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Offline-Treff am 4.11./5.11. in Jülich


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Hallo,

da sich die Themen beim offenen Rhein-Ruhr-Treffen-Thema vermischt hatten, mache ich noch einmal einen extra Post auf.

Ich mache am 4.11. oder 5.11. eine Verkostung japanischer Tees bei Manfred in Jülich, der sich auch dazu Bereit erklärt hat, jeden Teilnehmer vom Bahnhof Jülich abzuholen. 

Zur Verkostung: Ich biete eine Verkostung meiner besten Tees (handgerollter Sencha, handgeplfückte Gyokuros) + japanischer Oolongs +  den besten Gyokuro des letzten Jahres in Japan + den diesjährigen Wettbewerbsmatcha (4. Platz nationaler Wettbewerb) von Kiyoharu Tsuji an. Wer Interesse hat, kann einfach hier drunter posten oder mir eine PM schicken, dazu bitte noch, welcher Tag bei euch geht bzw. nicht geht. Die Verkostung ist selbstverständlich kostenlos.

Bearbeitet von cml93
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Ich bin sehr gespannt auf das Treffen. Ich habe in letzter Zeit, angeregt durch @Getsome und in einem gemeinsamen Versuch mit ihm und @miig, einige Tees mit verschiedenen Wassen aufgebrüht, um mögliche Unterschiede im Geschmack herauszufinden. Vielleicht können wir auch bei dem Treffen einige Tees mit Volvic und Black Forest (und vielleicht auch mit è aqua) aufgießen und versuchen, Unterschiede zu schmecken. Wenn mehrere zusammensitzen, scheint mir das noch spannender zu sein als im stillen Kämmerlein.

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  • 4 Wochen später...

Heute möchte ich nun den Bericht über unser Treffen hier einstellen. @Getsome: hier sind auch an einigen Stellen Vergleice der verschiedenen Wässer enthalten.

Mitschrift des Teetreffens am 5.11.2017 in Jülich

Teilnehmer:

@cml93 (Christian)

@Manfred (Manfred)

@TeaDrunk (Leo)

 

 

@TeaDrunk hat dankenswerterweise eine handschriftliche Mitschrift unseres Treffen angefertigt, die die Grundlage für diesen Bericht bildet.

Wir beginnen das Treffen um 13:20 Uhr mit einem erfrischenden Coldbrew Tencha von Christian.

1. Tee: Coldbrew Tencha vom Cultivar Asahi, aus Uji-Shirakawa, von Herrn Tsuji.

2.Tee: Der zweite Tee ist ein  Sencha von den Cultivaren Saemidori und Yabukita aus Wazuka, geblendet von Herrn Kobayashi. Der erste Aufguß ist süß. Manfred glaubt, daß die Süße vom Theaningehalt stammt.

Wir verkosten dann reines Theanin-Pulver. Es schmeckt ähnlich wie Traubenzucker.

Der Tee wird sowohl mit Volvic als auch mit Black Forest-Wasser verkostet. Der Geschmack mit Volvic ist voluminöser, der mit Black Forest filigraner und aromatischer.

3. Tee: Als nächstes ein Sencha vom Cultivar Okumidori, aus Wazuka, von Frau Azuma. Manfred glaubt, den Geschmack von Arginin herauszuschmecken. Daher verkosten wir reines Argininpulver. Der Geschmack wird als unangenehm empfunden.

Ab dem dritten Aufguß schmeckt der Tee mineralisch; die Catechine kommen tragen nun den Geschmack.

4. Tee: Ein Sencha vom Cultivar Yabukita von Herrn Kono aus Minamiyamashiro. Der Geschmack ist intensiv und ausgeglichen, mit typischem Yabukita-Aroma und feiner Süße.

5. Tee: Wir kommen zum handgerollten Sencha "Wazuka" aus Uji, Kultivar Yabukita. Die handgerollten Blätter sehen traumhaft aus (siehe das erste Bild unten).

Der Duft des Tees ist fruchtig und frisch, im 3. und 4. Aufguß entfaltet sich der mineralische Geschmack. Der 5. Aufguß schmeckt nicht mehr frisch, sondern harzig und nach Anis. Keine Bitterkeit.

6. und 7. Tee: Wir verkosten parallel zwei japanische Oolong-Tees: Organic Miyazaki Oolong Tea "Koubi Shiage" von Yuuki-cha und Miyazaki gerösteter Oolong "Baisen" von Yutaka-Tee.

Der Koubi Shiage hat starke Röstnoten und schmeckt sehr kräftig. Der Baisen schmeckt ausgewogener, runder und süßer. Der Geschmack in den späteren Aufgüssen erinnert an Schwarzbrot-Kruste.

8. Tee: Ein weiterer japanische Oolong, Miyazaki "Tokujô Oolong", auch er aus der Miyazaki-Region. Er duftet nach Tie Guan Yin, weißem Tee, blumig und leicht. Sehr blumig und süß im Geschmack.   

9. Tee: Manfred bietet einen leicht gerösteten taiwanesischen Ali-Shan Oolong an. Der Geschmack ist frisch mit leichten Honignoten.

10. Tee: Hongyu Cha Ruby Tea, ein schwarzer Tee aus Taiwan von Atong Chen. Der Tee schmeckt nach Honig, Akazie und Lavendel.

11. Tee: Wir kommen dann zum Shimooka Gyokuro "Gokô ". Christian schmeckt rote Frückte und Beeren, Leo und Manfred empfinden einen Geschmack nach sehr guter Hühnerbrühe. Der Tee enhält offenbar viele Aminosäuren.

