maik Geschrieben 21. Oktober 2017 Teilen Geschrieben 21. Oktober 2017 (bearbeitet) Nun, versuche ich mich auch einmal an einer Verköstigung inklusive Beschreibung von Tee - habt also bitte Mitleid mit mir, wenn ich das ganze versaue ... Beim Onlinestöbern - ich wollte mir noch eine kleine Gusskanne kaufen - stolperte ich über den "Moonlight Green", einen grünen Tee aus Yunnan, der damit beworben wurde, dass er von alten Teebäumen stammt. Teebäume? Da klingelte etwas bei mir - wird von den Yunnanschen Teebäumen nicht auch Pu-Erh gewonnen? Handelte es sich also womöglich gar um einen shengschen Pu-Erh, in loser Form? Da das preislich kein Beinabriss darstellte, bestellte ich einfach mal 100 Gramm. Heute weihte ich also meine neue Gusskanne ein (0,6 L) - mit dem Green Moon. Rein optisch erinnerte mich der Tee sofort an Weißen Tee, vielleicht an Pai Mu Tan, wenn auch deutlich geordneter und nicht so ein heilloses Formengestöber. Auch vom Geruch des trockenen Blattes ging es eher in Richtung Weiß und nicht in Richtung Sheng, wie anfangs vermutet. Im Großen und Ganzen habe ich mich an die auf der Tüte befindlichen Empfehlungen gehalten, stieß dabei aber schon schnell an die Grenze der kleinen Kanne. Das Sieb ist eben auch entsprechend klein und konnte gerade so die empfohlenen 4 Teelöffel für einen Liter (ich hatte zwei Aufgüsse vor) aufnehmen. Nun gut, man hätte die Blätter auch zerdrücken können, trocken genug sind sie, aber das muss dann ja doch nicht sein. Statt zwei Minuten habe ich mich mit der Uhr dann auf drei geeinigt - ich stelle doch immer wieder fest, dass ich etwas längere Ziehzeiten bevorzuge. Die Infusion roch nach ... ja, nach was zur Hölle riecht das? Sheng Pu-Erh? Nein, auf keinen Fall. Weiß? Ja, schon eher, aber da ist etwas ganz deutlich im Vordergrund. Steinobst? Sehr reifes Steinobst, das sich so kurz vorm Weglaufen befindet? Ein Wenn-du-mich-jetzt-noch-einen-Tag-länger-liegen-lässt-bin-ich-Gelee-Steinobst? Interessant auf jeden Fall. Was man so alles mit Tee machen kann ... Geschmacklich war das ganze dann eher etwas ernüchternd. Weiß. Ja, auf jeden Fall. Aber doch etwas dünn. Der zweite Aufguss, länger gezogen, war dann noch dünner. Dazu muss ich aber auch anmerken, dass ich früher die Pai Mumus immer so um die 6-8 Minuten habe ziehen lassen. Und mit der Menge war ich auch deutlich großzügiger. Also möglicherweise mein Fehler. Zu kleine Kanne, zu wenig Tee, zu kurze Ziehzeit. Dass der Tee mehr drauf haben dürfte, als ich jetzt aus ihm herausgekitzelt habe, dürfte klar sein. Beim nächsten Mal ändere ich die Parameter. (Beim letzten Schluck - ich trinke noch, während ich schreibe - stelle ich doch eine leichte Ahnung vom Sheng fest ... doch ein Pu-Erh? Ein "Weißer Pu-Erh"?) Bilder anbei. Bearbeitet 21. Oktober 2017 von maik Hyeongseo und phoobsering reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Diz Geschrieben 21. Oktober 2017 Teilen Geschrieben 21. Oktober 2017 (bearbeitet) Genau! 300 - 500 Jahre alte Teebäume... Zu einem Sonderpreis! Bearbeitet 21. Oktober 2017 von Diz Paul reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Hyeongseo Geschrieben 29. November 2018 Teilen Geschrieben 29. November 2018 Lieber maik, Ich habe den Tee auch bestellt, weil er interessant klang und ich mich zur Zeit durch alles mögliche probiere. Ich war dennoch skeptisch bei den blumigen Beschreibungen. Du hast ihn echt gut beschrieben: es ist ein komischer Tee der nicht wirklich so will wie man das gerne möchte. Ich steht mit dem Tee etwas auf Kriegsfuß: die Blätter sind so sperrig, dass man sie kaum dosieren kann, das Aroma lässt wirklich auf sich warten (die Zubereitungsempfehlung ist viel zu wässrig) ABER