sollte durch die schwefligen Zwiebeldämpfe oxidieren. Wenn Du Schwefelleber hast geht es noch einfacher (chemische Verbindung).

Hier noch ein paar Möglichkeiten https://www.steinperlenwelt.de/start/schmuck-basteln-anleitungen/wie-silber-schwaerzen.html.

Man kann das Silber mit einem Lappen ohne Mittel danach auch wieder auf Hochglanz bringen. Aber mal ehrlich, eine sanfte Silberpatina ist was wirklich schmückendes.

Bearbeitet von Cel
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@chenshi-chinatee Weil mir noch etwas einfällt, Du nimmst einen Eiswürfel und legst in auf einen geraden Teil der Kanne. Der Eiswürfel sollte extrem schnell das schmelzen anfangen (wie auf etwas heißem) aufgrund der sehr guten Wärmeleitfähigkeit von Silber. Silber fühlt sich eigentlich immer innerhalb kurzer Zeit warm an. Damit gehst Du auch dem Problem der Versilberung aus dem Weg, da diese auch entsprechend schnell oxidiert. Der Test ist in dieser Hinsicht sicherer, beide Zusammen sind ein starkes Indiz.

Nebenbei hat Silber einen sehr hellen Klang wenn Du es anschlägst, kann aber schnell Dellen hinterlassen...

Bearbeitet von Cel
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Am 19.5.2018 um 19:59 schrieb Joscht:

@OstHesse "Die einen sagen so, die anderen sagen so." Dieser Spruch bringt mich regelmäßig auf die Palme, hier würde ich ihn anwenden. Der eine braucht mehr Brimborium, der andere braucht weniger Brimborium. Irgend ein Reisender in Japan sagte unlängst hier im Forum sinngemäß: Ich habe meine Teeutensilien noch nicht, ich kann den Tee noch nicht einschätzen. Ich freue mich immer über solche Leute, die ihr Leben so wunderbar verkomplizieren oder wichtig sind, oder einfach nur: anankastisch.
Ich persönlich mag die Reduktion. Mir reicht für den Alltag völlig das praktische geliebte Blech, Kännchen, Sieb, Ausgießer, Schale. Unterwegs ein Gaiwan und Thermoskanne, aus praktischen Gründen. Weil ich Wasserqualität und -temperatur für wichtig erachte. 

Ich könnte den Tee besser einschätzen, wenn ich ihn bei unterschiedlichen Temperaturen und Ziehzeiten aufgiessen würde. Hilfreich wäre es dazu das ein oder andere Utensil zur Verfügung zu haben. Mir deshalb Anankasmus zu unterstellen finde ich ehrlich gesagt gewagt, und ohne mich weiter zu kennen, doch auch befremdlich. Deine Einschätzung ich sein Reisender in Japan trifft es ebenfalls nicht. Wie du dich dann über "solche Leute" freuen kannst, gibt mir doch ein wenig zu denken. 9_9

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Es war mal wieder soweit...

Die Tees kamen und es war das große Ausmisten des Teeschrankes angesagt. Das gesamte oft monatelang nicht benutzte Teegeschirr wurde gewaschen, alter und neuer Tee zusammen neu geordnet, Staub weg, Teegeschirr mit präsentabler "Patina" in die vordere Reihe gestellt ;) Und da ist es passiert. Nein, keine Scherben, sondern eine Entdeckung!

Die von mir am Anfang dieses Threads vorgestellte no-name 180ml Porzellan-Xishi ist kein Einzelstück, ich habe zwei davon, eins nach der anderen gekauft ganz am Anfang meiner Tee-Karriere vor 10 Jahren. Die erste von diesen Kannen war meine allererstes persönliches Aufgussgefäß überhaupt, damit fing alles an. Nach einer Weile, etwa 2 Jahren unregelmäßigen Teetrinkens, bin ich auf die Kanne Nr. 2 umgestiegen, da die Nr. 1 einen recht losen Deckel hatte und das nervte doch ziemlich, obgleich die Nr. 1. ausgezeichnete Gießeigenschaften hat, besser als Nr. 2. Dann kamen Gaiwans dazu, Yixing, und die Numero 1. stand seitdem nur noch da... Bis ich neuerdings Nr. 1 und Nr. 2 rausholte und beim Reinigen mal dachte - warum versuche ich nicht bei diesen beiden weitgehend identischen Kännchen mal die Deckel zu vertauschen?