12. Tee: Wir verkosten dann den Fuding Aged White Tea "Shoumei". Diesen Tee hat @Getsome beigesteuert für einen Vergleichstest, wie verschiedene Wässer den Teegschmack beeinflussen. Manfred möchte die Gelegenheit nutzen und den Tee gemeinsam testen. Der Tee wird parallel mit Volvic, Black Forest und è aqua aufgebrüht. Während Black Forest sehr mineralarm ist, ist Volvic im Mineralgehalt eher Natrium-betont, è aqua eher Calcium-betont.

Es besteht volle Übereinstimmung, daß Volvic für diesen Tee ungeeignet ist. Es unterdrückt den blumigen Geschmack. Im ersten Aufguß ist der Geschmack eindeutig mit Black Forest am besten, mit Beeren- und Fruchtaromen. Im zweiten Aufguß ließ Manfred den Tee mit Black Forest etwas zu lange ziehen. Da war es nicht mehr eindeutig, ob der der Aufguß mit Black Forest oder mit è aqua besser war. Insgesamt gesehen kamen die Aromen aber mit Black Forest am besten zur Geltung.

13. Tee: Wir trinken sodann einen japanischen schwarzen Tee von der Teefarm Ueda. Er ist duftig und süß, und erinnert geschmacklich an Assam-Tee.

14. Tee: Als nächstes kommen wir zum Gyokusen, einem Blend aus einem Gyokuro (Kultivar Hôshun) und zwei Senchas (Kultivar Saemidori (Wazuka, Kyoto) und Kultivar Yabukita (Asamiya, Shiga)), jeweils zu einem Drittel. Der Tee zeigt bei den ersten Aufgüssen ein komplexes rundes Umami, im Laufe der weiteren Aufgüsse wandelt er sich geschmacklich von einem Gyokuro zum Sencha. Der 7. und der 8. Aufguß schmecken sehr nach Sencha. Der Tee wurde zehnmal aufgegossen.

15. Tee: Dieser Tee bildet das große Finale. Es ist ein Gyokuro vom Kultivar Saemidori. Der Tee stammt von Herrn Shimooka aus Uji-tawara und hat 2016 den ersten Preis im Kansai-Wettbewerb erhalten.

Der Tee wird bei niedriger Temperatur (ca. 35 °C) aufgegossen. Im erste Aufguß empfindet ihn Leo als Umamibombe. Manfred empfindet die Stärke fast wie ein alkoholisches Getränk. Im zweiten Aufguß entdecken wir Aromen von Rindfleisch, Champignons und Camembert. Ab dem 4. Aufguß entwickelt sich ein eher pflanzliches Aroma, ab dem 5. Aufguß mineralischer Geschmack, aber immer noch starkes Umami.

Unser spannendes Zusammensein endet um ca. 20 Uhr. Zur Stärkung gab es zwischendurch Kartoffelsalat und Würstchen, damit der Tee eine Basis im Magen findet. Leo bringt Christian dankenswerterweise noch zum Busbahnhof am Flughafen Köln/Bonn, ehe er die Heimfahrt antrittt. Manfred spült ab.

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Der handgerollte Sencha

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Christian gießt Tee auf.

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Leo begutachtet den Tee.

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Manfred bei Kartoffelsalt und Würstchen.

 

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Der finale Gyokuro. (Ich kann das Bild leider nicht verkleinern. Aber es war auch der Höhepunkt).

 

 

 

Bearbeitet von Manfred
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Danke für diesen schönen Bericht.

Uiuiui, so viel Tee, da seid ihr ja förmlich ins Bett geschwommen danach ^_^

 

Mich irritiert die Aussage, Volvic wäre natriumbetont.

An sich ist Volvic ja natriumarm, gerade daher für Babys zugelassen?

 

Wobei wenn man sich das Black Forest anschaut, ist das ja wirklich „tot“, daher überrascht mich das Ergebnis nicht so sehr.

 

Auf jeden Fall eine spannende Sache :-)

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Das mit dem Volvic wundert mich auch, schließlich sind es nur 12mg/L, bei Gerolsteiner 118mg/L und bei Apollinaris (bekannt für den hohen Natriumgehalt) 470mg/L.
Hattet ihr den Eindruck nur mit Tee ode auch beim Wasser alleine?

Ich hoffe es klappt bei mir beim nächsten mal wieder, das hört sich nach einem richtig schönen Teebesäufniss an. :)

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Schöner Bericht! Konntet ihr nach 15 Tees überhaupt noch laufen? ;)
Ist das Gefäß auf dem ersten Bild ein Shibo (wie schreibt man das?)? Die Jungs von TeaDB benutzen so eins ja auch. Gibt es außer dem Sieb große Unterschiede zum Gaiwan?

Zur Wasserfrage bei Tee 12: Wirklich schade, dass ich das nicht miterleben konnte. In meinen Notizen war ich von Black Forest nämlich nicht begeistert aber mit Volvic zufrieden. Allerdings habe ich den Tee ein knappes dreiviertel Jahr mit Leitungswasser zubereitet und bin daher durch Gewöhnung verdorben :D Schön das er euch geschmeckt hat.
 

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vor 2 Stunden schrieb Getsome:

Ist das Gefäß auf dem ersten Bild ein Shibo (wie schreibt man das?)?

Shiboridashi.

Von der Art eher ein Houhin, wobei die Übergänge teils fließend sind. 

Ein Houhin ist an sich höher mit Sieb, ein Shiboridashi eher flach und die Blätter werden mit dem Deckel zurück gehalten.

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