ich mag den Geruch von überreifem Obst echt gerne. Und wenn man ihn lange genug stehen lässt, schmeckt er echt gut. Ich hab ihn mit auf Arbeit genommen. Er verzeiht wirklich jeden Zubereitungsfehler und entwickelt nach paar Stunden (ja, Stunden) nen guten würzigen, leicht bitteren Geschmack mit einem dezent süßem Obst-Nachgeschmack, der auch eine Zeit lang auf Zunge und Rachen bleibt. Ich hoffe niemand ruft die Teepolizei bei meinem Teemissbrauch, aber so bereite ich ihn inzwischen zu xD. Tipps sind gerne willkommen :). Ich glaube einfach, die jahrhunderte alten Teesträucher wollen mit mir nicht wirklich etwas zu tun haben . Lg, Hyeongseo maik reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 (bearbeitet) Danke für die Rückmeldung. Ich habe immer noch etwas davon, reicht vermutlich für einen Aufguss. Nun scheint es ja so zu sein, dass es durchaus Moonlight Sheng Pu-Erh gibt, auch in Bing Form. Das würde mich wirklich interessieren, allerdings fand ich oben genannten Tee wahrlich nicht umwerfend, sodass ich da eher vorsichtig bin. Am 21.10.2017 um 20:08 schrieb Diz: Genau! 300 - 500 Jahre alte Teebäume... Zu einem Sonderpreis! Diz hat ja auch sowas im Shop - vielleicht kann er den mal vorstellen? Bearbeitet 30. November 2018 von maik miig reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 vor einer Stunde schrieb maik: Moonlight Sheng Pu-Erh Was ist denn "Moonlight" für eine Bezeichnung? Ist mir nicht geläufig - hätte jetzt mal vermutet, dass es nur Marketingsprech ist. Oder bedeutet das tatsächlich was? Ich vermute ja ersteres. Einmal, weil der Tee doch sehr günstig ist, und zum zweiten, weil gar keine Informationen zur Region o.ä. angegeben werden. Lasse mich gerne eines besseren belehren Wenn man mal Moonlight googelt, kommt man auch nur zu Edeltee.de... Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 (bearbeitet) Soweit ich das recherchieren konnte, bedeutet das, dass der Tee halt nicht "sonnengetrocknet" ist. Hübsch klingen dann solche Beschreibungen wie "wurde im Mondlich" getrocknet. In der Regel wird er wohl einfach schattiert - also: keine Sonne = Mondlicht. Wenn man es ganz romantisch will: Wird im Mondlicht von holden Jungfrauen gepflückt. Es wird einfach so sein, dass durch das dunklere Trocknen der Tee länger braucht um Trocken zu werden. Was exakt das bringt? Gute Frage. Mir scheint auch, dass i.d.R. rein optisch der Tee dem klassischen Weißen Tee recht ähnlich sieht. https://www.teasenz.com/chinese-tea/origin-processing-moonlight-white-tea-pu-erh-tea.html Bearbeitet 30. November 2018 von maik Diz reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 @maik Bei "moonlight" sollte man aber schon noch dazuschreiben, ob abnehmender oder zunehmender Mond - das ist jedenfalls beim Holzeinschlag wichtig. vor 18 Stunden schrieb Hyeongseo: Ich glaube einfach, die jahrhunderte alten Teesträucher wollen mit mir nicht wirklich etwas zu tun haben . @Hyeongseo da brauchst Du keine Angst zu haben, bei dem Preis sind es sicherlich keine jahrhunderte alten Teebäume. Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 Ich glaub, das mit zunehmendem und abnehmenden ist tatsächlich nicht ganz unwichtig. Ich bin Bonsaianer. Ich pinkel die auch immer nach Neumond an. Zitieren Link zu diesem Kommentar
Paul Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 @maikSchade, daß Du kein Börsianer bist - wenn Du da die Kollegen anpinkeln würdest..... Diz und maik reagierten darauf 2 Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 Bei Vollmond pinkel ich auch Mal bückende Jungfr.... .... Aber das gehört hier nicht her. Zitieren Link zu diesem Kommentar