Tja, es war ein Volltreffer für die Numero 1! :yahoo: Der Deckel sitzt fest, es tropft nichts, stabiler Wasserstrahl der die Kanne in nur 6 Sekunden entleert und vor allen kein Bedarf nach zusätzlichem Schütteln oder Ruhenlassen auf dem Cha-Hai damit der Tee komplett abfließen kann (der einzigste aber auch der nervigste Nachteil der Tea Taster). Kurzum, meine allererste Kanne ist  mit dem neuen Deckel zur allerbesten Kanne geworden die ich je hatte.

Also, Spiralfilter rein, und ganz vorne im Teeschrank aufgestellt.

Mein neues offizielles "Arbeitspferdchen in training" wird jetzt der 100%-igen osthessischen Teewut ausgesetzt.

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Es gibt da etwas was ich die lieben Teehändler mit direkter China-Erfahrung ( @chenshi-chinatee, @teekontorkiel, @nannuoshan, etc.) schon lange fragen wollte.

Ich habe bereits Dutzende Videos und Artikel gesehen/gelesen über die chinesische Teeindustrie, Teebauern, moderne Teekultur in China, alles Inhalte von Menschen die entweder in China leben oder nach China zum Tee-Einkaufen reisen. Besonders die Videos drehen sich meist um Teebauern, Teegärten, Teeeinkäufe, etc., und beinhalten häufig gemeinsame Verkostungen oder Teetrinken mit Teebauern in China. Es gibt aber auch einige Videobeiträge über moderne chinesische Teehäuser. Was ich ständig sehe ist, der Gaiwan ist schlicht überall, ob Teetisch eines Bauern oder eines Teehauses, es kommt einem so vor all ob in China alle nur noch mit Gaiwan Tee machen. Parallel dazu sehe ich Yixing-Kannen fast nur noch in den Händen von westlichen Enthusiasten oder Teemeistern, nie in Händen von Bauern oder Betreibern von klassischen Teehäusern (siehe Link in der Signatur).

Videos und Artikel können aber die Realität durchaus stark  verzerren, deswegen die Frage an jene, die regelmäßig China und die dortige Teeszene besuchen. Wie verbreitet sind Teekannen aus Porzellan und Yixing in einfachen chinesischen Haushalten, Teehäusern und Teefabriken ?? Hat der Gaiwan wirklich die Oberhand über die heutige chinesische Teekultur ???

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@OstHesse Ziemlich cooles Video in deiner Signatur. :thumbup:
Wenn nur noch das Rauchen endlich out werden würde in China habe ich mir gedacht - aber dies nur nebenbei, sonst sehr schön.

PS: Bin zwar kein Händler, aber auch hier sind bei guten Händlern Gaiwane für die Verkostung beliebt, weil Porzellan sehr neutral ist und das Ergebnis nicht verändert (ich benutze absichtlich nicht das Wort verfälscht), wie manch Tonkanne es mehr oder weniger und unterschiedlich akzentuiert tut.

Bearbeitet von GoldenTurtle
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@OstHesse in der Tat sehe ich in Läden oder bei den Farmern immer nur zwei Arten: Gaiwan wenn es etwas professioneller zugeht oder halt "Grandpa" wenn ungezwungen. Mit Kannen(-kunst) wurde ich bisher fast nie bedacht. Habe das Gefühlt das ist so ein bisschen wie vor ein paar Jahrzehnten bei uns das Zinnzeug: alle hatten welches in der Vitrine stehen, aber wirklich genutzt hat es keiner.

