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Heyho,

ich stell hier ja recht viele Fragen und versuche mich jetzt mal an einer recht Unorthodoxen:
Darf man Tee aufwärmen? Ich erinnere mich noch an meine Ausbildungszeit auf einer Rettungswache, wo man verständlicherweise öfter einmal seinen Kaffee kalt werden ließ. Manche Kollegen waren so hartgesotten, diesen in der Mikrowelle wieder zu erwärmen nach einem Einsatz. Ich hab das mal probiert und fand es nur gruselig. Da kaltgewordener (Filter-)Kaffee an sich aber schon bedeutend an Qualität verloren hat und Tee auch kalt nicht unbedingt schlecht ist, könnte es ja bei Tee anders sein. Also habe ich das mal prompt mit meinem heutigen Tee ausgetestet, indem ich zwei Aufgüsse meines schönen 2013er Fengqing Gushu für diesen Versuch in den Ring warf. Einen ließ ich auskühlen, um in dann für 30 Sekunden in der Mikrowelle zu erhitzen, den anderen brühte ich direkt frisch auf. Die kleinen Unterschiede würde ich beim direkten Vergleich eher auf die unterschiedlichen Aufgüsse schieben, da der frische Aufguss insgesamt etwas runder und weniger bitter war.

Wie sind eure Erfahrungen? Zerstört das in euren Augen die Ästhetik eines Tees?

PS: Warum überhaupt erwärmen? Man kann eine größere Menge an Tee vorbereiten, indem man mehrere Gong Fu Aufgüsse zusammengießt. Diese sind dann natürlich recht kalt bei 4-5 zusammengeführten Aufgüssen.

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Die ITA (Internationale Tee-Autorität) hat diese Frage noch nicht abschließend geklärt. Solang von dieser Seite noch kein offizielles Verbot ausgesprochen wurde, bewegst du dich zwar in einer rechtlichen Grauzone, brichst aber keine harten Regeln. :thumbup:

Ansonsten: Warum nicht? Besser wirds den Tee eher nicht machen. Wenn ich mehr Tee machen will, gieß ichs halt in einem großen Pott einmal mit mehr Wasser auf und lass es länger ziehen. Die Unterschiede zu zusammengeschütteten Einzelaufgüssen sind m.E. nicht so groß, und Premiumtee nehm ich für sowas eh nicht her.

Wenn der Tee mal kalt ist, trink ich ihn halt kalt :)

Bearbeitet von miig
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Tee verändert den Geschmack während er abkühlt enorm. Du solltest einfach einmal probieren wie er sich verändert. Nach dem erneuten aufwärmen wird der Tee nicht unbedingt besser. Selber testen bringt Dir aber eher die Antwort. Gefährlich ist es jetzt m.E. erst einmal nicht. Es sei denn bei Dir wohnt in der Nähe jemand der Dir das gaaaaanz übel nehmen will.

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vor 1 Stunde schrieb GoldenTurtle:

Ja, aber je nach Tee-Sorte schon unterschiedlich intensiv, nach meinem Gefühl bleiben bittere Tees stabiler.

Exakt dieses Gefühl hatte ich auch beim Sheng. Aber ja, ich muss das nochmal bei fragileren Grüntees ausprobieren.

Konkret soll ich vor einer großen Gruppe (so 30 Leute) zum Thema Tee referieren und da bin ich sehr am rätseln, wie ich für 30 (!) Leute eine Teeverkostung mache. Entweder ich werde extrem verschwenderisch 30g Tee in eine French Press hauen und nach einem dekadenten Waschgang von 40-50 Sekunden einen frischen Aufguss machen, wobei der restliche Tee dann ja noch fern seines Zenits in der Tonne landet oder (wie hier angedacht) werde ich einfach eine kleinere Menge Tee häufiger aufgießen und diese Aufgüsse dann zusammenführen.
Das hat recht wenig mit Teekultur oder Gong Fu als Teezeremonie zutun, aber ich soll nunmal einen groben Überblick über alle Teestile (ohne gelben Tee) bieten und würde gerne dabei nicht nach westlicher Art zubereiten, besonders bei Pu-Erh O.o.
Die haben alle Erfahrung mit dem Thema Sensorik und wissen, wie man Flüssigkeiten verkostet. Genau genommen ist das ein Äquivalent zur Teezui, wo halt alle Spirituosennerds (auch mit Barkeepern und Vertrieblern) eines Forums zusammenkommen. Beim Thema Kaffee sind da so einige schon recht bewandert, aber Tee ist der blinde Fleck dieser Community (und der Barwelt insgesamt!).