phoobsering Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 (bearbeitet) vor 2 Stunden schrieb miig: Was ist denn "Moonlight" für eine Bezeichnung? Ist mir nicht geläufig - hätte jetzt mal vermutet, dass es nur Marketingsprech ist. Oder bedeutet das tatsächlich was? Ich vermute ja ersteres. Einmal, weil der Tee doch sehr günstig ist, und zum zweiten, weil gar keine Informationen zur Region o.ä. angegeben werden. Lasse mich gerne eines besseren belehren Wenn man mal Moonlight googelt, kommt man auch nur zu Edeltee.de... weiss ich jetzt auch nicht so genau aber hier gibts zum im faden besprochenen grünen , das pendant in weiss und schwarz: https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/weisser-tee/klassischer-weisser-tee/bio-yunnan-silver-moonlight?c=27 https://www.tee-kontor-kiel.de/tee/schwarzer-tee/klassischer-schwarztee/bio-yunnan-black-moonlight vielleicht erfahren wir da ja mehr. btw. beide hatte ich vor jahren mal. konnte mich auch nicht so richtig mit beiden anfreunden. der schwarze war der bessere, soweit ichs noch aufm schirm hab ahh, sehe grade.. der silver ist dort von 300 jahren alten, der schwarze aber von 500 jahren alten bäumen, hmmm , der schwarze ist mittlerweile nicht mehr verfügbar, vielleicht weil sie jetzt doch schon abgeerntet sind?! Bearbeitet 30. November 2018 von phoobsering Zitieren Link zu diesem Kommentar
Stiefelkante Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 Dann misch ich mich jetzt auch mal in die Debatte ein! Könnte es bei dir Pu-Erh Blattmaterial sein? Er scheint ja aus Yunnan zu sein. Ich find die Ähnlichkeit zwischen Weißtee und Grüntee hier etwas verwirrend. So meine ich, dass Sheng und Grüntee beide den Killgreenprozess in der Pfanne mitmachen, Weißtee hingegen nicht. Das langsame Welken und Trocknen könnte für die Weißteeaspekte sprechen, aber dann würde man den ja nicht in der Pfanne erhitzen. Ein Moonlight sieht eigentlich etwas anders aus. Auf dem Foto seht ihr einen gelagerten Shoumei, welcher herkömmlich in der Sonne getrocknet wurde, und einen recht frischen Mondlichttee oder auch chinesisch Yue Guang. Der Shoumei hat deutlich größere Blätter und weniger Knospen, was jedoch nichts mit dem Mondlichtaspekt zu tun hat. Interessanter sind die farblichen Unterschiede der Blätter. So sind sie beim Yue Guang grau bis schwarz und beim Shoumei in verschiedenen Brauntönen. Geruchlich ist der Shoumei stärker wie Heu, Holz und Laub, wohingegen der Yue Guang mit sehr viel dezenter einen Pfirsichduft trägt. Ebenso ist er geschmacklich anders. Eine hellere Suppe mit eher zarten Fruchtaromen und Süße statt dunkelbraun und kräftig-holzig daher zu kommen. Das liegt natürlich auch an dem höheren Knospenanteil, die insgesamt eher feinere Süppchen machen, aber dennoch auch an der Verarbeitung. Das schnellere Welken an der Sonne führt eindeutig zu Unterschieden. Zudem sind Mondlichttees absolut nicht selten, so findet man sie bei den üblichen Verdächtigen an Shops YS, TKK und W2T. maik reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 Rein optisch ist der Moonlight eine Augenweide. Wie bewertest du denn den yue guang? Lohnt sich das oder entspricht das dem von mir gemachten Erfahrungen? Zitieren Link zu diesem Kommentar