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@OstHesse, aus meiner Erfahrung in China würde ich sagen, es werden für gongfu cha beide gaiwan und yixing Kannen benutzt. Allerdings Teekanne für gongfu cha, also kleine, sind weniger verbreitet. Aus Porzellan habe ich sie kaum gesehen, aus anderen Keramiken schon häufiger, aber nicht häufig. 

Teehaüser in den Städten bieten beide gaiwan und Yixing Kanne. Ich würde sagen, fast alle teehaüser haben beide. 

Für Verkostungen in Teefabriken sind gaiwan und Schalen, manchmal tea taster mugs, verwendet. Yixing Kanne eher nicht. 

Ich würde nicht sagen, dass gaiwan die Oberhand für gongfu cha in China hat. Ich würde sagen, die Aufteilung bei Tee-Liebhaber und gute Teeläden liegt bei 60% gaiwan, 40% Yixing, wobei die meisten beiden nutzen. 

 

 

 

 

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  • 1 Monat später...

Hier meine momentan gebräuchlichsten Kannen.

Eine 110ml Rudinghu Zhuni. Sie sollte eigentlich eine Zini sein, scheint aber nicht so :D Diese Kanne bekommt gerösteten Oolong, egal ob Taiwan oder China.

Eine 80ml XiShi Jianshui. Hier probiere ich immer mal wieder aus. Bin mir mit der festen Verwendung noch nicht sicher.

Und eine 100ml XiShi Zhuni. Darin bereite ich Sheng zu. Egal ob jung oder alt.

Demnächst folgen zwei oder drei weitere Kannen. Somit kann ich die Spezialisierung der Kannen weiter ausbauen. :love:

 

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  • 6 Monate später...

Jetzt benutze ich seit Monaten nur noch den Triptis-Gaiwan für alle meine Oolongs, Shengs und Hongcha, der Rest der Kannen und Taster steht nur noch rum, Yixing ausgenommen. :|  Man hat fast alle Vorzüge eines Gaiwans, wenn ich aber die Tasse anständig vorwärme, sind die thermischen Eigenschaften quasi diesselben wie bei Yixing (siehe meine Kerntemperaturmessungen)! So krieg ich alles Gute aus meinen Tees raus ohne den Geschmack durch zuviel Hitze zu beschädigen, und ja, ich brühe darin auch meine Grüntees! Funktioniert wunderbar, solange man auf die richtige Wassertemeratur achtet. Zuletzt war ein japanischer Grüntee drin, ist sehr gut geworden.

Hand aufs Herz - ein Stück Lieblingsgeschirr, etwas ganz Besonderes und Ungewöhnliches, das muss doch einfach sein!! :love:

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Da fällt mir spontan "Sherlock - Der blinde Banker" ein, die junge chinesische Frau, die im Museum arbeitet und bei einer Teezeremonie vor Publikum sagt, dass eine Teekanne regelmäßig mit Tee übergossen werden muss, um keine Risse zu bekommen – und auf diese Weise über viele Jahre hinweg eine wunderschöne Patina bekommt.

Ich fand das sehr beeindruckend.

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  • 3 Monate später...

Tja, ein Jahr ist's her und hier sind 3 Top Gründe warum die "Triptis" entgültig zu meinem besten Gefäß aufgestiegen ist! :love:

1). Sie bringt eine um ein Paar Grad höhrere Kerntemperatur selbst bei ganz normalem Aufgießen, ohne Vorheiz-Orgien

2). Wenn ich einen Tee habe welcher richtige Hitze benötigt, kann ich bis in den Yixing bzw. unteren Silber - Bereich hoch heizen

3). Die Form der Tasse lässt das Teeblatt sich besser entfalten, was die Extraktion verbessert

Etwas höhere Kerntemperatur + bessere Entfaltung bringt die beste und schnellste Extraktion mit sich, was sich im intensiveren, breiteren und stärkeren Aufguss niederschlägt. Eben das was ich persönlich bevorzuge, weniger die langsame Entfaltung die bei der klassischen Gongfu-Cha erwünscht ist. Das soll nur (mal wieder) verdeutlichen warum ich Pauschalempfehlungen im Bereich Teegeschirr eher kritisch eingestellt bin.

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