Also sensorisch ansprechend alle Teestile (Weißtee, Grüntee, grüner und dunkler Oolong, Schwarztee, Sheng und Shu) vorstellen, dass man die Bandbreite einmal kennenlernt. Am Abend nach jeglichem Programm werde ich mich sicherlich mit den besonders Interessierten auf eine richtige Gong-Fu Sitzung zusammensetzen. Doch wie bereite ich diese Mengen an Tee sinnvoll zu? Sicherlich kann ich da ein paar Leute als Helfer einspannen, dass ich nicht selbst alles aufgießen muss, aber der Tee soll heiß und nicht nach westlicher Art zubereitet sein.

 

Rahmenvorgaben:

  • ~30 Personen
  • 2 - 2 1/2h Vortrag samt Verkostung
  • min. 20-30 ml pro Probe und Person (sprich 800 - 900 ml Tee pro Probe)



Ein ganz schön großes Projekt :$
Hoffentlich kann ich da einige von gutem Tee überzeugen und vielleicht, ganz vielleicht, schafft es guter Tee in der ein oder anderen Form mal auf eine Barkarte.

Herzlichen Dank und warme Grüße,

Steve

PS: Ich bin offen für andere Verkostungsmöglichkeiten und kann mich auch in der Auswahl reduzieren. Dennoch soll diese Verkostung der Orientierung dienen und nicht einzelne Aspekte beleuchten.

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Je nach Wasser oxidiert der Tee nach der Zubereitung mehr oder weniger stark, was den Geschmack verderben und den Tee unansehnlich werden lassen kann.

Wenn du größere Mengen Tee im Voraus zubereiten willst, versuche doch einmal, den Tee über Nacht in kaltem Wasser (auch im Kühlschrank) ziehen zu lassen. Der so zubereitete Tee oxidiert deutlich langsamer. Für einen Liter nehme ich dabei ungefähr so viel wie für einen Gaiwan mit 150 ml.

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vor einer Stunde schrieb Stiefelkante:

Exakt dieses Gefühl hatte ich auch beim Sheng. Aber ja, ich muss das nochmal bei fragileren Grüntees ausprobieren.

Konkret soll ich vor einer großen Gruppe (so 30 Leute) zum Thema Tee referieren und da bin ich sehr am rätseln, wie ich für 30 (!) Leute eine Teeverkostung mache. Entweder ich werde extrem verschwenderisch 30g Tee in eine French Press hauen und nach einem dekadenten Waschgang von 40-50 Sekunden einen frischen Aufguss machen, wobei der restliche Tee dann ja noch fern seines Zenits in der Tonne landet oder (wie hier angedacht) werde ich einfach eine kleinere Menge Tee häufiger aufgießen und diese Aufgüsse dann zusammenführen.
Das hat recht wenig mit Teekultur oder Gong Fu als Teezeremonie zutun, aber ich soll nunmal einen groben Überblick über alle Teestile (ohne gelben Tee) bieten und würde gerne dabei nicht nach westlicher Art zubereiten, besonders bei Pu-Erh O.o.
Die haben alle Erfahrung mit dem Thema Sensorik und wissen, wie man Flüssigkeiten verkostet. Genau genommen ist das ein Äquivalent zur Teezui, wo halt alle Spirituosennerds (auch mit Barkeepern und Vertrieblern) eines Forums zusammenkommen. Beim Thema Kaffee sind da so einige schon recht bewandert, aber Tee ist der blinde Fleck dieser Community (und der Barwelt insgesamt!).

Also sensorisch ansprechend alle Teestile (Weißtee, Grüntee, grüner und dunkler Oolong, Schwarztee, Sheng und Shu) vorstellen, dass man die Bandbreite einmal kennenlernt. Am Abend nach jeglichem Programm werde ich mich sicherlich mit den besonders Interessierten auf eine richtige Gong-Fu Sitzung zusammensetzen. Doch wie bereite ich diese Mengen an Tee sinnvoll zu? Sicherlich kann ich da ein paar Leute als Helfer einspannen, dass ich nicht selbst alles aufgießen muss, aber der Tee soll heiß und nicht nach westlicher Art zubereitet sein.