Stiefelkante Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 Total! Das liegt aber auch dadran, dass ich weißen Tee am meisten trinken mag. Es sind, wie du schon oben festgestellt hast, insgesamt eher auf das Aroma fokussierte Tees, das muss man da schon mögen. Wobei man mit mehr Teeblatt gegensteuern kann. Mein Lieblings Moonlight Tee (auch der schönste, wie ich finde) ist der von YunnanSourcing. Der ist auch nicht so dünn, wie etwa der von W2T,den man auch auf dem Bild sieht. Dafür ist der Nightlife von W2T filigraner und hat etwas Melone. Als dritten Tipp gibt es Dragon Balls von teavivre, welche besonders süß und cremig sind. Bei dem fällt mir noch ein, dass es insgesamt bei diesen Tees stark auf die Zubereitung ankommt. Ich würde bei deinem grünen Mondlichttee auch noch an den Parametern herumspielen. Loser Weißtee ist sehr, sehr leicht auf das Volumen gesehen, weshalb ich an deiner Stelle es mal abwiegen würde. 8-10 g auf einen Liter würde ich schon nehmen, besonders bei zwei Aufgüssen. Ich dosiere knapp 5g/100 ml und gieße dann natürlich auch 5-6 Mal auf. Dann ist es schön aromatisch und auch dickflüssiger. Zudem würde ich beim zweiten Aufguss auch schon auf 90-95°C gehen, wenn er doch recht leicht ist. Dann wird er auch nicht groß bittern und man bekommt mehr aus den Knospen. maik reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
maik Geschrieben 30. November 2018 Autor Teilen Geschrieben 30. November 2018 Danke Pai mu Tan möchte ich immer gerne, hab also kein Problem mit "normalem" Weißtee Umso enttäuschender war eben der oben erwähnte Zitieren Link zu diesem Kommentar
phoobsering Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 (bearbeitet) muss meine aussage revidieren, nach suchen hier im forum stiess ich auf die beschreibung vom black moonlight von vor 5 jahren. er schnitt eigentlich ganz gut ab. der weisse war dann wohl eher abfallend. irgendwie blieben mir beide nicht so in positiver erinnerung. wie auch immer. muss hier zitieren, da ich zu anscheinend zu doof bin, den beitrag zu verlinken, fand nur die option ihn zu melden oben rechts, sonst sind keine button serkennbar (so sachen passieren mir aber immer auch nur hier im forum ) ein gewiefter mod kanns ja gegebenenfalls in nen link umwandeln Am 12/21/2013 um 02:45 schrieb phoobsering: Bio Yunnan Black Moonlight Quelle: http://www.tee-kontor-kiel.de/tee/schwarzer-tee/klassischer-schwarztee/bio-yunnan-black-moonlight-1303?c=16 aufgrund des hinweises auf puer, habe ich ihn mal daran angelehnt aufgebrüht: 10g/ 250ml insgesamt 7 mal aufgegossen 30/ 45/ 60/ 75sec/1:30 /2:00 /3:00 nach dem 1.aufguß: noch verhalten, leicht erdig, nicht typisch wie der klassische "Golden Yumman" den man so kennt. 2+3. aufguß: tabak-würze mit malziger süße 4.aufguß: wird milder, im 3. schon leicht da: erinnert er etwas an den Dianpu ,die süße geht leicht zurück 5.-7. : donnerwetter, eine ausgewogenheit aus frucht und süße, wieder mehr als im 4. (hatte da wohln aussetzer ) weniger erdig... sehr rund fazit: überraschend, dafür dass ich noch keinen schwarztee 7 mal aufgoß, absolut überraschend. der 7. deutete an, dass er hier der letzte sinnvolle war . würde mich echt reizen ihn zu lagern, wie oben im link angesprochen. der White Moonlight wird als nächstes getestet: ev. wie Gero empfahl dann sogar 12g/250ml ) Bearbeitet 30. November 2018 von phoobsering maik reagierte darauf 1 Zitieren Link zu diesem Kommentar
Raku Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 Mitunter haben Tees bei verschiedenen Anbietern zwar ähnliche oder sogar gleiche Namen, sind dennoch in der Qualität sehr unterschiedlich oder auch ganz andere Tees. Den schwarzen und den weissen Moonlight hatte ich vor längerer Zeit von @teekontorkiel und habe beide in sehr guter Erinnerung. Vielleicht sind in den Tiefen des Forums sogar Beschreibungen von mir dazu. Zitieren Link zu diesem Kommentar
miig Geschrieben 30. November 2018 Teilen Geschrieben 30. November 2018 https://lazyliteratus.teatra.de/what-makes-a-moonlight-tea/ viele gute Gedanken hierzu, aber ganz lösen kann er es auch nicht Zitieren Link zu diesem Kommentar
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