 

Rahmenvorgaben:

  • ~30 Personen
  • 2 - 2 1/2h Vortrag samt Verkostung
  • min. 20-30 ml pro Probe und Person (sprich 800 - 900 ml Tee pro Probe)



Ein ganz schön großes Projekt :$
Hoffentlich kann ich da einige von gutem Tee überzeugen und vielleicht, ganz vielleicht, schafft es guter Tee in der ein oder anderen Form mal auf eine Barkarte.

Herzlichen Dank und warme Grüße,

Steve

Ich denke, @miig hat den Nagel auf den Kopf getroffen. Aber wenn es eine so erlauchte Gesellschaft ist, warum nicht auch einmal etwas verschwenderisch sein "und nach einem dekadenten Waschgang von 40-50 Sekunden einen frischen Aufguss machen, wobei der restliche Tee dann ja noch fern seines Zenits in der Tonne landet". Wenn die gut zahlen, was solls?

Kühle Grüße zurück

Manfred

Bearbeitet von Manfred
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@Stiefelkante , hier stehen einige Berichte über Teetreffen und wie dort "serviert" wurde. Soweit ich mich erinnern kann wurde dort im "östlichen" Stiel zubereitet und in eine etwas größer Schale abgegossen. Die Teilnehmer hatten dann eine Art "Probierlöffel" und jeder konnte sich aus den Schalen einen Schluck zum verkosten nehmen .

Da ich bei so etwas noch nicht dabei war kann ich nichts dazu sagen. Die müsstest sonst mal im Forum nach sollen Berichten suchen.

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vor 14 Stunden schrieb Tobias82:

ein Stövchen ist ja schon kritisch...

Unser @TeeStövchen ist unverzichtbar! 

Zum Thema: Tee habe ich auch noch nicht aufgewärmt, allerdings schon oft mit heißem Wasser verdünnt, solange noch abgekühltes Wasser und die Blätter noch in der Kanne waren (Kröti nennt das wohl Mondkuss, altersbedingt gefällt mir Grandpa-Style besser). 
 

Bearbeitet von T-Tester
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@AnnKaltaufguss ist eine sehr gute Idee!

Ansonsten würde ich dir raten Assistenten mit zu nehmen. Bei der Teeverkostung mit William waren ca. 20 Personen anwesend und wir waren ständig am rotieren. Zum teil sind wir nicht einmal mit Wasser kochen nachgekommen. Der Wasserkocher hat sogar den Geist aufgegeben am nächsten Tag. :( Da fällt mir ein: Unbedingt Backup organisieren! :D

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Wow! Da kamen ja jede Menge Ideen zurück. Vielen Dank.

Die Cold Brew Methode gefällt mir sehr gut, zudem hatte ich auch schon überlegt einen Tee mit Grandpa Style vorzustellen (einen Pi Lo Chun), indem jeder Teilnehmer eine kleine Tasse mit Teeblättern schon vor sich hat und das dann im anfänglichen Vortragsteil von 1-2 Helfern mit Wasser gefüllt wird. Wenn ich dann den hellen Oolong (Tie Guan Yin oder Jin Xiang) im Cold Brew Stil zubereite, dann fällt schonmal ein guter Teil an direkter Zubereitung weg. Nicht unbedingt gut gegeneinander vergleichbar (mehrere Faktoren wurden geändert), aber für eine Orientierung ausreichend, zumal es die Vielfalt beleuchtet.

Vor Ort gibt es einen Wasserkocher, aber einen werde ich noch in mein Gepäck packen.

Die Idee mit den Probierlöffeln erinnert an Teewettbewerbe. Habe das gerade mal mit einer Tasse Grünem ausprobiert. Es funktioniert! Auch wenn es sich anfühlt, als würde man Suppe löffeln kommt beim Schlürfen gut was rum.

@miig Welche Tees eignen sich denn besonders gut für den westlichen Stil? Bei Schwarz- und Weißtee mach ich das noch hin und wieder, beim Rest hat es mich irgendwie vergräult.


Mit den Ideen von euch kann ich viel anfangen, danke! Das Treffen ist erst Pfingsten, aber dann kann ich berichten, wie gut es verlief.

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